Im September 2020 hat GoPro die neue HERO 9 Black vorgestellt. Die neue GoPro HERO 9 Black kommt mit einem zweiten Display auf der Vorderseite, einem größeren Akku, einer höheren Auflösung und einer optimierten Bildstabilisierung daher. Die neunte Generation der beliebten HERO-Kamera soll so durch eine komfortablere Bedienung und verbesserte Möglichkeiten bei der Videoaufnahme überzeugen. Wir haben uns die neue GoPro HERO 9 Black im Detail angeschaut und klären im Testbericht über Features, Neuerungen und Vor- sowie Nachteile auf.
GoPro HERO 9 Black: Test / Vergleich / Bewertung
Mit der GoPro HERO 9 Black hat der kalifornische Branchen-Primus GoPro die bislang fortschrittlichste Action-Kamera vorgestellt. Rein optisch hat sich bei der neunten Generation der beliebten Action-Kamera auf den ersten Blick nicht allzu viel getan. Das Design ist nach wie vor rechteckig und vorrangig in dunklem Schwarz gestaltet. Die Abmessungen der GoPro HERO 9 Black belaufen sich auf 71 x 55 x 33,6 Millimeter (B x H x T) – damit ist die neue GoPro HERO 9 Black gegenüber der GoPro HERO 8 Black (66,3 x 48,6 x 28,4 Millimeter) in allen Dimensionen leicht angewachsen. Doch die GoPro HERO 9 ist gegenüber dem Vorgänger nicht nur etwas größer, sondern auch etwas schwerer. 158 Gramm wiegt die GoPro HERO 9 und hat damit im Vergleich zur GoPro HERO 8 Black knapp 30 Gramm mehr Speck auf den Hüften.
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Neben dem ähnlichen Formfaktor bekommt auch die GoPro HERO 9 Black die integrierten Halterungen bzw. Befestigungen auf der Unterseite spendiert. Durch die im Gehäuse integrierten Laschen mit den entsprechenden Befestigungsösen kann die Action-Kamera auch ohne optionalen und umständlichen „Käfig“ an Helmen oder Lenkern befestigt werden. Das leicht höhere Gewicht erklärt sich nicht nur durch die bessere Technik, sondern auch durch die höhere Akku-Kapazität. Diese liegt bei der GoPro HERO 9 Black bei 1.720 mAh statt der bisherigen 1.220 mAh. Auswirkungen auf die Betriebslaufzeit fallen aufgrund der größeren Auflösung und auch aufgrund des zusätzlichen Farbdisplays allerdings in der Praxis nur klein aus – laut Hersteller soll die Laufzeit etwa 30% höher sein.
GoPro HERO 9 Black: Preisvergleich – GoPro HERO 9 wo kaufen?
Die GoPro HERO 9 Black ist ab sofort im GoPro-Onlineshop erhältlich. Der unverbindliche Verkaufspreis (UVP) der GoPro HERO 9 Black beläuft sich auf 379,98 Euro inkl. GoPro-Jahresabo oder 479,99 Euro ohne GoPro-Abo. Wer also die GoPro HERO 9 Black kaufen möchte, kann mit Hilfe des GoPro-Abos nicht nur beim Kauf der Kamera sparen, sondern auch Vorteile durch unbegrenzten Cloud-Speicher, allerhand Rabatte auf Zubehörprodukte oder den Kameraaustausch im Schadensfall profitieren. Alternativ bietet GoPro auch das GoPro HERO 9 Bundle + Abo für 529,99 Euro an, das neben der Abo-Mitgliedschaft und der GoPro HERO 9 Black auch den schwimmenden Handgriff, den magnetischen Drehclip, einen Ersatzakku sowie eine Speicherkarte mit 32 Gigabyte Speicherkapazität beinhaltet. Achtung: Die GoPro Abo-Mitgliedschaft schlägt mit zusätzlichen 4,17 Euro pro Monat zu Buche!
