Auf dem Genfer Autosalon zeigt Automarke Land Rover mit dem „Project Hero“ eine ganz besondere Variante des Discovery. Das Geländefahrzeug verfügt über eine Drohne an Bord, die sogar während der Fahrt auf dem Geländewagen starten und landen kann. Das österreichische Rote Kreuz wird die Fähigkeiten von Project Hero demnächst in der Praxis erproben, um die Hilfe im Not- und Katastropheneinsatz weiter zu verbessern.
Land Rover Discovery kommt mit innovativer Drohnen-Technologie
Mit dem Project Hero haben sich die Fachleute der Abteilung Jaguar Land Rover Special Vehicle Operations (SVO) etwas ganz besonderes einfallen lassen. Die exklusiv für das österreichische Rote Kreuz entwickelte Variante des Land Rover Discovery verfügt über eine Drohne, um bei künftigen Such- und Rettungsmissionen optimal arbeiten zu können. Die Rotkreuz-Notfallteams im Alpenland können das Spezialfahrzeug auf Herz und Nieren testen. Mithilfe des Discovery möchte man die Reaktionszeiten in Not- und Katastrophenfällen weiter verkürzen können und so noch mehr Leben retten.
Drohne übermittelt Live-Fotos zu Nothilfeteams
Die Drohne soll die ohnehin bereits herausragende Leistungsfähigkeit des neuen Land Rover Discovery nochmals erweitern. Befindet sich die Kameradrohne in der Luft, können die Kamerabilder live zu den Nothilfeteams des Roten Kreuzes übertragen werden. Damit wird es den Rettern möglich, schneller und effektiver auf Ereignisse wie Erdrutsche, Überflutungen, Erdbeben oder Lawinen zu reagieren. Denn oftmals verändern die Naturkatastrophen die Landschaft dramatisch, sodass Karten wertlos werden. Das macht es noch schwieriger, Überlebende aufzuspüren und zu retten. Eine Drohne jedoch verschafft den Rettern den Blick aus der Vogelperspektive auf das Geschehen – aus sicherer Entfernung können die Helfer das Katastrophenszenario mithilfe der Drohne untersuchen und einschätzen. Die Drohne wird dabei mittels einer Tablet-App gesteuert. Damit können die Helfer in der sicheren Umgebung des Discovery bleiben, während die Drohne die Verhältnisse aus der Luft erkundet.
Align M480L Quadrocopter
Das Entwicklerteam setzt dabei auf einen Quadrocopter des taiwanischen Herstellers Align. Der mit 381 Millimetern Rotordurchmesser dimensionierte M480L bringt ein Leergewicht von 2.700 Gramm und ein maximales Abfluggewicht von bis zu 7.200 Gramm auf die Waage. Der Sende- und Empfangsradius liegt bei rund einem Kilometer, während die Flugdauer unter Verwendung eines 6S 5200 mAh-Akkus mit etwa 20 Minuten bemessen ist. Die Höchstgeschwindigkeit des Align M480L ist mit bis zu 54 km/h angegeben.
Im Übrigen zeichnet sich die Rettungsvariante des Land Rover Discovery durch einen 3,0-Liter-Turbodiesel-Sechszylinder, einen Schwerlast-Schiebeboden im Kofferraum für zusätzliche Arbeitsflächen oder eine Trennplatte für die Rücksitzbank aus, wobei letztere zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten für Equipment bietet. Optisch fallen außerdem neu positionierte LED-Leuchten für eine verbesserte Sicht bei Nacht sowie das auffällige Außenkleid auf.
https://www.youtube.com/watch?v=hRdim3H98XQ
Drohnen-Land-Rover ab Juni 2017 im Einsatz
Ab Juni übernimmt das österreichische Rote Kreuz das Project Hero. Der Drohnen-Discovery wird dann zwölf Monate lang im Rotkreuz-Trainingszentrum in Erzberg in der Steiermark sowie in Wien zum Einsatz kommen. Die Retter nutzen die Drohne unter anderem für Übungen, um neue und innovative Wege der Nothilfe zu entwickeln – außerdem für Simulationen komplexer Szenarien von Naturkatastrophen, etwa bei Nacht oder in dichten Wäldern. Darüber hinaus wird Project Hero auch Unterstützung bei konkreten Notfällen leisten, etwa wenn das Rote Kreuz bei heftigen Schneefällen oder Hochwasser gefragt ist.