Die RWE Offshore Wind GmbH hat mit einem mehrphasigen Pilotprojekt einen bedeutenden Schritt in Richtung autonomer Offshore-Logistik vollzogen. Erstmals wurden im deutschen Offshore-Luftraum autonome Transportdrohnen erfolgreich im täglichen Betrieb von Windparks eingesetzt. In Kooperation mit Skyways, Skyports Drone Services und Ampelmann Operations führte RWE mehr als 80 erfolgreiche Flüge durch, um die Machbarkeit und Effizienz drohnengestützter Lieferungen zu demonstrieren.

🚁 Pionierarbeit für klimafreundliche Offshore-Logistik
Die Testflüge fanden in den Offshore-Windparks Nordsee Ost (nördlich von Helgoland) und Arkona (Ostsee, nordöstlich von Rügen) statt. Ziel war es, zu zeigen, wie Drohnenlieferungen den Materialtransport zu Offshore-Windkraftanlagen optimieren, die Sicherheit erhöhen und zugleich CO₂-Emissionen und Betriebskosten reduzieren können. Nach Angaben von Sven Utermöhlen, CEO von RWE Offshore Wind, könnten Transportdrohnen künftig „ein integraler Bestandteil der Wartungs- und Betriebsabläufe“ werden.

In der jüngsten Testreihe im September 2025 führte RWE mit dem Partner Skyways regelmäßige autonome Langstreckenflüge vom Hafen Mukran (Rügen) zum Offshore-Windpark Arkona durch. Die Drohne transportierte bis zu 10 Kilogramm Fracht über eine Distanz von mehr als 40 Kilometern in weniger als 30 Minuten – halb so lange wie ein herkömmlicher Schiffstransport. Am Ziel positionierte sich das System präzise über einer Windturbine und ließ die Fracht vollautomatisch ab. Die Flüge, überwacht von Piloten von Skyports Drone Services, stellen die ersten wiederholten Beyond Visual Line of Sight (BVLOS)-Lieferungen im deutschen Offshore-Bereich dar – und damit eine technologische Premiere.

⚙️ Kurzstrecken-Logistik vom Service-Schiff zur Turbine
Parallel dazu testete RWE gemeinsam mit Ampelmann Operations den Einsatz von elektrischen Multirotor-Drohnen für Kurzstreckenflüge zwischen Service-Schiffen und Windturbinen im Windpark Nordsee Ost. Dabei wurden bis zu 30 Kilogramm Nutzlast transportiert – darunter Ersatzteile, Werkzeuge und medizinische Ausrüstung. Durch die Drohnenlieferungen konnten lange Kranzeiten und Überfrachtungen vermieden werden. Die Tests zeigten, dass sich pro Turbinenbesuch über 90 Minuten Arbeitszeit einsparen lassen, während der Kraftstoffverbrauch und CO₂-Ausstoß signifikant sinken. Zudem simulierte RWE den Einsatz in Notfallszenarien, bei denen die Drohnen medizinische Materialien direkt auf die Gondel liefern konnten.
Mit diesen Flügen hat RWE gezeigt, dass Transportdrohnen unter realen Offshore-Bedingungen nicht nur praktikabel, sondern auch sicher und effizient einsetzbar sind. Nach Abschluss der Versuchsreihen plant das Unternehmen, die Technologie in die regulären Betriebsprozesse zu integrieren und perspektivisch auf internationale Windparks auszuweiten.

Der Nutzen der Technologie ist vielfältig: Drohnen verringern die Zahl der notwendigen Schiffs- und Helikoptertransporte, reduzieren Risiken für das Wartungspersonal und tragen zur Kostensenkung bei. Durch die schnellere Versorgung mit Ersatzteilen lassen sich Stillstandszeiten verkürzen, was wiederum die Verfügbarkeit der Anlagen steigert. Die drohnengestützte Offshore-Logistik ist damit ein zentraler Baustein für effiziente, sichere und nachhaltige Betriebsmodelle in der Offshore-Windenergie.

🌊 RWE Offshore Wind – weltweit führend in der Offshore-Energie
RWE betreibt derzeit 19 Offshore-Windparks in fünf Ländern und baut vier weitere Projekte: Sofia (UK, 1,4 GW), Thor (Dänemark, 1,1 GW), OranjeWind (Niederlande, 795 MW) und das Nordseecluster (Deutschland, 1,6 GW). Das Unternehmen zählt zu den führenden Akteuren der globalen Energiewende und investiert Milliarden in den Ausbau erneuerbarer Energien. Bis 2040 will RWE klimaneutral sein.
Fazit
Mit dem erfolgreichen Einsatz autonomer Transportdrohnen in Offshore-Windparks beweist RWE ihre Rolle als Innovationsführer im Energiesektor. Die Technologie steigert nicht nur Effizienz und Sicherheit, sondern reduziert auch Emissionen und Betriebskosten. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Drohnenlogistik künftig die Wartung und den Betrieb von Offshore-Windkraftanlagen revolutionieren kann – ein wichtiger Schritt für nachhaltige und digitale Energieinfrastrukturen.
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