Bereits seit einiger Zeit haben sich so genannte Tiny Whoops in der Szene der FPV-Racer etabliert. Doch was ist ein Tiny Whoop, wodurch zeichnet sich eine Tiny Whoop-Drohne aus und wo kann ich einen Tiny Whoop kaufen? Wir geben einen kurzen Einblick.
Tiny Whoop-Quadrocopter: Was ist das?
Seit geraumer Zeit hört man in der FPV-Szene immer wieder vom so genannten Tiny Whoop. Tiny Whoop hat sich sozusagen als Oberbegriff für eine spezielle Quadrocopter-Bauweise etabliert, die vorrangig über Bürstenmotoren, eine FPV-Kamera sowie einen Onboard-Sender verfügt. Klassische Tiny Whoop-Drohnen sind sehr klein und insofern den Mini- und Micro-Drohnen zuzuordnen. Größentechnisch sind Tiny Whoop-Quadrocopter etwa 8 Zentimeter lang und breit und (ohne Antenne) etwa fünf Zentimeter hoch. Die Flugzeit eines Tiny Whoop liegt bei maximal vier bis fünf Minuten. Je nach Flugsteuerung können die ferngesteuerten RC-Drohnen sogar Flips und Saltos fliegen. Das komplette Setup eines Tiny Whoop FPV-Racers setzt sich im Allgemeinen aus einem Quadrocopter-Rahmen mit Flugreglern, Motoren, Empfänger, Akku, Kamera mit Halterung und Onboard-Videosender), einem Sender und Videoempfänger sowie einer Anzeigeeinheit zusammen. Tiny Whoop-Drohnen sind daher den FPV-Drohnen zuzuordnen, da das Livebild der kleinen Kamera auf Pilotenseite angezeigt wird und die Micro-Drohne mit Hilfe eines FPV-Monitors oder einer FPV-Brille gesteuert wird. Tiny Whoop-Drohnen werden vorrangig Indoor genutzt und gelten als Alternative zu klassischen FPV-Racern.
Tiny Whoop-Quadrocopter sind in Sachen Schnelligkeit nicht unbedingt wettkampfgeeignet – vielmehr werden höhere Ansprüche in Bezug auf Wendigkeit, Flugzeit und Robustheit gestellt. Rahmen und Bauweise eines guten Tiny Whoop sollte daher strapazierfähig sein. Kennzeichnend für einen Tiny Whoop ist somit auch der Propellerschutz / Prop Guard, der die empfindlichen Propeller vor Stößen und Kollisionen im Innenbereich schützt. Verfügt die Mini-Drohne nicht über einen solchen Prop Guard, ist eher von einem Micro-FPV-Racer statt einer Tiny Whoop-Drohne zu sprechen. Für den Tiny Whoop-Trend ist insbesondere Jesse Perkins vom Team Big Whoop alias „Mr. Tiny Whoop“ verantwortlich, der Anfang des Jahres 2016 das Quadrocopter-Modell Blade Inductrix mit leistungsstarken Motoren des Typs CL-0615-14 und einer Micro-Kamera ausstattete. Zur damaligen Zeit wurde der original Tiny Whoop auf den Markt gebracht – mittlerweile gibt es aber auch Modelle anderer Hersteller und Marken, die als Tiny Whoop bezeichnet werden. Die Idee eines Tiny Whoop wurde daher zu einem Zeitpunkt geboren, als man kleine Mini- und Spielzeugdrohnen mit Hilfe von leistungsstarken Motoren und kleinen FPV-Kameras modifizierte. Die meisten Modelle unter den Tiny Whoop-Racern weisen daher eine diagonale Größe von 65 Millimetern auf. Es gibt aber auch größere Tiny Whoop-Modelle mit 75 Millimetern (z.B. BetaFPV Beta75/75S) oder gar 85 Millimetern (BetaFPV Beta85).
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Brushed-Motoren vs. Brushless-Motoren im Tiny Whoop
Zwar verfügten die ersten Tiny Whoop-Drohnen meist über Brushed-Motoren, doch mittlerweile haben sich auch Brushless-Motoren etabliert. Während Brushed-Motoren Vorteile bei Preis, Robustheit und Gewicht mitbringen, sind Brushless-Motoren hinsichtlich Power, Geschwindigkeit und Langlebigkeit meist besser aufgestellt. Brushed-Motoren eines Tiny Whoop weisen zwar eine kürzere Lebensdauer auf, sind jedoch in der Anschaffung günstiger und meist einfacher sowie schneller auszutauschen. Brushless-Motoren sind preislich zwar teurer, bieten jedoch eine höhere Langlebigkeit. Neuere Tiny Whoop-Drohnen sind vermehrt mit Brushless-Motoren ausgestattet. Hierfür spricht unter anderem die höhere Leistung bei einem geringeren Energieverbrauch – daher die bessere Effizienz. Durch den Einsatz von 2S- oder 3S-Akkus in Kombination mit Brushless-Motoren kann man die Flugzeit oder Performance eines Tiny Whoop merklich erhöhen.
