GARDENA R40Li und R70Li – Vergleich zum Automower 305 und 308 (Modell 2024) – Testbericht & Bewertung
Die Gardena Mähroboter R40Li und R70Li wurden für kleine bis mittlere Gartenflächen konzipiert. Dabei sind beide Modelle nicht nur äußerlich nahezu identisch. Auch der Funktionsumfang gleicht sich fast vollends – der Hauptunterschied des R40Li zum großen Bruder Gardena R70Li ist lediglich der erweiterte Anwendungsbereich. Durch längere Laufzeit und kürze Ruhephasen kann der R70Li auf Rasenflächen von bis zu 700qm eingesetzt werden. Auch das Zubehör ist entsprechend umfangreicher bemessen (längeres Begrenzungskabel – mehr Haken). Der R40Li hingegen ist nur für Rasenflächen bis zu 400qm geeignet. Natürlich unterscheiden sich beide ebenso im Preis.
Doch woher kommt die Ähnlichkeit dieser beiden Gardena Mährobotter-Modelle zu den Rasenrobotern der Husqvarna Automower Serie – speziell dem Automower 305 und Automower 308?
Diese Frage ist schnell und einfach beantwortet: 2006 wurde das Unternehmen GARDENA (der europäische Marktführer für Gartengeräte) von Husqvarna aufgekauft. Gardena ist folglich eine Tochterfirma von Husqvarna. Während sich Husqvarna auf den Verkauf von Rasenrobotern unter der Bezeichnung Automower an Händler spezialisiert hat, ist Gardena ein Endkundenprodukt, welches primär im Baumarkt erworben werden kann. Die Husqvarna Automower sollen als Service-Gesamtpaket inklusive der Installation über lokale Händler vertrieben werden. Trotzdem kommt man als privater Endkunde auch an diese Produkte – z.B. über Amazon (Automower Preise und Rezensionen ansehen).
Die Gardena Mähroboter basieren auf der Husqvarna Automower Technologie und sind primär in der Funktionalität etwas eingeschenkter. Werden diese speziellen Funktionen (dazu unten mehr) aber nicht benötigt, sind die Gardena Mähroboter eine preisgünstige aber fast gleichwertige Alternative.
Der optische Vergleich zeigt bereits die Ähnlichkeit zwischen beiden Marken:
Mährwerk und Funktionsweise
Beim Mähwerk setzt der Gardena R40Li und R70Li auf die bewährte Husqvarna Automower Technik: An einer Drehscheibe befinden sich 3 kleine Messer, die durch die Fliehkraft der Scheibe bei der Drehbewegung nach außen gedrückt werden. Durch die Rasierklingen-Schärfe der Messer ist das Schnittbild hervorragend und viel besser wie bei einem normalen Benzinrasenmäher oder Elektrorasenmäher. Die Verletzungsgefahr ist aber trotzdem vergleichsweise gering, da die Messer bei harten Gegenständen und auch bei Hindernissen (z.B. Ästen) einfach weg klappen. Beim Anheben wird die Drehscheibe sofort gestoppt / abgebremst. Die Messer müssen zwar oft (1-2 mal im Monat) gewechselt werden, die Betriebskosten sind dadurch aber dennoch vergleichsweise günstig, da die kleinen Messer in großen Packungen für kleines Geld zu haben sind (vergleiche Preise auf Amazon für Automower Messer / Ersatzklingen).
Durch die Regelmäßigkeit der Mähung (täglich) ist das Schnittgut so klein und fein, daß es direkt zwischen den Rasenhalmen zu Boden fällt und verschwindet. Gleichzeitig wird der Boden dadurch gedüngt. Der abgeschnittene Rasen wird also nicht gesammelt, sondern gemulcht.
Ebenfalls typisch für die Automower Produktreihe ist das Navigationskonzept der GARDENA Mähroboter: der Garten muss mittels eines Begrenzungskabels eingefasst werden. Dieses ist erstaunlich schnell installiert, da es einfach mit kleinen Bodenankern auf die Rasenfläche oberflächlich befestigt wird. Erstaunlich: bereits nach 2-3 Wochen holen sich die Rasenwurzeln das Kabel selbständig nach unten und es verschwindet von der Sichtfläche (allgemeine Informationen zur Funktionsweise eines Rasenroboters hier).
Ebenfalls wie die Automower Mähroboter fahren auch der Gardena R40Li und R70Li alle Bereiche nach dem Zufallsprinzip ab. Erreicht der Rasenroboter ein Begrenzungskabel oder ein Hindernis, so dreht er zufällig nach rechts oder links in unterschiedlichen Winkeln nach einem internen Algorithmus. Faszinierend: jeden Tag wird in der tat jede Stelle mindestens einmal gemäht. Mit Hilfe eines Suchkabels kann der Gardena Mähroboter z.B. durch eine enge Passage (einen Korridor) zu einem zweiten entlegenen Gartenstück geführt werden. Auch die Rückfahrt zur Ladestation zum Aufladen der Mäh-Drohne wird durch das Suchkabel erleichtert. Wie oft der Roboter direkt an der Ladestation zu mähen beginnt, oder erst zum Ende des Suchkabels fährt, um dann dort zu mähen, läßt sich im Menü des Mähroboters einstellen.
Der Rasenroboter sollte täglich und jeden Tag je nach Rasenfläche ca. 6-12 Stunden mähen (wahlweise tagsüber oder nachts). Einen Regensensor gibt es nicht, da diese Rasenroboter auch problemlos bei Regen fahren und mähen können. Die scharfen Klingen schneiden nasses Gras genau so gut wie trockenes. Einziger Nachteil: bei feuchtem Gras kann dieses vereinzelt unter der Abdeckung kleben bleiben und sich sammeln. Dies fällt dann hier und da in kleinen Häufchen tischtennisballgroß zur Erde. Außerdem sollte man den Robo-Mäher alle 1-2 Wochen reinigen und Rasenreste entfernen, damit diese nicht unter der Abdeckung modern.
