Die Forschung der Unterwasserwelt ist extrem zeit- und kostenaufwendig. Da Tiere nicht gestört oder verängstigt werden dürfen, müssen Wissenschaftler sehr vorsichtig bei ihren Forschungsversuchen agieren. Nun wollen das geophysische Institut und Forscher der Fischerei- und Ozean-Wissenschaft der University of Alaska Fairbanks in einem Feldversuch unbemannte Flugsysteme bei der Forschung von Otter-Populationen einsetzen.
Otter sind hundeartige Raubtiere und werden der Unterfamilie der Marder zugeordnet. Vom Fisch-, Altwelt-, See-, Riesen- oder Neuweltotter gibt es insgesamt 13 Arten in sieben verschiedenen Gattungen. Da Otter gemeinhin als Nahrungskonkurrenten der Menschen angesehen werden, werden sie – trotz Verbot – immer noch gejagt. Zudem werden insbesondere Seeotter-Populationen durch Wasser- und Umweltverschmutzung, Überfischung sowie dem konzentrierten Einsatz von Insektiziden und Pestiziden gefährdet.
Drohnen sollen Otter fotografieren
Otter sind auf ihre Umwelt angepasst und Leben zumeist in der Nähe von Gewässern. Drum ist insbesondere die Forschung von Seeottern kein einfaches Unterfangen und für Wissenschaftler nicht nur mühselig, sondern auch kostspielig. Tierschützer und Wissenschaftler müssen beim Erstellen von Studien stets darauf Acht geben, Otter in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Einen wichtigen Beitrag bei der Forschung von Seeottern sollen künftig unbemannte Flugsysteme wie Drohnen und Multikopter leisten.
Bessere Ergebnisse bei der Otter-Forschung
Die staatliche Universität in Fairbanks im US-Bundesstaat Alaska (University of Alaska Fairbanks) ist vor allen Dingen für ihre Forschung und Lehre in Bereichen der arktischen Biologie, der Geologie oder der Wildlife-Biologie bekannt. In Zusammenarbeit mit dem geophysischen Forschungsteam wollen weitere Forscher der Fischerei- und Ozean-Wissenschaft zukünftig Drohnen einsetzen, um mit hochauflösenden Luftbildern das Verhalten von Seeottern zu erforschen. Der Vorteil bei Drohnen: Sie fliegen in großen Höhen, sind vergleichsweise leise und werden damit von den Seeottern nicht bemerkt. Die Studien sollen durch den Einsatz von Drohnen mit natürlicheren Daten gespeist werden und effektiveren Aufschluss über das Verhalten der Seeotter geben. Es gilt, den Lebensraum und das Verhalten der Seeotter an Stränden und Ufern genauer zu beobachten und damit auch wichtige Erkenntnisse durch natürliche Veränderungen, aber auch unnatürliche Veränderungen durch den Klimawandel, zu finden. Auch Umweltverschmutzungen durch Havarien (Ölpest durch Rohöl oder Mineralölprodukte) und ihre Auswirkungen auf Tierpopulationen sollen mittels Drohnen genauer erforscht werden.
Hochauflösende Luftbilder helfen bei der Auszählung von Kleinstlebewesen
Die Forscher setzen auf die traditionelle Strandfeld-Arbeit, bei der mittels PVC-Rohren kleine Raster an Ufern und Stränden ausgelegt werden. In diesen Rastern werden bei Ebbe anhand der hochauflösenden Luftbilder selbst kleine Schnecken, Seesterne, Seetang, diverses Seegras und anderen Lebewesen gezählt. Die Ergebnisse geben schließlich Aufschluss über den Zusammenhang zwischen dem Nahrungsangebot, dem Seeotter-Vorkommen und dem Fressverhalten von Seeottern.