Mit dem neuen DJI Osmo Pocket stellte DJI am 28. November 2018 einen Handheld-Gimbal im Mini-Format vor. Der 3-Achsen-Gimbal ist mit einer integrierten Kamera ausgestattet und ermöglicht verwackelungsarme Videos jederzeit und überall. Darüber hinaus bietet DJI vielerlei Zubehör für den Gimbal mit 4K-Kamera und 1/2.3-Zoll-Sensor an – vom Unterwasser-Case, Charging Case bis hin zum Controller Wheel. Wir haben den DJI Osmo Pocket bereits vor Markteinführung getestet und berichten über die ersten Eindrücke vom 359,- Euro teuren Mini-Gimbal.
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DJI Osmo Pocket: Mini-Gimbal als Alternative zur GoPro HERO
DJI ist nicht nur durch Kameradrohnen, sondern auch durch vielerlei Kamera-Zubehör und Kamera-Equipment bekannt. Aber auch die bildstabilisierenden Kamerasysteme, etwa der DJI Osmo und DJI Osmo Mobile sowie die DJI Ronin-Serie, konnte dem chinesischen Marktführer zu hoher Beliebtheit im Bereich des Einsteiger- und Profi-Kamerasegments verhelfen. Mit dem DJI Osmo Pocket wendet sich DJI vorrangig an den Einsteiger: Der Gimbal im Kleinformat soll insbesondere als Alltags-Tool herhalten, wenn es etwa um cinematografische Erinnerungen aus dem Urlaub, Instagram- und Facebook-Stories oder Action-Videos geht.
Dass der DJI Osmo Pocket jederzeit und überall einsatzbereit ist, wird vor allen Dingen durch das leichte Gewicht und die geringe Größe bestimmt. Der Mini-Gimbal wiegt nur 116 Gramm und bewegt sich gewichtstechnisch auf dem Level einer aktuellen GoPro HERO 7 Black. Mit Abmessungen von 121,9 x 28,6 x 34,44 Millimetern ist der Gimbal so kompakt, dass man ihn mühelos in die Hosentasche packen und jederzeit für filmische Bildaufnahmen bereithalten kann. Apropos: Das Starten des Gimbals dauert nur wenige Sekunden, was die Anwendung und Nutzung in der Praxis sehr angenehm gestaltet. Der 3-Achsen-Gimbal samt Gehäuse ist darüber hinaus hochwertig verarbeitet und präsentiert sich bereits rein optisch als zuverlässiges und durchdachtes Kamera-Gadget.
DJI Osmo Pocket: Test und Review auf YouTube
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Vielerlei Zubehör – vom Schutz-Case, Lade-Case bis zum Unterwasser-Case
DJI bietet für den DJI Osmo Pocket eine Fülle an zusätzlichem bzw. optionalem Zubehör an. Erwähnenswert ist hier beispielsweise das Unterwasser-Case. Es ermöglicht den Einsatz des Gimbals in Wassertiefen von bis zu 60 Metern. Das wassergeschützte Case für den DJI Osmo Pocket ermöglicht verwackelungsarme Aufnahmen nicht nur beispielsweise beim Kanufahren, Skifahren oder Snowboarden, sondern auch beim Tauchen. Taucher und Urlauber werden mit dem DJI Osmo Pocket daher einen treuen Begleiter für Unterwasser-Aktivitäten finden. Ohne wasserdichtes Case ist der DJI Osmo Pocket im Übrigen weder staub- noch wassergeschützt.
Standardmäßig wird der Gimbal mit einem praktischen, jedoch nicht wassergeschützten Schutz-Case ausgeliefert. Das Kunststoff-Case umhüllt den Gimbal und verfügt über eine robuste Schnalle, mit deren Hilfe der DJI Osmo Pocket im Case fixiert wird. Das Case weist des Weiteren eine Öffnung auf, so dass das mitgelieferte USB-C-Ladekabel durchgeführt und der Gimbal im Case mit frischem Strom versorgt werden kann. Der Akku des DJI Osmo Pocket ist fest integriert und leider nicht austauschbar – eine Akkuladung hält laut Hersteller rund 140 Minuten, was etwa zwei Stunden und zwanzig Minuten entspricht. Alternativ und optional bietet DJI ein Charging Case für den DJI Osmo Pocket an. Das Ladecase fungiert nicht nur als Schutz, sondern auch als mobile Ladestation bzw. Powerbank für den Gimbal. So lässt sich der Akku des DJI Osmo Pocket auch unterwegs – mindestens einmal vollständig – neu aufladen. Die Ladezeit liegt laut DJI bei knapp einer Stunde (0 bis 90%).
