Der Amarey A900 ist das aktuelle Saugroboter-Topmodell des chinesischen Herstellers Amarey und soll durch Visual Slam-Kamera, Saugkraft-Verstellung oder Kompatibilität mit Amazon Alexa und Google Assistant überzeugen. Wir haben den Amarey A900 getestet und klären die Vor- und Nachteile des neuesten Premium-Saugroboters.
Amarey A900: Angebote und Preise bei Amazon
Der unverbindliche Verkaufspreis (UVP) des Amarey A900 liegt bei 399,- Euro. Beim Online-Versandhaus Amazon ist der Amarey A900 derzeit zum Angebotspreis für nur 369,99 Euro erhältlich. Zusätzlich kann aktuell ein Rabattgutschein i.H.v. 30,- Euro eingelöst werden. Der effektive Preis bemisst sich daher aktuell auf nur 339,99 Euro. Bei Amazon erhält der Amarey A900 sogar das Prädikat Amazon’s Choice. Amazon’s Choice empfiehlt top bewertete, sofort lieferbare Produkte zu einem günstigen Preis. Neben einer kostenlosen Lieferung fällt das Amazon-Angebot durch überdurchschnittlich gute Bewertungen auf. Die Amazon-Käufer scheinen daher mit dem Amarey A900 durchaus zufrieden zu sein. Der Amarey A900 ist über dem kleineren Schwestermodell Amarey A800 positioniert und stellt somit das vielfältigere Modell im Saugroboter-Portfolio dar.
Amarey A900: Technische Daten und Lieferumfang
Der Amarey A900 bringt ein Gewicht von 2,6 Kilogramm auf die Waage und weist dabei Abmessungen von 32,5 x 32,5 x 7,6 Zentimeter auf. Mit einer Bauhöhe von 7,5 Zentimetern reiht sich der Amarey A900 unter die flacheren Saugroboter ein. Die niedrige Bauhöhe liegt vor allen Dingen daran, dass der Amarey A900 auf einen Laser-Turm verzichtet. Der im Saugroboter integrierte Akku verfügt über eine Kapazität von 2.600 mAh. Die Kapazität des Staub- und Schmutzbehälters bemisst sich auf 0,5 Liter. Zum Lieferumfang des Amarey A900 gehören Saugroboter bzw. Hauptgerät, Charging Dock (Ladestation), 4x Seitenbürsten, Netzteil bzw. Ladeadapter, Reinigungsbürste, Fernsteuerung inklusive 2x AAA-Batterien, HEPA- und Schaum-Filter sowie ein zwei Meter langes Saugroboter-Magnetband zum Abstecken von Sperrzonen und No-go-Areas.
Eine mehrsprachige Bedienungsanleitung – auch in deutscher Sprache – wird ebenfalls mitgeliefert. Das Design des Amarey A900 wirkt aufgrund der spiegelnden Oberfläche hochwertig und edel. Jedoch werden Staub und Schmutz auf den hochglänzenden Materialien des Amarey A900 schnell sichtbar. Auf der Unterseite des Amarey A900 befinden sich einerseits zwei Seitenbürsten und andererseits eine Walzenbürste. Die Bürsten – auch die Haupt-Walzenbürste – lassen sich für die Reinigung leicht demontieren bzw. entnehmen. Selbiges gilt für den 0,5 Liter großen Staub- und Schmutzbehälter, der einfach aus dem Gerät herausgezogen werden kann.
Der Amarey A900-Saugroboter: Setup und Bedienung
Das Setup des Amarey A900 ist vergleichsweise anwenderfreundlich und wird in die Bedienungsanleitung des Amarey A900 ausführlich beschrieben. Zunächst muss die Ladestation des Amarey A900 positioniert werden.
Dabei ist darauf zu achten, eine möglichst barrierefreie, zugängliche und ebene Fläche zu wählen. Vor der Ladestation sollten etwa zwei Meter, links und rechts neben der Ladestation etwa ein Meter Abstand zu Hindernissen und Wänden eingehalten werden. Anschließend wird die Ladestation mit Hilfe des mitgelieferten Netzkabels mit der Steckdose verbunden. Nach der Positionierung der Ladestation werden die beiden mitgelieferten Seitenbürsten am Saugroboter montiert. Die Montage der Seitenbürsten geht werkzeuglos durch einen Klick-Mechanismus vonstatten – ein Schraubenzieher ist nicht notwendig. Als Ersatz liefert Amarey zwei weitere Seitenbürsten mit. Nun muss nur noch der Saugroboter durch den Power-Button auf der Unterseite eingeschaltet und der Amarey A900 in der Ladestation positioniert werden. Das Einschalten des Saugroboters wird durch eine Sprachausgabe mit „I am ready now“ quittiert. Vor der ersten Inbetriebnahme sollte der Saugroboter für mindestens dreieinhalb Stunden in der Ladestation aufgeladen werden.
