Wie bei den meisten Herstellern von Videobrillen, so legt auch Sony bei der Produktion der Sony Personal Viewer HMZ-T3W und HMZ-T2 keine Priorität auf FPV-Tauchlichkeit. Die Brillen wurden eigentlich als Erweiterung für das Heimkino konzipiert – als 3D-Brillen zum anschauen von 3D-Videofilmen oder Kinofilmen. Oder für den DVD- und Videogenuss unterwegs und im Flug.
Der Einsatz als FPV-Brille für Multicopter-Piloten ist also auch in diesem Falle eher eine Zweckentfremdung – aber nicht unmöglich.
HMZ-T3W (W für Wireless) und HMZ-T2
Bei der HMZ-T3 bzw. eigentlich HMZ-T3W erfolgt die Daten- und Bildübertragung an die Brille drahtlos (wireless). Dafür ist eine kleine Box verantwortlich, die via HDMI an die Bildquelle angeschlossen wird und dann die Daten drahtlos an die Brille sendet. Der Vorteil: weniger Kabelgewirr direkt am Kopf – allerdings auch etwas mehr Gewicht, da im Headset / in der Brille ein zusätzlicher Akku und ein Empfangsteil vorhanden ist.

Außerdem können die Daten bzw. Videobilder von der Kamera am Multicopter oder Quadcopter nicht direkt mit der Brille empfangen werden, wie dies bei reinen FPV-Lösungen möglich ist (z.B. bei Fatshark FPV Brillen). Die Daten gehen hier vom Copter erst drahtlos (meist über 5.8 Ghz) zur FPV Bodenstation, diese reicht die FPV-Videobilder via HDMI an den Sony-Controler weiter. Von dort geht es dann wieder per Funk an die Brille.
Der beschriebene Aufbau zeigt bereits, wie aufwändig der Aufbau ist und wie viele Hardwarekomponenten dafür nötig sind.

Auch bei der Sony Personal Viewer HMZ-T2 erfolgt die Anbindung der Brille via HDMI und über eine Vorschalt-Box. Von dort dann aber weiter mittels einem Kabel bis zur Brille.
In beiden Versionen der Brille arbeiten hochwertige OLED Displays (einer je Auge).
Klare Minuspunkte gab es in unseren Tests in Punkto Tragekomfort für beide Versionen. Die Brille sitzt irgendwie drückend auf dem Kopf – speziell die „Stirnhalterung“ stört anstatt zuhelfen. Auch das Gewicht ist relativ hoch – zumindest subjektiv fühlt sich diese Videobrille recht schwer an.
Parrot empfiehlt die Sony Personal Viewer Brille übrigens für seine neue Bebop Drone als FPV-Equipment (neben der Zeiss Cinemizer OLED und der Epson Moverio, die jeweils auch keine reinen FPV-Videobrillen sind).
Der Vorteil dieser Brillen, die eigentlich für den Heimkinobereich vorgesehen sind, ist die hervorragende Videoqualität / Bildqualität. Reine FPV-Brillen bewegen sich oft im mittleren oder low-cost-Preissegment und haben nur Displays mit beschränkter Auflösung und Qualität. Dieses High-End-Produkt hingegen bietet sogar eine höhere Auflösung, als sie eigentlich beim FPV-Flug genutzt werden kann. Denn der FPV-Flug (First-Person-View = Pilotenperspektive) wird aktuell noch zum Großteil im SD-Bereich und analog durchgeführt. Die digitale Bildübertragung und damit auch die einhergehende HD-Videoqualität wird nur sehr selten genutzt – nicht zuletzt auch wegen der teuren FPV-HD-Übertragungskomponenten wie z.B. eine Dji Lightbridge. Gleiches gilt für die Audiokomponenten. Die Sony Videobrille bietet eine 5.1 Virtual Dolby Surround Lösung, die man für den FPV-Flug gar nicht nutzen kann.
Ein wichtiger weiterer Faktor ist der Einsatz im direkten Sonnenlicht. Oft sind Multimedia-Cinema-Brillen dem nicht gewachsen und das Sonnenlicht blendet seitlich in die Augen oder reflektiert in den Bildschirmen. Aber hier hat die Sony Personal Viewer eine Lösung: es wird ein Blendschutz mitgeliefert, der seine Dienste ausreichend gut erfüllt.
Test / Bewertung / Vergleich / Review / Kaufempfehlung für die Sony Personal Viewer HMZ-T3 und HMZ-T2
Die Brille ist qualitativ auf dem neusten Stand der Technik und bietet ein tolles Bild bei mehr als ausreichender Auflösung. Soll die Brille parallel auch im Heimkino oder als Videobrille für DVDs unterwegs genutzt werden, lohnt diese Anschaffung doppelt.
Als FPV-Brille ist die Sony Personal Viewer zwar auch geeignet und einsetzbar – wir würden in diesem Falle aber eine reine FPV-Brille empfehlen. Z.B. im mittleren Preissegment eine Fatshark Attitude V2 oder Dominator – wer unbedingt eine HD-taugliche FPV-Brille kaufen will um für die Zukunft gerüstet zu sein oder weil er bereits über teures HD-FPV-Equipment verfügt (z.B. DJI Lightbridge oder Dji Inspire 1 Quadrocpter), dem sei die Fatshark Dominator HD empfohlen. Diese relativ teure FPV-Brille kostet trotz allem nur einen Bruchteil dessen, was eine hochwertige Heimkino-Videobrille wie die hier getestete HMZ von Sony kostet.
Technische Daten der Brille (HMZ-T3):
- 3D Ready: JA
- Bildschirm: OLED 2x
- Displayauflösung: 1280 x 720
- Bildseitenverhältnis: 16:9
- Abstufung: RGB 24 Bit
- Sichtfeld: 45 Grad
- Virtuelle Bildgröße: 750 Zoll im Abstand von 20 m
- Abmessungen (BxHxT): Ca.189 mm x 148 mm x 270 mm (Head Mounted-Einheit) *mit Bänder/80 mm x 26 mm x 119 mm (Akkueinheit)/150 mm x 31 mm x 107 mm (Prozessor)
- Gewicht: Ca. 320 g (Head Mounted-Einheit) 210 g (Akkueinheit) 250 g (Prozessor)
Lieferumfang
- Kopfhörer
- Bügel für Kopfhörer (3, S/M/L)
- Netzteile
- AC-Kabel
- HDMI® Kabel
- Schutz bei Umgebungslicht
- Tasche

Sony HMZ-T2 3D Viewer Videobrille
- Videobrille
- Blendschutz
- Kabel und Zubehör
Sony HMZ-T3W 3D Viewer Videobrille
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