Das in San Francisco ansässige Unternehmen Squadrone System liefert in diesen Tagen die ersten Modelle des Hexo+ Hexacopters aus. Die Drohne wurde speziell für den autonomen Einsatz entwickelt und soll sich deshalb vorwiegend für Action-Aufnahmen und die Produktion von Dronies aus atemberaubenden Perspektiven eignen.
Ursprünglich startete der Hexo+ im Juni 2014 mit einer Idee auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Nach erfolgreicher Finanzierung der Mindestsumme – 50.000 US-Dollar in nur 37 Minuten – und zahlreichen weiteren Hürden hat es der Hexacopter nun bis zur Serienproduktion geschafft. Bis zum Ende der Kampagne konnte der Hexo+ Hexacopter satte 1.306.921 US-Dollar einstreichen und mehr als 2.000 Unterstützer für sich gewinnen. Mit Stolz verkündet der US-amerikanische Hersteller Squadrone System, dass die ersten Exemplare in diesen Tagen ausgeliefert werden.
Shipping now: HEXO+, the flying camera that allows users to capture stunning aerial imagery handsfree with a smartphone companion app.
Autonome Multikopter nicht unproblematisch
Der Hexo+ Hexacopter ist das erste vollautonome Drohnen-Modell, das sowohl von der Federal Communications Commission (FCC), dem Conformité Européenne (CE) sowie der Industry Canada (IC) zertifiziert worden ist. Dennoch dürfte der Betrieb des Hexo+ insbesondere in Deutschland oder Österreich nicht unproblematisch sein. Denn statt einer herkömmlichen Funkfernbedienung wird der Hexo+ Hexacopter ausschließlich mittels Smartphone und einer passenden Companion-App gesteuert. Hier wird allerdings nicht der Hexacopter selbst mittels virtueller Steuerungsknüppel gelenkt, sondern es können ausschließlich diverse Kamera-Bewegungen ausgewählt werden. Da der Hexo+ alle Flüge vollautonom übernimmt und ein ständiger Eingriff nicht möglich ist, dürfte er als ziviles UAV nicht unter die Bestimmungen des Modellflugs gemäß Luftverkehrs-Ordnung fallen. Dennoch: Laut Hersteller soll die Möglichkeit bestehen, den Hexo+ mit einer herkömmlichen Fernsteuerung nachzurüsten. Dazu braucht es nur einen PPM RC Receiver, Futaba S.Bus und Spektrum DSM, DSM2, oder DSM-X Satellite Receiver sowie eine entsprechend kompatible Fernbedienung.
Fragwürdig sind solche Steuerungen nicht nur aus luftrechtlicher, sondern auch aus versicherungstechnischer Perspektive. Viele Haftpflichtversicherungen greifen nur dann, wenn das Flugmodell mit einer herkömmlichen Funkfernsteuerung gesteuert wird und der manuelle Eingriff in die Steuerung jederzeit möglich ist. Autonome Flugfunktionen – etwa Waypoint-Flüge oder Follow Me-Modi – werden ebenfalls von nicht allen Haftpflichtversicherungen akzeptiert.
Technische Details in aller Kürze
- keine Funkfernbedienung / keine Unterstützung für GEO-Fencing
- Steuerung ausschließlich mit der HEXO+-App (iOS & Android)
- kompatibel mit GoPro-Kameras (GoPro HERO 3 & GoPro HERO 4 SE/BE)
- Betrieb bis zu einer Höhe von 16.000 Fuß (rund fünf Kilometer)
- Maximaldistanz zur Fernbedienung: 100 Meter im Follow Me-Modus
- Maximalgeschwindigkeit von 45 mph (rund 72,4 km/h)
- Bauform: Hexacopter mit austauschbarem Schnellwechsel-Akku
- Akkukapazität: 5.000 mAh, 3S, 395 Gramm
- Flugzeit: 10 bis 12 Minuten
- Gewicht: 1.150 Gramm (ohne Kamera, Gimbal und Akku)
- Größe: 420 Millimeter (Durchmesser)
- Bibliothek / Flugsteuerung mit 12 vorprogrammierten Kamera-Bewegungen
- Preis: 1.349,- Euro | Mehr Infos auf https://hexoplus.com/
4K-Kamera und Walkera-Gimbal
In Sachen Kamera als auch Gimbal (Kamera-Ausgleichssystem) setzt der Hersteller mit dem Hexo+-Hexacopter auf Fremdentwicklungen. So können einerseits GoPro-Kameras zum Einsatz kommen, während andererseits der im Lieferumfang enthaltene Gimbal aus dem Hause Walkera stammen soll. Bei der Film- und Fotoaufnahme dient das Smartphone stets als Bezugspunkt, so dass sowohl Kamera als auch Kopterposition auf das entsprechende Motiv ausgerichtet werden. In der App können in einer Bibliothek mindestens zwölf Kamerabewegungen ausgewählt werden, die sich durch das entsprechende Manöver (Umkreisen, Vor- und Zurück-Flug ect. pp.) voneinander unterscheiden und für Individualität bei der Produktion von Luftaufnahmen sorgen sollen. Im autonomen Follow Me-Modus soll der Hexo+ Hexacopter lediglich bis zu einer Höhe von 100 Metern fliegen, damit maximale Sicherheit gewährleistet ist. Über Erkennungssensoren oder ein Anti-Kollisionssystem verfügt der Hexo+ übrigens nicht.