Wer einen Saug- bzw. Staubsaugerroboter kaufen möchte, sollte bei der Auswahl des Geräts einige Dinge beachten. Mittlerweile hat sich ein recht unübersichtlicher Markt an Saugrobotern entwickelt – die Marken- und Funktionsvielfalt ist vergleichsweise hoch. Aber auch preislich unterscheiden sich die aktuell erhältlichen Saugroboter-Modelle enorm. Wir klären im Saugroboter-Ratgeber, worauf beim Saugroboter-Kauf zu achten ist.
Saugroboter: Ratgeber / Tipps beim Kauf
Saugroboter sind Haushaltsroboter, die eine automatisierte Haushaltsreinigung versprechen. Roboterstaubsauger bzw. Saugroboter ermöglichen daher eine selbstständige Reinigung von Böden – egal ob Teppichböden oder Hartbodenbeläge wie Laminatböden, Parkettböden, Vinylböden, Korkfußböden oder Linoleumböden. Mittlerweile sind Saugroboter nicht mehr nur nur in Industrie und Service, sondern auch im Privatbereich zunehmend zu finden. Grundsätzlich muss man beim Kauf eines Saugroboters auf folgende Eigenschaften achten:
Wichtige, allgemeine Faktoren und Kaufkriterien für den Saugroboter-Kauf sind:
- Anschaffungspreis / Kaufpreis des Saugroboters sowie Preise für Zubehör und Verbrauchsmaterialien / Garantie-Erweiterungen / Software-Updates
- Bauform (rund / eckig / D-förmig) und Verarbeitungsqualität sowie Höhe des Saugroboters
- Art der Navigation (Infrarot, Stoßsensoren, Absturzsensoren, Ultraschall, Laser ect.pp.)
- Reinigungsdauer und Reinigungsfläche des Saugroboters (u.a. auch Kartierungsfunktionen, zeit- oder intervallgesteuerte Reinigung)
- Zubehör (Auffang- und Staubbehälter, Ersatzbürsten, Ersatzakkus, Wischtücher, Ladestationen)
- Zusatzfunktionen (z.B. Wischfunktion, Smart Home-Kompatibilität, Sprach- und App-Steuerung)
- Reinigungsleistung und Saugleistung / selbstständiges Anfahren zur Ladestation
Wie finde ich den passenden Saugroboter?
#1 Anschaffungspreise und Preise für Zubehör / Verbrauchsmaterialien
Die Anschaffungspreise für Saugroboter variieren stark und hängen von Marke, Modell und Modelljahr oder Funktionsvielfalt ab. Es gibt besonders günstige Saugroboter für etwas mehr als 100,- Euro – etwa Modelle wie den Medion MD 18500, den Dirt Devil Spider M607 oder den Severin RB 7025. Es gibt aber auch mittelpreisige Modelle zwischen 200,- Euro bis 300,- Euro – etwa den iRobot Roomba 605, den Zaco V5s Pro, den eufy RoboVac 11s oder den 360 S7. Natürlich kann man auch deutlich teurere Saugroboter-Modelle mit Preisen zwischen 500,- bis 900,- Euro kaufen. Premium-Saugroboter wie der Roborock S5, iRobot Roomba 981, Neato Botvac Connected D7 oder der iRobot Roomba i7+ sind zwar deutlich teurer und können an der 1000-Euro-Marke kratzen, bieten jedoch eine umfangreichere Funktionsvielfalt und kommen nicht selten mit Smart Home-Anbindung oder App-Steuerung daher.
Beim Kauf eines Saugroboters sollte man sich sowohl im Online-Handel als auch im lokalen Einzelhandel über aktuelle Preise informieren. Viele Online-Versandhäuser wie Amazon, Gearbest oder Banggood locken vor allen Dingen zum Black Friday oder zu Weihnachten mit attraktiven Saugroboter-Angeboten und Saugroboter-Rabatten. Bereits vor dem Kauf eines bestimmten Modells sollte man sich natürlich auch über die Folgekosten eines Saugroboters informieren. Was kostet beispielsweise ein neuer Saugroboter-Akku? Wo liegen die Preise für Ersatzteile und die Preise Verbrauchsmaterialien wie Filter, Schmutz- und Auffangbehälter oder Bürsten? Bietet der Hersteller kostenlose Service-Updates für den Saugroboter an? Zuletzt stellt sich natürlich noch die Frage nach einer Saugroboter-Garantie: Einige Hersteller bieten optionale Garantieverlängerungen für Saugroboter an, so dass der Hersteller bei einer Reparatur des Saugroboters für entsprechende Kosten aufkommt oder ein kostenloses Austausch-Gerät bietet.
