Mit der Splash Drone will ein aktuelles Kickstarter-Projekt die Welt der Drohnen- und Multikopter revolutionieren. Denn die Splash Drone soll Wasserdichtigkeit aufweisen und sogar in der Lage sein, vom Wasser aus starten zu können. Geht das Projekt in Serie, unterscheidet sich die Splash Drone von Konkurrenzmodellen à la DJI Phantom und Co. und dürfte insbesondere für Sportler des Wasserski, Wakeboard, Wakeskate oder Windsurfen zu einem begehrenswerten Objekt werden.
Wasserdichtigkeit im RC-Modellbau
Die meisten Hersteller von Drohnen und Multikoptern legen bei ihren Produkten hohen Wert auf Robustheit und Unverwüstlichkeit. Kleinere Crashs können Quadrokopter aus dem Hobby-Bereich zumeist mit kleineren Blessuren überstehen, so dass zwar empfindliche, aber nur kostengünstige Bauteile wie Propeller oder Landegestell ausgetauscht werden müssen. Deutlich mehr Angst hegen Kopter-Piloten vor starkem Regen, dichtem Nebel oder Abstürzen über dem Wasser, denn dringt einmal Wasser in das Quadrokopter-Gehäuse ein, können teure und ausschlaggebende Elektronik-Komponenten aufgrund eines Kurzschlusses irreversibel beschädigt werden. Werden entsprechende Komponenten wie Platinen, Stecker, Leiterbahnen oder Brushless-Motoren nicht mit destilliertem Wasser gereinigt oder ausreichend getrocknet, kann Kondenswasser oder Feuchte auf lange Sicht zu schwerwiegenden Korrosionen führen und die Funktionalität des Kopters beeinträchtigen. Aktuell haben nur wenige Hersteller wasserdichte Quadrokopter im Sortiment, so dass die Mehrzahl der unbemannten Hobby-Kopter nicht zum Fliegen bei widrigen Verhältnissen geeignet sind. Dennoch gibt es bereits seit mehreren Jahren zahlreiche ferngesteuerte Modellbau-Fahrzeuge, die bereits serienmäßig mit wasserdichten oder spritz- sowie strahlwassergeschützten Komponenten ausgeliefert werden und ihren Dienst auch auf lange Sicht zuverlässig unter Beweis stellen konnten. Abgesehen davon schwören einige Modellbauer auf regen- und wasserabweisendes Nanospray (HIER KAUFEN), das insbesondere im Bereich der Elektronik eine relativ zuverlässige Wasserresistenz gewährleisten soll. Selbiges gilt für die Imprägnierung mit so genanntem PlastiDip (=flüssiger Weichgummi / HIER KAUFEN), das ebenfalls aufgesprüht wird und dank einer erhärteten Gummischicht empfindliche Komponenten ebenfalls vor Wasser, Feuchte und Nässe schützen soll. Ein oft unterschätztes Problem im Zusammenhang mit einer zuverlässigen Wasserdichtigkeit stellt immer wieder die gleichsam reduzierte Abwärme dar, so dass Komponenten wie Regler oder Motoren innerhalb eines geschlossenen Systems oder unter Einsatz einer zusätzlichen Gummischicht schnell überhitzen können.
Splash Drone soll vom Wasser aus starten können
Die Splash Drone soll – im Gegensatz zu vielen bisherigen Lösungen – zu 100 Prozent wasserdicht sein und gleichzeitig eben jene Funktionen wie direkte Konkurrenzprodukte bewerkstelligen. Dabei ist der Quadkopter nicht nur regen- und spritzwassergeschützt, sondern kann auch vom Wasser aus ohne Bedenken gestartet werden. Der Kopter verfügt über einen 500 Millimeter messenden Rahmen aus stabilem ABS-Kunststoff, dessen Hälften im Spritzgussverfahren hergestellt und durch eine spezielle Dichtung miteinander verbunden werden.
Die obere Hälfte des Chassis verfügt über eine durchsichtige Luke, unter der sich unter anderem diverse GPS-Komponenten, die Hauptplatine, der 5,8-GHz-Videotransmitter oder der Autopilot befinden. Der Akku wird nicht unter der durchsichtigen Luke, sondern durch einen ebenfalls wasserdichten Einschub an der Seite untergebracht. Das Kickstarter-Projekt verspricht aktuell eine Flugzeit von rund 17 Minuten. Ähnlich wie DJI Innovations verfügt die Splash Drone über selbstsichernde Propeller, die hingegen aus Carbon gefertigt sind und harte Schläge auf Wasseroberflächen unbeschadet überstehen sollen. Motorseitig verfügt die Splash Drone über Brushless-Motoren mit einem KV-Wert von 650, in Sachen Gimbal setzt die Splash Drone auf eine 2-Achsen-Stabilisierung von ebenfalls wasserfesten GoPro-Hero-Modellen (hier selbstredend nur in Kombination mit dem originalen Schutzgehäuse).
- Gehäuse aus ABS / integrierte Luke
- Größe: 500 Millimeter
- integriertes Landegestell (fest)
- 12 Zoll große Carbon-Propeller (1243 / selbstsichernd)
- Brushless-Motoren (650kv)
- Videoübertragung 5,8 GHz (600mW, 32 Kanäle)
- integrierte Cloverleaf-Antenne
- wasserdichter 2-Achsen-Gimbal für GoPro Hero-Actionkamera
- 2 Varianten (proprietäre Flugsteuerung vs. 3DR Pixhawk-Flugsteuerung)
Allerlei nützliche Funktionen
Die Splash Drone soll laut Initiatoren und Entwicklern über allerlei nützliche Funktionen verfügen. Neben bekannten Funktionalitäten wie einem Follow-Me-Modus (autonome Folge-Funktion), einem Missionsplaner via App oder der FPV-Videoübertragung auf iOS- oder Android-Geräte verfügt die Splash Drone über einen Abwurf-Mechanismus, mit dem unter anderem gefüllte Wasserflaschen per Fernsteuerung abgeworfen werden können. Zu besseren Sichtbarkeit und bei Notfällen können auch Notfackeln an der Splash Drone angebracht werden. Insbesondere mit den letzten beiden Funktionen soll sich die Splash Drone als Helfer in Notfällen etablieren und dank ihrer Wasserdichtigkeit einen ersten Ausblick auf mögliche Einsatzzwecke in Sachen Wassersport und Wasserrettung geben. Preislich richtet sich die Splash Drone vom günstigen Bausatz mit 389 US-Dollar bis hin zum RTF-Kit mit dem kompletten Funktionsumfang für 1.299 US-Dollar im mittleren Preissegment ein.
- Mit oder ohne Follow-Me-Funktion
- Steuerung und FPV via iOS- oder Android-Endgerät
- Montage einer Not- und Erkennungsfackel
- ferngesteuerter Abwurf von Gegenständen
- Wasserdichtigkeit / Start und Landung auf Wasser
- max. Geschwindigkeit bei ca. 25 mph (40 km/h)
- Steuerung und autonomer Flug durch Wegpunkte
- 17 Minuten maximale Flugzeit