Lange Zeit brodelte die Gerüchteküche, nun ist die Katze aus dem Sack: DJI Innovations hat sich ordentlich Zeit zur Entwicklung eines neuen Multikopters genommen, der sich vorwiegend im gehobenen Profi-Segment ansiedeln und dank integrierter Kamera atemberaubende Luftaufnahmen ermöglichen soll. Was der DJI Inspire 1 taugt und was er alles kann, zeigen unsere Infos und News zum neuen Foto-Multikopter.

Mit den Kamera-Drohnen Phantom 1 und Phantom 2 machte DJI vor nicht allzu langer Zeit das Thema Drohnen und Kamera-Kopter auch im Hobby-Bereich interessant. Es folgten noch weitere Meilensteine des chinesischen Unternehmens, das sich unter anderem mit dem DJI Phantom 2 Vision+ zum Marktführer etablierte. Doch nicht nur derartige Hobby-Systeme, sondern auch vielerlei Kopter für den professionellen Bereich sind derzeit im Portfolio angesiedelt: Mit dem DJI Spreading Wings S900 oder S1000 sind dank hochwertigem Ausgleichssystem und dem hohen Abfluggewicht Luftaufnahmen in Profi-Qualität möglich, die ihresgleichen suchen und selbst in aufwendig produzierten Kinofilmen Anwendung finden. Doch ein solches Gesamtpaket inklusive hochauflösender Kamera geht im Regelfall mit hohen Investitionen und entsprechendem Know-how einher, was den Einsatz im Hobby-Segment ausschließt und für den einfachen Laien nicht oder nur minder attraktiv macht. Mit dem DJI Inspire 1 soll sich das ändern: Zwar ist der Einstiegspreis von 2.899 US-Dollar (zum DJI Shop) alles andere als ein Pappenstiel, und dennoch liegt er deutlich unter den Anschaffungskosten eines vergleichbaren Kopters (Testbericht / Review Dji Inspire 1). Viele Details und eine vielversprechende Gesamtleistung könnten den Inspire 1 zum absoluten Must-have in der Kopter-Szene etablieren und selbst Multikopter-Systeme aus den eigenen Reihen – z.B. Spreading Wings-Modelle und Co. – nunmehr uninteressant machen.
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Integrierte HD-Kamera für flüssige 4K-Aufnahmen

Bereits zum zweiten Mal verbaut DJI eine eigene Kamera. Schon die DJI Phantom 2 Vision und DJI Phantom 2 Vision+ erhielten eine unter Eigenregie entwickelte HD-Cam und sollten vergleichbaren Kameras aus dem Zubehör den Garaus machen. Gleichzeitig sind all diese Kopter stets im RTF-Kit gestaltet, was einen komplizierten Zusammenbau ausschließt und besonders benutzerfreundlich ist – Ready to Fly eben, wie man es im Kopter-Jargon so schön sagt. In ähnlicher Art und Weise will es der Markt- und Technologieführer DJI auch mit dem neuesten Flaggschiff handhaben: Flüssige Aufnahmen in maximaler 4K-Auflösung, Fotos in bis zu 12 Megapixel, integrierte Kamera, Fernsteuerung und Ausgleichssystem an Bord und ein Akku, der vergleichsweise lange Flugzeiten verspricht und bei jedem Inspire 1 mit an Bord ist. Besondere Modifikationen oder komplizierte Montage? Fehlanzeige.
„Complete aerial film making tool in a box“ – soviel verspricht DJI, was man dem Hersteller rein faktisch durchaus abnehmen kann. Denn die integrierte Kamera der neuen X3-Generation (Modell: FC350) ähnelt dem Datenblatt nach einer aktuellen GoPro HERO 4 Black Edition und kommt gleichzeitig mit nunmehr neun Linsen-Elementen und einem Bildwinkel von nur 94° daher, was in der Landschafts- und Luftbild-Fotografie ein äußerst vertretbarer Wert ist und den mehr oder weniger unbeliebten Fisheye-Effekt samt der tonnenförmigen Verzeichnung am äußeren Bildrand verbannt. Der eingebaute CMOS-Sensor von Sony (EXMOR 1/2.3”) ist auch in diversen Premium-Smartphones zu finden und ähnelt rein faktisch auch den Sensoren, die bei aktuellen GoPro-Kameras zum Einsatz gekommen sind. Ambitionierte Luftbild-Fotografen dürften aber nicht nur vom Objektiv oder Sensor, sondern auch vom mitgelieferten UV- und „Anti Distortion“-Filter überzeugt werden, die im Zusammenspiel mit der asphärischen Linse mit einer Lichtstärke von f/2.8 hochwertige Bilder liefern sollten. Freilich wird auch die integrierte Kamera des DJI Inspire 1 nicht an hochwertige DSLR-Systeme herauskommen, die zum Beispiel beim Spreading Wings S900 zum Einsatz kommen. Doch das ist Kritik auf hohem Niveau, denn allein der Verzicht auf ein weitwinkliges Objektiv lässt die FC350-Kamera in der höheren Liga mitspielen.
Video-Modi
- Ultra-HD (4K): 4096×2160 bei p24/25,3840×2160 bei p24/25/30
- Full-HD (1080p): 1920×1080 bei p24/25/30/48/50/60
- HD (720p): 1280×720 bei p24/25/30/48/50/60
Nicht nur die maximal möglichen Video-Modi, sondern auch die Modi für Bild- und Foto überzeugen auf ganzer Linie: Ein Single-, Burst- und Time Lapse-Modus als auch die Unterstützung des Adobe eigenen und mittlerweile als Standard-Format etablierten Rohdaten-Formats DNG sind lobenswert und praktisch zugleich.
3-Achsen-Gimbal und Kamera: Plug and Play

