Um Rehkitze vor dem grausamen Mähtod zu bewahren, setzen viele Landwirte und ehrenamtliche Rehkitzretter zunehmend auf Drohnen und Multikopter. Denn mit Hilfe von Wärmebild- bzw. Infrarot-Kameras und Drohnen ist eine personalsparende, schnelle und vergleichsweise effektive Rettung von Rehen während der Heuernte möglich. Rehkitze, die sich auf Wiesen im hohen Gras verstecken, können so vor Mähmaschinen und dem sicheren Tod geschützt werden.
Rehkitze während der Brut- und Setzzeit
Als Rehkitz bezeichnet man die Jungtiere von Rehen innerhalb ihres ersten Lebensjahres. Rehkitze werden im Frühsommer, daher im Mai und Juni, zur Welt gebracht und vom Muttertier „gesetzt“, wie es im Jägerjargon heißt. In den ersten Lebenstagen werden die Rehkitze daher von der Ricke im hohen Gras abgesetzt. Hier sind die Jungtiere vor Füchsen, Greifvögeln oder wildernden Haushunden geschützt. Die Mutter besucht das Rehkitz am Tag nur etwa ein- bis zweimal zum Säugen. Die übrige Zeit verbringt die Rehmutter meist abseits vom Rehkitz, um im Falle einer Bedrohung rechtzeitig vom Jungtier ablenken zu können. Die Natur sieht also vor, dass das eingerollte, getarnte und stille Rehkitz im hohen Gras vor potenziellen Feinden geschützt ist.
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Luftgestützte Rehkitzrettung mit Drohnen
Doch im Mai beginnt auch die Mäh- und Erntezeit für die Landwirte. Während der Wiesenmahd besteht immer wieder das Risiko, dass Wildtiere wie Rehkitze vermäht werden. Dabei sind insbesondere junge Rehkitze gefährdet, da sie ihre ersten Lebenstage aus der Natur heraus völlig regungslos im hohen Gras verbringen.
Neben dem grausamen Tod des Kitzes besteht aber auch die Gefahr einer Futterverseuchung, wenn die Kadaver der Rehkitze in das Gärfutter gelangen. Solche Wildunfälle können vermieden werden, indem sowohl Landwirte als auch Jagdpächter vor dem Mähen des Grünlands gezielt nach versteckten Rehkitzen Ausschau halten. Die Landwirte sind im Übrigen dazu verpflichtet, derartige Mähunfälle mit Rehkitzen zu vermeiden. Neben Rehkitzen sind aber auch Feldhasen oder Fasane von der Mahd gefährdet. Um Wildtiere vor dem Mähtod zu schützen, muss das Grünland im Vorfeld abgesucht werden. Dies ist mit Hilfe von tragbaren Wärmebildkameras oder mit Hilfe von Jagdhunden möglich. Das Absuchen kann jedoch, je nach Größe der Fläche, zu einer recht langwierigen und schwierigen Angelegenheit werden. Da Landwirte meist unter enormen Zeitdruck arbeiten, bleibt für die konventionelle Rettung von Rehkitzen meist nur wenig Zeit und Wille.
Deutlich schneller und effektiver kann die Rehkitz-Rettung via Drohne erfolgen. Die luftgestützte Rehkitzrettung mit Hilfe von Drohnen hat sich in den vergangenen Jahren bewährt und entwickelt sich immer mehr zu Trend. Mittlerweile gibt es zahlreiche ehrenamtliche Helfer, die das Absuchen von Wiesen mit einer Drohne kostenlos anbieten. Wir, die Redaktion von Drohnen.de, haben hierzu eine deutschlandweite Landkarte erstellt, in der sich freiwillige und ehrenamtliche Drohnen-Piloten für die Unterstützung bei der Rettung von Rehkitzen eintragen können (mehr dazu hier).
Drohnen mit Wärmebildkameras sind nicht mehr kompliziert
Mittlerweile hat der Markt auf das zunehmende Interesse an Drohnen-Lösungen mit Wärmebild-Kameras reagiert. Marktführer DJI bietet beispielsweise mit dem DJI Enterprise-Segment allerhand Profi-Lösungen an, die sich auch für die Mähtod-Rettung von Wildtieren eignen. Hier gibt es kostspieligere Modelle und kostengünstigere Modelle. Zu letzteren zählen beispielsweise die DJI Mavic 2 Enterprise und DJI Mavic 2 Enterprise Dual (M2ED). Die DJI Mavic 2 Enterprise verzichtet zwar auf eine Wärmebild-Kamera, verfügt jedoch über eine hochauflösende Sichtkamera mit Zweifach-Zoom und einen Lautsprecher, der sich für das akustische Verscheuchen von Wildtieren eignet.
Mehr dazu: DJI Enterprise – Händler und Vertriebspartner
Mit etwas Übung und Geduld können die Wildtiere daher aus der Luft ausfindig gemacht werden. Alternativ bieten sich auch Drohnen wie die DJI Mavic 2 Enterprise Dual an. Diese ist mit einem Preis ab etwa 2.899,- Euro vergleichsweise erschwinglich und bietet eine einfache App-Steuerung, integrierte Sicht- und Wärmebild-Kamera sowie intelligente Flugmodi und GPS. Alternativ sind natürlich auch andere Profi-Drohnen für den Einsatz bei der Rehkitz-Rettung geeignet – etwa die DJI Inspire 2, DJI Matrice M200 V2 o.ä.