Der spanische Hersteller Cecotec hat mit dem Conga 4090 ein neues Top-Modell unter den Staubsauger-Robotern im Sortiment. Dabei soll sich der Cecotec Conga 4090-Saugroboter insbesondere durch einen beachtlichen Lieferumfang, eine integrierte Wischfunktion, eine intelligente Laser-Navigation oder eine bemerkenswert hohe Saugkraft von bis zu 2.700 Pa auszeichnen. Wir haben das ab 349,- Euro erhältliche Premium-Modell ausgetestet und klären die Vor- und Nachteile des aktuellen Spitzenmodells aus der Cecotec Conga-Modellreihe.
Cecotec Conga 4090 Saugroboter im Test
Cecotec ist ein Hersteller von Elektronikgeräten, der hierzulande noch vergleichsweise unbekannt ist. Im Heimatland Spanien, wo Saugroboter bereits seit Jahren deutlich höhere Marktanteile im Bereich der Bodenpflege einnehmen, gilt Cecotec jedoch als einer der Marktführer. Nun nimmt der spanische Hersteller auch den deutschen Markt ins Visier und bietet das Saugroboter-Portfolio vorrangig im hauseigenen Cecotec-Onlineshop an. Das Sortiment an Staubsauger-Robotern setzt sich dabei aus den Top-Modellen Conga 4090, Conga 3690 Absolute, Conga 3490 Elite und Conga 3290 Titanium sowie zahlreichen Einsteiger-Modellen zusammen. Speerspitze des Angebots bildet der Conga 4090 mit einem Preis von 349,- Euro.
Der Cecotec Conga 4090 ist mit einer Saugkraft von 2.700 Pa einer der aktuell leistungsstärksten Saugroboter. Wie die meisten Saugroboter verfügt auch der Cecotec Conga 4090 über ein rundliches Design.

Die Oberseite zeichnet sich dabei durch ein hochglänzendes Oberflächen-Finish aus, das zwar edel und modern wirkt, jedoch recht staub- und kratzanfällig ist. Die Abmessungen belaufen sich auf 34 Zentimeter im Durchmesser bei einer Bauhöhe von 9,5 Zentimetern. Im Vergleich zum Ecovacs Deebot Ozmo 950 ist der Cecotec Conga 4090 damit nur 0,2 Zentimeter höher. Das Gewicht des Conga-Spitzenmodells liegt bei etwa vier Kilogramm. Der Geräuschpegel des Conga 4090 von Cecotec beläuft sich laut Herstellerangaben auf maximal 64 dB.
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Das Volumen des Staubbehälters liegt bei beträchtlichen 570 Millilitern – hier ist der Ecovacs Deebot Ozmo 950 mit nur 430 Millilitern deutlich im Nachteil. Alternativ zum Staubbehälter kann beim Cecotec Conga 4090 auch ein 2-in-1-Kombibehälter mit einem Frischwassertank und einem Staubfach eingesetzt werden. Hier bemisst sich die Kapazität des Staubbehälters auf 335 Milliliter und die des Wassertanks auf 270 Milliliter. Der Akku des Cecotec Conga 4090 weist eine Kapazität von 5.200 mAh auf. Hiermit erreicht der Saugroboter eine Reinigungsdauer von bis zu 240 Minuten. Die Ladezeit liegt indes bei drei bis vier Stunden. Die maximale Kantenhöhe des Cecotec Conga 4090 ist mit 20 Millimetern angegeben.
Beträchtlicher Lieferumfang des Cecotec Conga 4090
Der Lieferumfang des Cecotec Conga 4090 ist enorm und ist wohl der umfangreichste, den Top-Modelle im Bereich der Saugroboter derzeit zu bieten haben.

