Mit dem DJI Phantom 4 stellte DJI Innovations die bereits vierte Generation der beliebten Phantom-Reihe vor. Weniger als ein Jahr darauf folgte der DJI Mavic Pro – ein faltbarer Quadrocopter, der durch Variabilität und viele Features glänzt. Parallel dazu mischt der führende Actioncam-Hersteller GoPro mit dem GoPro Karma-Quadrocopter seit September 2016 ebenfalls im Quadrocopter-Geschäft mit. Doch welches der drei Modelle eignet sich für welche Einsatzzwecke – wo liegen Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Vorteile und Nachteile? Im Vergleich zwischen DJI Phantom 4, DJI Mavic Pro und GoPro Karma klären wir sowohl Unterschiede und Gemeinsamkeiten und gehen detailliert auf Vorteile sowie Nachteile der drei aktuell besten Quadrocopter-Modelle ein.
DJI Phantom 4 vs. DJI Mavic Pro vs. GoPro Karma
Preis | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
Produktfoto | |||
Stand: 28.09.2016 | ab 1.399,- Euro | ab 1.199,- Euro | ab 869,99 Euro (ohne Kamera) |
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Schon in preislicher Hinsicht unterscheiden sich die Quadrocopter-Modelle merklich. So kostet allein der DJI Phantom 4 trotz aktuellem Angebotspreis satte 200,- Euro mehr als der DJI Mavic Pro, obwohl der Funktions- und Lieferumfang beim Phantom-Modell um einiges geringer ist. Der GoPro Karma-Quadrocopter ist das günstigste Modell im Bunde. Im Lieferumfang von 869,99 Euro ist jedoch keine Kamera enthalten – die muss optional gekauft werden. Je nach Kamera werden beim GoPro-Karma zusätzliche 429,99 Euro (GoPro HERO 5 Black) oder 329,99 Euro (GoPro HERO 5 Session) fällig – günstiger wird es nur, wenn man statt neuestem Kamerasystem eine ebenfalls kompatible – und ausgediente – GoPro HERO 4 Black- bzw. Silver-Edition der älteren Generation kauft. Wichtig zu wissen: Während ein Handheld-Gimbal bei den beiden DJI-Modellen nicht zum Lieferumfang gehört, legt GoPro einen kompatiblen Handheld-Gimbal bzw. Kameragriff der Karma-Drohne beim Preis von 869,99 Euro stets bei. Wer also nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden verwackelungsarme Videos produzieren möchte, könnte in preislicher Hinsicht beim GoPro Karma besser bedient sein. Erfahrungsgemäß werden alle Modelle insbesondere zum Weihnachtsgeschäft 2016 zu vergünstigten Preisen erhältlich sein. Es lohnt sich deshalb, spätestens im Dezember 2016 nach Multikopter-Angeboten und Drohnen-Rabatten zu suchen.
Der erste Eindruck: Optik im Vergleich
DJI Phantom 4: Optisch fällt insbesondere der DJI Phantom 4 aus der Reihe – er ist das einzige Modell, das nicht über klappbare Ausleger, faltbare Propeller oder eine an der Front angebrachte Kamera- und Gimbal-Einheit verfügt. Dennoch macht der DJI Phantom 4 von allen drei Quadrocoptern den wohl hochwertigsten und gleichzeitig sehr vertrauten Eindruck: Hochglänzendes Weiß und ultraleichtes Magnesium am Gimbal sind nur einige optische Details, mit denen der DJI Phantom in seiner vierten Generation aufwartet. Im Vergleich zu den Vorgänger-Generationen ist der DJI Phantom 4 zwar keine Revolution, dafür jedoch eine kleine Evolution. Die Propeller lassen sich dank Quick-Release-Mechanismus schnell montieren und demontieren, während helle LEDs an den Auslegern stets über die aktuelle Flugposition informieren. Lobenswert beim DJI Phantom 4: Der mitgelieferte Koffer, der hochwertig verarbeitet ist, allerhand Zubehör fasst und zugleich als Transportkoffer genutzt werden kann.
DJI Mavic Pro und GoPro Karma: Der DJI Mavic Pro-Quadcopter und der GoPro Karma-Quadcopter machen im Vergleich zum Phantom-Modell eines klar: Hier handelt es sich um eine völlig neue Quadrocopter-Kategorie, die mit dem bewährten DJI Phantom-Design kaum noch etwas gemein hat. Beide Quadrocopter werden im schicken Mattschwarz ausgeliefert, verfügen über eine an der Front statt unterhalb angebrachte Gimbal-Kamera-Einheit und sind gleichsam mit einem recht kurzen Landegestell ausgestattet. Beide Quadrocopter sind im Detail zwar hochwertig verarbeitet, erinnern jedoch an günstige Spielzeug- und Kamera-Drohnen à la Parrot Bebop 2.