Samt Kopter und Kamera wird mit dem DJI Inspire 1 auch ein 3-Achsen-Gimbal mitgeliefert, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellen soll. Der aus der hauseigenen Entwicklung stammende Zenmuse X3 ermöglicht eine bestmögliche Rundumsicht (360°) und kommt mit all den Feinheiten daher, die Ausgleichssysteme von DJI seit jeder so beliebt machen. Gleichzeitig ist die Montage recht einfach und der Gimbal kann jederzeit abgenommen werden – ein Pluspunkt beim Transport und ein Hoffnungsschimmer für all diejenigen, die auch andere Ausgleichssysteme samt Kompakt- oder System-Kamera am DJI Inspire 1 montieren möchten. Was der Zubehör-Markt im Laufe der Zeit anzubieten hat bleibt natürlich abzuwarten.
360°-Luftaufnahmen dank neuartigem Design
Der Kopter selbst besticht durch sein eigen- und neuartiges Design in Form eines “Transformable aerial vehicle”, für das die SZ DJI Technology Co., Ltd. sogar ein Patent (US 20140263823 A1) angemeldet hat. Die Ausleger des Kopters sind aus besonders stabilem sowie leichtem Carbon gefertigt und richten sich nach dem Start auf. In Kombination mit dem Design erlaubt das nicht nur ein besonders niedriges Gewicht, sondern auch 360°-Luftaufnahmen ohne störendes Landegestell im Blickfeld der Kamera. Per Klick-System kann der Gimbal mitsamt der hochauflösenden Kamera spielend leicht abgenommen werden, so dass das recht empfindliche Bauteil extra transportiert und per Case / Transportkoffer sicher transportiert werden kann.