Zum Lieferumfang des Cecotec Conga 4090 gehören Saugroboter, Ladestation und Netzkabel, Bedienungsanleitung und Quick Start Guide mit jeweils deutschsprachigen Kapiteln, 2-in-1-Kombibehälter mit Wischplatte und waschbarem Wischtuch, ein reiner Staubbehälter, ein Ersatz-Wischtuch, zwei Feinstaubfilter, zwei Seitenbürsten (davon 1x Ersatz), Reinigungspinsel sowie insgesamt drei verschiedene Hauptbürsten. Eine Besonderheit des Cecotec Conga 4090 ist, dass trotz App-Steuerung auch eine Fernbedienung samt Batterien zum Lieferumfang gehört. Wer also auf die App-Steuerung per Smartphone verzichten und den Saugroboter lieber mit einer herkömmlichen Fernbedienung steuern möchte, ist beim Cecotec Conga 4090 goldrichtig. Hersteller wie Ecovacs verzichten bei Top-Modellen wie dem Deebot Ozmo 950 auf eine Fernbedienung und vertrauen darauf, dass sich der Benutzer so oder so für die App-Steuerung entscheiden wird.
Drei Hauptbürsten: Kombibürste, Silikonbürste und „Jalisco“-Bürste
Aber auch bei den drei Hauptbürsten zeichnet sich der Cecotec Conga 4090 gegenüber Saugrobotern anderer Hersteller durch ein Alleinstellungsmerkmal aus.

So gehört nicht nur eine Kombibürste mit Gummilamellen und Kunststoffborsten, sondern auch eine Hartboden-Bürste mit weichen und flexiblen Silikon-Lamellen sowie eine „Jalisco“-Bürste zum Lieferumfang. Da sich in den weichen Silikon-Lamellen keine Haare verfangen können, ist die Hartboden-Bürste insbesondere für Haustiere bzw. Tierbesitzer interessant. Die „Jalisco“-Bürste zeichnet sich wiederum durch ein auffallend flauschiges Material aus und soll daher eine besonders oberflächenschonende und sanfte Bodenreinigung für empfindlichere Hartböden wie Parkett oder poliertes Steinzeug gewährleisten. Ein Nachteil bei der „Jalisco“-Rolle des Cecotec Conga 4090 ist, dass der Abstand im Bürsteneinsatz mit montierter Reinigungsrolle nur noch sehr klein ist und größere Schmutz- und Staubteilchen insofern nicht mehr so einfach eingesaugt werden können. Daher ist die weiche Bürste nur dann empfehlenswert, wenn bei der Bodenreinigung lediglich Staub oder feiner Sand eingesaugt werden sollen.
VORTEILE
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NACHTEILE
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Zwei Auffangbehälter fürs Saugen sowie Saugen + Wischen
Der Cecotec Conga 4090 ist sowohl als reiner Saugroboter als auch als Hybrid-Modell mit Wischfunktion konzipiert. Daher liefert der Hersteller auch zwei unterschiedliche Behälter mit.

Während der Staubbehälter für die Saugfunktion über ein sattes Volumen von 570 Millilitern verfügt, weist der 2-in-1-Kombibehälter für die Saug- und Wischfunktion zwei voneinander getrennte Behälter mit jeweils 335 Millilitern Kapazität für Staub und Schmutz und 270 Millilitern Kapazität für Frischwasser auf. Die Staubbehälter werden jeweils seitlich eingesetzt – hierfür verfügt der Cecotec Conga 4090 über einen blau abgesetzten Klick-Mechanismus. Das Einsetzen des entsprechend gewünschten Behälters gelingt so komfortabel, schnell und sicher. Von oben lässt sich der Cecotec Conga 4090 im Vergleich zu vielen anderen Saugroboter-Modellen – etwa dem Ecovacs Deebot Ozmo 950 – nicht öffnen. Daher bietet der Cecotec Conga 4090 auch nicht die Möglichkeit, den mitgelieferten Reinigungspinsel direkt im Saugroboter zu verstauen.