Variabilität, Transportfähigkeit und Kompaktheit
Die Designunterschiede zwischen DJI Phantom 4 und den beiden neueren Modellen DJI Mavic Pro sowie GoPro Karma haben erhebliche Konsequenzen für die Variabilität und Transportfähigkeit. Während sowohl DJI Mavic Pro als auch GoPro Karma dank klappbaren Auslegern sehr kompakte Abmessungen im Transport-Modus aufweisen, ist das beim DJI Phantom 4 nicht der Fall. Tatsächlich ist der DJI Phantom 4 mit seinem hochgewachsenen Landegestell, den starren Auslegern und den nicht faltbaren Propellern alles andere als praktikabel. Zudem müssen die Propeller des DJI Phantom 4 mit jedem Transport demontiert werden – lediglich der komfortable Quick Release-Mechanismus macht die Sache mit dem Phantom-Transport etwas einfacher und schneller. Hinsichtlich Transportfähigkeit ist der DJI Mavic Pro deutlicher Gewinner – Falt- und Klappmechanismus sowie mitgelieferte Schutzkappe für die Kamera-Gimbal-Einheit ermöglichen, dass das Modell nicht nur praktikabel, sondern auch mit genügend Schutz für empfindliche Komponenten transportiert werden kann. Immerhin: Beim GoPro-Karma kann die Kamera – dank Kompatibilität zu den verschiedenen HERO-Modellen – in wenigen Sekunden demontiert und an anderer Stelle sicher verstaut werden.
Transport und Variabilität | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
Modell | |||
Abmessungen (HxBxL) | ca. 196 mm x 289 mm x 289 mm | ca. 83 mm x 83 mm x 198 mm | 89,9 mm x 224,3 mm x 365,2 mm |
Klappbare Ausleger | Nein | Ja | Ja |
Faltbare Propeller | Nein | Ja | Nein |
Gimbal-Kamera-Einheit | nicht demontierbar | nicht demontierbar | demontierbar |
Gewicht | 1.380 Gramm | 743 Gramm | 1.006 Gramm |
WiFi, DJI Lightbridge und DJI OcuSync
In der Übertragung von Steuerungs- und Bildsignalen unterscheiden sich DJI Phantom 4, DJI Mavic Pro und GoPro Karma erheblich. So verfügt das günstigste Modell im Bunde über eine herkömmliche WiFi-Verbindung – Steuerungs- bzw. Bildsignale werden in einer Entfernung von bis zu 3.000 Metern (GoPro Karma) übermittelt. Im Vergleich dazu warten DJI Phantom 4 und DJI Mavic Pro jeweils mit digitalen Übertragungssystemen auf, die nicht nur höhere Reichweiten, sondern auch eine bessere Verbindungsstabilität bieten. Der DJI Phantom 4 ist mit dem bewährten DJI Lightbridge ausgestattet – es ermöglicht nicht nur eine bessere Verbindungsstabilität, sondern auch eine geringere Latenz. Eine geringe Latenz – daher eine geringere Verzögerungszeit bei der Übermittlung von Daten – ist insbesondere beim FPV-Flug essenziell. Gegenüber einer herkömmlichen WiFi-Verbindung ist DJI Lightbridge deutlich im Vorteil, zugleich werden Entfernungen von bis 5.000 Metern (DJI Phantom 4) möglich. Der DJI Mavic Pro verfügt über eine ähnliche Möglichkeit der Signalübertragung: Das neue DJI OcuSync wartet mit einer nochmals verbesserten Verzögerungszeit auf und bietet insgesamt nicht nur höhere Entfernungen von bis zu 7.000 Metern (DJI Mavic Pro), sondern auch die Übermittlung von 1080p-Videos im Nahbereich bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Bei längeren Distanzen zur Fernsteuerung wird das Videosignal beim DJI Mavic Pro mit 720p-Auflösung bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde übermittelt. Der DJI Phantom 4 übermittelt Videobilder stets in 720p-Qualität.
