Mit dem 360 C50 hat die Marke Qihoo einen neuen Saugroboter zum günstigen Preis vorgestellt. Dabei kommt der 360 C50-Saugroboter mit Wischfunktion daher und verzichtet zugleich auf die beliebte Laser-Navigation, wie sie bei hochpreisigen Saugroboter-Modellen mittlerweile zum Standard gehört. Infolgedessen soll der 360 C50 auch durch einen kompakten Formfaktor und eine geringe Bauhöhe überzeugen. Wir haben den Qihoo 360 C50 getestet und klären im Testbericht die Vorteile, Nachteile sowie Features.
360 C50: Saugroboter im Test
Wer den 360 C50 kaufen möchte, muss aktuell einen Preis von knapp 150,- Euro investieren. So mischt der 360 C50 eher im niedrigen Preissegment mit und geht gegen Einsteiger-Saugroboter wie den Eufy RoboVac G10 Hybrid oder Coredy R650 an den Start. Aktuell ist der 360 C50 beispielsweise beim chinesischen Online-Versandhändler Gearbest erhältlich. Neben Wischfunktion und einer Saugkraft von 2.600 mAh zeichnet sich der 360 C50 durch Abmessungen von 31,5 x 31,5 x 7,9 Zentimetern sowie Navigation mittels Gyrosensor und App-Steuerung mittels 360Robot-App aus.
Der 360 C50 ist dem Einsteiger-Segment zuzuordnen und verzichtet insofern auf eine Laser-Navigation – auch deshalb ist der Saugroboter zu einem vergleichsweise günstigen Preis erhältlich. Trotzdem muss man beim 360 C50 auf eine systematische Navigation nicht verzichten: Die Navigationstechnologie des 360 C50 basiert auf den integrierten Gyroskop-Sensoren. Daher zeichnet sich der Reinigungsvorgang durch eine systematische Arbeitsweise nach dem „Bahn-um-Bahn“- bzw. Zickzack-Prinzip aus. Entsprechend effektiv und effizient soll die Bodenreinigung vonstattengehen können. Nutzer des Saugroboters können sich daher über ein geordnetes, schnelles und sauberes Reinigungsergebnis freuen.

360 C50: Saugroboter im Test
Zum Lieferumfang des 360 C50 gehören Saugroboter samt vormontiertem Staubbehälter, bereits eingesetztem Filter sowie bereits befestigten Seitenbürsten. Außerdem liefert der Hersteller eine Ladestation, einen Wassertank samt Wischtuch, ein Netzteil und länderspezifische Stecker, ein Handbuch mit deutschsprachigem Kapitel, ein Reinigungswerkzeug sowie eine Fernbedienung und zwei AAA-Batterien mit. Schade ist, dass der Hersteller auf weitere Ersatzteile verzichtet. Ein weiterer Ersatzfilter oder Ersatz-Seitenbürsten gehören nicht zum Lieferumfang und müssen daher separat erworben werden.
Die braune Verpackung des 360 C50 ist hochwertig verarbeitet und das Packaging macht einen gelungenen Eindruck. Die enthaltenen Komponenten sind sicher und übersichtlich verpackt.
Der Saugroboter ist zusätzlich durch Kunststofffolie sowie im Bereich des Bumpers durch weiche Schutzstreifen während des Transports geschützt. Letztere müssen vor der erstmaligen Nutzung natürlich entfernt werden. Ein stechender Geruch nach billigem Kunststoff ist beim 360 C50 nicht zu verzeichnen. Neben dem mitgelieferten Handbuch mit Kapiteln in Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Spanisch, Japanisch, Polnisch, Tschechisch und Indonesisch liefert der Hersteller einen Beipackzettel mit Anweisungen für den Download der entsprechenden Smartphone-App namens 360Robot bzw. 360Smart mit. Das deutschsprachige Kapitel des Handbuchs zeichnet sich nicht nur durch bebilderte Anleitungen, sondern auch durch eine gute (aber nicht perfekte) Übersetzung aus. So dürfte die Inbetriebnahme und Problemlösung des 360 C50 in jedem Fall gelingen und kein Problem darstellen.
- Saugroboter mit Hauptbürste und zwei Seitenbürsten
- Ladestation (ohne integriertes Kabel-Management)
- Wassertank mit 300 Millilitern Fassungsvermögen
- Schmutztank mit 510 Millilitern Fassungsvermögen
- Reinigungswerkzeug fürs Reinigen des Filters
- ein HEPA-Filter (kein Ersatzfilter)
- Netzkabel mit Netzteil (inkl. drei Netzadapter)
- Fernbedienung mit Pfeiltasten und Batterie
- Wischaufsatz fest am Wassertank integriert
- Handbuch mit deutschsprachigem Kapitel

