Mit dem Snoppa Atom debütiert ein neuer Handheld-Gimbal für Smartphones. Der neue und im Jahr 2018 durch Crowdfunding finanzierte 3-Achsen-Gimbal soll durch den Klapp- bzw. Faltmechanismus sowie eine integrierte Qi-Ladefunktion überzeugen. Aber auch der günstige Preis von nur 159,- Euro (UVP) des Smartphone-Gimbals ist definitiv ein Grund, sich den Snoppa Atom Gimbal genauer anzuschauen.
Snoppa Atom: Handheld-Gimbal fürs Smartphone
Der Snoppa Atom ist ein klassischer Handheld-Gimbal für Smartphones und verfügt über eine typische 3-Achsen-Stabilisierung. Durch die mechanische Stabilisierung erlaubt das günstige Gadget butterweiche Videoaufnahmen und intelligente Aufnahmefunktionen. Der Snoppa Atom wird in einer schicken und hochwertigen Verpackung geliefert. Zum Lieferung gehört der Gimbal selbst, eine kleine Aufbewahrungstausche bzw. ein Stoffbeutel, ein Dankschreiben an den Käufer und eine Warranty Card. Ein Quick Start Guide oder eine Snoppa Atom-Bedienungsanleitung werden nicht mitgeliefert.
Des Weiteren legt der Hersteller ein USB-A-auf-USB-C-Kabel, ein USB-Typ-C-auf-Lightning-Kabel, ein USB-Typ-C-auf-Typ-C-Kabel sowie ein Klinkenstecker-Kabel (Klinke-auf-Klinke) dem Lieferumfang des Snoppa Atom bei. Farbseitig ist der Snoppa Atom wahlweise in Midnight Black oder Sakura Pink erhältlich. Das Gewicht des Gimbals liegt bei 440 Gramm – der DJI Osmo Mobile 2 bringt mit 485 Gramm knapp 45 Gramm mehr auf die Waage. Auch bei der Zuladung ist der Snoppa Atom mit einem Smartphone-Gewicht von bis zu 310 Gramm gegenüber dem DJI Osmo Mobile 2 (bis zu 210 Gramm) besser aufgestellt. Größentechnisch bietet der Snoppa Atom Platz für Smartphones mit einer Breite zwischen 55 bis 90 Millimetern und einer Dicke von weniger als 9 Millimetern.
Key Features Snoppa Atom Handheld-Gimbal
- faltbarer Handheld-Gimbal für Smartphones
- kompakte Größe und einfach zu transportieren
- in Midnight Black oder Sakura Pink erhältlich
- Smartphone-Gewicht kann bis zu 310 Gramm betragen
- Eigengewicht liegt bei nur 440 Gramm
- Qi-Ladefunktion für das Smartphone integriert
- schneller Wechsel zwischen Landschafts- und Portrait-Modus
- integrierter Mikrofon-Anschluss
- Bedienelemente teilweise manuell anpassbar
- Kontrolle über Zoom oder Fokus per Button
- mit Facetracking und Objekttracking (ActiveTrack)
- Motor am Handgriff unendlich drehbar
- 360-Grad-Aufnahmen möglich
- günstiger Einstiegspreis von 159,- Euro (UVP)
Snoppa Atom vs. DJI Osmo Mobile 2
Clou und ein wichtiger Unterschied des Snoppa Atom im Vergleich zum DJI Osmo Mobile 2 ist, dass der Gimbal klappbar bzw. faltbar ist. Hierzu verfügt der Gimbal über einen Verriegelungsmechanismus, so dass der komplette Kopf des Gimbals umgeklappt werden kann und das Gadget im zusammengeklappten Zustand recht geringe Abmessungen von nur noch 50 x 106 x 178 Millimetern aufweist. So kann der Gimbal einfacher transportiert werden, was sich insbesondere dann positiv bemerkbar macht, wenn man mit dem Gimbal häufiger unterwegs sein möchte. Im ausgefalteten Zustand misst der klappbare Gimbal 123 x 73 x 297 Millimeter. Damit ist der Gimbal in etwa so groß wie der DJI Osmo Mobile 2 mit Abmessungen von 113 x 72 x 295 Millimetern.