Wer nicht bei GoPro bestellen möchte, kann die GoPro HERO 8 Black alternativ auch bei Amazon kaufen:
Wer die GoPro HERO 9 Black direkt im GoPro-Onlineshop kauft, bekommt beispielsweise eine hochwertige microSD-Karte vom Marktführer SanDisk mit einer Kapazität von 32 Gigabyte kostenlos zur Bestellung hinzu. Lohnenswert ist aber auch das GoPro HERO 9 Black Bundle mit noch mehr Gratis-Zubehör. Da man eine Speicherkarte, einen weiteren Akku und anderes Zubehör in der Regel so oder so benötigen wird, kann sich der Kauf im GoPro-Onlineshop also durchaus lohnen. Kostenlosen Versand, kostenlose Rücksendung und eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie gibt es im GoPro-Shop obendrauf.
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Austauschbare Objektivabdeckung ist zurück
Eine wichtige Neuerung der GoPro HERO 9 Black gegenüber der GoPro HERO 8 Black ist nicht nur die höhere Akku-Laufzeit, sondern auch die austauschbare Objektivabdeckung. Im Schadensfall kann man die Kameraabdeckung der GoPro HERO 9 daher austauschen. So hat GoPro einen Kritikpunkt der Vorgänger-Generation obsolet gemacht. Wie bei der GoPro HERO 8 Black gehört der Montagerahmen auch bei der GoPro HERO 9 Black nicht mehr zum Lieferumfang. Und auch ohne zusätzliches Gehäuse ist die GoPro HERO 9 Black bis zu zehn Meter wasserdicht und selbstredend staubgeschützt, wenn man die Action-Kamera auch auf abwegigem Gelände einsetzen möchte.
GoPro HERO 9 Black: Buttons und Schalter
Die GoPro HERO 9 Black verfügt über diverse Schalter und Buttons, mit deren Hilfe die Kamera bedient und eingestellt wird. Auf der Oberseite der GoPro HERO 9 Black befindet sich beispielsweise der Auslöser. An der rechten Seite der Kamera befindet sich die Klappe mit dem typischen GoPro-Klappverschluss, unter der wiederum der Steckplatz für microSD-Karten, der GoPro-Akku sowie der USB-C-Anschluss untergebracht sind. Auf der linken, gegenüberliegenden Seite verfügt die GoPro HERO 9 Black über eine Modus-Taste sowie ein Mikrofon. Achtung: Das Mikrofon ist bei der GoPro HERO 9 hinter einer Abdeckung untergebracht, die dem Ablassen von Wasser dient. Die Abdeckung kann jedoch nicht geöffnet oder aufgeklappt werden. Um eine bestmögliche Tonqualität zu erreichen, In der Bedienungsanleitung der GoPro HERO 9 Black gibt es allerhand Tipps und Tricks rund um Bedienung, Steuerung und Einstellungen.
Ein weiteres Mikrofon hat man auf der Vorderseite, direkt unter der Kameralinse, verbaut. Direkt über dem farbigen Statusbildschirm befindet sich zudem eine kleine Status-Leuchte, die beispielsweise über den Ladevorgang informiert. Der neue, auf der Vorderseite platzierte Statusbildschirm informiert nicht nur über den aktuell ausgewählten Aufnahmemodus, die Aufnahmeauflösung, die Aufnahmezeit, den Akkustand sowie die verbleibende Aufnahmekapazität, sondern verfügt nun auch über eine praktische Live View-Funktion. Diese hilft beim Framing der Kamera und vereinfacht so das Vlogging und Ausrichten, wenn man beispielsweise sich selbst aufzeichnen möchte. Hier zieht GoPro also mit der DJI Osmo Action nach, die ebenfalls über einen solchen Frontmonitor verfügt. Die Unterseite der GoPro HERO 8 Black ist durch die neuen, einklappbaren Befestigungsösen und einen darunter liegenden Lautsprecher geprägt.
Integrierte Befestigungsösen
Praktischerweise wurden die unauffälligen und dennoch äußerst nützlichen Befestigungsösen für Zubehör und Mounts übernommen. So verfügt nun auch die GoPro HERO 9 Black – wie bereits die GoPro HERO 8 Black – über die im Kamera-Gehäuse integrierten Befestigungsösen. Mit den Befestigungsösen kann man die Action-Kamera schnell und komfortabel an Halterungen befestigen oder Halterungen im Handumdrehen austauschen. Daher muss man nicht unbedingt ein Extra-Gehäuse kaufen und mitnehmen, um die Kamera beispielsweise an einem Lenker oder Helm zu befestigen. Auch praktisch: Sollten die Befestigungsösen beschädigt werden oder verloren gehen, bietet GoPro entsprechenden Ersatz an. Ersatz-Befestigungsösen für die GoPro HERO 9 Black kosten allerdings 19,99 Euro – ein ziemlich happiger Preis für ein solch kleines Kunststoff-Teilchen.
