Die Lufthansa Aerial Services kooperiert mit DJI und will kommerzielle Drohnen-Anwendungen entwickeln. Denkbar sind Kontrollen und Inspektionen an industriellen Anlagen oder Messungen in der Landwirtschaft und Industrie.
Erst kürzlich absolvierte die Lufthansa in Zusammenarbeit mit Fraport und der DFS einen Drohnen-Test am Frankfurter Flughafen. Die weitere Zusammenarbeit mit DJI Innovations, dem weltweit führenden Unternehmen in Sachen Quadrocopter und Multicopter, soll diese Entwicklung vorantreiben und zielt vor allen Dingen auf kommerzielle Drohnen-Anwendungen ab.
Lufthansa setzt auf Entwickler-Drohnen von DJI
Die Lufthansa Aerial Services will laut offizieller Aussage eigene Hard- und Software in bestehende DJI-Produkte integrieren. Der DJI Matrice M100, ein systemoffener Quadrocopter von DJI, soll sich dafür besonders gut eignen. Als Entwickler-Drohne kann der Quadrocopter mit diversen Sensoren, Modulen und Sicherheitssystemen ausgerüstet und für kommerzielle Einsatzzwecke benutzt werden. Denkbar sind Wärmebildkameras zur Messung von Photovoltaikanlagen, Sensoren zur Messung von Feinstaub oder aber hochauflösende Kameras zur Inspektion von Strom- und Eisenbahntrassen. Neben dem DJI Matrice M100 stellte DJI Innovations mit dem MG-1 Octocopter auch ein spezielles System für den Agrar- und Landwirtschaftssektor vor, das über ein spezielles Sprühsystem verfügt und unter anderem zur Pflanzenschutzmittelapplikation zum Einsatz kommen könnte.
Auch DJI soll profitieren
Die Partnerschaft zwischen DJI und Lufthansa zeigt auch, dass DJI Innovations längst nicht mehr nur den Hobby-Piloten bedienen will. So wird auch der Drohnen-Hersteller von der Partnerschaft profitieren, indem hauseigene Drohnen in Zukunft auch die kommerzielle Branche anführen könnte. Schon jetzt werden DJI-Systeme im Rahmen von kommerziellen Zwecken – etwa zur Landschaftsfotografie oder zur Wildschaden-Analyse im Bereich der Landwirtschaft – erfolgreich eingesetzt.
Erstes Pilotprojekt: Inspektion von Windkraftanlagen
Drohnen und Multicopter sollen sich nicht nur für Mess- und Überwachungszwecke, sondern auch zur Inspektion von industriellen Anlagen eignen. In einem ersten Pilotprojekt testete die Lufthansa gemeinsam mit DJI die Inspektion von Rotorblättern an Windkraftanlagen. Aktuell werden solche Inspektionen insbesondere durch Industriekletterer vorgenommen – ein gefährlicher Job, der zudem sehr zeitaufwändig ist und keine Vergleichsdaten für die Zukunft liefert. Drohnen bieten hier Vorteile, weil sie gefahrlos eingesetzt werden können und gleichzeitig Vergleichsdaten liefern. Unbemannte Luftfahrzeuge wie Drohnen könnten aber auch als Hilfsmittel innerhalb der Luftfahrtbranche eingesetzt werden – etwa zur Inspektion von Flugzeugenoberflächen im Rahmen von Wartungsarbeiten, wie es die Billiglinie Easyjet bereits vor einiger Zeit kommunizierte.