Es klingt zunächst nach Science Fiction und doch ist es aktuelle Realität: In einem Pilotprojekt wollen die Behörden von Palma de Mallorca mittels Drohnen die alljährliche Mückenplage eindämmen.
Zu den häufigsten Stechmücken auf der spanischen Mittelmeer-Insel gehören die Arten Ochlertatus caspius und Culex pipiens, die beide zu den typischen Mücken-Vertretern in ganz Mitteleuropa gezählt werden. Doch insbesondere auf der vom Tourismus geprägten balearischen Insel gehören Mücken zu den nervigeren Insekten, da sie bei besonders empfindlichen Opfern zumeist extrem unliebsame Hautreaktionen hervorrufen können. Vor allem nach längeren Regenfällen und darauf folgenden Sommertagen sowie in der Nähe von Feuchtgebieten sind Mücken zur Plage geworden, die die Stadt Palma schon seit geraumer Zeit durch biologische Schädlingsbekämpfungsmittel einzudämmen versucht.
Statt dem Bacillus thuringiensis, einer Bakterienart, die bereits Mückenlarven im Wasser zerstört, will Palma und das balearische Umweltministerium nun auch Drohnen zur Schädlingsbekämpfung einsetzen. In einem Feldversuch sollen die Drohnen aber nicht zum Angriff übergehen und die Mücken beispielsweise mit tödlichen Giftpfeilen oder der Streuung von Pestiziden zerstören, sondern lediglich Problemzonen durch Kameras ausfindig machen. Entsprechende Kartierungen könnten den Behörden und den Schädlingsbekämpfern helfen, die in der Nähe von Wasser und Feuchtgebieten lebenden Mücken sowie besonders schwer zugängliche Problemzonen (z.B. Sümpfe) ausfindig zu machen. Nach der Drohnen-Inspektion werden die Mückenlarven nach wie vor durch konventionelle und aktuelle Mittel getötet. Im Übrigen setzt Palmas Stadtverwaltung bereits seit geraumer Zeit auf Hubschrauber – hier werden die Mückenplagen allerdings nicht nur ausfindig gemacht, sondern gezielt durch das Versprühen von biologischen Mitteln vom Hubschrauber aus eingedämmt.