Wie bei der GoPro HERO 8 Black verfügt auch die GoPro HERO 9 Black über eine einzige Klappe, hinter der sich sowohl Akku, microSD-Kartenslot als auch USB-C-Anschluss befinden. Letzterer fungiert einerseits zum Laden des Akkus und andererseits für die Datenübertragung oder den Video-Ausgang. Ein microHDMI-Anschluss ist bei der GoPro HERO 9 Black standardmäßig nicht mehr an Bord. Wer unbedingt einen microHDMI-Anschluss benötigt, kann auf das optionale Media Mod für 89,99 Euro (UVP) zurückgreifen. Die Media-Erweiterung macht aus der GoPro HERO 9 Black ein Anschluss-Kraftpaket: Es verfügt über ein integriertes Mikrofon, zwei Zubehörschuhe zum Anschließen von LED-Licht oder LCD-Bildschirm und einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss zum Anschließen eines externes Mikrofons. Da sich die Abmessungen und Bedienelemente der GoPro HERO 9 Black gegenüber Vorgänger-Versionen geändert haben, sind alle bisherigen Cases und Gehäuse nicht mehr kompatibel. Ähnliches gilt für die Mods – auch diese können von der GoPro HERO 8 Black nicht für die GoPro HERO 9 Black weitergenutzt bzw. übernommen werden.
GoPro HERO 9: Mods – praktische Erweiterungen fürs Vlogging
Auch die GoPro HERO 9 Black kann mit den optionalen Erweiterungsmodulen – den so genannten Mods – bestückt werden.
Ab Marktstart bietet GoPro insgesamt vier verschiedene Mods für die GoPro HERO 9 an. Mit dem Media Mod für die GoPro HERO 9 Black (89,99 Euro UVP) können dank 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, zwei zusätzlichen Zubehörschuhen oder HDMI-Ausgang diverse Peripherie-Geräte direkt an der Kamera angeschlossen werden. Das ist besonders praktisch, da beispielsweise auf einen sperrigen Mikrofon- und HDMI-Adapter verzichtet werden kann.
Außerdem bietet GoPro ein Display Mod (79,99 Euro UVP) für die GoPro HERO 9 an. Hierbei handelt es sich um einen hochklappbaren Bildschirm mit Live View, der die Selfie-Perspektive ermöglicht und insofern das Vlogging vereinfacht. Zum Dritten bietet der Hersteller ein Light Mod für die GoPro HERO 9 Black (49,99 Euro) an. Die leistungsstarke LED-Beleuchtung sorgt für eine bessere Ausleuchtung des Motivs und ermöglicht somit bessere Bildergebnisse. Achtung: Um das Display Mod oder das Light Mod an der GoPro HERO 9 zu befestigen, ist mindestens das MediaMod notwendig. Zuletzt bietet GoPro für die neue GoPro HERO 9 Black erstmals ein Max Lens Mod (99,99 Euro UVP) an. Der Max Lens Mod ergänzt die Action-Kamera um die unerschütterliche Max HyperSmooth-Videostabilisierung und das ultraweite Max SuperView-Sichtfeld mit geringer Verzerrung bei einer Auflösung von bis zu 2,7K und 60 fps. Mit dem Max Lens Mod ist die Horizontsperre selbst dann möglich, wenn die Kamera um volle 360° gedreht wird. So werden noch mehr kreative Möglichkeiten für Content-Ersteller in sozialen Medien, Film- und Fernsehprofis sowie Sportler möglich.
Tipp: GoPro HERO 9 Black Schutzgehäuse
Die GoPro HERO 9 Black bietet zwar auch ohne Extra-Gehäuse eine Wasserdichtigkeit von bis zu 10 Metern, doch mit dem optionalen Schutzgehäuse (Super Suit) kann die Kamera noch besser beim Tauchen oder Schnorcheln geschützt werden. Das solide Schutzgehäuse sorgt für eine höhere Wasserfestigkeit von bis zu 60 Metern Tiefe und schützt die GoPro-Kamera zusätzlich vor Schlägen, Stürzen sowie Schlamm und Schmutz. Zum Lieferumfang des Schutzgehäuses gehört auch ein so genannter „Skeleton„-Gehäusedeckel, der für eine bessere Qualität bei der Audioaufnahme sorgt (dann bietet das Schutzgehäuse aber keine Wasserdichtigkeit). Das Schutzgehäuse für die GoPro HERO 9 Black kostet 49,99 Euro (UVP).
