Freiwillige und ehrenamtliche Drohnen-Piloten retten Rehkitze!
- Info für Landwirte: zum Verzeichnis freiwilliger Drohnen-Piloten
- Infos für Drohnen-Piloten: freiwillig melden zur Rehkitz-Rettung
Jahr für Jahr sterben tausende junger Rehkitze in den deutschen und europäischen Wiesen durch die Schneidwerke und Mähmaschinen der Landwirtschaft (über 50.000 Rehkitze).
Im Frühjahr ist das Problem besonders groß: Junge Rehkitze leben und verstecken sich im hohen Gras der Felder und Wiesen. Die Landwirte müssen große Flächen dann aber mähen, um Futter und Silage für ihr Vieh zu schaffen.
Leider ist es für die Landwirte nahezu unmöglich, die Wiesen vor dem Mähen auf Rehkitze zu untersuchen. Hinzu kommt, dass Rehkitze – anders wie oft angenommen und wie es erwachsene Rehe machen würden – nicht beim Herannahen eines lauten Traktors aufspringen und fliehen, sondern liegen bleiben und sich noch tiefer im Gras verstecken. Erkennt der Landwirt das Rehkitz nicht rechtzeitig vor dem Mähwerk, so führen die Mähmaschinen zu grausamen Verletzungen und Verstümmelungen, die „im besten Falle“ gleich zum Tod des Rehkitzes führen, oft aber dem Tier noch lange Leidensstunden bescheren. Der Landwirt holt dann in der Regel schnellstmöglich einen Jäger / Förster / Jagdpächter, der dem Leiden des Tieres ein Ende setzt.
Empfehlung: DJI Mavic 2 Andvanced mit Wärmebildkamera
Subventionierung / Förderung für Rehkitzretter möglich
Rettung via Drohne aus der Luft
Vermeiden lässt sich dieses grausame Schauspiel durch eine Inspektion der Felder mittels Drohne und Kamera. Optimalerweise sogar mittels Wärmebildkamera / Thermalkamera an der Drohne. Eine Wärmebildkamera kann die „warmen“ Rehkitz-Körper wesentlich besser im hohen Gras erfassen. Rehkitze liegen oft tief im Gras versteckt und sind selbst mit bloßem Auge nicht erkennbar, selbst wenn man nur wenige Meter neben dem Versteck steht. Mit einer normalen Kamera an gängigen Drohnen-Modellen (DJI Phantom / DJI Mavic Pro / Mavic Air / Mavic 2 / Parrot Anafi / Yuneec Typhoon) ist das Auffinden des hilflosen Tieres / Rehkitzes schwieriger. Glückstreffer sind natürlich nicht auszuschließen und wir haben zahlreiche Berichte, bei denen auch mit einer „normalen“ Drohne Rehkitze gerettet werden konnten. Größere Flächen lassen sich mit einer Wärmebild-Drohne aber schneller und wirtschaftlicher absuchen. Doch brauchbare Drohnen sind in der Regel recht teuer (weitere Details siehe unten bei „empfohlene Technik“) und lohnen sich für den Landwirt für diese kurze Einsatzzeit im Jahr nicht als Anschaffung. Abgesehen von der Übung, die man als Pilot haben sollte und der zusätzlich nötigen Bürokratie (ein Drohnen-Kennzeichen und eine Drohnen-Versicherung ist Voraussetzung für die Nutzung dieser Drohnen).
Die beste Drohne für Rehkitz-Rettung mit Wärmebildkamera / Thermalkamera: DJI Mavic 2 Advanced:
Freiwillige Piloten helfen ehrenamtlich
UNSERE AKTION: Die Redaktion von Drohnen.de hat in Zusammenarbeit mit dem Forum unter Drohnen-Forum.de einen ehrenamtlichen Service zur Rehkitz-Rettung mittels Drohnen zur Verfügung gestellt. Auf einer deutschlandweiten Landkarte können sich freiwillige Drohnen-Piloten (optimaler weise mit einer Drohne mit Wärmebild-Kamera) ehrenamtlich als Rehkitz-Retter eintragen. Landwirte können mit Hilfe dieser Karte die eingetragenen Drohnen-Piloten in der näheren, eigenen Umgebung kontaktieren und Termine für Inspektionsflüge über die zu mähenden Felder und Wiesen vereinbaren.
