Mit der Disco Drone debütierte im Jahr 2016 das erste Modellflugzeug des französischen Drohnen-Pioniers Parrot. Wir haben uns die Parrot Disco Drone genauer angeschaut und klären, was die Drohne mit Kamera drauf hat.
Parrot Disco Drone: Preise und Verfügbarkeit
Parrot Disco Drone: Mit Leichtigkeit in die Luft
Schon allein optisch unterscheidet sich die Parrot Disco Drone von den sonstigen Drohnen-Modellen des Herstellers Parrot. Statt vier oder gar sechs Rotoren ist die Parrot Disco Drone lediglich mit zwei ausladenden Flügeln ausgestattet, die eine enorme Spannweite von 1,15 Metern ergeben. Am Heck der Drohne befindet sich ein vergleichsweise kleiner Propeller, der vor allen Dingen bei Startvorgängen seinen Dienst verrichtet. Insgesamt vermittelt die Parrot Disco Drone – freilich unbemannt – vielmehr den Eindruck eines Modellflugzeugs und ist mit den üblichen Quadrocoptern nur im Detail zu vergleichen. Indes benutzt Parrot für die Bauteile der Disco Drone, etwa im Bereich der Nase sowie Flügel, recht strapazierfähiges Styropor bzw. expandiertes Polypropylen (Schaumkunststoff), um ein möglichst niedriges Gewicht von gerade einmal 750 Gramm gewährleisten zu können. Die Flügel der Parrot Disco Drone sind abnehmbar, so dass der Transport des Modellflugzeugs komfortabel und schnell vonstattengehen kann. Im mittleren Teil der Parrot Disco Drone verbirgt sich allerhand Technik und Elektronik – etwa Akku, Flugsteuerung bzw. Autopilot oder Kamera-Modul. Der Akku der Parrot Disco Drone verfügt über eine Kapazität von 2.700 mAh und soll eine Flugzeit von beträchtlichen 45 Minuten ermöglichen. Indes erreicht die Parrot Disco Drone eine extreme Spitzengeschwindigkeit von bis zu 80 km/h, die Reichweite per WiFi-Verbindung liegt bei rund zwei Kilometern.
Zum Lieferumfang des 1.299,- Euro teuren Gesamtpakets (UVP – aktuell für nur noch 999,- Euro) gehört nicht nur die Parrot Disco Drone, sondern auch ein SkyController der zweiten Generation sowie eine FPV-Brille namens Parrot Cockpitglasses. Mit der FPV-Brille kann das Kamerabild der Parrot Disco Drone aus der Cockpit-Perspektive in einer Auflösung von 720p angeschaut werden, was ein noch intensiveres Flugerlebnis bieten soll. Die Videobilder sind digital stabilisiert und werden mit einer FullHD-Auflösung von 1080p (1920 x 1080 Pixel) auf einem internen Speicher abgespeichert. Fotos schießt die Parrot Disco Drone indes mit einer Auflösung von 18 Megapixeln.
Lieferumfang
- Parrot Disco Drone
- Akku mit einer Kapazität von 2.700 mAh
- Netzteil + Netzkabel (USB-Kabel)
- Benutzerhandbuch und Quick Start Guide (mehrsprachig)
- zwei zusätzliche Ersatzpropeller
- Parrot SkyController 2 + Smartphone-Halterung
- Parrot Cockpitglasses
- Tragegurt sowie Smartphone-Tasche
- Preis: 999,- Euro (Ursprungs-UVP: 1.299,- Euro)
Steuerung mittels App, SkyController und FPV-Brille
Die Start- und Landevorgänge der Parrot Disco Drone sind erstaunlich einfach. Eine spezielle Vorrichtung zum Abwurf bedarf es zum Starten nicht. Zunächst braucht man lediglich die kostenlose App namens FreeFlight Pro – für Android als auch iOS im Apple App Store bzw. Google Play Store zu haben – herunterladen und auf dem entsprechenden Smartphone installieren. Anschließend wird der geladene Akku in das Akkufach eingelegt und mittels Kabelverbindung angeschlossen. Insgesamt bietet die Parrot Disco Drone drei Steuerungsmöglichkeiten. So kann die ferngesteuerte Drohne wahlweise mittels mitgeliefertem SkyController 2, mittels SkyController 2 und Smartphone oder mittels SkyController 2 und der mitgelieferten FPV-Brille pilotiert werden.