Der Amarey A900 verfügt über eine App-Steuerung. Hierzu bietet der Hersteller die gleichnamige App „Amarey“ sowohl im Apple App Store für iOS-Geräte als auch im Google Play Store für Android-Geräte kostenlos zum Download an. Nach dem Download und der Installation der App wird die Netzwerkverbindung eingerichtet. Hierzu ist eine Anmeldung bzw. Registrierung bei Amarey mittels Nutzerkonto und Email-Adresse notwendig. Für die WLAN-Konfiguration muss man sich lediglich mit dem Smartphone im gewünschten WLAN-Netzwerk befinden – SSID und MAC-Adresse werden von der App selbstständig erkannt und ausgelesen, so dass sich der Amarey A900 automatisch mit dem entsprechenden WLAN-Netzwerk verbindet. Achtung: Bei iOS-Geräten müssen alle Berechtigungen – auch der Standortzugriff bzw. die Standortfreigabe – aktiviert werden. Nur dann ist gewährleistet, dass die App die WLAN-Daten auslesen und den Saugroboter automatisch im Heimnetzwerk einbinden kann. Die Berechtigungen können auch nachträglich in den App-Einstellungen der Amarey-App gewährt werden. Wichtig zu wissen ist auch, dass der Amarey A900 lediglich das 2,4-GHz-Frequenzband unterstützt. 5-GHz-Frequenzbänder werden nicht unterstützt – dies sollte bei der Router-Konfiguration beachtet werden.
VORTEILE
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NACHTEILE
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Reinigungsmodi des Amarey A900
Der Amarey A900 unterstützt insgesamt vier Reinigungsmodi namens Auto Cleaning, Spot Cleaning, Edge Cleaning und Schedule Cleaning. Somit bietet der Amarey A900 grundlegende und übersichtliche Reinigungsmodi, was wiederum der Anwenderfreundlichkeit positiv zugutekommt.
Für den Reinigungsmodus namens Auto Cleaning muss man entweder den Ein- und Ausschalter auf dem Saugroboter selbst oder den Auto-Button auf der Fernsteuerung oder in der App betätigen. Der entsprechend eingestellte Auto-Reinigungsmodus wird durch die Sprachausgabe „Start Auto Cleaning“ quittiert. Im automatischen Reinigungsmodus wird der Reinigungsvorgang automatisch vorgenommen. Dabei fährt der Saugroboter den Boden nicht nach dem Zufalls- oder Chaos-Prinzip, sondern in geordneten Bahnen nach und nach ab. Das hat den Vorteil, dass bereits gereinigte Flächen nicht mehrmals hintereinander gereinigt werden und die Reinigung besonders effektiv vonstattengeht. Im Auto-Modus werden zunächst die Innenflächen und abschließend die Ränder gereinigt.
Mit dem Modus Spot Cleaning bietet der Amarey A900 die Möglichkeit, lediglich einen bestimmten Bereich zu reinigen. Die Spot-Reinigung bzw. punktuelle Reinigung kann nicht direkt am Gerät, sondern lediglich entweder mit der Fernsteuerung oder mit der App aktiviert werden – auch hier wird die Auswahl des Reinigungsmodus mit der Sprachausgabe „Start Sport Cleaning“ quittiert. Die Spot- bzw. Bereichsreinigung ist dabei jedoch abhängig von der Position des Saugroboters. Das bedeutet, dass die punktuelle Reinigung nur an der Stelle durchgeführt wird, an der sich der Saugroboter aktuell befindet. Daher muss man den Saugroboter entweder durch händisches Umplatzieren oder durch Fernsteuern mit der Fernbedienung an den Ort navigieren, an dem die Spotreinigung durchgeführt werden soll. Eine geplante, automatisierte Flächenreinigung für einen bestimmten Bereich mit Hilfe der App ist nicht möglich.
Der dritte Reinigungsmodus nennt sich Edge Cleaning. Edge Cleaning wird ebenfalls entweder per Fernbedienung oder per App aktiviert. Die Auswahl des Reinigungsmodus wird mit der Sprachausgabe „Start Edge Cleaning“ aktiviert. Im Edge Cleaning-Modus bzw. der Kanten- und Ränderreinigung werden nur die Bereiche entlang von Wänden und Hindernissen wie Möbelstücken gereinigt. Zuletzt ist noch der Reinigungsmodus Schedule Cleaning zu erwähnen. Hierbei handelt es sich um die zeitgeplante Reinigung, die lediglich via App auswählbar ist. Eine zeitgeplante Reinigung mit Hilfe der Fernsteuerung oder direkt am Gerät ist leider nicht programmierbar.
