Was genau ist ein Rasenroboter bzw. Mähroboter und wie funktioniert er? Auf was ist zu Achten beim Kauf eines Rasenroboters oder beim Durchstöbern von Testberichten und Vergleichen?
Was ist ein Rasenroboter / Mähroboter?
Ein Mähroboter fällt in der Tat auch unter den Begriff „Drohne“ – denn eine Drohne bezeichnet prinzipiell ein autonom arbeitendes und in der Regel unbemanntes System. Autonom bedeutet: unabhängig / selbständig – und im Bereich der Roboter eben: ohne menschliche Hilfe. Ein Mähroboter ist ein Rasenmäher, den den Rase selbständig mähen kann. Und nicht nur das – er fährt nach jedem Mähzyklus auch selbständig zu seiner „Basisstation“ zurück um sich aufzuladen oder zu parken. Und startet nach Bedarf / Zeitplan auch wieder selbständig seinen Dienst.
Funktionsweise
Hier gibt es die größte Vielfalt und die größten Unterschiede zwischen den Herstellern und Roboter-Systemen. Einige Gemeinsamkeit gibt es jedoch:
- ein Rasenroboter mulcht. Das bedeutet: anfallendes Schnittgut wird nicht in einem Auffangbehälter gesammelt, sondern bleibt direkt liegen um zu verrotten. Da der Rasenmähroboter permanent jeden Tag mäht und dadurch permanent nur kleinste Rasenspitzen abtrennt, ist das Mähgut / Schnittgut sehr fein und fällt zwischen den Halmen direkt durch bis auf den Boden. Es ist quasi sofort verschwunden und düngt gleichzeitig den Boden. Dafür ist es notwendig, daß der Mähroboter wirklich regelmäßig in Betrieb ist, sonst wird das Schnittgut zu lang und kann nicht verrotten.
- nahezu alle Systeme nutzen eine äußere „Leiterschleife“ als Begrenzungslinie für den Garten. Dies bedeutet: bei der Installation wird einmalig ein dünnes Draht / Kabel am äußeren Rand des Gartens entlang als großer Ring um die Rasenfläche verlegt (je nach System ca. 10-30cm innerhalb der Rasenfläche von der Rasenkante entfernt). Beim Überfahren dieses Kabels erkennt der Rasenroboter die Grenze der Rasenfläche (durch Induktion – da durch das Kabel ein schwacher Strom fließt.)
Randschleife als Begrenzung Verlegung auf dem Rasen Begrenzungsdraht
Für die Mähung selbst gibt es verschiedene Systeme. Husqvarna und viele andere setzen z.B. auf die Mähung nach Zufallsprinzip. Der Mähroboter fährt gerade Strecken über den Rasen und wendet dann am Rand nach Zufall (oder einem hinterlegten Algorithmus) nach rechts oder links in wechselnden Winkeln. Man glaubt es kaum – aber bei einer korrekten Installation wird im Laufe eines Tages so jede Stelle wirklich mindestens einmal gemäht. Die neuere Generation besitzt zusätzlich eine GPS-Ortung. Der Mäher erstellt dadurch intern eine digitale Landkarte mit den individuellen Rasen-Wachstumsintensitäten (gemessen durch den Widerstand an der Mähscheibe) und optimiert somit selbständig das Mähmuster.
Der Indego Mähroboter von Bosch hingegen setzt auf eine anfängliche Vermessung der Fläche und dem anschließenden Mähen in selbst berechneten Bahnen, ähnlich wie man es mit einem Benzinrasenmäher oder Elektrorasenmäher selbst machen würde – aber ohne weitere Optimierung:

Energiequelle

Zuerst einmal ist dazu eine Energiequelle nötig. Da ein benzinbetriebener Mähroboter zu gefährlich wäre und ein automatisches „Nachtanken“ auch schwer zu realisieren wäre, sind Rasen-Mähroboter in der Regel immer elektrisch. Um kein Kabel hinter sich her ziehen zu müssen, besitzen sie über dies hinaus einen Akku. Beim Thema Akku gilt das gleiche, wie bei allen anderen elektronischen Geräten: neuere Geräte besitzen einen Lithium Akku, älter meist einem NiMh Akku (Nickel-Metallhydrid). Lithium-Akkus sind besser, weil diese keinen „Memory-Effekt“ besitzen. Sie lassen also im Alter weniger nach. Dies ist aber nicht unbedingt das wichtigste Kriterium, da selbst NiMh Akkus problemlos 5-10 Jahre halten können bei der richtigen Pflege – und Ersatzakkus auch nur 50-90€ kosten..
Moderne Rasenmähroboter fahren rechtzeitig und selbständig zu ihrer Ladestation zurück, laden auf, um dann selbständig erneut mit dem nächsten Mähzyklus zu beginnen. Das automatische und selbständige Aufladen sollte Voraussetzung sein für einen guten Rasen-Roboter
Antrieb
Da die Energie elektrisch zur Verfügung steht, basiert der Antrieb natürlich auf einem oder mehreren Elektromotoren. In der Regel sind dies zwei Stück, jeweils an zwei verschiedenen Rädern. Durch die unterschiedliche Ansteuerung und Geschwindigkeit können so (ähnlich wie bei einem Kettenfahrzeug) Drehungen, Kurven und Wendungen vollzogen werden. Die Elektromotoren sind sehr effizient und energiesparend.