Der Staubbehälter des Cecotec Conga 4090 bietet ein auffällig großes Fassungsvolumen. Fürs Entleeren des Auffangbehälters muss man eine seitliche Klappe öffnen. Dies gelingt relativ komfortabel und einfach. Jedoch ist die Öffnung relativ klein und flach – sobald sich größere Tierhaar-Büschel (Besitzer von Hund und Katze werden wissen, was wir meinen) im Behälter zusammengesammelt haben, muss man für das Entleeren gegebenenfalls etwas nachhelfen. Ein reines Ausschütteln des Behälters reicht dann leider nicht aus. Zwar bietet der Behälter ein großes Volumen, jedoch ist der Behälter vergleichsweise verwinkelt und bietet im Inneren viele Möglichkeiten, dass sich Schmutz, Staub und Haare verfangen und festsetzen können. Durch das dunkle Design kann man auch nur schwer erkennen, ob man den Staubbehälter bereits vollständig entleert hat. Hier wäre eine einfachere Bauform oder ein transparentes Material wünschenswert. Erwähnenswert: Der Staubbehälter ist mit einer mechanischen Stauklappe ausgestattet. Letztere verhindert, dass der Staub aus dem Behälter zurück in die Ansaugung gelangen kann oder Schmutz beim Entleeren des Staubbehälters herausfällt.

Unterhalb des Saugroboters ist der Cecotec Conga 4090 vergleichsweise schlicht gestaltet. Hier befindet sich nicht nur die Staubeinsaugung, sondern auch die Befestigung für die Kehr- und Seitenbürste. Die rotierende Seitenbürste des Cecotec Conga 4090 sorgt dafür, dass Schmutz und Staub in Richtung Absaugung gekehrt werden. Der Saugroboter ist dabei wie die meisten Modelle mit nur einer Kehrbürste ausgestattet. Eine Ausnahme bildet hier der Ecovacs Deebot Ozmo 950, der gleich zwei Seitenbürsten spendiert bekommen hat. An der reinen Saugleistung ändert sich daran unserer Meinung nach allerdings nichts. Die Seitenbürste des Cecotec-Modells wird werkzeuglos aufgesteckt und kann daher schnell und praktikabel ausgetauscht werden. Im Lieferumfang ist eine weitere Ersatz-Seitenbürste enthalten.

Neben der Seitenbürste sind auf der Unterseite des Cecotec Conga 4090 die Ladekontakte für die Ladestation, die Antriebsräder, Absturzsensoren, das Lenk- und Richtungsrad sowie die Klappe für den Akku zu finden. Letztere lässt sich durch Lösen von vier Kreuzschrauben öffnen – entsprechend ist es rein theoretisch möglich, den Akku auszutauschen. Zubehör und Ersatzteile bietet Cecotec im hauseigenen Onlineshop für viele Saugroboter-Modelle zu vergleichsweise moderaten Preisen an. Allerdings sind für den neuen Cecotec Conga 4090 zum Zeitpunkt unseres Testberichts noch keine Zubehörteile gelistet, so dass wir an dieser Stelle nichts weiter zum Zubehörangebot sagen können. Da sich Cecotec jedoch laut unserer Erfahrung durch einen guten Kundensupport auszeichnet, sollte die Ersatzteilbeschaffung prinzipiell kein Problem darstellen.
Schlicht und funktional ist auch die Ladestation des Cecotec Conga 4090. Diese verfügt ebenfalls über ein Oberflächen-Finish in Schwarz-Hochglänzend. Hinter der Klappe auf der Unterseite der Docking Station verbirgt sich eine integrierte Kabelwickelung. So kann die Länge des Netzkabels zur Ladestation individuell angepasst werden. Das Netzkabel kann dabei vollständig von der Ladestation getrennt werden. Etwas schade ist, dass die Ladestation lediglich auf der rechten Seite mit einer Kabeldurchführung ausgestattet ist – eine beidseitige Kabeldurchführung wäre hier etwas praktischer. In unserem Praxistest findet der Saugroboter dank Infrarot-Sensoren sehr zuverlässig zur Ladestation zurück. Jedoch kam es ab und an vor, dass die Ladestation durch die Bewegungen des Saugroboters versetzt wird. Die bereits vorhandenen Gummierungen auf der Unterseite bieten insbesondere auf glatteren Hartböden wie Laminat keine ausreichende Standfestigkeit. Daher empfehlen wir, die Unterseite der Ladestation gegebenenfalls mit zusätzlichen Gummierungen (z.B. mit Anti-Rutsch-Pads aus dem Möbelfachmarkt) auszurüsten oder anderweitig zu befestigen.
