Der Roomba 960-Saugroboter und Roomba 966-Saugroboter von iRobot kommt mit neuem Reinigungssystem, neuer Navigationstechnologie oder App-Steuerung daher. Wir haben den so genannten „Volks-Saugroboter“ getestet und klären im Testbericht zum iRobot Roomba 960 / 966, was die Vorteile, Nachteile und Merkmale des Saugroboters sind. Dabei gehen wir insbesondere auf die Features des Saugroboters und die Funktionen der iRobot Home-App ein.
iRobot Roomba 960 / 966 Saugroboter: Saugroboter im Test
Mit dem iRobot Roomba 960 und iRobot Roomba 966 hat der US-amerikanische Hersteller iRobot einen Saugroboter der 900er-Serie im Programm, der durch App-Steuerung, iAdapt 2.0-Navigation sowie AeroForce-Reinigungssystem überzeugen soll. Die Steuerung, Bedienung und Einstellung des Saugroboters wird dabei vorrangig mit Hilfe der iRobot Home-App für Android und iOS vorgenommen.
Durch das bürstenlose Reinigungssystem soll der iRobot Roomba 960 der ideale Saugroboter für Haustierbesitzer sein. Preislich liegt der iRobot Roomba 960 je nach Anbieter bei etwa 400,- Euro. Bei Amazon ist der iRobot Roomba 960 auch erhältlich. Auf Amazon ist der iRobot Roomba 960-Saugroboter ein absoluter Bestseller und erhält sogar das Prädikat Amazon’s Choice. Amazon’s Choice empfiehlt top bewertete, sofort lieferbare Produkte zu einem günstigen Preis. Neben einer kostenlosen Lieferung fällt das Amazon-Angebot durch überdurchschnittlich gute Bewertungen auf. Die Amazon-Käufer sind offensichtlich vom iRobot Roomba 960 überzeugt.
iRobot Roomba 960: Design und Haptik
Der iRobot Roomba 960 wird in einer großen und aufgeräumten Verpackung ausgeliefert. Die Verpackung informiert über Hersteller und Modell. Der iRobot Roomba 966 ist identisch mit dem 960er-Modell – lediglich die Farbe ist bei den beiden Saugroboter-Modellen unterschiedlich.
Auf der Rückseite der Verpackung werden verschiedene Funktionen des Saugroboters mehrsprachig beworben – etwa die iAdapt 2.0-Navigation, die App-Steuerung mittels iRobot HOME-App oder das dreistufige Reinigungssystem. In der Verpackung des knapp neun Zentimeter hohen iRobot Roomba 960 verbergen sich Saugroboter samt Staubbehälter, Zubehör-Box, Ladestation sowie Bedienungsanleitung und Quick Start Guide. Die Bedienungsanleitung des Saugroboters ist mehrsprachig ausgeführt und enthält auch ein deutschsprachiges Kapitel. In der separat verpackten Zubehör-Box sind außerdem Ladekabel bzw. Netzteil, eine Ersatz-Seitenbürste, ein Ersatz-Filter, Virtual Wall sowie zwei AA-Batterien für die Virtual Wall enthalten. Die Verpackung des Saugroboters ist aufgeräumt und hochwertig – bei unserem Test-Exemplar waren alle versprochenen Zubehör- und Ersatzteile enthalten.
Rein optisch ist der iRobot Roomba 960 schon einmal ein ziemlicher Leckerbissen. Der Saugroboter ist hochwertig verarbeitet und macht einen robusten Eindruck. Buttons und Bedientasten reagieren schnell und zuverlässig. Das Gehäuse des iRobot Roomba 960 besticht durch die schlichte Farbgebung in Schwarz und Anthrazit. Alternativ kann man auch zum iRobot Roomba 966 greifen – dieser ist baugleich mit dem 960-Modell und kommt mit einem bräunlichen Oberflächen-Finish daher. Die integrierte Deckenkamera, die für die smarte Navigation des Saugroboters zuständig ist, versteckt sind in einer Mulde auf der Oberseite. Durch ein transparentes Kunststoff-Fenster ist die Kamera vor Staub und Einflüssen geschützt.