Parrot Disco Drone: Preise und Verfügbarkeit
Start- und Landevorgänge extrem einfach
Egal für welche Variante man sich entscheidet: Die Kopplung zwischen den einzelnen Geräten sowie der Parrot Disco Drone geht äußerst unkompliziert vonstatten und ist in der deutschsprachigen Bedienungsanleitung verständlich erklärt. Vor dem ersten Flug sollte die Parrot Disco Drone auf einen ebenen Untergrund gestellt und die Steuerung bzw. Sensorik mit Hilfe der „Flat Trim“-Funktion getrimmt werden. Wichtig auch: Die Parrot Disco Drone wird nicht mit, sondern entgegen der Windrichtung gestartet. Anschließend wird einfach der Start- und Lande-Knopf auf dem SkyController 2 oder innerhalb der App gedrückt, so dass der heckseitige Propeller gestartet wird und die Parrot Disco Drone wie ein Papierflieger in die gewünschte Richtung katapultiert werden kann. Panische Steuerbefehle sind dabei nicht nötig – die Drohne erledigt dank des integrierten Autopiloten gleich nach dem Start alles von selbst. Um die Parrot Disco Drone in die Luft zu werfen, muss man kaum Kraft aufbringen – selbst ein kleiner Schwung nach oben reicht bereits aus, um der Drohne die erste Antriebskraft zu verleihen. Kreist der Starrflügler automatisch in einer Höhe von 50 Metern und in einem Durchmesser von 60 Metern in der Luft, kann man in der App bzw. mittels JoySticks des SkyControllers die Flugrichtung selbstständig bestimmen und justieren. Im Modus „Autopilot“ behält die Parrot Disco Drone sowohl Geschwindigkeit als auch Höhe selbstständig bei. Mit dem linken Joystick kann man den Schwebeflug beschleunigen und bremsen oder aber die Umlaufbahn des Schwebeflugs in Richtung rechts oder links variieren. Mit dem rechten Joystick kann die Parrot Disco Drone nach unten und oben gesteuert sowie nach rechts und links gedreht werden. Wer möchte, kann die Parrot Disco Drone darüber hinaus mit einer herkömmlichen RC-Fernsteuerung manövrieren. Der manuelle Modus ist für Anfänger jedoch nicht zu empfehlen, da der Autopilot vollständig deaktiviert ist und Geschwindigkeit als auch Höhe nicht automatisch beibehalten werden.
Return to Home-Funktion und spiralförmige Landevorgänge
Selbstredend ist die Parrot Disco Drone mit einer Return To Home-Funktion ausgestattet – nach einem Druck auf die entsprechende Taste auf dem SkyController 2 oder in der FreeFlight Pro-App stabilisiert sich die Drohne rund 50 Meter über dem Boden, kehrt zum Ausgangspunkt zurück und kreist anschließend mit einem Durchmesser von rund 60 Metern über dem Abflugpunkt. Über den Landevorgang braucht man sich ebenfalls keine nennenswerten Gedanken machen: Ist eine geeignete Fläche – möglichst weich – gewählt, muss die Parrot Disco Drone lediglich gegen den Wind gerichtet und der Start- und Landeknopf auf dem SkyController gedrückt werden. Anschließend sinkt die Drohne ziemlich spektakulär nach unten, richtet sich geradlinig aus und landet vergleichsweise sanft auf dem Boden – vollautomatisiert und sehr sicher. Während des Sinkflugs kann die Flugbahn der Parrot Disco Drone manuell justiert werden, um etwa nach oben und unten zu fliegen oder nach links und rechts zu drehen.