Übertragungstechnologie | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
Produktfoto | |||
Technologie | DJI Lightbridge | DJI OcuSync |
WiFi |
Reichweite | 5 Kilometer | 7 Kilometer | 3 Kilometer |
Kamera und Ausgleichssystem
Die Kameras zwischen DJI Phantom 4 und DJI Mavic Pro unterscheiden sich kaum. Lediglich das Sichtfeld des DJI Mavic Pro ist etwas kleiner. Insofern eignet sich die Kamera des DJI Phantom 4 etwas besser bei der Aufnahme von Landschaftsaufnahmen. Zudem kann die Kamera des DJI Mavic Pro um 90 Grad gedreht werden, um beispielsweise Selfies und Porträt-Fotos aufzunehmen. Letztlich arbeiten die Kameras der Quadrocopter auf einem recht ähnlichen Niveau und Unterschiede dürften für Laien kaum zu erkennen sein. Nennenswert sind einige neue Kamerafunktionen (z.B. Trace, Spotlight, Profile, Circle) und die erwähnenswerte Gestensteuerung des DJI Mavic Pro, wobei letztere die Aufnahme von Drohnen-Selfies – so genannten „Dronies“ – komfortabler macht, indem der Quadrocopter beispielsweise einen Fingerzeig bzw. eine Winkbewegung erkennt und automatisch eine Aufnahme von Personen tätigen kann.
Kamera | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma (opt. GoPro HERO 5) |
Produktfoto | |||
Kamera | |||
Sichtfeld / Linse | FOV 94° 20 mm f/2.8 | FOV 78.8° 28 mm f/2.2 | FOV 94° 17.2 mm f/2.8 |
Kamerasensor | 1/2.3” (CMOS) | 1/2.3” (CMOS) | 1/2.3” (CMOS) |
UltraHD-Auflösung | 4K / 2.7k bis zu 30p | 4K / 2.7k bis zu 30p | 4K bis zu 30p / 2.7k bis zu 60p |
Full-HD-Auflösung | 1080p bis zu 120p | 1080p bis zu 120p | 1080p bis zu 120p |
HD-Auslösung | 720p bis zu 60p | 720p bis zu 60p | 720p bis zu 240p |
Integrierte Kamera | Ja | Ja | Nein (optional) |
Stabilisierung | 3-Achsen-Gimbal | 3-Achsen-Gimbal | 3-Achsen-Gimbal |
Bitrate | 60 Mb/s | 60 Mb/s | 60 Mb/s |
Foto | 12 MP JPG / DNG RAW + HDR | 12 MP JPG / DNG RAW + HDR | 12 MP JPG / RAW + WDR |
DJI Mavic Pro: Unscharfe Fotos?
Wie die DJI X5-Kameras verfügt der DJI Mavic Pro über die „Tap to Focus“-Funktion. Tests zum DJI Mavic Pro berichten über unscharfe Fotos, was jedoch häufiger auf eine falsche Bedienung der Kamera zurückzuführen ist. So sind die Fokus-Einstellungen des DJI Mavic Pro – im Vergleich zum DJI Phantom 4, DJI Phantom 3, DJI Osmo und allen X3-Kameras – nicht fix, sondern standardmäßig einstellbar. Um das Motiv dank „Tap to Focus“-Funktion zu fixieren und für entsprechend scharfe Aufnahmen zu sorgen, muss ein entsprechend kontraststarkes Objekt innerhalb des FPV-Bildes angetippt und der Kamerafokus auf das gewünschte Motiv ausgerichtet werden. Diese Prozedur sollte nach jeder Neuausrichtung der Kamera sowie jedem Batteriewechsel des DJI Mavic Pro wiederholt werden – ansonsten können Fotos einen unscharfen Eindruck vermitteln. Wichtig auch: Die „Glasglocke“ – daher das mitgelieferte „Gimbal Cover“ des DJI Mavic Pro – muss vor dem Flug bzw. vor der Aufnahme von Fotos und Videos abgenommen werden, da Aufnahmen sonst milchig und verschwommen werden. Das „Gimbal Cover“ dient ausschließlich dem Schutz beim Transport, nicht jedoch als Stoßschutz beim Flug.