GoPro HERO 9 Black: microSD-Karte gehört zum Lieferumfang
Für das Speichern von Videos und Fotos der GoPro HERO 9 Black benötigt man eine entsprechende microSD-Karte. Hierfür liefert GoPro eine 32 Gigabyte große microSDHC-Speicherkarte der Marke SanDisk Extreme mit. Alternativ kann man sich natürlich auch weitere Speicherkarten zulegen. Die Speicherkarte sollte entweder als microSD, microSDHC oder microSDXC ausgeführt sein und die Speicherkarten-Klassifizierung Class 10 bzw. UHS-I erfüllen. Die Maximal-Kapazität der Speicherkarte gibt GoPro mit bis zu 256 Gigabyte an. GoPro empfiehlt eine ganze Fülle an Speicherkarten-Herstellern und Speicherkarten-Marken. In der Speicherkarten-Kompatibilitätsliste sind beispielsweise die SanDisk Extreme, die SanDisk Extreme Plus oder die SanDisk Extreme Pro aufgeführt. Eine Empfehlung ist aber auch die Samsung Evo Select oder die Samsung Evo Plus.
Tipp: GoPro HERO 9 Black „Kameraakku“
Natürlich bietet GoPro im hauseigenen Zubehörprogramm entsprechend kompatible Zubehör- bzw. Ersatzakkus für die GoPro HERO 9 Black an. Der Lithium-Ionen-Akku verfügt über eine Kapazität von 1.720 mAh und kostet 19,99 Euro (UVP). Wer also einen Austauschakku für unterwegs benötigt, seinen GoPro-Akku verloren hat oder einen Ersatzakku benötigt, wird im offiziellen GoPro-Onlineshop fündig. Der Akku der GoPro HERO 9 Black ist nicht identisch mit dem Akku der GoPro HERO 8 Black, GoPro HERO 7 Black, GoPro HERO 6 Black sowie GoPro HERO 5 Black und GoPro HERO (2018). Wir empfehlen, immer auf den originalen GoPro-Akku zurückzugreifen und auf Drittanbieter-Akkus zu verzichten.
Selbstverständlich kann die microSD-Karte der GoPro HERO 9 Black im Einstellungsmenü der Kamera auf Wunsch formatiert werden. Hierzu muss man nach unten wischen, um auf das Dashboard zuzugreifen. Anschließend öffnet man den Menüpunkt Einstellungen > Zurücksetzen > SD-Karte formatieren. Im Menüpunkt Einstellungen > Info > Akkuinfo kann man außerdem den Status des Akkus überprüfen.
GoPro HERO 9 Black: Setup und Einrichtung
Vor der erstmaligen Benutzung der GoPro HERO 9 Black müssen Speicherkarte und Akku eingesetzt werden. Hierzu muss man den seitlichen Klappenverschluss entriegeln und die Klappe öffnen. Anschließend wird die microSD-Karte bei ausgeschalteter Kamera in den Kartensteckplatz gesteckt. Dabei muss das Etikett der Speicherkarte in Richtung Akkufach zeigen. Die Speicherkarte lässt sich entnehmen, indem man mit dem Fingernagel in den Steckplatz hineindrückt. Unter der seitlichen Klappe befindet sich neben dem microSD-Steckplatz natürlich auch der Akkuschacht sowie der USB-C-Anschluss. Hat man den Akku eingesetzt, kann man die GoPro HERO 9 Black mit Hilfe des mitgelieferten USB-C-Kabels und einem USB-Ladegerät oder einem PC / Mac aufgeladen werden. Der vollständige Ladevorgang der GoPro HERO 9 Black dauert in etwa drei Stunden. Die Statusleuchten schalten sich ab, wenn der Ladevorgang komplettiert ist. Der bereits von der GoPro HERO 8 Black übernommene Schließmechanismus der Seitenklappe überzeugt durch ein einfaches Öffnen und Schließen. Auf Wunsch kann man die Seitenklappe der GoPro HERO 9 Black natürlich auch vollständig abnehmen. Beim Schließen der Klappe sollte man unbedingt sicherstellen, dass die Klappe auch wirklich verriegelt ist. Nur so ist die Wasserdichtigkeit der GoPro HERO 9 Black gewährleistet.