Saugroboter sorgen für eine automatisierte, selbstständige Reinigung. Hierzu müssen sich Saugroboter im Raum bewegen und orientieren. Saugroboter mit einer einfachen Navigation erfassen ihre Umgebung mit Hilfe von grundlegenden Hindernis-, Stoß- und Kollisionssensoren. Stößt der Roboter auf ein Hindernis wie ein Möbelstück oder eine Wand, ändert der Saugroboter automatisch seine Bewegungsrichtung. Die Reinigung der Fläche erfolgt dann nach dem Zufalls- oder Chaos-Prinzip. Komplexere Saugroboter-Modelle verfügen neben mechanischen Hindernissensoren über Kameras, Infrarot-Sensoren, Ultraschall-Sensoren oder sogar Laserscanner. So kann der Saugroboter die Entfernung zu Objekten und Gegenständen erkennen und bereits vor dem Hindernis mit entsprechenden Ausweichmanövern reagieren. Zugleich sorgen Absturzsensoren dafür, dass der Saugroboter bei Absätzen oder Treppen nicht herunterfällt. Wichtig: Besonders günstige und billige Saugroboter müssen oftmals separat ans Stromnetz angeschlossen werden, während mittel- und hochpreisige Modelle in der Lage sind, die Ladestation selbstständig anzufahren.
Hochwertigere Modelle reinigen die Fläche nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern mit Hilfe von aufwendigen Steuerungsalgorithmen. Durch Infrarot-Sensoren, Kamera-Sensoren oder Laser-Scanner sind Saugroboter im gehobenen Segment in der Lage, sich logisch im Raum zu orientieren und die Flächen möglichst effektiv zu reinigen. Die systematische Reinigung sorgt insofern für kürzere Reinigungsintervalle, so dass wiederum mit einer geringeren Betriebslaufzeit und einem geringeren Stromverbrauch zu rechnen ist. Da die Reinigung systematisch und nicht per Zufall vonstattengeht, bieten umfangreichere Saugroboter zumeist auch eine höhere Flächenleistung, da die Flächen nicht mehrmals gereinigt werden müssen. Trotzdem kann die Reinigung nach dem Chaos- und Zufallsprinzip unter Umständen besser sein, da die Flächen mehrmals gereinigt werden. Dank der visuellen und sensorgestützten Navigation bieten moderne Saugroboter das Erstellen von Raumplänen und Grundrissen, die man per Smartphone-App sogar einsehen kann. Dies birgt wiederum den Vorteil, dass man bestimmte Bereiche vom Reinigungsplan ein- oder ausschließen kann.
Die Reinigungsdauer eines Saugroboters hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die meisten, einfacheren Modelle reinigen bis zur Erschöpfung des Akkus. Dann muss der Saugroboter bzw. Akku entweder manuell oder automatisiert ans Stromnetz angeschlossen werden. Die Reinigungsdauer moderner Saugroboter variiert und hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa der Akku-Kapazität, der Saugleistung, der Raumgröße oder der Navigationsform. Moderne Saugroboter im mittleren und höheren Preissegment sind in der Lage, bei leerem Akku noch rechtzeitig zur Ladestation automatisch zurückzukehren und sich selbstständig aufzuladen. Saugroboter mit Kartierungs- und Navigationsfunktionen können dann nach dem Ladevorgang an der letzten Stelle fortsetzen und die gesamte Fläche in mehreren Zyklen reinigen. Die durchschnittliche Reinigungsdauer eines Saugroboters liegt zwischen einer halbe bis zu zwei Stunden.
Die Größe der maximalen Reinigungsfläche eines Saugroboters hängt wiederum von der Reinigungsdauer und den Funktionen des Saugroboters ab. Manche Hersteller und Händler geben Hinweise darauf, wieviel Fläche mit einem Reinigungsvorgang gereinigt werden kann. Je nach Modell variiert die Reinigungsfläche mit einem Arbeitsgang zwischen 50 bis zu 200 Quadratmetern. Wie hoch die maximale Reinigungsfläche pro Arbeitsgang ist, hängt auch von der Größe des Auffang- bzw. Schmutzbehälters ab. Ist der Schmutzbehälter voll, stoppen manche Saugroboter den Arbeitsvorgang automatisch und informieren den Nutzer rechtzeitig. Die Reinigungszeit oder Reinigungsfläche kann bei modernen Geräten manuell festgelegt werden. So kann man den Reinigungsvorgang dank Zeitsteuerung manuell definieren und beispielsweise auf eine bestimmte Tageszeit oder einen bestimmten Wochentag beschränken.