Akku und Kosten für Zusatz-Akkus
Alle drei Modelle verfügen über unterschiedliche Akkus sowie Abfluggewichte und erreichen demnach unterschiedliche Reichweiten bzw. Flugzeiten. Während der DJI Phantom 4 mit einem 5.350 mAh starken 4S-Akku ausgestattet ist, verfügt der DJI Mavic Pro über einen 3.830 mAh starken 3S-Akku. Der GoPro Karma-Quadrocopter wird indes mit einem 5.100 mAh starken 4S-Akku ausgeliefert. Unter idealen Laborbedingungen erlauben die Energiespeicher der jeweiligen Drohnen-Modelle Flugzeiten von bis zu 28 Minuten (DJI Phantom 4), 27 Minuten (DJI Mavic Pro) und 20 Minuten (GoPro Karma). In der Realität liegen die Flugzeiten letztlich auf einem ähnlichen Niveau – ausschlaggebend beim Akku-Vergleich sind insbesondere die Kosten für Zusatzakkus, die die jeweiligen Hersteller aufrufen. Für einen zweiten DJI Phantom 4-Akku werden nämlich satte 169,- Euro (UVP) fällig, während ein zusätzlicher Energiespeicher für den DJI Mavic Pro mit vergleichsweise günstigen 99,- Euro (UVP) zu Buche schlägt. GoPro bietet im hauseigenen Zubehör ebenfalls Zusatzakkus für den Karma-Quadrocopter an – hier schlägt ein originaler Energiespeicher aus dem Zubehör mit 109,99 Euro (UVP) zu Buche.
Akku | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
Produktfoto | |||
Akku | |||
Akkukapazität | 5.350 mAh (4S) | 3.830 mAh (3S) | 5.100 mAh (4S) |
Flugzeit (ideal) | 28 Minuten | 27 Minuten | 20 Minuten |
Kosten für Zusatzakku | 169,99 Euro | 99,- Euro | 109,99 Euro |
Fernsteuerung und Controller
DJI Phantom 4: Bei der Fernsteuerung und Bedienung unterscheiden sich DJI Phantom 4, DJI Mavic Pro und GoPro Karma erheblich. Der DJI Phantom 4 wird mit einer herkömmlichen Funkfernbedienung mit allerhand Knöpfen, Schaltern und den üblichen Steuerungsknüppeln ausgeliefert. Um in den Genuss des FPV-Bildes zu kommen und diverse Telemetriedaten ansehen zu können, verfügt der Controller des DJI Phantom 4 über eine hochwertige Halterung, in die ein Android- oder iOS-Telefon samt installierter DJI GO-App eingeklemmt wird. Mit der DJI GO-App können anschließend Kamerabild und Telemetriedaten betrachtet werden. Die Fernsteuerung ist aufgrund ihrer Bauweise sehr sperrig – insbesondere die nicht klappbaren oder einsenkbaren Steuerungsknüppel machen den Transport der Fernbedienung zur Tortur. An Hochwertigkeit und Genauigkeit fehlt es der Fernsteuerung des DJI Phantom 4 allerdings nicht. Die Ergonomie ist klasse, Details gut verarbeitet und die Smartphone-Halterung bietet guten Schutz und Festigkeit für Smartphones aller Art. Eine „Fly By Phone“-Funktion – daher das Steuern des Quadrocopters ausschließlich mittels Smartphone – gibt es beim DJI Phantom 4 nicht.
DJI Mavic Pro: Der DJI Mavic Pro wird ebenfalls mit einer Fernsteuerung ausgeliefert, die jedoch im Vergleich zur Phantom-Fernsteuerung faltbar und enorm praktikabel transportiert werden kann. Die Steuerungsknüppel sind gleichermaßen verarbeitet und ermöglichen eine sehr genau Eingabe von Steuerungsbefehlen. Neben Farbe, Größe und Kompaktheit und insbesondere das in der Fernsteuerung integrierte LED-Info-Display zu nennen, das Auskünfte über wichtige Telemetriedaten wie Flugdistanz, Reichweite, Flugmodi und Co. gibt. Um in den Genuss des FPV-Bildes zu kommen, wird bei der Mavic Pro-Fernbedienung lediglich die im Controller integrierte Smartphone-Halterung ausgeklappt und ein entsprechendes Mobilgerät mitsamt DJI GO-App eingeklemmt. Das Mobilgerät darf dabei eine Dicke von maximal 6,5 bis 8,5 Millimetern und eine maximale Länge von 160 Millimetern aufweisen. Zur Verbindung zum Smartphones wird der DJI Mavic Pro mit zwei Kabeln ausgeliefert – je nach Gerät mit einem Lightning-Anschluss oder einem microUSB-Anschluss. Dann fungieren Fernsteuerung und Smartphone als Bodenstation. Wer möchte, kann den DJI Mavic Pro neuerdings ausschließlich mit einem Smartphone steuern. Sollte die herkömmliche Fernbedienung nicht zur Hand sein, kann der Quadrocopter dank „Fly by Phone“-Funktion auch ausschließlich mit virtuellen Steuerungsknüppeln in der DJI GO-App pilotiert werden.