VORTEILE
|
NACHTEILE
|
Haptik, Verarbeitungsqualität und Gerät
Der 360 C50-Saugroboter kommt mit kompakten Abmessungen von 31,5 x 31,5 x 7,90 Zentimetern bei einem Gewicht von etwa 2,1 Kilogramm daher. Damit ist der 360 C50 ein vergleichsweise flacher Saugroboter und kann auch unter den meisten Möbeln unproblematisch eingesetzt werden.

Die flache Bauhöhe des 360 C50 ist möglich, da man bewusst auf einen Laserturm für die Navigation verzichtet. Stattdessen verfügt der 360 C50 über ein integriertes Gyroskop, das eine systematische „Bahn-um-Bahn“-Navigation ermöglicht und somit eine effektive und effiziente Arbeitsweise ermöglicht. Während viele Saugroboter im Preissegment von unter 200,- Euro nach dem Zufallsprinzip arbeiten, zeichnet sich der 360 C50 durch eine systematische und intelligente Navigation aus. Hindernisse werden mittels beweglichem Frontstoßfänger bzw. Bumper registriert, so dass der Saugroboter bei Kontakt mit einem Möbelstück oder einem anderen Hindernis mit entsprechende Bewegungsänderungen reagieren kann. Auf der Unterseite befinden sich selbstverständlich mehrere Absturzsensoren, die den Saugroboter bei Absätzen oder Treppenstufen vor einem Absturz schützen.

Der Saugroboter selbst ist vergleichsweise rudimentär gestaltet. Ein schlichtes und vorrangig schwarz gestaltetes Gehäuse sowie eine kratzfeste Oberfläche aus Hartglas zeichnen den 360 C50 aus. Auf der Oberseite ist lediglich ein Schalter zu finden. Drückt man den Button mit der Aufschrift „Clean“ nur kurz, kann man die Reinigung einleiten oder unterbrechen. Hält man den Button hingegen für etwa drei Sekunden gedrückt, kann man den Saugroboter zur Ladestation zurückschicken. Drückt man den Button für etwa acht Sekunden, kann man die WiFi-Einstellungen bzw. WiFi-Kopplung zurücksetzen.
Inbetriebnahme und Konfiguration des 360 C50
Die Inbetriebnahme und erstmalige Konfiguration des 360 C50 ist einfach und vergleichsweise komfortabel.

Zunächst muss die mitgelieferte Ladestation des 360 C50 mit dem Netzkabel verbunden und an die Steckdose angeschlossen werden. Je nach Region kann das Netzteil mit länderspezifischen Steckern ausgestattet und verwendet werden – insgesamt liefert der Hersteller drei verschiedene Netzadapter für unterschiedliche Regionen mit. Nicht nur der Saugroboter selbst, sondern auch die Ladestation ist dezent und simpel ausgeführt. Leider verzichtet man auf ein integriertes Kabel-Management, so dass überschüssiges Netzkabel – im Gegensatz zu vielen Saugrobotern höherer Preisklassen – nicht in der Ladestation versteckt bzw. verstaut werden kann. Bei der Nutzung bzw. Inbetriebnahme sollte man daher darauf achten, dass sich der Saugroboter nicht im Netzkabel der Ladestation verfangen kann. Wichtig zu wissen: Der Netzanschluss der Ladestation befindet sich lediglich auf der rechten Seite. Auf einen weiteren Netzanschluss an der linken Seite der Ladestation hat der Hersteller ebenfalls verzichtet.

