Auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas zeigten Intel und Yuneec die neue RealSense-Technologie erstmals in der Praxis. Das Anti-Kollisionssystem ist das erste fruchtbare Ergebnis, das aus der 60 Millionen Dollar hohen Investition in den Drohnen-Bauer Yuneec entstanden ist. Eine Endkunden-Drohne steht dabei auch schon fest: RealSense wird erstmals beim Yuneec Typhoon H zum Einsatz kommen und soll hier für eine serienreife Kollisionsverhütung sorgen.
Real Sense-Technologie in Las Vegas demontriert
Die Zuschauer waren begeistert, als die Technologie-Partner Intel und Yuneec auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas das neue RealSense-System für Drohnen vorstellten. Ein eigens für die Demonstration aufgebauter Parcours zeigte die Kollisionsverhütung in der Praxis: Während der Mountainbiker sich seinen Weg durch künstliche Bäume und Gebüsche bahnte, folgte ihm der neue Yuneec Typhoon H-Quadrocopter in extrem geringen Abstand (so genanntes Follow Me), ohne auch nur gegen einen einzigen Baum zu stoßen. Selbst als Intel-Mitarbeiter einen Zusammenstoß provozierten, konnte die Drohne den bevorstehenden Crash erkennen und durch Ausweichmanöver rechtzeitig reagieren. Währenddessen konnte die am Hexacopter montierte Kamera hochauflösende Luftbilder vom Mountainbiker aufnehmen.
Was ist RealSense: RealSense – früher als Intel Perceptual Computing bekannt – ist nicht allein für den Drohnen-Einsatz geeignet. Das System umfasst eine ganze Reihe von 3D-Kameras und eignet sich für verschiedenste Plattformen und Roboter, um beispielsweise menschliche Gesten und Bewegungen in computerbasierte Steuerungen umzuwandeln. RealSense erlaubt die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und darüber hinaus das Scannen oder Drucken von 3D-Bildern.
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Intel investierte jüngst in Yuneec
Intel und Yuneec sehen im RealSense-System eine zuverlässige Technologie, die als Sicherheitsfunktion von Quadrocoptern und Multicoptern in Zukunft unumgänglich sein könnte. Im Sommer vergangenen Jahres investierte Chiphersteller Intel mehr als 60 Millionen Dollar in den Drohnen-Hersteller Yuneec. Der Anteilseigner übernahm in den vergangenen Tagen auch den deutschen Drohnen-Hersteller Acending Technologies (kurz Asc Tec) aus Krailling bei München. Bei Intel erhofft man sich aus all diesen strategischen Übernahmen und Investitionen nicht nur Lösungen für den Markt der Luftbild-Cinematografie: Auch künftige Drohnen-Lieferdienste für den kommerziellen Bereich könnten auf das Know-how der Kollaborationen zurückgreifen und durch die RealSense-Technologie in der Praxis umgesetzt werden..
DJI Innovations entwickelt ebenfalls Anti-Kollisionssysteme
Andere Drohnen-Hersteller – etwa das chinesische Unternehmen DJI Innovations – beschäftigen sich ebenfalls mit der Entwicklung von Anti-Kollisionssystemen für Drohnen und Multikopter. Der führende Hersteller bietet beispielsweise mit dem DJI Guidance ein visuelles Sensorsystem an, das mittels herkömmlichen Kameras und Ultraschallsensoren die nähere Umgebung scannt und damit entsprechende Daten für eine Kollisionsvermeidung bereitstellt.