Nordpol, Krailling – Wie der Weihnachtsmann nach überstandener Weihnachtszeit bekannt gab, werde er ebenso wie diverse Kurier- und Logistikunternehmen auf innovative Drohnen-Technik setzen. Denn während unter anderem das US-amerikanische Onlineversandhaus Amazon erste Pläne zur Warenlieferung mit Drohnen Anfang Dezember veröffentlichte, soll der Weihnachtsmann zusammen mit dem Drohnen-Spezialisten Ascending Technologies aus Krailling (Oberbayern) schon im Vorfeld an einer entsprechenden Lösung gearbeitet haben.
Mit Hilfe von Drohnen will der Weihnachtsmann auch im Jahr 2014 Geschenke ausliefern. „Das Pilotprojekt am Heiligabend 2013 verlief äußerst vielversprechend. In den meist schneefreien Regionen Deutschlands war es bisher ein richtiger Kraftakt, den Schlitten mit all den Geschenken zu ziehen. Mit Drohnen kann ich die Geschenke deutlich einfacher vorbeibringen. Außerdem können wir von nun an auf Rudolph und all die anderen Rentiere verzichten.“ Gegenüber Drohnen.de bestätigte der Weihnachtsmann, dass die mit bis zu acht Rotoren ausgestatteten Multikopter als äußerst effektive Gabenbringer eingesetzt werden könnten. „Drohnen benötigen kein Futter und sind besonders ausdauernd. Deshalb möchten wir im Jahr 2014 alle Rentiere in den Urlaub schicken. Damit werden Kosten eingespart und alle Geschenke kommen in Zukunft pünktlich bei den Kindern an.“
Auch die Ascending Technologies GmbH, ein in Deutschland ansässiger Entwickler der hochinnovativen Drohnen, ist vom neuen Gabendienst beeindruckt: „Deutschlandweit konnten unsere Drohnen alle Geschenke pünktlich zu den Kindern bringen und unsere GPS-Systeme arbeiteten punktgenau und verlässlich. Es war eine gute Idee, den Weihnachtsmann mit unseren Multikoptern auszustatten. Nun müssen wir noch Drohnen entwickeln, die auch über ganze Kontinente fliegen können. Bezüglich Reichweite und Aufstiegshöhe sind fliegende Rentiere den Drohnen noch deutlich überlegen. Aber auch dieses Problem werden unsere Ingenieure noch in den Griff bekommen.“
Missverständnis und Argwohn gleichermaßen herrscht hingegen bei der Gewerkschaft für Rentiere (GfRenTi). „Wohl kaum werden Drohnen das Rentier in absehbarer Zeit ersetzen können. Außerdem ist es einfach nicht hinzunehmen, dass die unbemannten Flugobjekte künftig Geschenke bringen und damit die Arbeitsplätze der Rentiere gefährden. Unsere Rentiere sind kräftig und können viel längere Strecken zurücklegen. Letztlich muss sich die Bevölkerung dagegen wehren, dass sich der Weihnachtsmann auf die faule Haut legen will“, sagte eine GfRenTi-Specherin gegenüber Drohnen.de.
Skepsis herrscht außerdem bei den deutschen Behörden. Diese wollten dem Weihnachtsmann vorerst keine Fluggenehmigungen erteilen, da der nächtliche Drohnen-Einsatz noch mit zahlreichen Risiken verbunden sein soll. „Der bürokratische Aufwand bezüglich gewerblicher Aufstiegsgenehmigungen ist ein richtiges Hindernis für jeden Piloten“, konstatiert der Weihnachtsmann kurz vor seiner Heimreise zum Nordpol. „Ich bin dennoch guter Hoffnung, dass die entsprechenden Behörden diese Probleme in den kommenden Jahren einfacher lösen werden. Unser Pilotprojekt hat gezeigt, dass Lieferlogistik mit Drohnen keine Zukunftsmusik mehr ist.“