Tipp: Dual-Ladegerät für GoPro HERO 9 Black
Für einen Preis von 49,99 Euro (UVP) bietet GoPro für die GoPro HERO 9 Black ein Zubehör-Kit bestehend aus einem Zusatz-Akku mit 1.720 mAh und einem Dual-Ladegerät an. Das Dual-Ladegerät ermöglicht das gleichzeitige Laden von bis zu zwei GoPro-Akkus. Auf Wunsch kann man das Dual-Ladegerät mit dem separat erhältlichen GoPro Supercharger in Betrieb nehmen (UVP: 64,99 Euro). Dank des USB-C-Anschluss ermöglicht das GoPro-Schnellladegerät mit 27,5 Watt einen deutlich schnelleren Ladevorgang.
Benutzung und Bedienung der GoPro HERO 9 Black
Die Benutzung und Bedienung der GoPro HERO 9 Black ist intuitiv und auch für Anfänger und Einsteiger verständlich. Zum Einschalten muss man die seitliche Modus-Taste drücken. Möchte man die Kamera ausschalten, muss man die Modus-Taste für etwa drei Sekunden gedrückt halten.
Ansonsten wird die Bedienung und Steuerung vorrangig mit Hilfe des rückseitigen Touch-Displays vorgenommen. Mit einem Tippen kann man beispielsweise ein Element auswählen bzw. eine Einstellung aktivieren oder deaktivieren. Wischt man nach links oder rechts, kann man zwischen dem Foto-, Video- und Zeitraffer-Modus wechseln. Um das Dashboard der GoPro HERO 9 Black zu öffnen, muss man im Querformat vom oberen Bildschirmrand nach unten wischen. Und möchte man die zuletzt aufgenommenen Fotos oder Videos ansehen bzw. auf die Mediengalerie zugreifen, muss man lediglich vom unteren Bildschirmrand nach oben wischen. Indem man auf den Aufnahmebildschirm drückt und gedrückt hält, kann man die Belichtungssteuerung aktivieren und anpassen. Durch Tastendruck auf den Zurück-Pfeil und Gedrückthalten kann man außerdem zum Aufnahmebildschirm, zur Mediengalerie oder zum Dashboard zurückspringen. Und möchte man die Belichtungssteuerung anpassen, muss man lediglich auf den Aufnahmebildschirm drücken und gedrückt halten. Die Bedienung und Steuerung der GoPro HERO 9 Black gelingt dank des kapazitiven Touch-Bildschirms äußerst schnell, präzise und komfortabel.
Drei Haupt-Aufnahmemodi: Video, Foto und Zeitraffer
Bei der GoPro HERO 9 Black dreht sich erneut alles um die drei Haupt-Aufnahmemodi Video, Foto und Zeitraffer. Im Modus Video gibt es entsprechende Voreinstellungen für Standard-, Aktivitäts-, Kino- sowie Slow Motion-Aufnahmen. Der Modus Foto umfasst entsprechende Voreinstellungen für Foto, LiveBurst, Serienfotos sowie Nachtfotos. Und im Modus Zeitraffer stehen Voreinstellungen für TimeWarp-Videos, Zeitraffer-Videos sowie Zeitraffer-Fotos bei Nacht zur Verfügung. Jeder Aufnahmemodus der GoPro HERO 9 Black weist daher entsprechende Voreinstellungen für die ideale Aufnahme auf.
