Die meisten der aktuellen DJI-Drohnen und DJI-Fluggeräte verfügen über eine Funktion namens Return To Home – kurz RTH. Doch was ist Return To Home und welche Typen an RTH-Funktionen gibt es? Im Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um DJI’s Return To Home-Funktion.
Return To Home: Was ist das?
Return To Home (kurz RTH, Rückkehr zum Abflugpunkt) ist ein wichtiges Sicherheitsmerkmal der meisten Kameradrohnen und Multikopter. RTH wird auch als Rückkehrfunktion bezeichnet. Die Sicherheitsfunktion sorgt dafür, dass das Fluggerät zum zuletzt aufgezeichneten Startpunkt zurückkehrt. Nicht nur DJI, sondern auch Yuneec oder Parrot haben eine Return To Home-Funktion in der Drohnen-Steuerung integriert. Wir beschränken uns in diesem Artikel vorrangig auf die Return To Home-Funktion, wie sie insbesondere bei DJI-Kameradrohnen – etwa DJI Mavic 2, DJI Phantom 4, DJI Mavic Air oder DJI Spark – zu finden ist. Die RTH-Funktion von DJI-Kameradrohnen ist als Sicherheitsfunktion bzw. Sicherheitsmerkmal einzuordnen. Die Funktion ist daher nicht dazu geeignet, tolle Luftbild-Fotos oder Luftbild-Videos aufzuzeichnen. Hierfür sind insbesondere die intelligenten Flugmodi (ActiveTrack oder Point of Interest ect. pp.) zuständig. DJI hat nicht nur eine Return To Home-Funktion, sondern gleich mehrere RTH-Modi in aktuellen Kameradrohnen integriert. Derzeit sind drei RTH-Modi bzw. drei Rückkehrfunktionen zu erwähnen – der Low Battery RTH, der Failsafe RTH und der Smart RTH.
- Low Battery RTH = akkustandsbedingte Rückkehrfunktion
- Failsafe RTH = sicherheitsbedingte Rückkehrfunktion
- Smart RTH = intelligente Rückkehrfunktion
Low Battery RTH (akkustandsbedingte Rückkehrfunktion)
Wie der Name bereits vermuten lässt, hat der RTH-Modus Low Battery RTH etwas mit der Ladekapazität des Flugakkus zu tun. Somit wird der RTH-Modus dann eingeleitet, wenn der Akkustand des Flugakkus (Intelligent Flight Battery) unter ein bestimmtes Level fällt. Die so genannte akkustandsbedingte Rückkehrfunktion wird daher dann eingeleitet, wenn eine sichere Rückkehr der DJI-Drohne aufgrund einer schwachen Akkuladung nicht mehr gewährleistet werden kann. Die RTH-Rückkehr entsteht daher aus dem Verhältnis aus aktueller Höhe und aktueller Entfernung des Fluggeräts zum Start- bzw. Abflugpunkt.

Die DJI GO 4-App zeigt hierzu eine entsprechende Warnung an, wenn der Akkustand unter ein bestimmtes Level fällt. Wird die RTH-Warnmeldung ignoriert, beginnt die DJI-Drohne nach zehn Sekunden mit der Rückkehr zum Abflug- bzw. Startpunkt. Die Rückkehrfunktion kann abgebrochen werden, indem man die Rückkehrtaste oder die Flugpausentaste auf dem DJI-Controller betätigt. Doch Achtung: Bricht man die Rückkehrfunktion manuell ab, reichen die Energiereserven des Akkus möglicherweise nicht mehr aus, damit die Drohne sicher gelandet werden kann. Ein Ignorieren der Warnmeldung kann daher je nach Akkustand mit einem Absturz der Drohne einhergehen. Die Toleranzwerte für die RTH-Warnmeldung zum niedrigen Ladezustand des Akkus werden automatisch festgelegt und können nicht manuell verändert werden.