Neben der Ladestation sind sowohl Staubbehälter als auch Wassertank im Lieferumfang des 360 C50 enthalten. Der Staubbehälter ist bereits im Saugroboter eingesetzt. Für die Reinigung des Filters und Saugroboters liefert der Hersteller ein entsprechendes Reinigungswerkzeug mit. Je nachdem, welchen Behälter man verwendet, kann der 360 C50 entweder als klassischer Saugroboter oder als Wischroboter verwendet werden. Einen Mischbehälter gibt es für den 360 C50 im Gegensatz zu Profi-Modellen wie den 360 S6 Pro nicht. Ein cooles Feature ist auch, dass der 360 C50 sowohl das Einsetzen als auch das Entfernen der Behälter sowie andere Funktionalitäten akustisch quittiert und so mittels Sprachausgabe über den aktuellen Zustand des Saugroboters informiert wird.
Im Gegensatz zu lasernavigierten Saugrobotern ist eine erstmalige Reinigungsaufgabe für die Kartierung beim 360 C50 nicht notwendig. Stattdessen kann der Saugroboter sofort nach dem erstmaligen Aufladen gestartet und die Reinigung entsprechend vorgenommen werden. Wer den vollen Funktionsumfang nutzen möchte, kann den 360 C50 auch mit der Smartphone-App verbinden und via App-Steuerung starten. Hierzu lädt man sich die 360Robot-App (auch zu finden unter „360 Smart„) im Apple App Store oder Google Play Store herunter. Alternativ findet man die passende App für den Saugroboter, indem man einfach den QR-Code im Quick Start Guide oder der Bedienungsanleitung mit der Smartphone-Kamera bzw. einer QR-Scanner-App scannt. Für die App-Steuerung ist eine Anmeldung bzw. Registrierung notwendig. Sobald man sich registriert oder angemeldet hat, muss man auf der Startseite nur noch ein neues Gerät hinzufügen und das entsprechende Modell auswählen.

Für die Netzwerk-Konfiguration des 360 C50 ist es anschließend erforderlich, die Clean-Taste für etwa acht Sekunden gedrückt zu halten. Sobald sich der Saugroboter im Netzwerk-Konfigurationsmodus befindet, blinkt die Clean-Taste. Anschließend wählt man in der App das gewünschte WLAN-Netzwerk aus und gibt das zugehörige WLAN-Passwort ein. Im Anschluss daran beginnt die Netzwerk-Konfiguration. Sobald der Saugroboter mit dem WiFi-Netzwerk verbunden ist, muss man nur noch in die Smartphone-Einstellungen wechseln (unter iOS) und sich nochmals manuell mit dem WiFi-Netzwerk bzw. WiFi-Hotspot des 360 C50 verbinden. Sobald man nun wieder in die App wechselt, sollte der 360 C50 erfolgreich mit dem heimischen WLAN-Netzwerk verknüpft sein. Die notwendigen Schritte hierzu werden sowohl in der Bedienungsanleitung als auch der App erklärt und durch diverse Grafiken erläutert.
Saugroboter mit Fernbedienung

Wer auf die App-Steuerung verzichten möchte, kann den 360 C50 wahlweise auch mittels Fernbedienung steuern. Die Fernbedienung ist im Vergleich zum teureren 360 S6 Pro nicht ganz so schick und hochwertig gestaltet, bietet jedoch dieselben Funktionalitäten und Möglichkeiten. So gibt es Tasten für das Zurücksetzen der WiFi-Verbindung, das Zurückkehren zur Ladestation, die Einstellung der Saugkraft, das Aktivieren der Kanten- oder Bereichsreinigung sowie die Einstellung der Sprachausgabe. Zudem kann der Saugroboter mittels Pfeiltasten auch manuell manövriert werden. Die mitgelieferte Fernbedienung ist ein cooles Feature – insbesondere für ältere Herrschaften, die auf eine Smartphone-Steuerung verzichten möchten.
360Robot-App: Funktionen und Gestaltung