- Info für Landwirte: zum Verzeichnis / zur Karte freiwilliger Drohnen-Piloten
- Infos für Drohnen-Piloten: freiwillig melden zur Rehkitz-Rettung!
Wir hoffen, zahlreichen Reh-Familien zu helfen und ihrem Rehkitz-Nachwuchs den grausamen Leidensweg zu ersparen.
Bitte TEILEN Sie diesen Beitrag auf allen sozialen Medien, informieren Sie Ihre lokalen Landwirte und ermutigen Sie Freunde und Bekannte mit eigenen Drohnen, sich ebenfalls in unsere Liste der ehrenamtlichen Rehkitz-Retter einzutragen.
Empfohlene Technik zur Rehkitz-Rettung
Wer sich selbst eine besonders geeignete und einfach zu bedienende Drohne mit Wärmebildkamera zur Rehkitz-Rettung anschaffen will, der sollte in jedem Falle auch auf die Auflösung der Wärmebildkameras achten. Denn oft ist die Auflösung der Einsteiger Drohnen mit Wärmebildkamera (zwischen 1000,- bis 3000,- Euro) recht gering. Der Einsatz in der Rehkitz-Rettung funktioniert dann zwar und ist besser wie nur mit einer optischen Kamera, bleibt aber trotzdem noch mühselig. Beispiel: Mittlerweile gibt es günstigere „Ready-to-Fly“ Modelle auf dem Markt mit Dualkameras wie die DJI Mavic 2 Enterprise Dual (M2ED) mit FLIR-Wärmebildkamera mit 1k0 Pixel Sensoraufösung (ab 2.899€ UVP) sowie 4K-Kamera mit zweifachem Zoom oder die Parrot Anafi mit Wärmebild.
Beide Modelle eignen sich zwar für die Rehkitz-Suche und Rehkitz-Rettung – aber mangels hoher Auflösung der Thermalkameras bleibt die Suche schwierig. Optional wäre eine Drohne (zum Beispiel Inspire 2 oder Matrice 200 / Matrice 210) mit einer Wärmebildkamera wie der FLIR VUE 640 R oder der DJI XT2 mit Zenmuse mit 640 Pixel Sensorauflösung. Natürlich ist eine solche Lösung dann preislich erheblich kostspieliger und nur für die Rehkitz-Suche und Rehkitz-Rettung eigentlich unbezahlbar (ab 20.000 Euro – 30.000 Euro).
Weitere wichtige Hinweise und Empfehlungen
Achtung: wurde ein Rehkitz gefunden, darf dieses nicht einfach per Hand umgesetzt werden. Ein berührtes Rehkitz nimmt den Geruch des Menschen an und wird dann oft von seiner Mutter „verstoßen“ / nicht weiter betreut. Es sollten daher Handschuhe getragen werden und zusätzlich das Rehkitz in viel abgerissenes Gras „eingepackt“ werden, sodaß selbst die Handschuhe das Rehkitz nicht direkt berühren.
Außerdem sollte dem Landwirt klar kommuniziert werden, daß man bei der Suche nur unterstützt – aber nicht die Verantwortung dafür übernimmt oder gar garantiert, das Feld sei dann Rehkitz-Frei. Um bei späteren Rehkitz-Vermähungen keinen Schuldzuweisungen ausgesetzt zu sein.
Außerdem muß man sich im Klaren sein, daß man unter Umständen auch Augenzeuge einer Vermägung wird (also eines getöteten oder schwer verletzten / verstümmelten Rehkitz, welches übersehen wurde). Hier sollte man sich vorab überlegen, wie man mit der Situation umgeht und ob man überhaupt zur „Unglücksstelle“ dann hin geht oder sich die Bilder ggf. erspart.