Viele moderne Saugroboter-Modelle verfügen über eine so genannte SLAM-Funktion. Doch was ist SLAM überhaupt und welche Vorteile bringt eine SLAM-Funktion? Wir klären über das SLAM eines Saugroboters auf.
Saugroboter mit SLAM (Simultaneous Localization and Mapping)
SLAM bedeutet Simultaneous Localization And Mapping (dt. Simultane Positionsbestimmung und Kartenerstellung) und ist eine Methode, damit der Saugroboter seine Umgebung wahrnehmen und die Umgebung während der Bewegung kartieren – daher räumlich erfassen – kann. Der Saugroboter kann also zunächst eine Karte seiner Umgebung erstellen und mit Hilfe des SLAM-Verfahrens seine Position innerhalb der Räumlichkeiten abschätzen. Damit ist die SLAM-Funktion insbesondere für die Navigation des Saugroboters zuständig. Grundsätzlich soll die SLAM-Funktion daher als Antwort auf folgende Frage dienen: Wie kann der Saugroboter den Raum kartografieren und sich gleichzeitig im Raum orientieren?
Slam ist im Übrigen kein Saugroboter-spezifischer Begriff: Auch bei anderen mobilen Robotern, etwa Rasenrobotern, Unterwasser-Drohnen sowie in Robotik-Bereichen von Industrie-, Luft- und Raumfahrt oder beim autonomen Fahren kommt die Slam-Methode zum Einsatz. Das Slam-Verfahren kann also überall dort helfen, wo selbstständige, autonome und automatisierte Roboter benutzt werden sollen – insbesondere also autonom navigierte Service-Roboter. Die Slam-Technologie befindet sich in ständiger Weiterentwicklung und gilt als großes Forschungsgebiet im Rahmen der Robotik.
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SLAM: Effektive und effiziente Haushaltsreinigung
Moderne Saugroboter mit SLAM verfügen auf der Oberseite zumeist über einen Laser-Scanner, der die Umgebung abtastet und daher eine allseitige Erfassung der Räumlichkeiten ermöglicht. Mit Hilfe der Sensorik ist der Saugroboter in der Lage, genaue Kenntnis über seine Umgebung und wiederum Position zu erlangen. Sowohl die räumlichen Gegebenheiten als auch Position benötigt der Saugroboter, um sich anschließend selbstständig im Raum zu orientieren und den Reinigungsvorgang möglichst effizient und effektiv zu gestalten. Ohne Slam müsste für einen möglichst effizienten Reinigungsvorgang vorab eine Karte der Räumlichkeiten erstellt – oder die Position des Saugroboters mit Hilfe von GPS – abgeschätzt werden.
Slam funktioniert also grundlegend folgendermaßen: Der Saugroboter startet an einer beliebigen Position, wobei die Ursprungs- bzw. Startposition zunächst als absolute Position des Saugroboters angenommen wird. Dieser Startpunkt wird in einer noch nicht weiter definierten Karte eingetragen. Anschließend bewegt sich der Saugroboter und misst mit Hilfe seiner Sensorik – etwa einem Laser-Scanner – seine Umgebung. So kann der Saugroboter sowohl bekannte als auch unbekannte Teile seiner Umgebung vergleichsweise präzise vermessen. Anschließend werden die Karten überkreuzt bzw. überlappt, bis wiederum die absolute Position des Saugroboters bekannt ist. Durch mehrere Vermessungen wird die Karte solange erweitert, bis die gesamte Umgebung vermessen ist. Mit Hilfe der dann erstellten Karten kann der Saugroboter zielgerichtet navigieren und beispielsweise rechtzeitig von Hindernissen stoppen bzw. Kollisionen vermeiden oder bestimmte Räumlichkeiten und Bereiche – etwa bereits gereinigte Bereiche – vom zukünftigen Reinigungsplan ausschließen.
Wer auf der Suche nach einem Saugroboter ist oder einen Saugroboter kaufen möchte, sollte daher bestenfalls einen Saugroboter mit SLAM auswählen. Slam-Saugroboter arbeiten deutlich effizienter und können sich besser im Raum orientieren, was gegenüber der Zufalls- bzw. Chaos-Reinigung mit einem geringeren Energiebedarf (Mehr dazu: Wieviel Strom verbraucht ein Saugroboter?) einhergeht und Zusammenstöße oder Schäden an Möbelstücken reduziert. Außerdem können bestimmte Bereiche von der Reinigung ausgeschlossen werden.