Mit der GoPro HERO 7 Silver und der GoPro HERO 7 White hat Marktführer GoPro zwei günstigere Alternativen zur GoPro HERO 7 Black im Programm. Die beiden Einsteiger-Varianten sind nicht nur günstiger, sondern bieten auch weniger Features und Ausstattungsmerkmale. Doch lohnt sich der Aufpreis zur GoPro HERO 7 Black wirklich? Und wo liegen die Vor- und Nachteile der GoPro HERO 7 Silver und GoPro HERO 7 White? Wir klären auf.
GoPro HERO 7: Für Einsteiger und Profis?
GoPro splittet die siebte Generation der beliebten HERO-Kamera in drei Modelle – die GoPro HERO 7 Black, GoPro HERO 7 Silver und GoPro HERO 7 White. Rein optisch unterscheiden sich die Modelle insbesondere farblich. So ist die GoPro HERO 7 Black in Schwarz ausgeführt, während bei der GoPro HERO 7 Silver und der GoPro HERO 7 White ein jeweils dunkleres bzw. helleres Grau zum Einsatz kommt. Die GoPro HERO 7 White ist daher nicht wirklich weiß, auch wenn die Namensgebung darauf hindeutet. Rein optisch fällt auf, dass die beiden günstigeren Modelle auf ein frontseitiges Status- und Info-Display gänzlich verzichten. Das rückseitige Touch-Display mit einer Größe von zwei Zoll ist jedoch bei allen Modellen verbaut und sorgt für eine intuitive Steuerung und Bedienung via Touch-Funktion. Rein haptisch und optisch sind alle GoPro HERO 7-Modelle hochwertig verarbeitet. Ohne Schutzgehäuse sind alle Modelle – auch die GoPro HERO 7 Silver und die GoPro HERO 7 White – bis zu einer Wassertiefe von zehn Metern wasserdicht. Das SuperSuit-Schutzgehäuse, das für eine Wasserdichtigkeit von bis zu 60 Metern sorgt, ist jedoch nur der Black-Variante vorbehalten. Möchte man sich daher als Taucher eine GoPro HERO 7 zulegen, muss man notgedrungen zum teuersten Modell greifen. Soll die Kamera jedoch nur beim Schnorcheln eingesetzt werden und eine grundlegende Staub- und Wasserdichtigkeit bieten, kann man auch zu den günstigeren Modellen greifen. Zum Lieferumfang gehören jeweils Kamera, Befestigungsrahmen, Klebehalterungen, Befestigungsclip, USB-C-Kabel und Flügelschraube.
GoPro HERO 7 White | GoPro HERO 7 Silver | GoPro HERO 7 Black | |
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Aufgrund der unterschiedlichen Ausstattungsmerkmale und Funktionen unterscheiden sich die drei Modelle natürlich auch preislich. Für das Flaggschiff, die GoPro HERO 7 Black, werden ab Marktstart satte 429,99 Euro fällig. Die günstigeren Varianten der GoPro HERO 7 schlagen mit jeweils 329,99 Euro (GoPro HERO 7 Silver) bzw. 219,99 Euro (GoPro HERO 7 White) zu Buche. Zwischen dem teuersten und dem günstigsten Modell liegt daher ein Preisunterschied von beträchtlichen 210,- Euro. Der Preisunterschied zwischen GoPro HERO 7 Black und GoPro HERO 7 Silver liegtbei genau 100,- Euro. Die Abmessungen der drei GoPro-Modelle sind nahezu identisch – nur die GoPro HERO 7 Black weist eine etwas höhere Tiefe von 33 Millimetern statt 28,3 Millimetern auf. Dass die Einsteiger-Varianten etwas flacher ausfallen, liegt offensichtlich am austauschbaren Objektivschutz der GoPro HERO 7 Black. In Sachen Gewicht werden die Unterschiede deutlicher: Während die GoPro HERO 7 Black satte 116 Gramm auf die Waage bringt, liegt das Gewicht der GoPro HERO 7 White und GoPro HERO 7 Silver bei jeweils 92,4 bzw. 94,4 Gramm.