Mähwerk
Beim Mähwerk gibt es verschiedene Anforderungen, die unter einen Hut gebracht werden müssen. Es muss von Stromverbrauch her sehr sparsam sein. Gleichzeitig soll es leise sein und auch möglichst ungefährlich. Angetrieben wird dies in der Regel ebenfalls mit einem eigenen Elektromotor. Bei Husqvarna beispielsweise setzt man in der Automower-Serie auf eine Drehscheibe, an der mehrere (drei) Klinken befestigt sind und per Fliehkraft radial ausgerichtet werden. Der Tango E5 von John Deere oder der AGRO R 800 Li zum Beispiel besitzen hat ein Mähkreuz ähnlich dem eines konventionellen Benzin-Rasenmähers – nur kleiner. Letzteren benötigt natürlich mehr Energie (wegen dem höheren Gewicht), hält unter Umständen etwas länger, ist im Austausch aber viel teurer als die kleinen Klingen des Husqvarna-Systems. Gleichzeitig sind die Systeme mit den kleineren Klingen (und der dadurch geringeren bewegten Masse) in der Regel wesentlich leiser und lauf-ruhiger.
Für eine gute Rasenqualität ist ein sauberes Schnittergebnis fast das Wichtigste. Daher empfehlen wir Systeme, bei denen das Schneidwerkzeug (z.B. die Klingen) sehr scharf sind und regelmäßig ausgetauscht werden. Ein Mähkreuz hält entsprechend länger, jedoch ist auch die Zeitspanne von „mittelmäßig scharf“ bis „unbrauchbar scharf“ recht lang und der Rasen wird unnötig strapaziert. Außerdem kommt noch das menschliche Verhalten zum Tragen, daß man sich wegen der teureren Anschaffung dann doch mehr zeit läßt, wie geplant. Die kleinen Klingen hingegen kauft man einmalig im Jahr im 30er oder 50er Pack und wechselt diese dann vorausschauend und regelmäßig – unsere Empfehlung geht also klar zur Lösung mit den Schneidklingen. Ein weiterer Vorteil: durch die hohe Schärfe der Klingen ist das Mähergebnis auch bei nassem Rasen / im Regen genau so gut, wie bei trockenem Wetter.
Die Verletzungsgefahr ist ähnlich.. die Klingen sind sicherlich schärfer, würden also schneller einschneiden – haben auf der anderen Seite eine viel geringere Masse als ein schweres Schneidkreuz – die Verletzungen wären also einfacher und oberflächlicher. Natürlich gibt es Sicherheitssysteme, die die Verletzung ohnehin vorbeugen sollen:
Sicherheit
Die Sicherheitssysteme eines Mähroboters sind von großer Bedeutung. Die Verletzungsgefahr soll natürlich minimal gehalten werden. Prinzipiell ist auf 2 Systeme zu achten: Der Roboter muss sich unbedingt und schnellstmöglich abschalten (zumindest das Mähwerk), wenn er sich in einem für ihn undefinierte oder unbekannten Zustand befindet. Diese können zum Beispiel sein:
- außerhalb des Mähgebietes
- in einer unnormalen Lage (umgefallen / auf dem Kopf)
- festgefahren
- in einem technisch problematischen oder unbekannten Zustand (Fehler)
- Probleme mit dem Mähwerk (verklemmt / festgefahren)
Das zweite System muss bei jeglicher Interaktion mit Menschen (oder Gegenständen – da der Rasenroboter ja nicht zwischen Mensch und Gegenstand unterscheiden kann) stoppen. Zum Beispiel:
Zum Thema Sicherheit zählt auch der Diebstahlschutz. Viele Roboter sind durch einen PIN-Code gesichert und außerdem nur mit der eigenen Basisstation nutzbar. Optional gibt es bei einigen Systemen auch noch ein GPS Ortung oder eine Verbindung zum eigenen Smartphone via App.
Rasenroboter lassen sich übrigens in viele Hausradversicherungen für kleines Geld mit aufnahmen oder sind bereits mit enthalten. Der Diebstahl wäre dann sowieso versichert / abgesichert.
Wichtige Leistungsmerkmale
beim Kauf eines Mähroboters ist außerdem noch auf zusätzliche Leistungsmerkmale zu achten (Kaufberatung / Vergleich / Test Rasenrobotern und Mähroboter):
- Größe der Rasenfläche: der Rasenroboter sollte unbedingt passend zur Rasenfläche gewählt werden.
- Steigung: welche Steigung hat die eigene Rasenfläche und welche Steigung kann das jeweilige Modell bewältigen. Selbst Steigungen mit 45° sind heutzutage je nach Modell möglich
- Beschaffenheit der Fläche – sind schlecht erreichbare Flächen / abgetrennte Teilstücke / schmale Passagen vorhanden? In diesem Falle muss das System eine Lösung bieten (z.B. GPS-Steuerung oder Suchkabel).
- Lärm / Geräusche / Lautstärke: wie leise ist ein Modell?
- Ersatzteilverfügbarkeit und Preise
- Robustheit und Qualität
- Lieferumfang: sind die Benötigten Installationsmaterialien (äußere Leiterschleife, ggf. Suchkabel, Ladestation, Messer etc) im Lieferumfang enthalten?
- und natürlich: der Preis
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