Lässt der Ladezustand des Akkus aufgrund der aktuellen Flughöhe oder Flugentfernung nur noch den direkten Landeanflug zu, landet die DJI-Drohne automatisch. Das automatische Landen im Low Battery RTH kann nicht abgebrochen werden, jedoch kann man die Fluglage der Drohne beim Landevorgang beeinflussen und die Drohne bis zur Landung teilweise manövrieren. Und sollte der aktuelle Akkustand nur noch dazu ausreichen, dass das Fluggerät aus der aktuellen Höhe herabsinkt, wird eine Warnung über einen sehr niedrigen Akkustand ausgelöst und das Fluggerät sinkt automatisch bis zur Landung ab. Die geschätzte Restflugzeit wird durch Farbe und Kennzeichnung der Akkustandsanzeige in der DJI GO 4-App jederzeit dargestellt. Die Anzeige ist daher abhängig von Standort und Ladezustand des Fluggeräts.
Failsafe RTH (sicherheitsbedingte Rückkehrfunktion)

Unter Failsafe RTH versteht man die sicherheitsbedingte Rückkehrfunktion. Die Rückkehr zum Abflugpunkt wird mit Failsafe RTH dann eingeleitet, wenn beispielsweise das Signal zur Fernsteuerung für mehr als drei Sekunden unterbrochen wird. Durch die sicherheitsbedingte Rückkehrfunktion wird daher die Route zur Rückkehr geplant, wobei die Drohne die ursprüngliche Route beibehält. Wenn das Signal zur Fernsteuerung bei aktivierter sicherheitsbedingter Rückkehrfunktion innerhalb von 60 Sekunden wieder aufgenommen wird, schwebt das Fluggerät zunächst zehn Sekunden an der aktuellen Position und wartet auf weitere Befehle des Piloten. In diesem Schwebezustand wird dem Piloten sozusagen die Möglichkeit gegeben, näher an die Position der Drohne zuzugehen. Nun kann der Pilot die Rückkehrfunktion sowohl in der DJI GO 4-App als auch mit Hilfe der Rückkehrtaste auf der Fernsteuerung abbrechen und die Steuerung übernehmen. Wird das Signal zur Fernsteuerung innerhalb von 60 Sekunden nicht wieder aufgenommen, beendet das Fluggerät die Rückkehr auf der ursprünglichen Route und fliegt auf geradem Weg zum Startpunkt zurück.

Smart RTH (intelligente Rückkehrfunktion)
Die intelligente Rückkehrfunktion (Smart RTH) dient dazu, das Fluggerät bei starkem GPS-Signal sozusagen beabsichtigt zum Startpunkt zurückfliegen zu lassen. Smart RTH wird gestartet, indem man entweder den entsprechenden Button in der DJI GO 4-App oder die Rückkehrtaste (RTH-Taste) auf dem Controller betätigt und gedrückt hält. Die intelligente Rückkehrfunktion kann mit einem weiteren Tastendruck jederzeit manuell beendet werden. Mit der Fernbedienung kann bei aktivierter Smart-Rückkehrfunktion die Geschwindigkeit oder Höhe des Fluggeräts gesteuert werden. Je nach Kameradrohne bzw. DJI-Drohnenmodell werden bei der Rückkehr vorausliegende Hindernisse in bis zu 300 Metern Entfernung mit Hilfe der Primärkamera erkannt.
Hindernisvermeidung bei der Rückkehr zum Abflugpunkt

Moderne DJI-Kameradrohnen verfügen über allerhand Hindernissensoren. Der DJI Mavic 2 ist beispielsweise mit einer omnidirektionalen Hindernissensorik ausgestattet. Mit Hilfe dieser Sensoren sind DJI-Drohnen in der Lage, auch beim Rückflug zum Abflugpunkt etwaige Hindernisse aktiv zu umfliegen. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass die vorwärts und rückwärts gerichteten Hindernissensoren auf ausreichende Licht- und Sichtverhältnisse zurückgreifen können. Die Hindernisvermeidung bei der Rückkehr zum Abflugpunkt geht zunächst einmal mit einer Verlangsamung der Fluggeschwindigkeit einher. Anschließend stoppt und schwebt das Fluggerät, um einen vertikalen Steigflug einzuleiten. Wird von den Hindernissensoren kein Hindernis erkannt, bleibt das Fluggerät auf der aktuellen Flughöhe stehen und fliegt anschießend wie geplant zum Abflugpunkt zurück.