Zum ausführlichen Vergleich: GoPro HERO 7 White vs. GoPro HERO 7 Silver vs. GoPro HERO 7 Black
GoPro HERO 7 White vs. GoPro HERO 7 Silver: Hauptunterschied bei der Auflösung
Zwischen der GoPro HERO 7 White und der GoPro HERO 7 Silver liegt ein Preisunterschied von 110,- Euro (ausgehend von der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers). Technisch unterscheiden sich die beiden Modelle im Großen und Ganzen durch drei Merkmale: Die GoPro HERO 7 Silver ermöglicht 4K-Aufnahmen bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde, während die GoPro HERO 7 White maximal FullHD-Aufnahmen bei 60 Bildern pro Sekunde erlaubt. Bevor man sich für eines der beiden GoPro-Modelle entscheidet, sollte man sich daher im Klaren darüber sein, dass die GoPro HERO 7 White lediglich in maximaler 1080p-Auflösung filmt – und damit nicht mehr wirklich dem Stand der Zeit angemessen ist.
Der zweite, hauptsächliche Unterschied ist, dass die GoPro HERO 7 Silver über integriertes GPS verfügt, während die GoPro HERO 7 White auf ein integriertes GPS-Modul verzichtet. Somit bietet das günstigste Einsteiger-Modell nicht die Möglichkeit, mit so genannten „Stickern“ bzw. GPS-Messdatenstickern beispielsweise Geschwindigkeit, zurückgelegte Entfernung oder Höhenmeter aufzuzeichnen und im Videomaterial hinzuzufügen. Die „Sticker“-Funktion ist jedoch kein wirkliches Argument, um sich die teurere GoPro HERO 7 Silver zuzulegen. Ähnliches gilt für den dritten Ausstattungsunterschied — die Rede ist von der WDR-Funktion, die auch nur der GoPro HERO 7 Silver vorbehalten ist. Mit der WDR-Funktion (Wide Dynamic Range) können Fotos aufgezeichnet werden, die vor allen Dingen in dunklen Bereichen einen höheren Dynamikumfang und bessere Kontraste bieten. Da die GoPro HERO 7 als Action-Kamera und weniger als Foto-Kamera konzipiert ist, kann man in den meisten Fällen auf eine WDR-Fotofunktion verzichten. Vielmehr entscheiden daher die Ansprüche an die Videoauflösung und Framerate, ob man sich nun die GoPro HERO 7 Silver mit maximaler 4K-Auflösung bei 30 fps oder die GoPro HERO 7 White mit maximaler FullHD-Auflösung bei 60 fps zulegen möchte.
