Das Abschmelzen der Polkappen und der extreme Anstieg des Meeresspiegels könnte eines Tages dafür sorgen, dass sich Menschen von Inselstaat zu Inselstaat nur noch durch schwimmende oder fliegende Fahrzeuge fortbewegen können. Doch bis es soweit ist, müssen Forscher und Entwickler noch einige Arbeit leisten. Der chinesische Drohnen-Hersteller EHang zeigt mit dem beeindruckenden EHang 184 allerdings schon jetzt, wie ein autonomes Luftfahrzeug in der Realität aussehen könnte. Das futuristische und manntragende Etwas wird derzeit auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert und sorgt dort für erstaunte Gesichter.
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Für Faultiere: EHang 184 befördert dich ganz von selbst
Der EHang 184 ist im eigentlichen Sinne keine Drohne, denn wenigstens eine Person soll in dem Luftfahrzeug Platz finden und so von A nach B kommen. Damit ist der EHang zwar nicht unbemannt, aber trotzdem immer noch autonom genug: Der Autopilot soll nämlich dafür Sorge tragen, dass man mit einer Geschwindigkeit von rund 100 Kilometern pro Stunde gemütlich sein Ziel erreicht und dabei nicht einen einzigen Finger rühren muss. Perfekt für Pendler und Faultiere, die auf dem Weg zur Arbeit noch ein Nickerchen genießen oder sich die neuesten Serien auf Netflix reinziehen wollen. Das Reiseziel wird übrigens per Smartphone- oder Tablet-Applikation vorgegeben. Damit zukünftig nicht mehrere EHang-Flugautos in der Luft miteinander kollidieren, spricht der Hersteller einerseits von der redundanten Bauweise und andererseits von der Entwicklung eines entsprechenden Sensorsystems, das Crashs vermeiden soll. Auch hier sind deshalb zuverlässige Anti-Kollisionssysteme gefragt – vielleicht haben ja Intel und Yuneec mit der neuen RealSense-Technologie bereits etwas entsprechendes in petto?
Manntragender Octocopter eignet sich nur im urbanen Einsatz
Der EHang 184 ist kanpp 1,5 Meter hoch und wiegt – ohne Passagier – gerade einmal 200 Kilogramm. Mit insgesamt acht Propellern ist der Multicopter ein Vertreter der Octocopter, wobei je Ausleger zwei übereinanderliegende Propeller für entsprechenden Auftrieb sorgen. EHang gibt an, dass der Passagier nicht mehr als 100 Kilogramm wiegen darf, damit das Luftfahrzeug samt Zuladung zuverlässig abheben kann. Für Langstrecken ist der manntragende Multicopter allerdings nicht geeignet: Die Flugzeit beträgt gerade einmal 23 Minuten, weshalb sich der elektrisch betriebene EHang 184 nach aktuellem Entwicklungsstand wohl nur für den urbanen Bereich lohnen dürfte. Ist der Akku leer, muss der EHang184 rund zwei bis vier Stunden an die Steckdose.
Wer nicht an den EHang 184 glaubt, sollte sich unbedingt Videos von der Consumer Electronics Show 2016 zu Gemüte führen. Denn im Rahmen der Technikmesse wurde der EHang 184 kurzerhand angeschmissen. Und tatsächlich – er funktioniert!
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