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1S Tiny Whoop vs. 2S Tiny Whoop
Wer sich auf die Suche nach einem Tiny Whoop begibt oder einen Tiny Whoop kaufen möchte, wird schnell auf die Begriffe 1S und 2S stoßen. Mit 1S oder 2S wird die Anzahl der Zellen eines LiPo-Akkus ausgedrückt. Ein 1S-Lipo-Akku weist dabei eine Nennspannung von 3,7 Volt auf, während ein 2S-LiPo-Akku eine Nennspannung von 7,4 Volt aufweist. 1S-Akkus sind bei einem Tiny Whoop meist erste Wahl. Doch zunehmend werden auch 2S-Akkus bei klassischen Tiny Whoop-Drohnen verwendet, da hierdurch höhere Flugzeiten erreicht werden können. Mit passenden Motoren und Propellern kann ein 2S-Akku unter Umständen genauso effizient wie ein 1S-Akku arbeiten und zugleich höhere Fluggeschwindigkeiten ermöglichen. Tiny Whoop-Drohnen mit 2S-Akku sind aufgrund der kostspieligeren Komponenten meist teurer als Tiny Whoop-Drohnen mit 1S-Akku. Wer eine Tiny Whoop-Drohne lediglich Indoor und dabei aus Spaßzwecken – daher ohne Wettbewerbsgedanken – einsetzen möchte, kann trotz des Trends zu 2S-Akkus weiterhin zu 1S-Modellen mit Brushed-Motoren greifen. Daher entscheiden meist die Anforderungen und Anwendungsbereiche des Benutzers, welches Tiny Whoop-Modell sich am ehesten eignet.
RTF Tiny Whoop oder Tiny Whoop-Bausatz?
Tiny Whoop-Drohnen sind sowohl in „RTF“ und „BNF“-Bauweise als auch als DIY-Bausatz erhältlich. Bei RTF-Modellen sind alle erdenklichen Bauteile wie Flugregler, Motoren, Propeller, Kamera oder Sender und Empfänger und Co. vormontiert und dank mitgelieferter Fernsteuerung sofort flugbereit. BNF-Varianten sind ebenfalls vormontiert und müssen daher nicht erst zusammengebaut werden. Jedoch wird keine Flugfernsteuerung / kein Flugcontroller mitgeliefert – stattdessen muss die Tiny Whoop-Drohne je nach Kompatibilität mit einem passenden (optionalen) Flugcontroller verbunden werden.
Anfänger sollten sich beim bevorstehenden Kauf eines Tiny Whoop Quadrocopters idealerweise für ein Tiny Whoop RTF-Kit oder ein Tiny Whoop BNF-Kit entscheiden. Die Marke BetaFPV bietet den Beta65S beispielsweise in einer BNF-Variante an. Neben dem vormontierten Tiny Whoop gehört hier eine 5.8-GHz-Videobrille (VR006) sowie eine BetaFPV LiteRadio-Funkfernsteuerung mit Bayang Protocol zum Lieferumfang. Dies ist ein ideales Einsteiger-Set im Bereich der Tiny Whoop-Quadrocopter. Am Markt tummeln sich aber auch professionellere RTF-Sets mit Komponenten verschiedenster Hersteller und Marken. Neben flugfertigen Tiny Whoop-Drohnen haben sich auch Tiny Whoop-Mods etabliert. Mit günstigen Mini-Drohnen wie der Eachine E010 oder der nahezu baugleichen Blade Inductrix und entsprechenden Modifikationen sowie Bauteilen können herkömmliche Spielzeug- und Fun-Drohnen in wenigen Minuten zu einem voll funktionsfähigen Tiny Whoop-Quadrocopter mit Kamera umgebaut werden. Das Zubehör rund um Tiny Whoop-Drohnen ist enorm. Es gibt eine schier riesige Auswahl an austauschbaren und miteinander kompatiblen Tiny Whoop-Bauteilen – etwa Frames und Chassis unterschiedlicher Größen, Motoren oder Akkus. Mit der richtigen Flugsteuerung (FC = Flight Control) können sogar Funktionen wie OSD (On Screen Display) oder Altitude Hold (das Halten der Flughöhe) nachgerüstet werden – und das bei einem Abfluggewicht von weniger als 30 Gramm bis 25 Gramm.