Dank des mitgelieferten und recht robusten Stoffbeutels liefert der Hersteller zugleich eine Möglichkeit, den Gimbal halbwegs sicher und komfortabel verstauen zu können. Der Klappmechanismus des Gimbals macht im Übrigen einen recht hochwertigen und langlebigen Eindruck. Ähnliches gilt für das Gehäuse sowie die zahlreichen Bedienelemente. In Sachen Kompatibilität bietet der Snoppa Atom ausreichend Reserven. Konkret können Smartphone mit einem Gewicht von bis zu 310 Gramm verwendet werden. Die Halteklammer für das Smartphone vermittelt ebenfalls einen langlebigen, stabilen und funktionalen Eindruck. Praktisch: Die beiden Halteklammern weisen kleine Aussparungen auf, so dass ein versehentliches Betätigen der seitlichen Smartphone-Buttons verhindert wird.
Leichte Bedienung und umfangreiche Taster
Am Gehäuse fällt das vordere Hauptpanel mit verschiedenen Bedienelementen auf. So verfügt der Snoppa Atom über einen 4-Wege-Joystick, einen Menü-Button, einen Foto- und Videoschalter bzw. Auslöser sowie eine LED-Leuchte für den Betriebszustand und eine LED-Leuchte für den Akkustand. Außerdem weist der Griff des Gimbals einen Ein- und Ausschalter, einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, einen Fokus- und Zoom-Slider oder sogar eine manuell belegbare Funktionstaste auf. Der Smartphone-Halter verfügt ebenfalls über einen Klinkenanschluss und einen weiteren USB-Anschluss.
Auf der Rückseite des Gimbals gibt es des Weiteren einen Trigger-Button zum Sperren von Tilt und Pan sowie eine weitere anpassbare Funktionstaste. Die einzelnen Bedienelemente sind schnell zu erreichen und daher komfortabel zu bedienen. Neben den verschiedenen Bedienelementen für die Steuerung des Gimbals verfügt der Snoppa Atom über ein 1/4″-Stativgewinde an der Unterseite. Mit dem USB-Typ-C-Anschluss am unteren Bereich des Griffs wird der integrierte 2.000-mAh-Akku des Snoppa Atom mit frischer Energie versorgt. Die Laufzeit des Gimbals gibt Snoppa mit etwa 24 Stunden an. In der Praxis ist – je nach Benutzung – mit einer deutlich niedrigeren Betriebsdauer zu rechnen. Zum Vergleich: DJI gibt für den DJI Osmo Mobile 2 eine Betriebsdauer von rund 15 Stunden – trotz größerer Akkukapazität – an. Zudem verfügt der Handheld-Gimbal über eine Befestigung, um beispielsweise einen Trageriemen / Tragegurt oder eine Handschlaufe zu fixieren (nicht im Lieferumfang enthalten). Im Gegensatz zum DJI Osmo Mobile 2 können die Motoren des Snoppa Atom mechanisch verriegelt werden, um Bewegungen beim Transport zu verhindern.
Der Snoppa Atom verfügt über drei verschiedene Bewegungs- bzw. Steuerungsmodi. Diese können mit Hilfe des Trigger-Buttons angesteuert und ausgewählt werden. Im „Normal Mode“ folgt der Gimbal langsam und gemächlich der Bewegung des Benutzers. So dreht sich das Smartphone langsam in die Richtung, in die man auch den Griff bewegt. Hält man den Trigger-Button hingegen fest, kann man die Orientierung des Gimbals sperren. Dann bleibt das Smartphone unabhängig von den Bewegungen des Griffs in der aktuellen Position stehen. Zuletzt bietet der Snoppa Atom einen „Track Mode“. Dazu muss man den Trigger-Button einmal drücken und anschließend gedrückt halten. Im Track Mode verzichtet der Handheld-Gimbal auf den gemächlich-weichen Part – stattdessen versucht der Gimbal stets die Bewegung des Handgriffs zu verfolgen. Dies lohnt sich etwa dann, wenn man den Gimbal beispielsweise für Action-Aufnahmen nutzen möchte oder schnell bewegte Objekte im Fokus behalten werden sollen.