VORTEILE
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NACHTEILE
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Die Kunststoffe des Geräts sind hochwertig und robust. Im Vergleich zu Saugrobotern anderer Hersteller, etwa Xiaomi oder Roborock, wirkt der iRobot Roomba 960 fast schon massiv und weniger filigran. Auf der Unterseite des iRobot Roomba 960 sind Einsaugung sowie die bürstenlosen Reinigungsrollen, Seitenbürste, Ladekontakte, Schwenkrad, gefederte Antriebsräder sowie Absturzsensoren zu finden. Auf der Unterseite befindet sich auch das Akkufach, das durch zwei kleine Kreuzschlitzschrauben geöffnet werden kann. Ein Tausch des Akkus ist beim iRobot Roomba 960 also prinzipiell möglich.
Auffällig beim iRobot Roomba 960 ist auch, dass auf der Oberseite ein integrierter Haltegriff verbaut ist. Dieser Tragegriff ist besonders praktisch, wenn man den Saugroboter zu einem anderen Bereich tragen möchte. Durch den Griff kann man den Saugroboter auf der Oberseite greifen und beispielsweise für die Spot- bzw. Bereichs-Reinigung an einen bestimmten Ort positionieren. Das ist ein ziemlich praktisches Feature, das bei iRobot Roomba-Saugrobotern ein Alleinstellungsmerkmal ist. Vor dem Tragegriff befindet sich der RCON-Sensor des iRobot Roomba. Der RCON-Sensor ist ein IR- bzw. Infrarot-Sensor und sorgt dafür, dass der Roomba-Saugroboter zur Ladestation zurückfinden oder mit der virtuellen Barriere kommunizieren kann.
Direkt unter dem Tragegriff befinden sich das manuelle Bedienfeld sowie die Info-Anzeige des Saugroboters. Insgesamt verfügen iRobot Roomba 960 und iRobot Roomba 966 über jeweils drei Bedientasten – eine CLEAN-Taste, eine SPOT-Taste sowie eine DOCK-Taste. Mit der CLEAN-Taste kann man den Reinigungsvorgang starten und stoppen. Während des Reinigungsvorgangs leuchtet die CLEAN-Taste in einem auffälligen Grün. Mit der DOCK-Taste kann man den iRobot Roomba 960 zur Ladestation zurückschicken und mit der SPOT-Taste kann man die Bereichs- bzw. Spot-Reinigung aktivieren. Wenn man den Saugroboter einmalig mit einer App eingerichtet hat, kann man das Gerät also auch ohne App-Steuerung verwenden. Das kleine Anzeige-Feld oberhalb der CLEAN-Taste informiert dann über den WiFi-Status oder den Akkustand. Außerdem gibt es eine Leuchtanzeige für die Fehlerbehebung sowie die Dirt Detect-Funktion. Eine weitere Anzeige informiert auch dann, wenn der Staubbehälter des iRobot Roomba 960 voll ist.
Der iRobot Roomba 960 ist natürlich ein beutelloser Staubsauger-Roboter. Der Staubbehälter des iRobot Roomba 960 / 966 ist bereits vormontiert und wird seitlich eingeschoben. Der Staubbehälter bietet dabei ein Fassungsvermögen von knapp 0,6 Litern. Ein HEPA-Filter und ein Ersatz-Filter gehören zum Lieferumfang.
Trotz Kamera-Navigation („vSLAM“) bietet die iRobot Home-App beim iRobot Roomba 960 und 966 nicht die Möglichkeit, virtuelle Barrieren zu erstellen. Das Abgrenzen von Wohnbereichen und Räumen ist daher nicht per App möglich, wie es beispielsweise bei den meisten Saugrobotern mit Laser-Navigation der Fall ist. Stattdessen können virtuelle Grenzen mit Hilfe der Virtual Wall-Barrieren gesetzt werden. Eine solche Virtual Wall-Barriere gehört beim iRobot Roomba 960 zum Lieferumfang – weitere Barrieren können im iRobot-Zubehör nachgekauft werden. Die Virtual Wall-Barriere von iRobot sorgt dafür, dass der Saugroboter seine Arbeit nur an gewünschten Stellen verrichtet bzw. nicht in unerwünschte Bereiche gelangen kann. Die Virtual Wall von iRobot bietet dabei zwei Betriebsmodi, die mit einem Schieberegler an der Seite eingestellt werden können.