Kein austauschbarer Akku bei White und Silver
Wer sich die GoPro HERO 7 in der Silver- oder White-Variante zulegt, sollte den fest integrierten 1.220-mAh-Akku beachten. Denn im Gegensatz zur GoPro HERO 7 Black – dem Top-Modell – ist der Akku der GoPro HERO 7 Silver und GoPro HERO 7 White nicht austauschbar. Man kann sich also keinen zweiten Ersatz- bzw. Zusatzakku zulegen, um beim Filmen den leeren Akku gegen einen geladenen Akku auszutauschen. Somit eignet sich die GoPro HERO 7 Silver und GoPro HERO 7 White eher für Gelegenheitsfilmer, die die Action-Kamera nur kurz benutzen und nicht etwa für Dokumentationen oder auf längeren Reisen verwenden möchten. Immerhin bietet es sich dank USB-C-Anschluss an, die GoPro-Einsteigervarianten mit Hilfe einer Powerbank auch unterwegs mit frischem Saft zu versorgen. Trotzdem ist ein fest integrierter Akku natürlich immer im Nachteil und auch nicht empfehlenswert, insofern als man den Energiespeicher nach ein paar Jahren nicht mal eben austauschen kann. Durch den nicht wechselbaren Akku entfällt im Vergleich zur GoPro HERO 7 Black natürlich auch die untere Klappe mit dem klassischen Akkufach und Speicherkarten-Slot. Letzterer befindet sich nun hinter der seitlichen Klappe direkt neben dem USB-C-Anschluss. Neben der Akkuproblematik ist auch zu erwähnen, dass die GoPro HERO 7 Black eine deutlich bessere Tonqualität bei der Tonaufnahme bzw. Stereo-Audio mit sich bringt. Denn während GoPro HERO 7 White und GoPro HERO 7 Silver nur über zwei Mikrofone verfügen, weist die GoPro HERO 7 Black gleich drei Mikrofone auf. Alle Kameras verfügen über eine Rausch- und Windgeräuschunterdrückung – und trotzdem liefert die GoPro HERO 7 Black die besseren Tonergebnisse. Außerdem ist es nur bei der GoPro HERO 7 Black möglich, per optionalem 3,5-Millimeter-Mikrofonadapter ein externes Mikrofon an den USB-C-Anschluss anzuschließen. Wer hochwertige Tonaufnahmen vornehmen und nicht auf den Audioeingang verzichten möchte, muss daher ebenfalls zur GoPro HERO 7 Black greifen. Das gilt übrigens auch für den HDMI-Videoausgang zum Anschließen an einen Fernseher – nur dies ist mit Hilfe eines microHDMI-Kabels und des HDMI-Anschlusses bei der GoPro HERO 7 Black und nicht bei den günstigeren Modellvarianten möglich.
Kein Protune-Modus und nur Standard-Stabilisierung
Die GoPro HERO 7 White und die GoPro HERO 7 Silver verfügen im Vergleich zur teuren GoPro HERO 7 Black auch nicht über den beliebten Protune-Modus. Darunter versteht man einen Einstellungsmodus, der individuelle Einstellungen beim Weißabgleich, beim Farbprofil, beim ISO-Limit, bei der Schärfe oder bei der Belichtungskorrektur erlaubt. Wer also beispielsweise den Gesamtfarbton schon während der Aufnahme des Videos verändern oder ein flaches, möglichst neutrales Farbprofil für die spätere Nachbearbeitung auswählen möchte, kann auf die Protune-Möglichkeiten nur bei der GoPro HERO 7 Black zurückgreifen. Das ist auch ein Grund, warum ein Profifilmer in jedem Fall die GoPro HERO 7 Black bevorzugen sollte. Einsteiger, die auf individuelle Kameraeinstellungen oder eine spätere Postproduktion keinen großen Wert legen, können aber auch zu den Einsteiger-Varianten ohne Protune-Modus greifen. Apropos Nachbearbeitung: Wer Fotos im RAW-Format für eine spätere Bildbearbeitung aufzeichnen möchte, muss ebenfalls zwangsläufig zum Top-Modell greifen, da die günstigere GoPro HERO 7 White und GoPro HERO 7 Silver nicht über dieses Feature verfügen. Zudem verzichten die günstigeren Modelle auf den Modus „Nachtaufnahme“, „Videoschleife“, „Zeitraffer-Fotos“ oder „Zeitraffer bei Nacht“ – tolle Features, die man sich bei der GoPro HERO 7 Black nicht entgehen lassen sollte.