GoPro Karma: GoPro wählt beim Karma-Quadrocopter eine andere Art der Fernsteuerung: Statt auf Smartphone und App zurückzugreifen, werden sowohl Kamerabild als auch Telemetriedaten auf einem integrierten Farbdisplay angezeigt. Vorteil der Fernsteuerung ist der Klappmechanismus, der entsprechenden Schutz für das Touchdisplay bietet und einen sicheren sowie komfortablen Transport ermöglicht. Eine sperrige Smartphone-Halterung ist nicht notwendig. Auch wenn der Karma-Controller den Eindruck einen Game-Pads vermittelt, verfügt die Fernsteuerung über leicht eingesenkte Steuerungsknüppel, die gutes Feedback und eine genaue Eingabe von Flugbefehlen ermöglichen. Diverse Schalter und Taster zur Foto- oder Videoaufnahme sind beim Karma-Controller ebenfalls vorhanden. Nennenswert ist die GoPro Passenger-App für Android und iOS, die möglich macht, dass das Kamerabild parallel zum Touch-Display der Fernsteuerung auch auf einem Smartphone angezeigt werden kann. Zudem kann die Kamera in der GoPro Passenger-App aktiv durch einen zweiten Operator gesteuert werden, während sich der eigentliche Pilot auf das Steuern des Quadrocopters konzentriert.
Controller | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
Produktfoto | |||
Controller | |||
Bildschirm | DJI GO-App auf Smartphone oder Tablet | DJI GO-App auf Smartphone und LED-Info-Display | integriertes Farbdisplay, alternativ Kamerabild auf GoPro Passenger-App |
Steuerung per Smartphone („Fly by Phone“) | Nein | Ja, Flugbefehl-Eingabe mit virtuellen Steuerungsknüppeln in DJI GO-App | Nein, aber aktive Steuerung der GoPro-Kamera und Livebild-Anzeige |
in Fernsteuerung integrierter Akku | Ja | Ja | Ja |
Sensorik, Sicherheitssysteme und Flugmodi
Während der GoPro Karma-Quadrocopter nahezu ohne intelligente Sensorik auskommt, verfügen DJI Phantom 4 und DJI Mavic Pro über allerhand Sensoren und Sicherheitssysteme, die einen stabilen Flug und eine entsprechende Anti-Kollisionserkennung erlauben. Der GoPro Karma-Quadrocopter verfügt nicht über eine Anti-Kollisionserkennung bzw. ein „Sense and Avoid“-System – Hindernisse werden entsprechend nicht erkannt, weshalb das Flugrisiko mit der GoPro Karma-Drohne insbesondere für unerfahrene Benutzer höher ist. Indes weist der DJI Phantom 4 zwei nach vorn gerichtete Kameras zur Anti-Kollisionserkennung sowie ein unterhalb des Quadrocopters eingebautes Vision Positioning System auf. Letzteres ist für stabile Flugzustände verantwortlich und setzt sich aus insgesamt vier Ultraschall-Sensoren zusammen, um in Höhen von bis zu zehn Metern – insbesondere bei unzureichendem GPS-Signal sowie in Innenräumen – einen stabilen Schwebe- und Flugzustand zu ermöglichen.
