Mit der neuen DJI Mavic Mini hat DJI am 30. Oktober 2019 eine neue Kameradrohne vorgestellt. Key Feature der DJI Mavic Mini ist insbesondere das geringe Gewicht von nur 249 Gramm. Als Drohne unter 250 Gramm ist für die DJI Mavic Mini kein Drohnen-Kennzeichen notwendig. Zudem entfällt in vielen Ländern die obligatorische Registrierung. Daher eignet sich die DJI Mavic Mini ideal für unbürokratische Luftaufnahmen und Luftbilder – eine Drohne für jedermann sozusagen.
250-Gramm-Grenze für Drohnen
Mit der Drohnen-Verordnung aus dem Jahr 2017 hielt im Bereich der Drohnen und Multikopter die magische 250-Gramm-Grenze Einzug. Das bedeutet, dass für Drohnen mit einem Abfluggewicht von mehr als 250 Gramm ein feuerfestes Drohnen-Kennzeichen bzw. eine Drohnen-Plakette notwendig ist. Auf dem Drohnen-Kennzeichen werden Name und Adresse des Drohnen-Inhabers vermerkt. Für das private Fliegen einer Drohne mit einem Gesamtgewicht von über 250 Gramm ist in den USA sogar eine Drohnen-Registrierung bei der FAA (Federal Aviation Administration) notwendig.
Zudem sind neue EU-Regeln für Drohnen ab Juni 2020 in Arbeit, nach denen Drohnen in Bezug auf die technischen Eigenschaften in verschiedenen Klassen (C0, C1, C2, C3, C4) unterteilt werden. Je höher die Drohnen-Klassifizierung ist, desto höher sind Risiko und Gefahren beim Einsatz der jeweiligen Drohne (so genannte Risikokategorien). Nach den kommenden EU-Drohnen-Vorschriften sollen Drohnen unter 250 Gramm in die C0-Klasse fallen. Neben einem Gewicht von weniger als 250 Gramm gelten noch weitere Anforderungen an Drohnen mit C0-Klassifizierung. Diese müssen beispielsweise über eine Betriebsanleitung verfügen und Spielzeug-Richtlinien erfüllen. Außerdem darf die Maximalgeschwindigkeit nicht höher als 19 Meter pro Sekunde (68,4 km/h) sein und die Drohne darf keine scharfen Kanten aufweisen. Zudem muss die Höhenbegrenzung individuell und auf 120 Meter einstellbar sein. Eine Fernidentifizierung bzw. GEO-Flugbeschränkungsüberwachung oder eine elektronische ID bzw. ein elektronisches Drohnen-Kennzeichen ist für Drohnen der C0-Klasse nicht notwendig.
Abgesehen von den Risikokategorien für die Drohne selbst wird es im Rahmen der EU-Drohnen-Regeln auch noch Vorschriften für den Betrieb von Drohnen geben. Je nach Risikoniveau soll die Anwendung einer Drohne in drei Kategorien – OPEN, SPECIFIC und CERTIFIED – unterteilt werden. In den meisten Fällen dürften Hobby-Einsätze mit Drohnen wie der DJI Mavic Mini unter die OPEN-Kategorie fallen. Hierunter gelten alle Anwendungen mit geringem Risiko, so dass auch keine speziellen Fluggenehmigungen notwendig sind. Jedoch gelten strenge Anforderungen für das Fliegen innerhalb der offenen Kategorie. So darf die Flughöhe nicht über 120 Meter liegen und der Flug muss innerhalb der Sichtflug-Weite stattfinden (VLOS = Visual Line of Sight). Zusätzlich sind die individuellen Flugbestimmungen des jeweiligen EU-Landes zu beachten – etwa Mindestabstände zu sensiblen Bereichen (Restricted Flight Zones) wie Flugplätzen und Flughäfen, Energieanlagen, Militäranlagen oder Gefängnissen. Eine Versicherungspflicht ist weiterhin notwendig – unabhängig vom Gewicht oder dem Einsatzzweck der Drohne. Zudem darf mit Drohnen der C0-Klasse über Menschen und Personen (aber nicht über Menschenansammlungen) geflogen werden – entsprechend der OPEN-Unterkategorie A1.
DJI Mavic Mini: Drohne unter 250 Gramm
DJI hat nun mit der neuen DJI Mavic Mini eine Drohne auf den Markt gebracht, die die Anforderungen an die unbürokratische C0-Klasse erfüllen dürfte. Daher ist das geringe Gewicht von 249 Gramm auch direkt auf dem Gehäuse sowie auf der Verpackung aufgedruckt. Für die neue DJI Mavic Mini dürften daher nach aktueller Gesetzgebung sowie nach den kommenden EU-Richtlinien weder Drohnen-Kennzeichen noch Registrierung notwendig sein, sofern sich der Einsatz innerhalb der offenen Kategorie abspielt. Hierfür spricht auch, dass die maximale Flughöhe der DJI Mavic Mini innerhalb der DJI Fly App auf 120 Meter begrenzt werden kann. Auch ein Online-Training bzw. Online-Test ist nicht notwendig, sofern die Drohne der C0-Kategorie entspricht und keine Menschenansammlungen überflogen werden.
DJI Mavic Mini: 299 Gramm mit Propellerschutz
Achtung ist gegeben, wenn die DJI Mavic Mini mit dem Propellerkäfig bzw. Propellerschutz in Betrieb genommen wird. Denn dann wiegt die DJI Mavic Mini nicht mehr 249 Gramm, sondern insgesamt 299 Gramm. Maßgebend ist also das Gesamt-Abfluggewicht mit allen Zubehörteilen und Accessoires. Außerdem ist darauf zu achten, dass die DJI Mavic Mini entsprechend versichert ist – auch trotz des geringen Gewichts ist eine Drohnen-Haftpflichtversicherung für die DJI Mavic Mini gesetzlich vorgeschrieben. Mit 2,7k-Videoauflösung, echtem 3-Achsen-Gimbal, GPS, Schwebesensoren und einer Flugzeit von bis zu 30 Minuten sowie App-Steuerung dürfte die DJI Mavic Mini die attraktivste und technisch hochwertigste Drohne unter 250 Gramm sein.