Sprachsteuerung bei allen Modellen – mit kleinen Einschränkungen
Alle Modelle, also auch die beiden günstigen Einsteiger-Varianten, sind mit einer intuitiven Sprachsteuerung ausgestattet. Mit Hilfe von Sprachbefehlen kann beispielsweise die Videoaufnahme gestartet und gestoppt, ein HiLight gesetzt, ein Foto aufgezeichnet, eine Zeitraffer-Aufnahme gestartet und gestoppt oder in den Serienbild-Modus gewechselt werden. Die Sprachsteuerung ist aktuell in zehn verschiedenen Sprachen – darunter Englisch, Französisch oder Deutsch verfügbar. Abstriche muss man dennoch machen, da die beiden günstigeren Modell nicht über die Funktion „Aktivieren durch Stimmeingabe“ verfügen. Mit dieser Funktion kann die Kamera bis zu acht Stunden nach dem Ausschalten via Sprachbefehl eingeschaltet werden. Dazu muss man bei der GoPro HERO 7 Black lediglich die Option „Aktivieren durch Stimmeingabe“ einschalten und die Sprachsteuerung aktivieren.
Neben dem Protune-Modus verzichten die günstigeren Modelle aber auch auf HyperSmooth
Wichtig zu wissen ist auch, dass die GoPro HERO 7 Black als einziges GoPro-Modell über die so genannte HyperSmooth-Bildstabilisierung verfügt. Die GoPro HERO 7 White und die GoPro HERO 7 Silver verfügen zwar auch über eine elektronische Bildstabilisierung, allerdings nur über die Standard-Stabilisierung. Grundsätzlich liefert die Standard-Bildstabilisierung gut stabilisierte Bewegtbilder – vergleichbar mit der GoPro HERO 6 Black. Wer jedoch die HyperSmooth-Bildstabilisierung mit der Standard-Bildstabilisierung direkt vergleicht, wird starke Unterschiede erkennen. Insbesondere Gegenpendler, etwa durch Lenkbewegungen beim Fahrradfahren, werden mit der HyperSmooth-Bildstabilisierung besser dargestellt. Außerdem minimiert die HyperSmooth-Stabilisierung den Rolling Shutter-Effekt. Aber: Da die HyperSmooth-Stabilisierung rechenintensiver ist, verbraucht sie gegenüber der Standard-Stabilisierung mehr Strom. Daher entscheiden Einsatzzweck und nicht zuletzt das Budget, ob man sich nun eines der beiden Einsteiger-Modelle oder doch die ausgereiftere GoPro HERO 7 Black zulegen sollte. Neben dem Einschalten per Sprachbefehl fehlt es den günstigeren Modellen aber auch an der Livestreaming-Funktion, der HDR- bzw. SuperFoto- oder der neuen TimeWarp-Funktion. Insbesondere die SuperFoto- und TimeWarp-Funktion sind Features, die die GoPro HERO 7-Generation so interessant und vielfältig machen. Besitzer einer GoPro Karma sollten sich außerdem darüber bewusst sein, dass lediglich die GoPro HERO 7 Black mit der Kameradrohne kompatibel ist.
Fazit und Bewertung
Mit den beiden günstigeren Modellen versucht GoPro zwei Action-Kameras als Einsteiger-Modelle zu vermarkten. Auf den ersten Blick sind sich alle Modelle recht ähnlich – warum sollte man also zum teuersten Profi-Modell greifen? Schaut man sich die Ausstattungsmerkmale und Features jedoch genauer an, sind die Unterschiede zwischen GoPro HERO 7 White und GoPro HERO 7 Silver im Vergleich zur GoPro HERO 7 Black zu groß, so dass sich die Ersparnis eigentlich kaum lohnt. Schon allein das nicht erhältliche SuperSuit-Schutzgehäuse und die eingeschränkte Wasserdichtigkeit, der nicht austauschbare Akku, der fehlende Protune-Modus, das nicht verbaute Status-Display oder die schon aus der GoPro HERO 6 bekannte Standard-Bildstabilisierung sind nur einige Mankos der günstigeren GoPro-Einsteiger-Modelle, die in keinem Verhältnis zur Ersparnis stehen. Einsteiger sollten sich daher den Kauf des aktuellen Top-Modells überlegen und das Budget noch etwas auflockern, da langfristig nur die GoPro HERO 7 Black das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.