Beim Drohnenkauf stellt sich vielen Interessenten bei den aktuell angebotenen Modellen zur Zeit die Frage: Welche Drohne soll ich kaufen? Was ist eigentlich der Unterschied der neuen DJI Phantom 4 PRO (Professional) gegenüber der unlängst erschienenen Dji Phantom 4? Wir zeigen hier alle Unterschiede der beiden Quadrocopter Kameradrohnen auf in unserem Vergleich Phantom 4 PRO vs. Phantom 4.
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DAS DUELLVoraussichtlich ist der Phantom 4 Pro kein Nachfolger des Phantom 4, der diesen komplett ablösen soll. Vielmehr ist der „Professional“ als eine erweiterte Ausstattungsvariante zu sehen, die den Phantom 4 auch für Fotografen und professionelle Anwendungsszenarien interessant machen soll. Und natürlich auch für technikbegeisterte Hobbypiloten, die bei der Kaufentscheidung nicht auf das Geld achten müssen/wollen und einfach die bestmögliche technische Ausstattung kaufen wollen. Vielen stellt sich nun die Frage: soll ich den Dji Phantom 4 kaufen oder soll ich den Dji Phantom 4 Pro kaufen?
Technische Details und Preise bei DJI
Zusammenfassend kann bereits vorweggenommen werden, dass die gravierendsten Unterschiede im Bereich der Kamera / Bildqualität und im Bereich der Sensorik liegen.
Schauen wir uns zuerst die äußerlichen Änderungen an, die ins Auge fallen. Auf den ersten Blick ähneln die beiden Modelle wie ein Ei dem anderen – auch die Frontansicht lässt im Detail keine Unterschiede vermuten:
Aber schon die Seitenansicht und Heckansicht zeigt bei der Phantom 4 PRO die zusätzlich verbauten Sensoren. Am Heck kommen dort zwei Stereo-Kameras zur Hinderniserkennung zum Zuge – diese gab es bei der „normalen“ DJI Phantom 4 bisher nur vorn. An den Seiten sind außerdem bei der PT4 Pro auch noch Infrarotsensoren zur Hinderniserkennung hinzugekommen.
Was bringen nun diese zusätzlichen Sensoren? Und wer braucht diese? Interessant ist sicherlich die Tatsache, dass die seitlichen Infrarotsensoren so oder so nur im Anfängermodus (Beginner Mode) oder im Stativ-Modus (Tripod Mode) arbeiten und ansonsten deaktiviert sind. Diese seitlichen Sensoren sind also allenfalls nur für Anfänger interessant – und selbst diese verlassen erfahrungsgemäß relativ schnell den Anfängermodus, da dieser den Aktionsradius des Quadrocopters auf wenige Meter (30 Meter) begrenzt. Hierfür bekommt der Phantom 4 PRO daher keinen Punkt und es steht weiterhin:0 : 0Die hinteren Sensoren hingegen sind – genau wie die vorderen – eigentlich fast immer aktiv. Sie erkennen Hindernisse und zeigen diese in der App grafisch als auch akustisch an und sorgen somit für mehr Sicherheit. Man sollte sich zwar nie allein auf die Sensoren verlassen, diese schaffen aber trotzdem eine gewisse Vorsehung.
Besonders bei Funktionen wie „Follow Me“ oder „Active Track“ unterstützen auch die hinteren Stereo-Kameras mit der Hinderniserkennung. War beim regulären DJI Phantom 4 doch standardmäßig noch die Funktion „Rückwärtsfliegen“ beispielsweise beim Tracking oder Folgen deaktiviert (weil dieser dann blind rückwärts fliegen musste), so ist diese Funktion jetzt aktiv und auch erst in Kombination mit den Sensoren halbwegs sinnvoll.
