Normalerweise begeistert der Hersteller DJI mit Multikoptern für den Einsteiger- und Profibereich. Doch nicht nur die intelligenten Naza-Flugsteuerungen, sondern auch die ausgereiften Zenmuse-Systeme zum Ausgleich von Kamerabewegungen überzeugen auf ganzer Linie. Und genau diese Technik will DJI nun auch für Bodenverliebte anbieten. Damit schlägt DJI einen neuen Weg ein, der auf bewährter Technik basiert und für die Film- und Videotechnik unersetzlich werden könnte.
Rein hardwareseitig hat das Gimbal-System für die Hand wohl kaum etwas mit DJI Zenmuse H3-3D oder DJI Zenmuse Z15-5D gemein. Doch zumindest das Know-how und die Software könnten von den erprobten Zenmuse-Systemen stammen und für den Einstieg in die digitale Film- und Videotechnik äußerst nützlich gewesen sein.
DJI Ronin: Must-have in der Film- und Videoproduktion
Für den neuen Boden-Gimbal „Ronin“ spielen die gelernten Tugenden aus dem Kopter-Bereich wohl nicht zuletzt auch deshalb eine wichtige Rolle, weil DJI auf eine hohe Benutzerfreundlichkeit setzt und dem Kunden eine technische Spielerei anbieten will, die im künftigen Equipment eines jeden Filmstudios nicht fehlen darf. Eben deshalb soll das Gimbal-System mit digitalen Spiegelreflex- oder System-Kameras wie Canon EOS oder Red Epic harmonieren, schließlich will man nicht nur dem Privat-Kunden etwas bieten, sondern auch Käufer und Fans aus dem Profi-Bereich anlocken. Zudem verspricht das System nicht nur ausgeglichene und stilvolle Videoaufnahmen, sondern auch eine eigene Steuerung für eine zweite Person – das alles natürlich kabellos und dank externer Monitor-Anbindung oder Smartphone-App sogar unkomplizierter denn je. Das bewegte Filmen könnte damit reformiert werden, schließlich mussten bis dato sperrige Kamerawagen auf zumeist selbstgebastelten Schienen herhalten, um weiche und ruckelfreie Videoaufnahmen realisieren zu können. In der heutigen Videoproduktion gehören sowohl Scherendolly, Hubsäulendolly als auch Hydraulikdolly zum Standard-Equipment einer jeden Film- oder Fernsehproduktion. Neben all diesen Systemen könnte sich aber auch die Gimbal-Technik zum Must-have für digitale Kamerafahrten etablieren.
Preislich nicht allzu bodenständig
Das alles schließt aber auch ein, dass der Gimbal für Bodenverliebte nicht unbedingt günstig sein wird. Dieser Umstand wird schon an den zuverlässigen, aber nicht minder kostengünstigen Zenmuse-Systemen anschaulich: Der Drei-Achsen-Gimbal DJI Zenmuse Z15-5D wandert bei kaum einem Händler für unter 2.500 Euro vom Tresen, was einen hohen Einstiegspreis für den DJI Zenmuse Ronin so gut wie bombensicher macht. Wer es sich trotzdem leisten kann und will, wird aber aller Regel nach mit einem benutzerfreundlichen Rundum-System und unverwüstlicher Technik belohnt werden. Eine kurze Vorschau soll deshalb vorerst reichen, schließlich zeigt DJI den Ronin-Gimbal gerade erst auf der NAB 2014, der Internationalen Ausstellung für digitale Medien in Las Vegas. Wissen wir mehr, werden wir natürlich berichten.