Das Aufladen erfolgt natürlich automatisch in der Ladestation – genauso wie der Neustart, wenn der Lithium-Ionen Akku wieder voll geladen ist.
Manko bei allen Automowern (aber auch nahezu allen anderen Rasenrobotern): das Mähen an Kannten und Rändern (Randmähung) ist nur dort möglich, wo die Rasenfläche ebenerdigt ausläuft und der Rand überfahren werden kann. An anschließenden Randsteinen oder abfallenden Kannten / Bordsteinen bleibt immer ein Rand, der per Hand nachgemäht werden muss, da die Mähscheibe unter dem Roboter nicht bis zum Rand reicht.
Vergleich / Unterschiede Gardena R40Li / R70Li und Husqvarna Automower 305 / 308
Innerhalb einer Marke unterscheidet sich der große vom kleinen Brunder eigentlich nur durch die Mähleistung und somit auch in der Größe der Anwendungsfläche. Der Gardena R40Li wie auch der Automower 305 sind für kleine Flächen bis zu 400/500qm geeignet bedingt durch die Aufladezeit von 90 Minuten und dem Fahrzyklus je Aufladung von 60 Minuten. Der Gardena R70Li und der Automower 308 hingegen schaffen bis zu 800qm wegen der verkürzten Aufladezeit von 70 Minuten. Der Fahrzyklus je Aufladung bleibt jedoch mit 60 Minuten gleich.
Husqvarna und Gardena unterscheiden sich hier durch die Funktionalität. Die Husqvarna Modelle schaffen etwas mehr Steigung (25%) gegenüber den Gardena Modellen (20%). Die ansonsten noch nennenswerte Mehr-Funktionalität ist die erweiterte Nutzung des Suchkabels. Bei den Gardena-Modellen kann nur ein entlegenes Teilstück mit dem Suchkabel angefahren werden, da die Gardenamodelle immer bis zum Ende des Suchkabels fahren (dort wo es auf das Begrenzungskabel trifft / mit diesem verbunden ist). In den Husqvarna Modellen kann mehrfach definitert werden, ob und wann der Rasenroboter bereits zwischendurch Startpunkte am Suchkabel nutzen soll (z.B. bereits nach 15 Metern und nach 40 Metern).
Die Kaufentscheidung zwischen dem jeweils großen oder kleinen Modell sollte also einfach auf Basis der Größe der Rasenfläche fallen (hier empfehlen wir aber etwas Puffer zu den Werksangaben zu lassen – die Kleinen Modelle also nur bis zu 320qm – die größeren Modelle bis zu 5500qm – bei noch größeren Rasenflöchen sollte man auf die größeren Husqvarna Modelle ausweichen wie dem Husqvarna Automower 310 / 320).
Die Wahl zwischen Gardena oder Husqvarna sollte man auf Basis der Beschaffenheit der Fläche fällen. Einfach aufgeteilte Rasenflächen (ein einziges Rasenstück oder maximal zwei einfache Flächen, die über eine Passage verbunden sind) können problemlos mit den günstigeren Gardena Modellen bewältigt werden. Sind die Flächen komplexer, sollte man zu Husqvarna greifen – ggf. sogar zu den größeren Modellen. Das jeweils vergleichbare Husqvarna Modell ist ca. 400-500€ teurer.
Fazit: die Gardena Modelle R40Li und R70Li sind eine gute und günstige Alternative
Technische Details und Funktionen des Gardena R40Li und R70Li (auch im Vergleich / Unterschied zum Automower 305/308):
(wenn nicht anders angegeben, sind die Automower Eigenschaften identisch)
Zusammenfassung der wichtigsten Kaufkriterien | Gardena R40Li (Vergleich Automower 305) | Gardena R70Li (Vergleich Automower 308) |
Preis | ab 983€ (Automower 305: 1457€) (auf Amazon ansehen) |
1195€ (Automower 308: 1699€) (auf Amazon ansehen) |
Flächeneignung | bis 400qm (realistisch 320qm) | 700qm (realistisch 550qm) |
maximale Steigung | bis 20% (Automower 305: 25%) | bis 20% (Automower 308: 25%) |
Höhenverstellbares Mähwerk / einstellbare Schnittlänge | ja – manuell | ja – manuell |
Mähwerk / Messer | Klingen an Drehscheibe (3 Stück) | Klingen an Drehscheibe (3 Stück) |
Mähprinzip | Abfahren per Zufall – zusätzliche Bereichszuweisung per Suchschleife möglich (nur ein fixer weiterer Startpunkt am Ende der Suchschleife). (Automower 305 und 308 haben mehrere frei definierbare Startpunkte am Suchkabel) | |
Timer | ja – manuell einstellbar | ja – manuell einstellbar |
Regensensor | nein | nein |
GPS | nein | nein |
Steuerung / Kontrolle via App | nein | nein |
Akku / Batterie | LiIo | LiIo |
Komplexe Rasenflächen / Korridore | ja – mittels Suchschleife (Automower 305: weitere flexible Startpunkte) | ja – mittels Suchschleife (Automower 308: weitere flexible Startpunkte) |
Diebstahlschutz | ja – mittels PIN und Codierung zur Ladestation | ja – mittels PIN und Codierung zur Ladestation |
Lautstärke / Laufruhe | 58 dB(A) – leise | 58 dB(A) – leise |