Wenn sich der Schieberegler in der oberen Stellung befindet, ist der Virtual Wall-Modus aktiviert. Mit dem Virtual Wall-Modus fungiert der kleine Grenzturm als virtuelle Wand. Dann können Öffnungen von bis zu drei Metern blockiert werden. Die Virtual Wall erstellt als eine unsichtbare Barriere, die nur vom Saugroboter wahrgenommen wird und den iRobot Roomba beispielsweise daran hindert, eine bestimmte Räumlichkeit zu befahren. Befindet sich der Schieberegler hingegen in der unteren Stellung, ist der so genannte Halo-Modus aktiviert. Dann erreichtet der Grenzturm eine Schutzzone mit einem Radius von etwa 60 Zentimetern. So kann man verhindern, dass der Saugroboter beispielsweise mit einer Vase oder einem Futternapf kollidiert. Aber auch andere unerwünschte Bereiche und Gegenstände, etwa Kabel oder Spielzeug-Ecken für Kinder, können mit Hilfe der Virtual Wall-Barriere abgegrenzt werden. In der mittleren Schieberegler-Stellung wird die Virtual Wall deaktiviert. Bei normaler Verwendung ist ein Wechsel der AA-Batterien nach etwa acht bis zehn Monaten fällig.
Einrichtung und Setup des iRobot Roomba 960 / 966
Der iRobot Roomba 960 / 966 sowie weitere Modelle der iRobot 900er-Serie sind mit der iRobot Home-App kompatibel. Die App bietet iRobot sowohl für iOS-Geräte im Apple App Store (Download hier) als auch Android-Geräte im Google Play Store (Download hier) zum kostenlosen Download an. Hierzu muss man im jeweiligen Store lediglich die iRobot Home-App suchen, runterladen und installieren. Nach der Installation der App muss man sich mit einem bestehenden Nutzerkonto anmelden oder sich mit einem neuen Benutzerkonto registrieren. Für die Registrierung sind Vorname, Nachname, Email-Adresse sowie ein Passwort notwendig.
Nachdem man sich mit dem Benutzerkonto angemeldet oder ein neues Benutzerkonto erstellt hat, geht es auch schon an die Einrichtung der iRobot Home-App. Hierzu müssen zunächst die Mitteilungen erlaubt werden – dann informiert der iRobot Roomba 960 via Push-Mitteilung aufs Smartphone, wenn die Reinigung abgeschlossen oder der Staubbehälter voll ist. Im Anschluss daran wählt man das entsprechende Saugroboter-Modell aus. Damit die Einrichtung schnell vonstattengehen kann, muss man nur noch den Bluetooth-Zugriff erlauben und Ladestation, Saugroboter sowie das WLAN-Kennwort des hauseigenen WiFi-Netzwerks bereithalten.
Neben den Push-Mitteilungen oder dem Bluetooth-Zugriff ist es auch notwendig, die Ortungsdienste zu aktivieren. Dies ist zwingend notwendig, damit der iRobot Roomba das WLAN identifizieren und die Verbindung herstellen kann. Hat man die Berechtigungen für die Ortungsdienste erlaubt, muss man nur noch die Ladestation positionieren und dem Saugroboter einen Namen geben. Standardmäßig wird der Saugroboter schlicht „Roomba“ genannt. Alternativ kann man den iRobot Roomba aber auch anders taufen – Empfehlungen für Saugroboter-Namen haben wir hier aufgelistet.
Im Anschluss an die Namensgebung des iRobot Roomba 960 geht es an die Verbindung mit dem heimischen WLAN-Netzwerk. In der Regel erkennt der iRobot Roomba sofort das passende WLAN-Netzwerk. Alternativ kann man aber auch ein anderes WLAN-Netzwerk auswählen. Nun muss man nur noch das Kennwort für das ausgewählte WLAN-Netzwerk eingeben und den iRobot Roomba aktivieren, indem man durch die SPOT-Taste und HOME-Taste für etwa zwei Sekunden gedrückt hält.