App-Steuerung und Setup im WLAN-Netzwerk

Der Cecotec Conga 4090-Saugroboter ist natürlich per App steuerbar – hierfür bietet die Cecotec Innovaciones S.L. die gleichnamige App „Conga 4090“ sowohl für iOS-Geräte im Apple App Store als auch Android-Geräte im Google Play Store zum kostenlosen Download an. Für die App-Steuerung des Cecotec Conga 4090 muss zunächst der Saugroboter mit dem heimischen WLAN-Netzwerk verbunden werden. Erwähnenswert ist, dass der Cecotec Conga 4090 als einer der wenigen Saugroboter am Markt nicht nur 2,4-GHz-Netzwerke, sondern auch 5-GHz-Netzwerke unterstützt. Wichtig: Sowohl Name des Netzwerks (SSID) als auch Passwort dürfen keine Sonderzeichen enthalten. Da der Name unseres Netzwerks allerdings einen Bindestrich enthielt, mussten wir zunächst den Netzwerknamen ändern und daher auch alle WLAN-fähigen Geräte in unserer Testumgebung neu einrichten. Das ist wenig anwenderfreundlich und sorgt für enorme Umstände. Tipp: In den Einstellungen des Routers kann man auch kurzerhand ein Gast-Netzwerk mit einem passenden Netzwerknamen und Netzwerkpasswort einrichten.

Ansonsten gelingt die Konfiguration einfach, schnell und analog zu den meisten anderen Saugrobotern. Die Erstellung eines Benutzerkontos mit Hilfe einer Email-Adresse und einem Passwort sowie das Akzeptieren der Datenschutz-Bestimmungen ist daher auch beim Cecotec Conga-Saugroboter zwingend erforderlich. Nach der Anmeldung mit dem Benutzerkonto muss man den Button „Roboter hinzufügen“ anklicken. Anschließend muss man die „Home“ sowie „Power„-Taste auf dem Saugroboter gleichzeitig gedrückt halten, bis der Saugroboter blinkt und piept. Danach wählt man das gewünschte WLAN-Netzwerk aus. Im darauffolgenden Schritt muss man nur noch in die WLAN-Einstellungen des Smartphones wechseln, das Smartphone mit dem WiFi-Netzwerk des Saugroboters verbinden und wieder in die App zurückkehren. Nun sollte der Saugroboter erfolgreich mit dem heimischen WLAN verknüpft sein.
Lasernavigation und erstmalige Kartierung
Der Cecotec Conga 4090 ist mit einem Laser ausgestattet. Der Laser des Cecotec Conga 4090 rotiert und ist so in der Lage, ein Abbild von seiner Umgebung zu ermitteln und aufzuzeichnen. In der Praxis bedeutet das, dass der Saugroboter zunächst einmal selbstständig aus der Ladestation hinausfährt und direkt mit der Kartierung beginnt. Dabei schaut der Saugroboter mittels Laser sozusagen in die jeweiligen Wohnbereiche hinein und fährt diese anschließend primär an den Randbereichen nach und nach ab.
Die Kantenbereiche der einzelnen Wohnräume werden dabei in Echtzeit in die App übermittelt und auf der Karte angezeigt. So entstehen nach und nach die einzelnen Räume. Sobald die Kanten und Ecken abgefahren sind, kümmert sich der Saugroboter um die Innenbereiche. Hierbei verfährt der Cecotec Conga 4090 nach einem systematischen System – im Zig-Zag-Betrieb werden die Innenflächen der einzelnen Bereiche jeweils Bahn für Bahn abgefahren und gleichzeitig gereinigt. Mit Hilfe des Infrarot-Sensors sowie des beweglichen Stoßfängers werden Hindernisse wie Stühle, Stuhlbeine oder Kommoden registriert und ebenfalls in der App eingezeichnet. Sobald die Kartierung und erstmalige Reinigung abgeschlossen ist, wird man über die neue Karte benachrichtigt. Die Karte kann hier beliebig umbenannt werden – etwa in Wohnung und Stockwerk 1 oder Stockwerk 2. Im Menüpunkt „Aktivität“ werden die jeweils einzelnen Reinigungsvorgänge abgespeichert. Klickt man den Reinigungsvorgang an, werden weitere Details – etwa die Größe des gereinigten Bereichs und die dafür benötigte Zeit – eingeblendet. Die Conga 4090-App kann bis zu fünf Karten abspeichern. Insofern eignet sich der Cecotec Conga 4090 ideal für die Mehrgeschoss-Reinigung und Mehretagen-Reinigung.