Der DJI Mavic Pro ist ebenfalls mit einem nach unten gerichteten Vision Positioning System aus Basis von Ultraschall ausgestattet. Wichtiger Unterschied: Zusätzlich zum VPS verfügt der DJI Mavic Pro über zwei weitere Kameras an der Gehäuse-Unterseite, die einen Schwebeflug über strukturierten und hell ausgeleuchteten Oberflächen in Höhen von bis zu 13 Metern nochmals verbessern. Insgesamt ist der DJI Mavic Pro mit vier (zwei vorn, zwei unten) statt nur zwei visuellen Kamerasensoren, einem VPS-System auf Basis von Ultraschall sowie einer 4K-Kamera ausgestattet, die in ihrer Gesamtheit für deutlich mehr Sicherheit und stabilere Flugzustände sorgen, als es beim DJI Phantom 4 der Fall ist. Dank der präzisen Schwebe-Technologie ist der DJI Mavic Pro in der Lage, punktgenau dort zu landen, wo man gestartet ist. So nehmen die zwei nach unten gerichteten Vision-Sensoren eine Reihe von Videos vom Boden auf und kombinieren diese mit den Satelliten-Koordinaten. Im Return To Home-Modus ist der DJI Mavic Pro somit noch besser in der Lage, den genauen Abflugpunkt zu bestimmen. Abseits davon wurden die Flugmodi beim DJI Mavic Pro erweitert. Mit dem Tripod-Modus beim DJI Mavic Pro besteht beispielsweise die Möglichkeit, dass die maximale Geschwindigkeit auf nur 3,6 Kilometer pro Stunde und die Sensitivität der Fernsteuerungssignale auf ein Maximales reduziert wird, was sich insbesondere bei der Aufnahme von Luftaufnahmen positiv bemerkbar macht. Die Sport-Modi sind beiden DJI-Modellen vorbehalten und sorgen für Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 72 km/h (DJI Phantom 4) bzw. 65 km/h (DJI Mavic Pro). Der GoPro Karma-Quadrocopter verfügt nicht über einen solchen Sportmodus.
Flugmodi | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
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Sense and Avoid | Ja | Ja | Nein |
Dual-IMU und Dual-Kompass | Ja | Ja | Nein |
Active Track | Ja | Ja | Nein |
Follow Me | Ja | Ja | Ja |
Visual Positioning / VPS | Ja | Ja | Nein |
Point of Interest | Ja | Ja | Nein |
Waypoint Flying | Ja | Ja | Nein |
Tripod-Modus | Nein | Ja | Nein |
Ersatzteile, Zubehör und Garantieverlängerungen
Sowohl DJI als auch GoPro bieten für ihre jeweiligen Quadrocopter-Modelle allerhand Zubehör an. Nebst Zusatzakkus sind im Zubehör für den DJI Phantom 4 sowie im Zubehör für den DJI Mavic Pro unter anderem Ladegeräte und Multi-Ladegeräte, Taschen oder Ersatzpropeller erhältlich. GoPro geht noch ein Stückchen weiter und bietet ein umfassenderes Ersatzteil-Sortiment für den GoPro Karma-Quadrocopter an. Dazu gehören beispielsweise ein neues Karma-Gehäuse, Ersatz-Ausleger, Ersatz-Landegestell sowie diverse Kamera-Halterungen. Abseits vom Zubehör sind bei beiden Herstellern entsprechende Garantieverlängerungen erhältlich – bei DJI das so genannte „DJI Care„-Programm; bei GoPro das so genannte „GoPro Care“.
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Fazit und Empfehlung
Schlussendlich ist es keine leichte Entscheidung, welcher der drei Quadrocopter der jeweils bessere ist. Während DJI Mavic und GoPro Karma-Quadrocopter gegenüber dem DJI Phantom 4 mit einer kompakten Größe und entsprechendem Komfort beim Transport aufwarten, bekommt man beim DJI Phantom 4 ein vertrautes und bewährtes Gesamtdesign geliefert. Kameraseitig spielen alle Modelle auf einem hohen Niveau. Vorteile des GoPro-Quadrocopters liegen einerseits in der Variabilität dank klappbarem Controller sowie faltbarem Kopter-Design und andererseits in der Kompatibilität zu verschiedenen GoPro HERO-Kameras, die auf Wunsch demontiert und mit dem mitgelieferten Handheld-Gimbal auch für Bodenaufnahmen benutzt werden können. Technisch – daher insbesondere hinsichtlich Flugfunktionen, Sicherheitsmodi und Anti-Kollisionserkennung – bewegen sich die beiden DJI-Modelle in einer völlig anderen Liga. Hier bekommt der Drohnen-Pilot zahlreiche Features geliefert, die der GoPro Karma-Quadrocopter nicht mitbringt. Die Konzepte der drei Quadrocopter unterscheiden sich insbesondere im Detail, so dass ein abschließender „Gewinner oder Verlierer“ nur schwer zu bestimmen ist. Alle drei Modelle haben Vor- und Nachteile, so dass man für sich selbst entscheiden muss, ob man sich den DJI Phantom 4, DJI Mavic Pro oder GoPro Karma zulegt.
Preis | DJI Phantom 4 | DJI Mavic Pro | GoPro Karma |
Produktfoto | |||
Stand: 28.09.2016 | ab 1.399,- Euro | ab 1.199,- Euro | ab 869,99 Euro |
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