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Integriertes Touch-Display mit Livebild-Anzeige
Neben diversen Knöpfen und Schaltern ist der 3-Achsen-Gimbal im Kleinformat mit einem kleinen Display mit einer Größe von 1,08 Zoll ausgestattet. Das Mini-Display verfügt über eine Touch-Funktion und fungiert daher einerseits als praktische Informationsanzeige und zugleich als Bedienfeld für die wichtigsten Funktionen. Die Menüführung des DJI Osmo Pocket ist weitestgehend intuitiv gestaltet, wenngleich die Fülle an Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten anfangs einen eher überladenen Eindruck vermittelt. Das farbige Touch-Display zeigt dabei nicht nur Konfigurationsmöglichkeiten, sondern auch das Livebild der Kamera an. Somit kann man das Display des DJI Osmo Pocket auch für die Ausrichtung des Motivs verwenden oder sogar durch die bereits aufgenommenen Fotos und Videos zappen und das Bildmaterial schon unterwegs sichten.
Integriertes Mikrofon für angemessene Tonaufnahmen
Neben diversen Bedienelementen weist der DJI Osmo Pocket sogar ein integriertes Mikrofon auf. Ein Lautsprecher ist jedoch nicht integriert. Wer das aufgenommene Tonmaterial anhören möchte, muss den DJI Osmo Pocket entweder mittels Adapter mit einem Lautsprecher oder anderem Wiedergabegerät verbinden oder aber das Filmmaterial in der DJI Mimo-App per Smartphone öffnen. Vorteil des DJI Osmo Pocket gegenüber bisherigen Osmo-Modellen: Der Mini-Gimbal verzichtet auf einen integrierten Lüfter und arbeitet daher sehr leise. Während das Aufzeichnen von Ton aufgrund des lauten Lüfters mit den bisherigen Osmo-Modellen nahezu unmöglich war, sind Sprach- und Ton-Aufnahmen mit dem DJI Osmo Pocket kein Problem. Somit eignet sich der DJI Osmo Pocket auch für Festival- und Konzertbesucher – oder aber für das ein oder andere Interview. Alternativ bietet DJI einen Adapter mit Klinkenanschluss an, so dass man den Gimbal mit einem externen Mikrofon verbinden kann und noch hochwertigeres Tonmaterial möglich ist.
Verbindung zum Smartphone mit passendem Adapter
Wer auf das Touch-Display verzichtet, kann den DJI Osmo Pocket natürlich auch via App bedienen und kontrollieren. Deshalb verfügt der DJI Osmo Pocket über ein neuartiges Adaptersystem: Auf Wunsch kann der Gimbal mit einem Lightning-Stecker oder einem USB-C-Stecker – jeweils beides im Lieferumfang enthalten – ausgerüstet und mit einem entsprechenden Endgerät gekoppelt werden. Eine microSD-Karte ist jedoch (leider) nicht im Lieferumfang enthalten – diese muss separat erworben werden. Bei der Bedienung und Benutzung mit einem Smartphone benötigt man nicht die übliche DJI GO-App, sondern die völlig neue DJI Mimo-App. Die DJI Mimo-App ist natürlich kostenlos für iOS-Geräte im Apple App Store und für Android-Geräte im Google Play Store erhältlich. Nachteil bei der Steuerung via App und verbundenem Smartphone: Die Verbindung zwischen Gimbal und Smartphone geht einzig durch den kleinen Anschlussstecker vonstatten. Man muss sich daher damit abfinden, dass 116 Gramm Gewicht am Lightning- oder USB-C-Anschluss „zerren“ und diese Belastung auf Dauer zu erhöhtem Verschleiß an der Steckerbuchse führen kann. Alternativ ist das DJI Osmo Pocket Wireless Module zu empfehlen. Durch das kabellose Modul wird der DJI Osmo Pocket Bluetooth-fähig, so dass die Verbindung zwischen Smartphone und Gimbal auch kabellos hergestellt werden kann.
Gimbal und Kamera: Nahezu identisch mit dem DJI Mavic Air
Beim DJI Osmo Pocket handelt es sich um ein echtes Stabilisierungssystem auf Basis eines 3-Achsen-Gimbals. Im Vergleich zu herkömmlichen Action-Kameras, Smartphone-Kameras und Co. bietet der DJI Osmo Pocket eine äußerst präzise und zugleich echte Bildstabilisierung. Gegenüber der digitalen Bildstabilisierung der meisten anderen Geräte geht die Bildstabilisierung des DJI Osmo Pocket insbesondere ohne Bildverluste einher. Technisch gibt DJI für den Gimbal des DJI Osmo Pocket eine Kontrollgenauigkeit von ±0.005° und eine maximale Kontrollgeschwindigkeit von 120°/s an. Damit ist der Mini-Gimbal gleichauf mit der Bildstabilisierung des DJI Mavic Air.