Selbstverständlich können die Voreinstellungen geändert und nun auch den individuellen Wünschen entsprechend angepasst werden. Das „Customizing“ der Presets dürfte die Action-Kamera ohne Zweifel auch für Profis interessant machen, da man individuelle Einstellungen bei ISO, Weißabgleich oder Belichtung abspeichern kann und somit schnell parat hat. Hierzu muss man nur auf die Voreinstellungen tippen und diese den Wünschen entsprechend anpassen. Die Haupt-Aufnahmemodi können wie bereits erwähnt durch ein Wischen nach rechts oder links ausgewählt werden. Alternativ kann der jeweilige Modus durch Drücken der Modus-Taste bei eingeschalteter Kamera angewählt werden. Zum Starten der Aufnahme muss man nur den Auslöser auf der Kameraoberseite betätigen. Wird der Auslöser erneut betätigt, kann man die Aufnahme beenden (nur im Video- und Zeitraffer-Modus sowie beim Livestreaming).
5K bei 30 fps oder 4K bei 60 fps
Auch wenn die GoPro HERO 9 Black rein optisch gesehen keinen allzu großen Unterschied zu bisherigen Kameras macht, gibt es in technischer Hinsicht viele nennenswerte Neuerungen und Optimierungen. Hierzu zählt insbesondere, dass der bekannte 12-Megapixel-Bildsensor einem 20-Megapixel-Bildsensor weichen musste. In diesem Zusammenhang ist nicht nur die detaillierte Bildqualität, sondern auch die höhere 5K-Videoauflösung bei Bildwiederholraten von 30 fps zu erwähnen. Die 4K-Aufnahme bei maximal 60 Bildern pro Sekunde oder FullHD-Aufnahme bei maximal 240 Bildern pro Sekunde bleiben natürlich bestehen und dürften den Ansprüchen heutiger Video- und Filmeditoren gerecht werden.
Black Power-Tools für die GoPro HERO 9 Black
Neu bei der GoPro HERO 9 Black sind die so genannten Black Power-Tools. Hierunter versteht man Funktionen wie HindSight, LiveBurst, geplante Aufnahme oder Aufnahmedauer. Die Black Power-Tools sind daher intelligente Aufnahmeeinstellungen, die entsprechend kreative Möglichkeiten eröffnen, die weit über das einfache Drücken des Auslösers hinausgehen.
Mit HindSight kann man beispielsweise ein bis zu 30-Sekunden-Video aufzeichnen, bevor der eigentliche Auslöser gedrückt worden ist. So kann man wichtige Momente festhalten, bevor man den Auslöser gedrückt hat. Wichtig: Die HindSight-Funktion muss in den Einstellungen vorerst aktiviert werden – dabei hat man die Wahl zwischen 15 Sekunden oder maximal 30 Sekunden. Logischerweise funktioniert HindSight nur, indem während der gesamten Dauer – natürlich nur bei eingeschalteter Kamera – ein Video aufgezeichnet wird. Daher ist, wenn die HindSight-Funktion aktiviert ist, mit einer entsprechend geringeren Akkulaufzeit zu rechnen.
Des Weiteren beinhalten die Black Power-Tools auch die bereits mit der GoPro HERO 8 Black eingeführte Funktion namens LiveBurst. Die LiveBurst-Funktion erinnert dabei ein wenig an die Live Photo-Funktion, die man bereits vom iOS-Betriebssystem und dem Apple iPhone kennt. Mit der LiveBurst-Funktion schießt die GoPro HERO 9 Black jeweils 1,5 Sekunden vor und 1,5 Sekunden nach der Aufnahme mehrere Fotos hintereinander. Insgesamt werden also über drei Sekunden hinweg bis zu 90 Einzelfotos in einer Fotoserie aufgenommen. So hat man insbesondere bei bewegten Motiven die Möglichkeit, das jeweils beste Foto auszuwählen. Alternativ kann man die LiveBurst-Funktion auch nutzen, um einen dreisekündigen 4K-Videoclip aufzuzeichnen.
Neben HindSight und LiveBurst bietet die GoPro HERO 9 Black auch eine „geplante Aufnahme“-Funktion (Scheduled Capture). Mit der geplanten Aufnahme kann man die GoPro so einstellen, dass sie sich automatisch einschaltet und bis zu 24 Stunden im Voraus Aufnahmen macht. Mit Hilfe einer Zeiteinstellung kann man festlegen, wann die GoPro HERO 9 Black automatisch mit der Aufnahme beginnen soll. Diese Funktion ist für alle Voreinstellungen verfügbar. Nach dem Einstellen der Uhrzeit kann man die GoPro ausschalten oder die anderen Voreinstellungen der Kamera einfach weiterverwenden.