Aber es bleibt beim Thema Sensorik nicht nur die unterschiedliche Anzahl und Ausichtung zu erwähnen. Auch die Effektivität und Genauigkeit hat sich beim Phantom 4 PRO erheblich verbessert. Die Sensoren schlagen nun viel besser an und können Hindernisse in wesentlich weiterer Entfernung erkennen. Beim regulären DJI Phantom 4 war ab ca. 10 Meter das Maximum erreicht – der Phantom 4 Pro hingegen erkennt Hindernisse jedoch noch auf wesentlich größere Entfernung, was es dem Quadrokopter dann ermöglicht, die Erkennungs- und wahlweise optional zuschaltbare Ausweichtechnologie auch bei höheren Geschwindigkeiten effektiv zu nutzen. Die folgenden Screenshots aus der App zeigen die grafische Anzeige der Hinderniserkennung – beim DJI Phantom Professional auch hinten – und die bessere Erkennung der gleichen Mauer auf größere Entfernung:
Unterschiede sind auch an den unteren Ultraschallsensoren erkennbar, hier scheinen andere Komponenten verbaut worden zu sein. Inwiefern sich dadurch die Werte verbessert haben, konnten wir jedoch nicht eindeutig feststellen. Nach wie vor wird bei beiden Modellen eine Kombination aus Ultraschall und zwei Stereo-Kamerasensoren für die Überwachung nach unten eingesetzt:
Nicht für die seitlichen Infrarotsensoren aber für die Hecksensoren und die insgesamt verbesserte Erkennungs-Reichweite gibt es den ersten Punkt für den „PRO“ und somit steht es:0 : 1Weiter geht es mit dem Thema „Kamera“ und „Bildqualität“ bzw. „Videoqualität“. Hier trumpft der DJI Phantom 4 Pro mit einem 1″ (1 Zoll) großen CMOS-Bildsensor auf. Dieser ist somit 4x größer als der Bildsensor der Phantom 4 mit einer Größe von „nur“ 1/2.3 Zoll. Die DJI Phantom 4 Pro kommt auf 20 Megapixel. Hauptsächlich aber der größere Sensor sorgt für ein größeres dynamischeres Spektrum und vor allem eine besseres Ergebnis bei schlechten Lichtverhältnissen sowie einen besseren Kontrast. Beide Kameras können RAW-Bilddaten (Bilder im Rohdaten-Format) liefern. Hier ein Vergleich bei schlechten Lichtverhältnissen / Nebel und stark vergrößerten Bildausschnitten zur Verdeutlichung der Unterschiede:
Außerdem hat der Phantom 4 PRO erstmals auch eine mechanische Blende. Der „Rolling-Shutter-Effekt“ (Verzerrungen bei schnell bewegten Bildern / hohen Geschwindigkeiten) bei der Foto- sowie Videoaufnahme gehört somit der Vergangenheit an. Und zu guter Letzt besitzt der Phantom 4 PRO (wie auch vorab erstmals schon der Dji Mavic PRO) einen manuellen Fokus. Damit geht auch der Punkt „Kamera / Bildqualität / Videoqualität“ ganz klar an die Profi-Version – also die neuere DJI Phantom 4 Professional:
Kommen wir nun zum Thema Ausstattung. Die Ausstattung ist bei beiden Modellen nahezu identisch. Es sind im Basis-Set sowohl die Fernbedienungen enthalten, alle benötigten Kabel (außer Apple iPhone / iPad USB-Kabel mit Lightning-Connector) sowie Propeller und Ersatzpropeller. Außerdem wird ein Koffer aus Schaumstoff mitgeliefert, der (in eingeschränktem Maße) auch als Transportkoffer dienen kann. Von außen ist dieser jedoch nicht so robust wie ein Hartschalenkoffer oder ein fester Rucksack. Der Aufbau der Koffer ist ebenfalls identisch – beim DJI Phantom 4 PRO ist lediglich zusätzlich noch eine Schaumstoff-Abdeckung zur Sicherung der Zusatzakku-Schächte vorhanden. Natürlich sind auch Netzteile / Ladegeräte dabei, ebenfalls identisch mit einer Leistung von 180 Watt. Im Basispaket ist zwar nur ein Akku dabei, der Koffer könnte aber bis zu vier Akkus aufnehmen. Zu den Akkus kommen wir später.
Das Duell bleibt somit unverändert bei0 : 2Kommen wir zu besagten Akkus – hier ist zusammen mit dem Dji Phantom 4 Pro eine High Performance Batterie / High Capacity Battery erschienen mit höherer Kapazität. Diese kann man auch für den Phantom 4 nachrüsten / nachkaufen. Beim Phantom 4 Professional ist diese allerdings schon im Basispaket enthalten und sorgt so standardmäßig für eine noch längere Flugzeit. Der Standard-Akku des Phantom 4 hat eine Kapazität von 5.350 mAh – die High Capacity Batterie des Professional-Modells hat 5.870 mAh – jeweils bei 15,2V.
Somit geht ein weitere Punkt an die DJI Phantom P4 Pro:0 : 3
Alle sonstigen Eigenschaften wie die Fluggeschwindigkeit, Steigrate, Sinkrate, Motoren, Gehäuse / Abmessungen etc etc sind identisch und haben somit keinerlei Auswirkungen auf unseren Vergleich und das Duell.
Letztendlich spielt natürlich auch der Preis / Anschaffungspreis eine ausschlaggebende Rolle für die Kaufentscheidung. Da liegt der reguläre Phantom 4 ganz klar vorn, da dieser im Angebotspreis direkt bei DJI für 1.399 Euro (200,- Euro Rabatt gegenüber dem ursprünglichen Einführungspreis) erhältlich ist. Der Dji Phantom 4 Pro kostet aktuell direkt bei DJI 1.699 Euro und ist somit 300 Euro teurer. Dieser Punkt geht ganz klar an den normalen P4:1 : 3
Fazit:
Es sprechen viele Punkte für den Phantom 4 Professional – dieser ist technisch einfach noch besser und besitzt eine verbesserte Ausstattung. Diese beschränken sich aber primär auf:
- einen besseren Akku
- eine bessere Kamera / Bildqualität
- bessere Sensoren
All diese Punkte sind aber auch schon beim Phantom 4 bereits sehr gut (also keineswegs schlecht). Beim Phantom 4 PRO sind diese Faktoren einfach nur noch etwas besser. Die Frage stellt sich nun einfach, wo die eigenen Prioritäten liegen und ob diese Verbesserungen einem persönlich den Mehrpreis wert sind.
Unsere Empfehlung:
Sollte einem der Mehrpreis persönlich nicht „wehtun“, dann geht die Empfehlung ganz klar in Richtung des DJI Phantom 4 Professional. Sollte der Preis eine wichtige Rolle spielen, ist man mit dem regulären Phantom 4 aber auch hervorragend ausgestattet.
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