Sobald der iRobot Roomba 960 aktiviert ist, werden auch schon die Netzwerkeinstellungen und Netzwerkverbindungen hergestellt. Praktisch: Der Einrichtungsprozess innerhalb der App wird durch lustige Animationen und hilfreiche Tipps begleitet. Das Setup des iRobot Roomba-Saugroboters ist somit nicht nur sehr einfach, sondern auch unterhaltsam. Unserer Meinung nach hat man viel Zeit und Mühe in die iRobot Home-App gesteckt – kaum ein anderer Hersteller bietet einen solch übersichtlichen Einrichtungsprozess an. Nachdem die Einrichtung abgeschlossen ist, wird man durch den Start-Bildschirm des Roomba begrüßt. Dieser bietet analog zum Button auf dem Gehäuse ebenfalls einen CLEAN-Taster, mit dem die Reinigung gestartet und gestoppt werden kann.
Sonderfunktionen der iRobot Home-App
Die iRobot Home-App bietet in Kombination mit dem iRobot Roomba 960 selbstverständlich die Möglichkeit, individuelle Reinigungspläne zu erstellen. Bis zu 7-mal pro Woche – also je Wochentag – können individuelle Reinigungszeiten unter dem Menüpunkt „Zeitplan„ definiert werden. Man kann den Reinigungsvorgang beispielsweise jeden Mittwoch um 14:00 Uhr oder jeden Freitag um 19:00 terminieren. Die Zeitplan-Funktion des iRobot Roomba 960 ist ein wichtiges Feature, das die automatisierte Haushaltsreinigung komfortabel und praktisch macht.
Der iRobot Roomba 960 verfügt im Menüpunkt „Verlauf„ auch über eine ausführliche Verlaufsansicht. Hier können alle bisherigen Reinigungsdurchgänge angeschaut und statistisch ausgewertet werden. In der Übersicht wird beispielsweise der bisherige, gesamte Reinigungsbereich in Quadratmetern ermittelt. Wählt man statt „Bereich“ den Menüpunkt „Lebensdauer“ aus, wird die Anzahl aller bisherigen Reinigungsaufgaben sowie die Gesamtzeit der bisherigen Reinigungsaufgaben angezeigt. Mit dem „Schmutzereigniszähler“ informiert die iRobot Home-App über die mit Hilfe der Dirt Detect-Technologie erkannten Schmutzbereiche. Außerdem werden alle bisherigen Reinigungsdurchgänge abgespeichert. Klickt man eine vergangene Reinigungsaufgabe an, werden weitere Details eingeblendet – etwa die Größe des gereinigten Bereichs oder die Dauer der jeweiligen Reinigungsaufgabe. Im Großen und Ganzen bietet die iRobot Home-App daher viele Möglichkeiten, um sich über die vergangenen Reinigungszyklen zu informieren und diese statistisch auszuwerten. Ob man eine solche Funktion auch benötigt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Wichtig zu erwähnen ist, dass in der virtuellen Wohnraum-Kartierung der iRobot Home-App keine Sperrzonen eingezeichnet werden können. Die Karten sind daher nur nützlich, wenn man sich ein Bild vom Reinigungsbereich beschaffen oder die aktuelle Position des Saugroboters in Erfahrung bringen möchte. Mehr ist mit der Kartierung des iRobot Roomba 960 leider nicht möglich – schade!