Ein kurzer Hinweis zum allgemeinen Erscheinungsbild der App: Etwas schade ist, dass die Cecotec-Conga-App in vielen Bereichen und Menüpunkten mit zahlreichen Sprach- und Übersetzungsfehlern negativ auffällt. Abbrechen nennt sich hier beispielsweise „Stornieren“ und Speichern wird mit „Sparen“ übersetzt. Die Übersetzungsfehler in der App stören zwar nicht die Funktionalität, sorgen jedoch für ein recht minderwertiges Nutzungsgefühl und Abzüge bei der Anwenderfreundlichkeit. Hier wäre unserer Meinung nach deutlicher Verbesserungsbedarf angebracht. Man darf also gespannt sein, ob künftige App-Updates hier Verbesserungen bringen.
Saugmodi und Saugstufen
Die Hauptansicht der App startet stets mit der Registerkarte „Kontrolle“– hier werden Akkustand, ausgewählte Karte, ausgewählter Reinigungsplan sowie der aktuelle Status des Saugroboters angezeigt.
Unter der Karte gibt es eine Menüleiste mit den Buttons „Station„, „Modus„, „Schalter“ sowie „Wassertank„. Mit dem Menü-Button „Station„ kehrt der Cecotec Conga 4090 automatisch zur Ladestation zurück. Der Menü-Button „Modus„ eröffnet wiederum ein weiteres Untermenü mit den zahlreichen Reinigungsmodi des Cecotec Conga 4090. Hier stehen „Auto„, „Kante„, „Spirale„, „Tiefenreinigung x2„, „Wischen„, „Bereich„, „Sperrgebiet„, „Stelle“ sowie „Manuell“ zur Verfügung. Die Reinigungsmodi des Cecotec Conga 4090 sind extrem vielfältig und lassen keine Wünschen offen. Mit dem Menü-Button „Schalter„ öffnet sich ebenfalls ein weiteres Untermenü – hier können insgesamt vier Saugstufen („Aus“, „Eco“, „Normal“ oder „Turbo“) eingestellt werden. Die stärkste Saugstufe wird mit „Turbo“ aktiviert – hier sollen auch die maximal 2.700 Pa Saugkraft des Cecotec Conga 4090 zur Verfügung stehen. Tatsächlich ist die Saugkraft des Saugroboters recht gut und sorgt insbesondere auf Teppichen für eine vergleichsweise gute Reinigungsleistung. Subjektiv gesehen können wir die vom Hersteller angegebene Saugkraft von 2.700 Pa gegenüber anderen Top-Modellen mit einer angegebenen Saugkraft von 2.000 Pa nur bedingt bestätigen. Wir würden die Saugkraft des Cecotec Conga 4090 im Vergleich zum Roborock S5 oder 360 S7 (2.000 Pa) eher als ebenbürtig einstufen.
Wischfunktion mit Rubbelmodus
Eine Besonderheit des Cecotec Conga 4090 ist die Wischfunktion mit aktiver Wasserzufuhr. Daher kann man selbstständig entscheiden, wieviel Wasser auf das auf der Wischplatte angebrachte Wischtuch aufgetragen werden soll.

Schade ist jedoch, dass die vom Hersteller beworbene Teppicherkennung in der Praxis gar nicht funktioniert – daher läuft man unter Umständen Gefahr, dass der Saugroboter im Wischbetrieb für feuchte Teppiche sorgt.