Inklusive Akku, Kamera und Gimbal bringt der DJI Inspire 1 ein Gewicht von 2.935 Gramm auf die Waage. Das System misst 438 x 451 x 301 Millimeter und erreicht unter Verwendung des originalen DJI-Akkus (6S / 22,2V) mit einer Ladekapazität von 4.500 mAh eine maximale Flugzeit von rund 18 Minuten. Wie auch bei den Phantom-Modellen untersagt DJI den Einsatz von Drittanbieter-Akkus und setzt auf eine hauseigene „DJI Intelligent Flight Battery“ (Modell: TB47). Optional gibt es auch einen 5.700 mAh starken Akku (6S / 22,8V), der eine verlängerte Flugzeit von rechnerischen 23 Minuten verspricht und mit einem Gewicht von 670 Gramm (570 Gramm bei 4.500 mAh) nur marginal schwerer als der Standard-Akku ist. Die maximale Sinkgeschwindigkeit des Kopters liegt bei vier Metern pro Sekunde, die maximale Aufstiegsgeschwindigkeit bei fünf Metern pro Sekunde. Die maximale Flughöhe erreicht der Inspire 1 bei beeindruckenden 4.500 Metern, die maximale Fluggeschwindigkeit beträgt gewaltige und fast schon superschnelle 22 Meter pro Sekunde (rund 80 km/h) – allerdings nur im ATTI-Modus und bei windstillen Wetterverhältnissen. Abgesehen vom Akku-System und dem patentierten Design verbaut DJI auch das völlig neue „Vision Positioning“, das einen stabilen Flug auch ohne GPS-Signal ermöglichen soll.
- Modell: T600 (Quadrokopter)
- Gewicht inklusive Akku: 2.935 Gramm
- Sinkgeschwindigkeit (max.): 4 m/s
- Aufstiegsgeschwindigkeit (max.): 5 m/s
- Windresistenz (max.): 10 m/s
- Fluggeschwindigkeit (max.): 22 m/s
- Flughöhe (max.): 4.500 Meter
- Motoren: DJI 3510
- Propeller: DJI 1345
- Dimensionen: 438 x 451 x 301 Millimeter
- Diagonaler Abstand: 559 bis 581 Millimeter
„Vision Positioning“-Funktion: Indoor-Hoovering ohne GPS
Neben zahlreichen Sonderfunktionen hat DJI bei der Entwicklung des Inspire 1 auch eine neue „Vision Positioning“-Funktion implementiert. Ähnlich wie bei den aktuellen AR.Drone-Modellen vom französischen Hersteller Parrot erlaubt die Optical-Flow-Technologie, dass der Kopter auch innerhalb von Räumlichkeiten ohne GPS-Signal seine Position halten und bei Bedarf auf der Stelle schweben kann. Das System beinhaltet eine zusätzliche Kamera an der Unterseite des Kopters, die in Kombination mit Ultraschall-Entfernungsmessern stets die genaue Position ermittelt. Dazu berechnet das System die Entfernung zum Boden durch Schallwellen und gleicht die Daten rund 50 Mal in der Sekunde mit den Kamera-Bildern ab. Das System soll nicht nur Indoor, sondern auch Outdoor funktionieren. Voraussetzung ist allerdings ein bestimmter Abstand zum Boden und im Idealfall ein gemusterter oder reliefartiger Untergrund, damit das System fehlerfrei arbeiten kann. Dennoch soll sich „Vision Positioning“ vorwiegend beim Flug innerhalb von Räumlichkeiten lohnen, auch wenn der recht groß bemessene Quadrokopter besser nicht im heimischen Wohnzimmer zum Einsatz kommen sollte.
Video-Aufnahme mit Kamera-Operator

Besonders lobenswert: Optional liefert DJI den Inspire 1 auch mit einer zweiten Operator-Fernsteuerung (Second Operator Remote) aus, die ebenso wie die erste Fernbedienung einen recht hochwertigen Eindruck vermittelt und dank integriertem 2S-Akku mit einer Kapazität von 6.000 mAh wiederaufladbar ist. So kann sich der Pilot voll und ganz auf die Steuerung des Kopters konzentrieren, während eine zweite Person – der Operator – die Kamera frei den Bedürfnissen entsprechend ausrichtet. Das erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern ermöglicht auch die Produktion von Luftaufnahmen auf höchstem Niveau. Das Inspire-Kit mit der zweiten Fernsteuerung (DUAL Remotes) kostet 3.399 US-Dollar. Somit werden für die zweite Funke – die sich im Übrigen weder optisch noch technisch von der Kopter-Fernsteuerung (SINGLE Remotes) unterscheidet – satte 500 US-Dollar fällig. Erhält man eine zweite C1-Fernbedienung günstiger kann auch diese im Master-Slave-Betrieb als zweite Operator-Fernsteuerung benutzt werden.
Integriertes DJI Lightbridge: Hochauflösende FPV-Sichtweise auf iPad und Co.