Die Steuerung des Snoppa Atom erfolgt über die hausgemachte App des Herstellers. Die gleichnamige Snoppa-App ist sowohl für iOS als auch Android erhältlich und ermöglicht daher eine Kompatibilität mit den meisten Smartphones. Hat man das Smartphone in der Halteklammer fixiert und die App auf dem Smartphone installiert, kann es auch schon losgehen. Seitens Hersteller gibt es keine Angaben dazu, ob ein mechanisches Balancing des Gimbals bzw. eine optimale Ausrichtung des Smartphones wirklich notwendig ist. In der App gibt es jedoch die Möglichkeit, den Gimbal zu kalibrieren. DJI empfiehlt in der Bedienungsanleitung des DJI Osmo Mobile 2 explizit, das Smartphone nach jedem neuen Einstecken neu auszurichten und manuell auszubalancieren. Auch beim Snoppa Atom empfehlen wir, das Smartphone in der Halteklammer optimal auszubalancieren, um eine optimale Bildstabilisierung zu erreichen.
Die Verbindung zwischen Smartphone bzw. Smartphone-App und Gimbal wird per Bluetooth hergestellt. Die App wirkt vergleichsweise aufgeräumt und simpel, bietet jedoch innerhalb der einzelnen Menüpunkte viele Unter- und Sonderfunktionen. In den Kameraeinstellungen können beispielsweise Auflösung, Videoqualität, Geschwindigkeit von Zoom und Fokus oder diverse Empfindlichkeitseinstellungen für Gimbal und die jeweiligen Achsen. Zudem bietet die App unter anderem eine Rasterfunktion oder Menüpunkte für die manuelle Belegung der anpassbaren Bedienelemente am Snoppa Atom. Der frei belegbare M-Button kann beispielsweise zum Drehen des Smartphones benutzt bzw. mit dem Wechsel von horizontaler und vertikaler Smartphone-Position belegt werden. Aber auch der Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera oder das Aktivieren und Deaktivieren der Qi-Ladefunktion ist mit den frei programmierbaren Tastern möglich.
Ein wichtiger Vorteil des Snoppa Atom gegenüber anderen Gimbal-Systemen ist, dass der Gimbal unendlich drehbar ist und damit 360-Grad-Aufnahmen möglich sind. Außerdem lässt sich der Gimbal flexibler anwenden. Nicht ganz so flexibel ist der Kontrollbereich in der Tilt-Achse – hier bieten Gimbal-Systeme von FeiyuTech oder DJI auch bauartbedingt einen größeren Bereich und damit eine noch komfortablere Nutzung. Kritik gibt es teilweise auch an der App, die einerseits zum Marktstart mit einigen Nutzungs- und Stabilitätsproblemen zu kämpfen hatte und andererseits nur in englischer Sprache zur Verfügung steht.
Der Snoppa Atom verfügt über zwei Klinkenanschlüsse jeweils sowohl am Smartphone-Halter als auch am Gimbal-Griff. So soll das mitgelieferte Klinkenkabel zwischen Smartphone und Smartphone-Halter und anschließend das externe Mikrofon am Klinkenanschluss des Gimbals-Griffs angeschlossen werden. Die Verwendung eines externen Mikrofons soll die Audioqualität bei Interviews, Live-Streams oder bei Aufnahmen mit starken Umgebungsgeräuschen verbessern. Der neben dem Klinkenanschluss verbaute USB-C-Stecker kann verwendet werden, wenn das Smartphone nicht über Wireless Charging verfügt. Denn die Halteklammer ist sozusagen mit einer integrierten Qi-Ladematte ausgestattet, so dass ein Smartphone mit Wireless Charging-Funktion während des Betriebs mit Energie aus dem Akku des Gimbals versorgt wird. Wer ein Smartphone ohne Qi-Standard benutzt, kann stattdessen auf ein kurzes USB-Kabel zurückgreifen.
Fazit und Bewertung
Der Snoppa Atom ist ein solider und vielfältiger Handheld-Gimbal für Smartphones, der zugleich ein äußerst gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Durch die Klappfunktion oder die Qi-Ladefunktion hebt sich der Handheld-Gimbal insbesondere vom Osmo Mobile 2 des Marktführers DJI ab. Vor dem DJI Osmo Mobile 2 muss sich der Snoppa Atom nicht scheuen – Materialqualität, Funktionalität und Preis stimmen auf ganzer Linie. In der Praxis macht sich der recht geringe Schwenk- und Kontrollbereich gegenüber anderen Handheld-Gimbal-Systemen bemerkbar. Je nach Aufnahmesituation ist man mit dem Snoppa Atom daher etwas eingeschränkt. Pluspunkte sammelt der Gimbal beim einfachen Wechsel zwischen dem Quer- und Hochformat, dem kompakten Formfaktor, den ebenbürtigen Aufnahme- und Videofunktionen oder den frei belegbaren Tasten. Empfehlenswert!