Einem britischen Forscher- und Pilotenteam ist es gelungen, eine Drohne über den Ärmelkanal zu manövrieren. In einem einzigen Flug legte der Quadrocopter satte 34 Kilometer zurück. Damit haben die Piloten den längsten Flug mit einem Quadrocopter absolviert und gehen wohl ohne Zweifel in die Geschichte der unbemannten Luftfahrt ein.
Langstrecken-Quadrocopter gerade erst erforscht
Die Forschung ist in Sachen Langstreckenflug mit einem Quadrocopter noch vergleichsweise skeptisch und zurückhaltend. Aktuelle Langstreckentests im Bereich der unbemannten Luftfahrtsysteme konzentrieren sich zumeist auf eher typische Starrflügler. Umso beeindruckender sind Langstreckentests mit Quadrocoptern, die insbesondere aufgrund der technischen Begebenheiten und der nur mäßigen Aerodynamik eine völlig neue Herausforderung an die Entwickler stellen.
Die UAV-Piloten des britischen Unternehmens Ocuair haben bei ihren Langstreckentests mit Quadrocoptern und Multicoptern vorwiegend den kommerziellen Nutzen im Blick, wie er auch von Amazon, DHL oder FedEx und UPS erforscht und durchdacht wird. So könnten Drohnen – eines Tages – nicht nur als Lieferanten, sondern auch als Helfer in der Logistik oder aber als Ambulanz-Systeme zum Einsatz kommen.
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Und plötzlich fehlt das GPS-Signal
Das Team rund um Jean-Pierre Blanchard, John Jeffries, Louis Bleriot, Harriet Quimby und Richard Gill startete den Quadrocopter Mitte Februar an einem gesicherten Strand in der Nähe von Wissant, einer französischen Gemeinde am Ärmelkanal, in Richtung Dover zum Shakespeare Beach. Das Team folgte dem Quadrocopter in einem Motorboot, während Richard Gill das System manuell steuerte. Zur Sicherheit waren die Piloten maximal 500 Meter vom Quadrocopter entfernt, um das System bei einem Ausfall möglichst schnell aus dem Wasser fischen zu können. Ab einer Entfernung von 17 Kilometern gab es keinen Weg mehr zurück, da ab diesem Zeitpunkt die Entfernung zu Großbritannien kürzer war, als der Weg zum Abflugpunkt. Doch dann geschah etwas Seltsames: Die Forscher berichten, dass der Quadrocopter plötzlich nach links schlingerte, so dass der Pilot die GPS-gestützte Steuerung deaktivieren und die letzten 20 Minuten im komplett manuellen Modus fliegen musste. Das Fliegen ohne GPS – so berichtet das Team – soll bei den stürmischen Wetterbedingungen über See eine ziemlich schwierige Angelegenheit gewesen sein. Trotz starken Windböen und ohne Möglichkeit der Notlandung wurde der Quadrocopter nach Überquerung des Ärmelkanals sicher am Strand gelandet. Puh!
Enduro 1 Quadcopter
Die Enduro 1-Drohne verfügt laut Angaben der Forscher und Entwickler über neueste Spitzentechnologien. Unter anderem ist die Rede von besonders effizienten T-Motoren und Propellern, einem besonders leichten Custom-Frame von Vulcan UAV, zwei 22 Ah-Akkus von Optipower sowie einem GPS-gestützten Steuerungssystem.