Die mitgelieferten Fernsteuerungen (Modell: C1) verfügen nicht nur über die entsprechenden Steuerungsknüppel zur Befehlseingabe der Flugfunktionen sowie über Sondertasten für die Foto- und Videoaufnahme, sondern auch über jeweils einen HDMI- und USB-Anschluss. Somit kann die die Fernsteuerung mit mobilen Endgeräten wie Tablets oder Smartphones (iOS und Android) verbunden werden. Dank integriertem, drahtlosem HD-Downlink (DJI Lightbridge) kann das Bild der Kamera auf eines dieser Endgeräte sowie wahlweise auf einen externen Monitor oder eine FPV-Brille übertragen werden. Die Fernsteuerung selbst wird stets mit einem Halter für ein Tablet oder ein Smartphone ausgeliefert. Selbstverständlich kann die FPV-Sichtweise auch auf den Monitor der zweiten Operator-Funke übertragen werden, so dass Luftaufnahmen komplex und professionell produziert werden können.
DJI Pilot App: Volle Unterstützung für den DJI Inspire 1

Gleichzeitig mit dem Inspire 1 stellt DJI auch eine neue App für Android- und iOS-Betriebssysteme bereit. Die neue DJI Pilot App erlaubt die Anzeige des FPV-Bildes in Echtzeit und in HD-Qualität (720p). Per Smartphone oder Tablet können auch diverse Kamera-Funktionen benutzt werden, zum Beispiel der Auslöse-Mechanismus zum Starten der Foto- oder Video-Aufnahme oder Einstellungen zur Fotoqualität. Der Kopter selbst kann mit der DJI Pilot App per Touch-Feld gestartet und gelandet werden. Telemetrie- und Flugdaten wie Höhe, Geschwindigkeit oder Distanz können mit der App selbstredend angezeigt und überprüft werden. Neu ist der „Dynamic Home Point“, der die GPS-Koordinaten des Piloten ständig aktualisiert und den Kopter im Bedarfsfall (Return to Home) nicht zum gespeicherten Abflugpunkt, sondern zur aktuellen Position des Piloten zurückkehren lässt.
In der DJI Pilot App kann des Weiteren ausgewählt werden, ob Kamerabilder als DNG- oder JPEG-Datei abgespeichert werden sollen. Manuelle Kamera-Einstellungen in puncto ISO, Weißabgleich, Sättigung oder Helligkeit wurden weitgehend vom DJI Phantom 2 Vision übernommen und können per Touch-Bedienung auf dem mobilen Endgerät auch beim DJI Inspire 1 spielend leicht vorgenommen werden. Aktuelle Infos und News zum DJI Inspire 1 gibt es im Inspire-Forum auf www.Drohnen-Forum.de.
Preise, Verfügbarkeit und Bestellung

Verfügbar ist der DJI Inspire direkt im DJI Innovations Onlineshop:
Mit jeweils 2.899 US-Dollar und 3.399 US-Dollar ist der DJI Inspire 1 sicherlich kein Schnäppchen. Doch der Technologieführer feiert mit dem Quadrokopter seine Blütezeit, denn der Inspire 1 beinhaltet all das, was DJI in den vergangenen Jahren zum Markt- und Technologieführer gemacht hat. Dazu zählt der einfache und unkomplizierte Zusammenbau, das neue Ausgleichssystem ZENMUSE X3 sowie die integrierte Kamera. Zusätzlich spendiert man dem Flaggschiff allerhand Sonderfunktionen und integriert sogar das hochauflösende FPV-System DJI Lightbridge. Das alles – das Gesamtpaket an sich – macht den Inspire 1 in Anbetracht der Preispolitik anderer Hersteller fast schon zum Schnäppchen. Abstriche muss man kaum machen, auch wenn DJI auf ein redundantes System verzichtet und eine hohe Ausfallsicherheit nicht einmal mit einem optionalen Rettungsfallschirm gewährleistet. Dennoch ist der Inspire 1 mit seiner aktuellen DJI A2-Multikopter-Flugsteuerung bestens gewappnet und dürfte im Zusammenspiel mit der einfachen Bedienung als auch dem praktikablen Transport durchaus im gehobenen Segment zur Speerspitze werden. Somit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aus Kopter, 360-Grad-Gimbal und vielversprechender Kamera absolut nachzuvollziehen. Wem das alles nicht passt, der kann sich in Zukunft auf einige Updates zum DJI Inspire 1 freuen und könnte auf lange Sicht sogar Ausgleichssysteme für Kompakt- und System-Kameras montieren. Der DJI Inspire 1 kann bereits jetzt vorbestellt werden, offiziell ausgeliefert wird er jedoch spätestens Ende November / Anfang Dezember.
https://www.youtube.com/watch?v=6ddQ8VrjzvQ
https://www.youtube.com/watch?v=WYUrz8-JSJg
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