Die EU-Drohnenverordnung schreibt ein System zur Identifikation von Drohnen auch während des Betriebes, also auch im Flug, vor. Dieses System zur Fernidentifikation von Drohnen mittels Remote-ID soll eine besser Luftraumüberwachung sicherstellen und somit das Fliegen von Drohnen sicherer machen.
EU Drohnenverordnung und die Fernidentifizierung von Drohnen
Der Pilot ist dafür Verantwortlich, dass dieses System korrekt konfiguriert und aktiviert ist (siehe unten: Anleitung zur Einrichtung)
Welche Drohnen unterstützen die Fernidentifikation / Remote-ID?
Alle Drohnen der Drohnenklassen C1, C2 und C3 müssen per Drohnen-Gesetz (EU-Drohnenverordnung) ein System zur Fernidentifikation besitzen. Dies betrifft somit die folgenden Drohnen:
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Anleitung zur Einrichtung der Fernidentifikation in der Drohne
Per Gesetz (DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2020/639 DER KOMMISSION) ist der Drohnenpilot dafür verantwortlich, das System zur Fernidentifikation (Remote-Identification System) korrekt zu Konfigurieren und seine gültige UAS-Betreiber-Nummer einzutragen. Außerdem muss der Pilot vor jedem Flug sicherstellen, dass das System aktiviert ist und korrekt arbeitet.
Wie wird die Remote-ID oder die Fernidentifizierung in der Drohne konfiguriert und wo muss die eID bzw. die UAS-Betreiber-Nummer / Operator-ID in der Drohne eingetragen werden?
Bei DJI-Drohnen erfolgt dies einfach in der DJI-Fly App auf dem Smartphone oder direkt auf dem DJI RC Controller. Hier eine Anleitung für DJI Drohnen:
Fernidentifikation und Datenschutz
Das Thema Datenschutz ist im Zusammenhang mit der Fernidentifizierung von Drohnen heiß diskutiert. Auf der einen Seite steht das Thema der Luftraumüberwachung und der Sicherung des Flugverkehrs z.B. zur Vermeidung z.B. von Flugunfällen und Kollisionen. Auf der anderen Seite steht das Thema Datenschutz der Drohnen-Piloten. Daher wurde das System so konzipiert, daß keine persönlichen Daten des Piloten mit übertragen werden und die sensiblen Daten (wie die Position des Piloten) in keinem Zusammenhang mit persönlichen Daten stehen. Die einzige Referenz zur Person (zum Piloten) ist die UAS-Betreiber-Nummer. Aber diese ist anonymisiert und die damit verbunden persönlichen Daten aus der UAS Betreiber-Registrierung beim LBA können nur von zugelassenen Behörden ausgelesen werden – zum Beispiel um Straftaten zu verfolgen.
Welche Daten werden bei der Fernidentifikation von Drohnen gesendet?
Die folgenden Daten müssen per Gesetz (DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2019/945 DER KOMMISSION) mit dem Remote-ID-System zur Fernidentifikation von der Drohne permanent gesendet werden:
- Die physische Seriennummer der Drohne (nach Norm ANSI/CTA-2063)
- Die e-ID / UAS-Betreiber-Nummer des Piloten
- Positionsdaten (geografische Position) der Drohne (Koordinaten inkl. Höhe über Grund oder über dem Startpunkt)
- Richtung der Drohne und die Geschwindigkeit
- Position (geografische Position) des Piloten (der Fernsteuerung / des Smartphones / der App) oder, falls nicht vorhanden, der Startpunkt der Drohne (Home-Point)
- Falls die Position des Piloten nicht bekannt ist, der Startpunkt der Drohne (Home-Point)
Optional werden ggf. weitere Daten gesendet – zum Beispiel:
- GPS-Zeit / Zeitstempel des aktuellen Datensatzes
- Art / Modell der Drohne / Bezeichnung
Wer kann die Remote-ID Daten empfangen?
Diese gesendeten Daten können von jeder Person empfangen werden, die sich im Empfangsbereich / Sendebereich der Drohne befindet. Die Kommunikation erfolgt via Bluetooth / Wifi / WLAN (Übertragungsstandard prEN 4709-002 mittels WiFi Beacon) und hat in der Regel eine Reichweite von 100-500 Metern. Theoretisch soll eine Reichweite von bis zu 1,5km realisierbar sein.
Der Empfang ist sogar ohne zusätzliche spezielle Geräte und einfach mittels Smartphone möglich. Dazu muß auf dem Smartphone lediglich eine entsprechende App installiert werden – zum Beispiel die App Drone Scanner von Dronetag.