Neben dem Menüpunkt „Zeitplan“ sowie dem Menüpunkt „Verlauf„ stehen unter dem Startseiten-Menüpunkt „Hilfe„ diverse Informationen und Dokumente zur Verfügung. Mit einem kleinen FAQ-Bereich werden beispielsweise Fehler und Fehlerbehebungen erklärt. Zuletzt gehen wir noch auf die spezifischen Einstellungsmöglichkeiten ein. Unter dem Menüpunkt „Einstellungen„ und dem Untermenü „Info“ kann man den Namen des Saugroboters bearbeiten oder den Geburtstag, die Seriennummer sowie die Software des Saugroboters einsehen. Praktisch: Software-Updates für den iRobot Roomba können direkt via App eingespielt werden. Des Weiteren gibt es im Einstellungsmenü die Möglichkeit, den iRobot Roomba 960 zu suchen. Dann macht der iRobot Roomba ein Geräusch – ein nützliches Feature, um den Saugroboter in der Wohnung wiederzufinden. Außerdem gibt es Einstellungsmöglichkeiten fürs WLAN oder die Sprache des Saugroboters. Auf Wunsch kann man den iRobot Roomba auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Zuletzt sind noch die individuellen Reinigungseinstellungen zu erwähnen. Diese sind ebenfalls im Einstellungsmenü erreichbar und bieten die Möglichkeit, zwischen einer automatischen Reinigung, einer Einfach-Reinigung sowie einer Zweifach-Reinigung auszuwählen. Außerdem kann man einstellen, ob der Reinigungsvorgang bei einem vollen Staubbehälter gestoppt oder fortgesetzt werden soll. Alternativ kann man auch die Kanten-Reinigung aktivieren. Dann reinigt der iRobot Roomba nicht die offenen Bereiche, sondern lediglich entlang von Wänden oder Möbelfüßen.
Navigation und Reinigungsleistung
Die Abmessungen des iRobot Roomba 960 / 966 liegen bei 35 x 35 x 9,2 Zentimetern bei einem Gewicht von etwa 3,9 Kilogramm. Mit einer Bauhöhe von 9,2 Zentimetern etwas flacher als Saugroboter-Modelle mit Laser-Navigation.
Für die Navigation ist die iAdapt-Kamera des iRobot Roomba 960 zuständig. Die gleichnamige Software namens iAdapt 2.0 sorgt gemeinsam mit der Deckenkamera dafür, dass der Reinigungsvorgang des iRobot Roomba 960 besonders effizient vonstattengeht. Dabei orientiert sich die Kamera vorrangig an Merkmalen wie Bildern, Möbelstücken, Türen sowie Wänden und Decken. Laut iRobot werden die schemenhaften Bilddaten, die von der Kamera aufgezeichnet werden, nicht an Dritte weitergegeben. Dennoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein unbefugter Zugriff auf die Bilddaten niemals ausgeschlossen sein kann – hinsichtlich Datenschutz sind Saugroboter mit Kamera nicht unbedingt unproblematisch. Erwähnenswert ist auch, dass die Navigationsleistung durch das visuelle Kamerasystem stark von den Lichtbedingungen abhängt. Insbesondere in dunklen und unbeleuchteten Räumen kann die Navigation eines Saugroboters mit Kamera nicht allzu effizient arbeiten.
Mit Hilfe der visuellen Lokalisierung und der Umgebungserfassung weiß der iRobot Roomba 960 genau, innerhalb welcher Bereiche die Reinigung bereits durchgeführt wurde. Durch die visuelle Erfassung wird auch der Startpunkt des Saugroboters sowie die Position der Ladestation genau erfasst. Daher kann der iRobot Roomba 960 auch dann unproblematisch zur Ladestation zurückkehren, wenn keine unmittelbare Sichtverbindung zwischen dem RCON-Sensor der Ladestation und dem RCON-Sensor des iRobot Roomba besteht. Insofern ist die Navigation nicht nur effizient, sondern auch besonders effektiv. Probleme bereiteten ab und an die Absturzsensoren des iRobot Roomba 960, die beispielsweise dunkle Teppiche und schwarze Fließen als Abgrund erkannten und den Saugroboter am Reinigungsvorgang hinderten. Hier wäre Nachbesserungsbedarf angebracht.
Gegenüber herkömmlichen Saugroboter-Modellen mit einem Navigationsverfahren nach dem Zufallsprinzip weist der iRobot Roomba 960 / 966 einen systematischen Reinigungsvorgang auf, was wiederum kürzere und effektivere Reinigungszyklen zur Folge hat. Zugleich werden Gegenstände und Hindernisse durch den beweglichen Schutzfänger erfasst und registriert, so dass der Saugroboter mit entsprechenden Richtungsänderungen reagieren kann. Die meisten Gegenstände werden auch schon vor einer Kollision erkannt – Feindkontakt zwischen Saugroboter und Möbeln besteht nur in den seltensten Fällen. In Sachen Lautstärke reiht sich der iRobot Roomba 960 / 966 unter die lauteren Modelle mit ein, schließlich gibt iRobot eine Lautstärke von 70 dB an. Wir können die hohe Betriebslautstärke des iRobot Roomba 960 / 966 bestätigen, jedoch ist die Klangart des Sauggeräuschs vergleichsweise angenehm und gut auszuhalten. Die Betriebslaufzeit des Saugroboters liegt bei etwa 70 Minuten. Ein automatisches Aufladen und Weitersaugen („Recharge and Resume“-Funktion) ist beim iRobot Roomba 960 / 966 natürlich Standard.