Kameraseitig verbaut DJI eine Einheit, die der Kamera des DJI Mavic Air ebenfalls in vielerlei Hinsicht ähnelt. Die Kamera ist mit einem 1/2.3-Zoll-Sensor bestückt und erlaubt Fotos mit einer Auflösung von bis zu 12 Megapixeln. Natürlich kann die Kamera des DJI Osmo Pocket auch 4K-Videos aufnehmen – bei einer Framerate von bis zu 60 Bildern pro Sekunde und einer Bitrate von maximal 100 Mbps. Das Sichtfeld (FOV) der Osmo Pocket-Linse liegt bei 80°, so dass natürliche Aufnahmen garantiert sind. Der ISO-Bereich variiert zwischen 100 bis 3.200, wobei ein höherer ISO-Wert mit entsprechendem Bildrauschen einhergeht und gute Lichtverhältnisse in Anbetracht der kleinen Sensorgröße in jedem Fall empfehlenswert sind. Fotos können wahlweise im üblichen JPEG-Format oder alternativ im DNG-Format (Adobe-Rohdatenformat) aufgezeichnet werden. Die Kamera des DJI Osmo Pocket liefert trotz der kleinen Größe bemerkenswerte Ergebnisse, die sogar Profis zufriedenstellen dürften. Mit der richtigen Nachbearbeitung können professionelle Ergebnisse erzielt werden, so dass nicht nur kurzweilige Urlaubs-Clips, sondern auch cinematografische Meisterwerke mit dem DJI Osmo Pocket mit Sicherheit möglich sind.
DJI Mimo-App: Steuerzentrale des DJI Osmo Pocket
Der DJI Osmo Pocket ist natürlich mit allerhand Aufnahmemodi ausgerüstet, die die Herstellung von cinematografischen Videos vereinfachen und dem Laien schneller zugänglich machen sollen. Durch die kompakte Größe eignet sich der DJI Osmo Pocket aber auch bestens für all jene, die sich via Facebook, Instagram und Co. der Welt mitteilen möchten. Influencer und Vlogger können beispielsweise den Selfie-Modus des DJI Osmo Pocket nutzen. Im Selfie-Modus wird FaceTrack, eine Gesichtserkennung, automatisch aktiviert. So folgt die Kamera auf dem Handheld-Gimbal der erkannten Person und hält das Gesicht stets im Zentrum des Bildes. Befindet man sich nicht im Selfie-Modus und die Kamera dreht nach vorn, steht mit dem Modus ActiveTrack ebenfalls eine Möglichkeit zur Verfügung, den Blickwinkel der Kamera einem beliebigen Objekt folgen zu lassen. Darüber hinaus gibt es neue Aufnahmemodi wie FPV und NightShot oder 3×3-Panorama. HDR-Fotos sind mit dem DJI Osmo Pocket natürlich auch möglich.
Zwar lässt sich der DJI Osmo Pocket dank des integrierten Touch-Displays auch ohne Smartphone nutzen, doch die eigentliche Steuerzentrale stellt ohne Zweifel die neue DJI Mimo-App für Android und iOS dar. So wird der DJI Osmo Pocket nicht mit der bisher bekannten DJI GO 4-App, sondern mit der neuen Mimo-App gesteuert, konfiguriert und den eigenen Bedürfnissen entsprechend angepasst. Die Mimo-App bietet neben intelligenten Aufnahmefunktionen wie FaceTrack, ActiveTrack, FPV-Modus, Motionlapse und Timelapse, Nightshot, Panorama, Beauty oder HDR verschiedene Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Hier ist beispielsweise der neue „Story Mode“ zu erwähnen, der sich bestens für die Vorbereitung von Social Media-Videos eignet. Im Story-Modus bietet die Mimo-App beispielsweise vorgefertigte Templates, die den schnellen und unkomplizierten Videoschnitt in wenigen Minuten ermöglichen. Im „Pro Mode“ bietet die Mimo-App diverse Einstellungsmöglichkeiten, etwa das Justieren von ISO, Autofokus und Co. Und im „Edit Mode“ ist zusätzlich möglich, das Videomaterial beispielsweise mit musikalischer Untermalung zu versehen.
Zum Video: DJI Osmo Pocket: Story-Modus
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Fazit und Bewertung
Der DJI Osmo Pocket ist ein tolles und bemerkenswert leistungsfähiges Gadget, das nicht nur Einsteiger, sondern auch Profis begeistern dürfte. Der DJI Osmo Pocket ist schnell einsatzbereit und vielseitig einsetzbar – die ultrakompakte Größe lässt die bisherigen Osmo-Modelle alt aussehen. Neben einer guten Bildqualität und einer äußerst empfehlenswerten Bildstabilisierung fällt der DJI Osmo Pocket durch vielfältige Einstellungs- und Konfigurationsmöglichkeiten auf. Die Steuerung des Handheld-Gimbals im Miniatur-Format geht dabei entweder per integriertem Touch-Display oder mittels DJI Mimo-App vonstatten – natürlich sehr intuitiv und anwenderfreundlich. Wer möchte, kann Funktionsumfang und Komfort durch zusätzliches Zubehör erweitern oder verbessern. Wir können den DJI Osmo Pocket jedem Video-Fanatiker empfehlen. Das Gadget eignet sich sowohl für Einsteiger als auch Profis und dürfte die Herzen aller Vlogger und Influencer unserer sozialen Netzwerke höher schlagen lassen. Der Preis von 359,- Euro scheint in Anbetracht der hohen Qualität und Funktionsvielfalt unserer Meinung nach angemessen.