Zudem verfügt der Cecotec Conga 4090 über einen speziellen „Rubbel“- bzw. „Schrubber“-Modus. Das bedeutet, dass festsitzender Schmutz durch mehrmaliges Vor- und Zurückfahren noch besser gelöst und gereinigt werden soll. Im Vergleich zu anderen Hybrid-Modellen bzw. Saugrobotern mit Wischfunktion ist die Wischfunktion des Cecotec Conga 4090 unserer Meinung nach unwesentlich besser. Das liegt aber nicht am Modell: Saugrobotern fehlt es schlicht am Gewicht und Druck, der fürs Wischen von festsitzendem und verkrustetem Schmutz aufgebracht werden muss. Daher ist auch beim Cecotec Conga 4090 die Wischfunktion vielmehr ein nettes Gimmick als ein wichtiges Features.
Programmierung und Reinigungspläne
Mit der Registerkarte „Programmierung“ bietet der Cecotec Conga 4090 eine Vielzahl an Programmierungsmöglichkeiten und zeitgeplanter Reinigungsmöglichkeiten. Hier können Uhrzeit, Karte, Plan, Wochentag, Modus, Leistungsstufe sowie Wischfunktion separat voneinander und individuell eingestellt werden. Dabei unterstützt der Cecotec Conga 4090 sogar das Abspeichern von mehreren Programmierungen. Beispielsweise kann man programmieren, dass der Saugroboter jeden Dienstag und Freitag um 15:00 Uhr lediglich im Schlafzimmer den Reinigungsvorgang vornimmt. Oder man definiert für jeden Montag und Samstag einen Reinigungsvorgang im Flur- und Küchenbereich um 07.15 Uhr. Tiefgreifender gehen die Programmierungsmöglichkeiten kaum noch – hier hat der Hersteller also ganze Arbeit geleistet und bietet umfassende Funktionen und Features an.
Sperrzonen und „No-go-Areas“ definieren
Vorteil einer Laser-Navigation eines Saugroboters ist, dass in der Regel individuelle Sperrzonen und „No-go-Ares“ definiert werden können. Auch der Cecotec Conga 4090 unterstützt solche Sperrbereiche.

So kann man sensible Bereiche, etwa Spielecken von Kindern, Blumenvasen oder Futter-Bereiche von Haustieren, vom Reinigungsplan ausschließen, so dass diese gezielt vom Saugroboter umfahren bzw. bei der Reinigung ausgelassen werden. Um Sperrbereiche zu definieren, muss man zunächst den Button „Plan“ anklicken und anschließend den entsprechenden Reinigungsplan auswählen bzw. bearbeiten, in dem man die gewünschten Sperrbereiche definieren möchte. Leider ist es nicht möglich, die Sperrbereiche bereits im Vorfeld auf der vollständigen Kartierung einzutragen. Außerdem ist es nicht möglich, die Kartenansicht beim Definieren der Sperrzonen oder das Sperrzonen-Fenster selbst zu drehen und das Layout daher individuell anzupassen. Lediglich die Seitenverhältnisse des Sperrbereich-Fensters können angepasst werden. Je nach Wohnung und Layout des Sperrbereichs ist es daher schwierig, das stets rechteckige Sperrzonen-Fenster passend zum Kartenraster einzufügen. Abhilfe – wenn auch eine unschöne – schafft hier zunächst nur das Übereinanderlegen von mehreren Sperrzonen, bis man in etwa ein passendes Fenster zusammengebastelt hat. Trotzdem funktioniert die Sperrzonen-Funktion des Cecotec Conga 4090 erstaunlich gut und zuverlässig.
Wichtiger Tipp: Im Test des Cecotec Conga 4090 haben wir herausgefunden, dass die Drehung des Grundrisses mit der Startposition des Saugroboters vor der erstmaligen Kartierung zusammenhängt.