Eine weitere einmalige Besonderheit beim iRobot Roomba 960 sind die dualen Multiboden-Bürsten. Hierbei handelt es sich um bürstenlose Gummirollen, die sich automatisch den jeweiligen Untergründen anpassen können und daher eine schonende sowie effektive Reinigung ermöglichen sollen. Ein Vorteil des so genannten „AeroForce“-Reinigungssystems ist, dass sich in den Gummirollen keinerlei Haare verfangen können. Ein ständiges Reinigen der Reinigungswalzen, wie es bei den meisten Kombibürsten der Fall ist, ist beim iRobot Roomba 960 daher nicht notwendig. Durch die fehlenden Bürsten wird allerdings das Reinigungsergebnis auf kurzflorigen Teppichen gemindert – hier muss sich der iRobot Roomba 960 lediglich auf die Saugkraft verlassen.
Auf Hartböden bietet der iRobot Roomba eine gute, durchschnittliche Reinigungsleistung. Bei hochflorigen Teppichen („Shaggy“-Teppichen) haben die Reinigungsrollen einen Vorteil, da sich das zottige Garn zwischen die Reinigungsrollen legen kann und dadurch Haare, Staub und Schmutz besonders gut abgesaugt werden. Durch den vergleichsweise kleinen Spalt zwischen den Reinigungsrollen kommt es ab und an vor, dass größere Schmutzteilchen beim Reinigungsvorgang liegen bleiben. Oft muss der iRobot Roomba 960 / 966 noch ein zweites Mal über den Bereich fahren, um größere Schmutzteilchen nahezu vollständig aufnehmen zu können. Gute Arbeit leistet die Seitenbürste – diese liegt sehr straff auf und kehrt den Schmutz zuverlässig von Ecken- und Kantenbereichen in die Fahrrichtung des Saugroboters.
Fazit und Bewertung
Der iRobot Roomba 960 / 966 ist ein absolut solider Saugroboter. Der so genannte „Volks-Saugroboter“ bringt viele Alleinstellungsmerkmale und Besonderheiten mit – etwa ein Reinigungssystem mit bürstenlosen, gegenläufigen Reinigungsrollen, eine sehr ausführliche Verlaufsansicht vergangener Reinigungsaufgaben in der App oder einen integrierten Tragegriff auf der Oberseite.
Die zugehörige iRobot Home-App wurde mit viel Liebe zum Detail entwickelt und begeistert zugleich durch Übersichtlichkeit und Einfachheit. Überhaupt zeigt sich der wirkliche Mehrwert des Saugroboters erst dann, wenn man ihn mit der sehr intuitiv gestalteten Smartphone- und App-Steuerung verwendet. Zusatzmodi wie Zeitplan-Steuerung, Reinigungsstatistiken oder die weltweite, ferngesteuerte Bedienung sind nur in Kombination mit der App möglich.
Praktisch ist auch, dass die App bei einem vollen Staubbehälter rechtzeitig warnt und den Nutzer per Push-Benachrichtigung informiert. In Sachen Navigation oder Sperrbereichen („No-go-Areas“) ist der iRobot Roomba 960 / 966 etwas rückständig – hier bieten lasernavigierte Modelle chinesischer Konkurrenz-Hersteller deutlich mehr Funktionen und Komplexität. Preislich ist der iRobot Roomba 960 / 966 nicht unbedingt ein Schnäppchen und daher auch keine günstige Alternative zu anderen Saugroboter-Modellen. Qualität, eine systematische und zuverlässige Fortbewegung, Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität sprechen dennoch für sich, weshalb der iRobot Roomba 960 / 966 – trotz kleinerer Schwächen und trotz der hohen Anschaffungskosten – im Test überzeugen konnte.