Der Landevorgang kann mit einem nochmaligen Druck auf den Start- und Landeknopf auch manuell unterbrochen werden – dann steigt die Drohne erneut auf eine Höhe von rund 50 Metern und beginnt mit dem gewohnten Kreisflug mit einem Durchmesser von etwa 60 Metern. Für besonders spektakuläre Landevorgänge hat die Parrot Disco Drone noch ein coole Funktion in petto: Während der so genannten zirkularen Landung landet die Parrot Disco Drone in Form einer Spirale. Dabei erkennt sie selbstständig, ob sie gegen den Wind auf dem Boden landet und verringert die Landegeschwindigkeit völlig eigenständig. Allerdings eignet sich die zirkulare Landung nur bei einem Landebereich mit einem Durchmesser von mehr als 80 Metern, da die spiralförmige Landung ordentlich Platz benötigt.
FPV-Bild und Telemetriedaten in der FreeFlight Pro-App
Besonders lohnenswert ist die Ansicht von FPV-Bild und Telemetriedaten in der FreeFlight-App. Der Kontrollbildschirm bietet nebst FPV-Bild aus der Luftperspektive eine Coming Home- bzw. Return To Home-Funktion, einen Kartenmodus, die Anzeige von aktueller Geschwindigkeit oder Flughöhe sowie die Anzeige der Entfernung zum Smartphone, die Anzeige der verbleibenden Akkukapazität sowie die Anzeige der derzeitigen GPS-Signalqualität. Außerdem kann die Video- und Fotoaufnahme innerhalb des FPV-Bildschirms gestartet und gestoppt bzw. ausgelöst werden. Wer die Parrot Disco Drone mit der mitgelieferten Videobrille pilotieren möchte, braucht lediglich das Smartphone in die Parrot Cockpitglasses einschieben. Auf dem SkyController kann man mittels rechter Auslösetaste von der immersiven Ansicht bzw. virtuellen Realität schnell zur Direktansicht wechseln, so dass die Drohne im Zweifel durch die Kamera des Smartphones beobachtet werden kann. Das FPV-Bild wird – trotz WiFi-Verbindung – vergleichsweise verzögerungsfrei und ohne merkliches Ruckeln übermittelt.
Actionreiche Luftaufnahmen – mit Einschränkungen
Die Kameraqualität der Parrot Disco Drone ist angemessen dimensioniert und ermöglicht actionreiche und gut aufgelöste Luftaufnahmen. Trotz Fisheye-Objektiv halten sich die Verzerrungen innerhalb des Bildes – dank digitaler Entzerrung – in Grenzen. Ein kleines Aber gibt es dennoch: Weil die Parrot Disco Drone im Gegensatz zu einem Quadrocopter oder Multikoter nicht auf der Stelle stehen bzw. schweben kann, lassen sich Landschafts- oder Architektur-Fotos nur bedingt realisieren. Aufgrund der Bauweise und Flugfähigkeit der Parrot Disco Drone können Objekte auch bei der Videoaufnahme nur schwer gefilmt werden, da der Starrflügler nicht seitlich oder gar rückwärts, sondern nur geradeaus fliegen kann. Indes bietet der interne – und nicht erweiterbare – Speicher der Parrot Disco Drone eine recht kleine Kapazität von gerade einmal 32 Gigabyte. Fotos und Videos werden mittels microUSB-Anschluss und dem mitgelieferten Kabel auf den Computer übermittelt. In der FreeFlight Pro-App gibt es zudem die Option, auf den internen Speicher der Drohne zuzugreifen und Foto- als auch Videomaterial direkt per WLAN-Verbindung auf den Speicher des Smartphones zu übertragen.
Fazit und Bewertung
Die Parrot Disco Drone ist eine tolle und vergleichsweise spektakuläre Drohne. Die besondere Bauform und Konstruktion ist ein Schmankerl schlechthin und macht Lust auf actionreiche Flugmanöver. Dabei ist die Parrot Disco Drone nicht nur Drohne, sondern ein äußerst einfach und sicher steuerbares Flugmodell, das nicht nur Anfänger, sondern auch Modellbau-Profis überzeugen dürfte. Der Preis für das Gesamtpaket ist vergleichsweise hoch – dafür bekommt man jedoch ein löbliches Gesamtpaket aus Fluggerät, Controller sowie FPV-Brille. Spaß ist mit der Parrot Disco Drone garantiert, sofern es der Geldbeutel hergibt.