Aibot X6 V2: Neuer Profi-Kopter will den Himmel stürmen

Knapp 150 Exemplare des Aibot X6 konnte das Unternehmen Aibotix aus Kassel weltweit an den Mann bringen. Nun wollen die global agierenden Spezialisten für intelligente Mulitkopter mit einer zweiten Variante des X6 nachlegen, deren Änderungen eigentlich nur im Detail zu entdecken sind.

Der Aibot X6 V1 verkaufte sich bereits prächtig. Das Kasseler Unternehmen ist in der Kopter-Brachne seit 2010 tätig und profitierte auch im vergangenen Jahr vom nationalen wie auch internationalen Drohnen-Boom. Bei der Entwicklung des überarbeiteten Aibotix konzentrierte man sich vor allem auf eine einfache Steuerung und Montage, womit die Einsatzbereitschaft der neuen Aibotix-Produkte immer breiter gefächert sein soll. Beispielsweise veranstaltet die Aibotix GmbH zusammen mit Leica Geosystems die Leica Tour, auf der über neueste Technologien und Lösungen im Vermessungswesen informiert wird. Mit Vorträgen und Praxisvorführungen vor Ort ermöglicht Aibotix einen ungeschminkten Einblick auf hausgemachte Produkte und deren Verwendungszweck.

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Die überarbeitete Version des Aibot X6 kann per Knopfdruck gestartet und gelandet werden. Eine vereinfachte Steuerung sowie eine automatische Höhenhaltung erlaubt, dass der Kopter auch von ungeübten Piloten gesteuert werden kann. Laut Jörg Lambrecht, Gründer und Geschäftsführer der Aibotix GmbH, werden die Anwendungsbereiche mit dem automatisierten Start- und Lande-Prozess um ein Vielfaches erweitert. Dazu gehört u.a. die geografische Datenerfassung, die Landvermessung, Inspektionsaufgaben im industriellen Bereich, Luftaufnahmen für private und gewerbliche Zwecke oder das Überblicken von Gefahren- und Katastrophengebieten.

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Besonders praktisch ist auch der Übungs- und Trainingsmodus, bei dem der Kopter in einem virtuellen Schutzraum geflogen werden kann. Will der Pilot eine der virtuellen Grenzzäune des Schutzraums passieren, stoppt das System automatisch und der Aibotix X6 V2 macht vor der gedachten Barriere Halt. Außerdem können Wegpunkte definiert werden, die das unbemannte Luftfahrzeug autonom absolviert. Spielend leicht können Objekte wie Türme, Gebäude oder Waldabschnitte umflogen werden. Das erleichtert die Arbeit von Luftfotografen oder Vermessungstechniken ungemein, braucht sich doch der Pilot lediglich auf die richtige Perspektive konzentrieren und kann die Steuerung der Drohne dem System selbst überlassen. Eine standardisierte Schnittstelle kann verschiedene Messinstrumente oder Sensoren in dem Flugsystem integrieren. Je nach Einsatzzweck können somit Wärmebildkameras, digitale Spiegelreflexkameras, Multispektralkameras oder sogar LiDAR-Systeme und Gas-Messgeräte installiert werden. Eine vollautomatische Kalibrierung soll die Bedienung ebenfalls vereinfachen. Um die zusätzlichen Systeme auch zuverlässig in die Luft zu bringen, wurde auch die Nutzlast optimiert. Nunmehr beträgt die Nutzlast der überarbeiteten Variante des Aibot X6 rund 3 Kilogramm, die Flugzeit soll je nach Zuladung bei bis zu 30 Minuten liegen. Das Gehäuse ist aus Carbon gefertigt, das Abfluggewicht liegt je nach Ausstattung (Akku und Zuladung) zwischen 4.600 Gramm und 7.500 Gramm. Die maximale Flughöhe ist mit 3.900 Meter über N.N. bzw. bei bis zu 2000 Meter über Grund angegeben.

Günstig ist der Aibotix X6 V2 allerdings nicht: Das Basis-Paket aus einer Funkfernsteuerung, vier Akkus, Landegestell, Koffer, Kamera-Vorbereitung samt Spezialaufhängung für verwackelungsfreie Bilder (sprich Gimbal) sowie neuem Flugassistenten und GPS-Hold-Funktion ist ab 29.000,- Euro erhältlich. Für den Privatanwender wird sich das Flugsystem also nicht allzu schnell rentieren, doch für den industriellen Bereich spricht trotz des hohem Preises die einfache Steuerung und die freie Erweiterbarkeit.