Im besten Fall sollte daher sowohl die Hinterseite der Ladestation parallel zur Wand als auch der Saugroboter möglichst akkurat in der Ladestation positioniert werden. Bei unserer ersten Kartierung waren schlicht die Ladestation und der Saugroboter schief aufgestellt, was letzten Endes auch die schiefe Kartierung zur Folge hatte. Da sich die Karte im Nachgang nicht mehr manuell drehen lässt, mussten wir die Kartierung nochmals von vorn durchführen lassen. Beim zweiten Versuch wurde der Grundriss korrekt eingezeichnet – und auch das Einfügen von rechteckigen Sperrzonen im Raster des Grundrisses ist nun viel einfacher und bequemer. Es gibt übrigens noch viele andere Gründe für einen schiefen Grundriss bei der Saugroboter-Kartierung, beispielsweise schiefe Wände, Verschmutzungen vor den Sensoren oder Defekte beim Lasersensor. Sogar Hindernisse unmittelbar rechts, links und vor der Ladestation können dafür sorgen, dass die Saugroboter-Karte schief aufgebaut wird. Trotzdem wäre es für den Endanwender einfacher, wenn man die Grundrisse innerhalb der App einfach nachträglich drehen und neu abspeichern könnte – dies würde eine nochmalige Kartierung oder eine lange Fehlersuche beim Endanwender verhindern.
Räume bearbeiten, teilen und zusammenführen
Zuletzt sei noch zu erwähnen, dass die einzelnen Räume der jeweiligen Karten frei und vergleichsweise individuell bearbeitet werden können. Auch der Cecotec Conga 4090 erkennt die einzelnen Räume bereits bei der Kartierung von selbst und färbt die Wohnbereiche unterschiedlich ein. Im Gegensatz zum Ecovacs Deebot Ozmo 950 bietet der Cecotec-Saugroboter neben einer automatischen Raumerkennung jedoch die Möglichkeit, Räume individuell zu bearbeiten. So kann man die erkannten Räume durch entsprechende Auswahl entweder zusammenführen oder durch Einzeichnen einer Linie voneinander trennen. Diese Funktion ist in jedem Fall lobenswert und sorgt dafür, dass man die Reinigungsvorgänge letzten Endes individuell abstimmen kann. Leider zeigt sich aber auch hier durch Sprachpatzer und Begriffe wie „Fusion“ (z.Dt. Zusammenführen“), dass Cecotec etwas mehr Liebe in die Entwicklung der hauseigenen App setzen sollte.
Zuletzt würden wir noch die Sprachsteuerung des Cecotec Conga 4090 genauer unter die Lupe nehmen. Allerdings funktioniert zum Zeitpunkt unseres Testberichts der Amazon Alexa-Skill nicht. Möchte man den Alexa-Skill mit dem Cecotec-Benutzerkonto verknüpfen, erscheint jedes Mal die Meldung „Benutzername existiert nicht“. Schade!
Fazit und Bewertung
Der Cecotec Conga 4090 spielt ohne Zweifel in der oberen Liga der Saugroboter mit. Das Premium-Modell zeichnet sich durch eine hochwertige Materialverarbeitung, eine gute Saugkraft, einen umfangreichen Lieferumfang und extrem komplexe Programmierungsmöglichkeiten aus.

Schade ist, dass die beworbene, automatische Teppicherkennung des Cecotec-Saugroboters nicht funktioniert und damit einhergehend auch keine automatische Anhebung der Saugleistung möglich ist. Die Erkennung von Wohnbereichen und Hindernissen funktioniert hingegen sanft, durchdacht und zuverlässig. Allerdings wird die App des Cecotec Conga 4090 der hochwertigen Produktqualität des Saugroboters nicht wirklich gerecht. Hier sorgen zahlreiche Übersetzungsfehler und Sprachpatzer für ein eher weniger hochwertiges Erscheinungsbild. In vielen Kleinigkeiten bleibt ordentlich Verbesserungspotenzial bei der App-Anwenderfreundlichkeit. Wem das egal ist, findet mit dem Cecotec Conga 4090 einen guten Saugroboter mit vielen, modernen Features.