Wer den Haushaltsroboter nicht nur saugen, sondern auch wischen lassen möchte, sollte sich nach einem Wischroboter bzw. einem Saugroboter mit Wischfunktion umsehen. Viele moderne Geräte verfügen über eine zusätzliche Wischfunktion. Mit Hilfe eines integrierten Wassertanks wird der Boden direkt nach dem Saugen gewischt. Die Feuchtigkeit wird bei einem weiteren Arbeitsgang wieder aufgenommen – entweder mit Hilfe eines Wischtuchs oder direkt durch Aufsaugen der Feuchtigkeit. Es ist zudem zwischen Saug- und Wischrobotern mit einem passiven und einem aktiven Wischsystem zu unterscheiden. Aktive System verfügen über integrierte Wasserpumpen, so dass die Feuchtigkeitsintensität manuell bestimmt und dem Verschmutzungsgrad entsprechend angepasst werden kann. Passive Systeme verzichten auf Wasserpumpen und sorgen durch Kapillarwirkung für ein ständig feuchtes Wischtuch. Die Möglichkeit zur Regulierung besteht bei passiven Wischrobotern daher nicht.
Die Reinigungsleistung und Saugleistung eines Saugroboters hängt ebenfalls von vielerlei Faktoren ab. Die Reinigungsleistung in den Ecken kann beispielsweise allein aufgrund der Bauform des Saugroboters stark variieren. Rundliche Saugroboter verfügen deshalb über seitliche Bürsten, damit der Schmutz und Staub aus den Ecken gekehrt und anschließend aufgesaugt werden kann. Eckige bzw. D-förmige Saugroboter verzichten auf zusätzliche, Propeller-ähnliche Seitenbürsten, da solche Geräte aufgrund ihrer Bauform auch in Ecken gelangen können. Damit die Reinigungsleistung optimal ist, werden die Bürsten meist möglichst breit und lang ausgelegt. Die Bauform und Größe eines Saugroboters hat natürlich auch im Hinblick auf die Höhe entsprechende Auswirkungen auf die Reinigungsleistung. Die meisten Saugroboter sind besonders flach und kompakt gestaltet, damit auch entlegene Ecken oder Bereiche unter Möbelstücken (z.B. unter dem Sofa) erreicht werden können. Beim Kauf sollte man deshalb die Höhe des Saugroboters beachten und unter Umständen ein Modell wählen, das zum Mobiliar des eigenen Zuhauses passt.
Die Saugleistung bzw. Saugfähigkeit eines Saugroboters wird durch verschiedene Größen charakterisiert. Meist wird die Saugkraft durch die maximale Druckdifferenz gemessen in Pascal (Pa) oder den Volumenstrom gemessen in Litern pro Sekunde wiedergegeben. Die Saugkraft entspricht daher der maximalen Druckdifferenz im Verhältnis zum umgebenden Luftdruck, die das Gebläse des Saugroboters erzeugen kann. Allerdings sind die Angaben zur Druckdifferenz sehr abstrakt und für Anfänger und Einsteiger weniger hilfreich. Ähnlich verhält es sich, wenn Hersteller die Saugfähigkeit eines Saugroboters durch die Leistungsaufnahme charakterisieren. Von einigen Herstellern, Händlern und Testberichten wird die Saugfähigkeit bzw. Saugleistung eines Saugroboters immer wieder durch die Leistungsaufnahme gemessen in Watt angegeben. Allerdings ist gibt die Leistungsaufnahme lediglich Hinweise im Hinblick auf den Stromverbrauch eines Saugroboters, nicht auf die Leistungsfähigkeit.
Entscheidend für die Saugleistung ist letztlich die Verarbeitung und der Wirkungsgrad des Saugroboters. Zudem hängt die Saug- und Reinigungsleistung vom Design der Bürsten ab. Manche Saugroboter verfügen über Kunststoff-Bürsten und zusätzliche Gummilamellen, andere wiederum über gegenläufige Bürsten. Außerdem können sich Haare in den Bürsten verfangen und so die Saug- bzw. Reinigungsleistung stark beeinflussen. Zugesetzte Filter, volle Schmutzbehälter oder schlecht verarbeitete Dichtungen können die Saugleistung ebenfalls beeinflussen. Letztlich bestimmt also der individuelle Einsatzzweck, die Verarbeitungsqualität, die regelmäßige Wartung und Pflege oder die Gestaltung von Bürsten und Filtersystem die Reinigungs- und Saugfähigkeit eines Saugroboters. Besser ist es also, den Saugroboter bereits vor dem Kauf im Fachhandel auszuprobieren oder sich in unabhängigen Saugroboter-Testberichten rechtzeitig zu informieren.
Viel Erfolg beim Kauf und der Auswahl des richtigen Saugroboters!