Die 360Robot-App zeichnet sich durch ein übersichtliches und benutzerfreundliches Layout aus. Da es dem 360 C50 an einer Lasernavigation fehlt, handelt es sich bei der angezeigten Map lediglich um ein animiertes Raummodell, das bloß zur Veranschaulichung dient. In der Karte wird daher nur veranschaulicht, ob sich der Saugroboter gerade in Bewegung befindet oder nicht. Neben dem animierten Raummodell zeigt die App die Reinigungsdauer der aktuellen Reinigungsaufgabe, den aktuellen Arbeitsstatus sowie die verbleibende Ladekapazität an. Unterhalb dieser Infos gibt es Buttons zum Starten und Stoppen der Reinigung, einen Button zum Zurückkehren zur Ladestation, einen Button zum Einstellen der Saugkraft sowie einen Button für weitere Funktionalitäten. Bei den Saugkraft-Modi bietet der 360 C50 mit „Leise„, „Standard„, „Power“ sowie „Maximal“ insgesamt vier verschiedene Saugkraft-Einstellungen. Klickt man auf den Button mit der Aufschrift „Mehr„, kann man wahlweise den terminierten Reinigungsplan, weitere Infos, Updates, Ortung, Pflege oder die allgemeinen Einstellungen aufrufen.
Bei der Erstellung eines Reinigungsplans kann man nicht nur die Uhrzeit, sondern auch die Reinigungsart oder die Saugkraft-Einstellung festlegen. Außerdem kann man individuell bestimmen, ob die terminierte Reinigung täglich, von Montags bis Freitags, am Wochenende oder zu einem bestimmten Wochentag wiederholt werden soll. Unter „Info“ werden die bisherigen Reinigungsaufgaben aufgelistet, während man mit „Ortung“ den Saugroboter lokalisieren kann. Klickt man die allgemeinen Einstellungen an, kann man den 360 C50 mit einem anderen Benutzer teilen und so den Zugriff mit einem weiteren Smartphone gestatten. Außerdem kann man den Gerätenamen individuell festlegen, die Status-LED aktivieren oder deaktivieren, die Lautstärke der Sprachausgabe anpassen sowie die „Nicht stören„-Funktion aktivieren. Weiter unten in den allgemeinen Einstellungen des 360 C50 gibt es unter „Geräteinformationen“ weitere Hinweise zum Gerät (z.B. Seriennummer, Versionsnummer oder gesamte Reinigungsdauer). Darunter lässt sich der Saugroboter außerdem neu starten oder neu verbinden und entkoppeln.
Reinigungsleistung und Wischfunktion

In Sachen Reinigungsleistung weiß der 360 C50-Saugroboter mit einer Saugkraft von 2.600 Pa zu überzeugen und ist sogar besser aufgestellt als teurere Modelle. Die Kombibürste aus Kunststoff-Borsten und Gummi-Lamellen macht nicht nur auf Hartböden, sondern auch auf Teppichen einen guten Job. Zudem lässt sich die Saugstufe und damit die Betriebslautstärke variieren. Eine Teppicherkennung, mit deren Hilfe automatisch die höchste Saugstufe aktiviert wird, gibt es jedoch nicht. In Sachen Reinigungsleistung und Reinigungsergebnis steht der 360 C50 anderen Top-Modellen in nichts nach. Außerdem eignet sich der 360 C50 auch für Tierhaare. Einziger Kritikpunkt ist, dass es beim 360 C50 keine Möglichkeit gibt, Sperrzonen einzurichten. Wer daher bestimmte Bereiche von der Reinigung ausschließen möchte, sollte zu einem laser- oder kameranavigierten Modell greifen.
Durch den mitgelieferten Wassertank mit daran befestigtem Wischtuch kann man den 360 C50 auch zum Wischroboter umfunktionieren und somit auch durch eine oberflächliche Bodenreinigung profitieren. Zudem lässt sich die Wasserzufuhr elektrisch regeln. Ein Kritikpunkt ist, dass im Vergleich zu einigen Roborock-Saugrobotern keine Bodenplatte zum Lieferumfang gehört. Daher sollte man bei der Nutzung des 360 C50 darauf achten, dass der Boden vor der Ladestation nicht nur das feuchte Wischtuch beschädigt wird. Allerdings spielt die Wischfunktion des 360 C50 – wie bei den meisten Hybrid-Robotern – so oder so eine eher untergeordnete Rolle. Hartnäckige, verkrustete Schmutzflecken kann auch der 360 C50 nur durch mehrmaliges Überfahren oder ganz und gar nicht beseitigen, so dass man um ein händisches, manuelles Wischen nicht drumherum kommen wird. Das ist aber keine Eigenart des hier vorgestellten Saugroboters, sondern trifft wohl auf die meisten Saugroboter mit Wischfunktion zu.
Fazit und Bewertung
Für einen Preis von etwa 150,- Euro (je nach Angebot) erhält man mit dem 360 C50 einen lohnenswerten Saugroboter mit vielen Funktionalitäten und Wischfunktion. Trotz der geringen Anschaffungskosten kommt der 360 C50 mit einer guten App-Steuerung, einer systematischen und damit effektiven Arbeitsleistung, Steuerung mittels Fernbedienung, Terminreinigung und einer hohen Saugkraft daher. Das äußerst gute Preis-Leistungs-Verhältnis spricht in jedem Fall für den 360 C50.