Zuletzt ist noch die „Aufnahmedauer“-Funktion zu erwähnen. Mit dieser Funktion kann man festlegen, wie lange die GoPro HERO 9 Black aufnehmen soll, bevor die Aufnahme automatisch gestoppt wird. Die Aufnahmedauer steht in den Aufnahmemodi Video, TimeWarp, Zeitraffer und Zeitraffer bei Nacht in Schritten von 15 Sekunden bis 3 Stunden zur Verfügung. Wählt man „keine Beschränkung“ aus, erfolgt die Aufnahme entsprechend ohne zeitliche Beschränkung.
HyperSmooth 3.0 mit integrierter Horizontausrichtung
Die neue Bildstabilisierung der GoPro HERO 9 Black nennt sich nun „HyperSmooth 3.0“ und arbeitet nicht nur nochmals genauer, sondern nun auch mit integrierter Horizontausrichtung. Bedeutet: Die Ausrichtung des Horizonts ist nun in der Hardware integriert und direkt in der Kamera möglich. Bei der GoPro HERO 8 Black konnte die Horizontausrichtung hingegen nur mittels GoPro-App genutzt werden. Erstaunlich ist außerdem, dass die Horizontausrichtung der GoPro HERO 9 Black sogar bei 360-Grad-Drehungen für einen stabilen bzw. geraden Horizont sorgen kann.
HyperSmooth 3.0 sorgt für extrem flüssige Aufnahmen und korrigiert Verwackelungen. Während der Aufnahme werden die Videos geschnitten und zwischengespeichert, um Stöße und Verwackelungen herauszuschneiden. Das ist perfekt für Freizeitaktivitäten wie Fahrradfahren und Mountainbiken, Skating, Skifahren oder handgeführte Aufnahmen. Ein mechanischer Gimbal ist dank der elektronischen Bildstabilisierung obsolet. Die GoPro HERO 9 Black hat vier HyperSmooth-Einstellungen: Boost, Hoch, Ein sowie Aus. Im Boost-Modus wird das Bildfeld zwar leicht beschnitten, dafür werden jedoch auch heftigere Verwackelungen zuverlässig korrigiert. Achtung: Die Boost-Funktion funktioniert nur bei maximal 4K und 30 fps.
App-Steuerung und Live-Streaming
Selbstverständlich ist die neue GoPro HERO 9 Black auch per Smartphone bedienbar. Innerhalb der GoPro-App für iOS und Android können natürlich auch Medien bearbeitet oder Medien erstellt werden. Neu ist, dass die App nun sowohl die Bearbeitung von Aufnahmen von der GoPro als auch dem Smartphone unterstützt. Außerdem können Filter auf einzelne Clups angewendet oder Live Streams in FullHD-Auflösung auf Facebook, Instagram und Co. vorgenommen werden.
Fazit und Bewertung
Die GoPro HERO 9 Black setzt nochmals einen drauf und überzeugt durch ein praktisches Display auf der Vorderseite für ein einfacheres Framing, eine höhere Bild- und Videoauflösung sowie zahlreiche Verbesserungen bei den Aufnahmemodi und Aufnahmefunktionen. Dabei erweisen sich die neuen Black Power-Tools als besonders nützlich und praktisch, sofern man sie denn benötigt. Die Aufnahmen punkten gegenüber den Vorgänger-Generationen durch eine bessere Schärfe, einen höheren Dynamik-Umfang und eine bessere Bildstabilisierung. Die intuitive und präzise Bedienung mittels Touch-Display macht Spaß und dürfte auch Anfängern und Einsteigern ordentlich Freude bereiten. ußerdem überzeugt die neue GoPro HERO 8 Black durch die im Gehäuse integrierten Befestigungsösen oder die optional erhältlichen Erweiterungsmodule. Die neuen GoPro-Extras sorgen für einen erweiterten Einsatzzweck und machen die Action-Kamera nach wie vor besonders für Vlogger attraktiv. Positiv hervorzuheben ist auch, dass man die Objektivabdeckung wieder entnehmen kann und die Akkulaufzeit gestiegen ist. Schade ist weiterhin, dass eine Zubehör-Kompatibilität mit Vorgänger-Generationen nicht gewährleistet und Extra-Zubehör vergleichsweise kostspielig ist.