Vor- und Nachteile des Amarey A900
Der Amarey A900 bietet insgesamt vier verschiedene Reinigungsmodi, die allesamt via App angewählt und aktiviert werden können. Einige der Modi, etwa die zeitgeplante Reinigung, können jedoch nicht direkt am Gerät und daher nur mit der Fernbedienung oder gar ausschließlich via App aktiviert werden. Wer den Saugroboter gänzlich ohne App verwenden möchte, sollte unter Umständen zu einem anderen Modell greifen. Trotzdem bietet der Amarey A900 eine gute Anwenderfreundlichkeit – die App wirkt nicht überladen und sehr einfach. Mit der Auswahl der Reinigungsmodi, der Saugkraft-Verstellung oder der Joystick-Fernsteuerung bietet die App rudimentäre und insofern übersichtliche Funktionalitäten.
Die rudimentären Funktionen – und die vergleichsweise einfache Sensorik des Saugroboters – bringen jedoch auch Nachteile mit. Beispielsweise ist keine Einzelraum-Reinigung oder Navigation via App möglich. Die in der App erstellte Karte gibt eigentlich nur den bereits gefahrenen Weg des Saugroboters wieder und dient insofern lediglich als Protokoll. Eine Auswahl von bestimmten Bereichen oder das Definieren von Sperrzonen via App-Steuerung direkt in der Karte ist nicht möglich – hier bieten Modelle mit echter Laser-Navigation, etwa der Roborock S5, deutlich vielfältigere Funktionalitäten.
Außerdem wird die erstellte Kartierung der Reinigungsbereiche nicht für künftige Reinigungen wiederverwendet. Das bedeutet, dass keine individuelle Raumansteuerung möglich ist und die Karte bei jedem erneuten Reinigungsvorgang neu erstellt wird. Vorherige Karten werden daher nach jedem Reinigungszyklus überschrieben und nicht für eine schnellere, effizientere Reinigung wiederverwertet. Das bringt jedoch den Vorteil mit, dass der Amarey A900 ohne Probleme auf mehreren Etagen eingesetzt werden kann, da ohnehin bei jedem Reinigungsvorgang eine erneute Kartierung vorgenommen wird (mehr zu diesem Thema: Mehr-Etagen-Reinigung mit Amarey A900). Sperrbereiche können jedoch nicht via App, sondern lediglich händisch mit Hilfe des mitgelieferten Magnetbands abgegrenzt werden. Selbiges gilt für Treppen und Stufen, da der Amarey A900 auf einen Absturzsensor verzichtet.
So richtig konnte sich der Nutzen der Visual Slam-Kamera des Amarey A900 uns nicht erschließen. Die nach oben gerichtete Weitwinkel-Kamera mit einem Sichtfeld von 145° soll wohl die Zimmerdecken beobachten und anhand der Konturen und Schatten auf den Grundriss der Räume schließen lassen.
Diese Art der Raumkartierung und Hinderniserkennung ist einerseits vergleichsweise ungenau und dürfte andererseits bei Dachschrägen oder Galerien für Probleme sorgen. Voraussetzung für eine gute Funktion der Visual Slam-Kamera ist deshalb, dass Bodenfläche und Deckenfläche denselben Grundriss aufweisen. Offensichtlich dient die Kamera des Amarey A900 aber auch nur als Unterstützung – die tatsächliche Hinderniserkennung wird vornehmlich mit Hilfe der Infrarot-Sensoren und der 360-Grad-Stoß- bzw. Kontaktsensoren vorgenommen. Im Vergleich zu anderen Saugrobotern fällt dabei auf, dass der Amarey A900 sehr häufig mit Gegenständen und Hindernissen kollidiert. Hier sind Modelle mit Laser-Navigation, die bereits vor dem Hindernis rechtzeitig abbremsen, stoppen und die Bewegungsrichtung ändern, deutlich im Vorteil. Zudem werden Möbel geschont und Kratzer vermieden.
Fazit und Bewertung
Das Design des Amarey A900 wirkt ausgereift, vergleichsweise edel und hochwertig. Zudem bietet der Saugroboter eine gute Anwenderfreundlichkeit, wenngleich für viele Funktionen die App-Steuerung zwingend notwendig ist. Jedoch sind Setup, WLAN-Konfiguration sowie die verschiedenen Reinigungsmodi übersichtlich und unkompliziert gestaltet. Positiv sind auch der geringe Geräuschpegel von nur knapp 60 dB und das angenehme Sauggeräusch des Amarey A900 anzumerken. Negativ ist jedoch die geringe Saugleistung von nur 1.400 Pa – hier bieten aktuelle Saugroboter-Modelle mit bis zu 2.000 Pa deutlich mehr. Für Teppichböden ist der Amarey A900 daher eher ungeeignet. Selbiges gilt für Features wie Sperrzonen, Bereichsreinigung oder Raumkartierung, die beim Amarey A900 nur dürftig ausgeprägt oder schlicht nicht vorhanden sind. Einsteiger im Bereich Saugroboter werden mit dem Amarey A900 dennoch einen zuverlässigen und schicken Begleiter finden.