Jedes Jahr erleiden in Europa mehr als eine Million Menschen einen Herzstillstand. Insbesondere ein spontaner Herzstillstand in Verbindung mit einem plötzlichen Zusammenbrechen stellt für Menschen eine äußerst gefährliche Situation dar. So werden lebenswichtige Organe nicht mehr mit sauerstoffreichen Blut versorgt, was vor allen Dingen für Gehirnfunktionen problematisch wird und mit schwerwiegenden Folgen einhergehen kann. Im Falle eines Herzstillstands ist es deshalb lebenswichtig, dass der betroffenen Person möglichst schnell geholfen werden kann. Eine adäquate Reanimation muss möglichst schnell vonstattengehen, damit der Herzstillstand nicht zur tödlichen Gefahr wird. So genannte Krankenwagen-Drohnen samt integriertem Defibrillator sollen nun die Chance des Überlebens im Falle eines plötzlichen Herzstillstands deutlich erhöhen und die hilfsbedürftige Person im Falle eines Notfalls noch schneller erreichen können. Schätzungen nehmen an, dass nur acht Prozent der Personen einen Herzstillstand überleben. Die hohe Anzahl der Opfer ist insbesondere auf die langsame Reaktionszeit – durchschnittlich zehn Minuten – der Rettungsdienste zurückzuführen.
Ziel der Krankenwagen-Drohne ist es, die bestehende Notfall-Infrastruktur zu verbessern. Die technische Universität Delft (Niederlande) entwickelte lange Zeit an der Ambulanz-Drohne, deren Anwendungsmöglichkeiten dank technischer Implementierungen nicht nur im Falle eines Herzstillstands helfen, sondern deren lebensrettende Maßnahmen auch vor Ertrinken, Traumata oder Atemproblemen reichen können. Je nach Einsatzzweck kann die Drohne nicht nur einen externen Defibrillator, sondern auch Medikamente überbringen.
Eigens für die Ambulanz-Drohne wurde ein besonderer Rahmen entwickelt, damit das Fluggerät besonders portabel und schnell einsatzbereit ist. Die TU Delft will die Überlebensrate in Notfällen drastisch erhöhen. Dazu braucht es nicht nur die Drohne selbst, sondern ein komplettes System, das natürlich auch FPV- und Funksteuerung vom Krankenwagen aus umfasst und natürlich auch spezielle Kenntnisse in Bezug auf die Steuerung eines unbemannten Fluggerätes umfasst. Die TU Delft will künftig die Maximalgeschwindigkeit der Ambulanz-Drohne nicht nur erhöhen, sondern auch die Kommunikation zwischen Patienten, Rettungskräften und medizinischem Personal verbessern und die Integration von UAVs innerhalb von Ambulanz-Diensten weiter erforschen.