Allgemeine Informationen zur Fernidentifizierung von Drohnen
Drohnen haben in den letzten Jahren einen erheblichen Aufschwung erlebt und sind mittlerweile in vielen Bereichen des täglichen Lebens präsent. Ob für Freizeitzwecke, gewerbliche Anwendungen oder sogar in der Landwirtschaft – Drohnen sind vielseitig einsetzbar. Mit der zunehmenden Verbreitung dieser fliegenden Maschinen entstehen jedoch auch neue Herausforderungen im Bereich der Luftraumüberwachung und -sicherheit. Eine wichtige Lösung für dieses Problem ist das sogenannte „Remote Identification“ oder Remote-ID-System, das eine präzise Identifizierung und Verfolgung von Drohnen ermöglicht.
Warum ist Remote-ID wichtig?
Die steigende Anzahl von Drohnen in unseren Lüften hat eine Vielzahl von Vorteilen, einschließlich der Unterstützung bei Rettungseinsätzen, der Überwachung von Wildtieren, der Inspektion von Infrastruktur und vielem mehr. Gleichzeitig birgt die Zunahme von Drohnen auch erhebliche Risiken. Unkontrollierte Flüge in sensiblen Bereichen wie Flughäfen oder städtischen Gebieten können zu gefährlichen Situationen führen. Diese Risiken erfordern eine effektive Möglichkeit zur Identifizierung und Verfolgung von Drohnen, um die Luftraumüberwachung zu verbessern und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Was ist Remote-ID?
Remote Identification, kurz Remote-ID, ist ein System, das es ermöglicht, die Identität und den Standort einer Drohne in Echtzeit zu bestimmen. Dies geschieht mithilfe von spezieller Technologie an Bord der Drohne, die kontinuierlich Informationen über die Flugmaschine sendet. Diese Daten werden dann an eine zentrale Behörde übertragen, die sie wiederum den relevanten Stellen zur Verfügung stellt. Die Idee hinter Remote-ID ist es, eine Art digitales „Fahrtenbuch“ für Drohnen zu schaffen, der es ermöglicht, den Betreiber und den Flugweg zu verfolgen.
Vorteile von Remote-ID
Die Einführung von Remote-ID bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
- Verbesserte Sicherheit: Behörden können leichter auf verdächtige oder gefährliche Drohnen reagieren, um mögliche Gefahren zu minimieren.
- Kontrolle über den Luftraum: Mit Remote-ID können Behörden den Luftraum besser überwachen und verwalten, um Kollisionen und Konflikte zu verhindern.
- Schutz der Privatsphäre: Remote-ID sollte sicherstellen, dass nur autorisierte Stellen Zugriff auf die Daten haben oder persönliche Daten anonymisiert werden, was die Privatsphäre der Drohnenpiloten schützen soll.
- Integration in den Luftverkehr: Mit Remote-ID wird es möglich sein, Drohnen sicher in den regulären Luftverkehr zu integrieren, was das Potenzial für kommerzielle und logistische Anwendungen erheblich erweitert.
Herausforderungen und Bedenken
Die Einführung von Remote-ID ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Einige der wichtigsten Bedenken sind:
- Datenschutz: Es ist entscheidend, sicherzustellen, dass die gesammelten Daten nur von autorisierten Behörden verwendet werden und die Privatsphäre der Drohnenpiloten geschützt bleibt.
- Kosten und Kompatibilität: Die Einführung eines Remote-ID-Systems stellt zusätzliche Anforderungen an alle neuen und klassifizierten Drohnen
- Missbrauch und Hacking: Die Möglichkeit des Missbrauchs von Remote-ID-Daten oder des Hacking von Drohnen, um ihre Identifikation zu manipulieren, muss berücksichtigt werden.
Fazit
Remote-ID ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer sichereren und besser kontrollierten Nutzung von Drohnen in unserem Luftraum. Mit der Implementierung dieses Systems können die Vorteile von Drohnenanwendungen maximiert und die damit verbundenen Risiken minimiert werden. Dabei ist jedoch die Balance zwischen Sicherheit, Datenschutz und Kompatibilität von entscheidender Bedeutung. Es ist zu hoffen, dass die Entwicklung und Umsetzung von Remote-ID-Systemen in Zukunft dazu beitragen wird, die Integration von Drohnen in unseren Luftraum weiter voranzutreiben.
Unser Video zum Thema Fernidentifikation und Remote-ID
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