Mit dem DJI Ronin 4D hat DJI Innovations heute, am 20.10.2020, eine neue Gimbal-Vollformatkamera vorgestellt. Die 4-Achsen-Kinokamera von DJI ermöglicht spektakuläre Kamerabewegungen und Kameraschwenks, weshalb das so genannte „Kinematografiesystem“ von DJI insbesondere für Highend-Produktionen geeignet sein soll. Der Preis des DJI Ronin 4D: ab 6.999,- Euro (UVP). Der DJI Ronin 4D ist künftig sowohl unter store.dji.com als auch auf anderen Kanälen erhältlich. DJI bietet den DJI Ronin 4D dabei in einer 8K-Combo und einer 6K-Combo an. Wir klären über den neuen DJI Ronin 4K, die neue Gimbal-Vollformatkamera für High End-Produktionen, auf und gehen dabei auf Features, technische Daten sowie Preise und Verfügbarkeit ein.
DJI Ronin 4D: Neue Gimbal-Vollformatkamera für High End-Produktionen
Der DJI Ronin 4D stellt die vielfältigen Kompetenzen von DJI hinsichtlich Kameras oder Gimbals erneut unter Beweis. Filmemacherinnen und Filmemacher werden sich über ein leistungsstarkes All In One-System freuen, das die neue DJI Zenmuse X9 Gimbal-Vollformatkamera, eine 4-Achsen-Stabilisierung, ein LiDAR-Fokussystem sowie neueste Technologien bei der Video- und Signalübertragung in einer kompakten Einheit vereint. Daher soll der DJI Ronin 4D einerseits nicht nur mit einer äußerst performanten Kamera und einer ultrapräzisen Bildstabilisierung, sondern auch mit einer hohen Benutzerfreundlichkeit, hohem Bedienkomfort und vielfältigen, kreativen Einsatzmöglichkeiten überzeugen. Zielgruppe ist daher nicht der klassische Consumer, sondern eher der Filmende im Profi-Bereich – etwa im Rahmen von aufwendigen Kinoproduktionen.
DJI Ronin 4D: Preise und Verfügbarkeit
Wer trotzdem das nötige Kleingeld hat, kann den DJI Ronin 4D natürlich auch abseits von aller Professionalität erwerben und die Gimbal-Kamera auch für ambitionierte Hobby-Projekte einsetzen. Für den DJI Ronin 4D in der 6K Combo mitsamt allerlei Zubehör muss man dann mindestens 6.999,- Euro hinblättern. Zum Lieferumfang der 6K Combo des DJI Ronin 4D gehören Gehäuse, DJI Zenmuse X9-Kamera in der 6K-Ausführung, LiDAR-Entfernungsmesser, ein Hauptmonitor, Handgriffe, oberer Griff, ein TB50-Akku und eine Tragetasche.
Alternativ kann man sich auch für den DJI Ronin 4D in der 8K Combo entscheiden. Hier sind die leistungsstärkere Zenmuse X9-Kamera in der 8K-Ausführung sowie eine Pro-SDD mit 1TB Speicher enthalten. Die 8K Combo des DJI Ronin 4D ist ab 10.999,- Euro erhältlich. Wer möchte, kann aber auch den 4D-Videosender, den Funkmonitor oder die DJI PROSSD 1 TB separat erwerben.
DJI Ronin 4D: Features und Merkmale
Der DJI Ronin 4D ist DJIs bisher leistungsstärkste Kameraplattform für Kinoproduktionen und verfügt über ein CineCore 3.0-Bildverarbeitungssystem, das unter anderem mit 8K-RAW-Codec, präziser Farbwiedergabe, allerhand KI-Hilfsfunktionen, Multi-Link-Überwachung und Multi-Link-Steuerung sowie einer Bildverarbeitung mit geringer Latenz daherkommt.
DJI Zenmuse X9-Vollformatkamera
Zum System gehört auch die neue X9-Gimbal-Vollformatkamera, die wahlweise in einer 6K- oder 8K-Version erhältlich ist. Abgesehen vom häufig verwendeten H.264-Codec können beide Versionen sowohl Apple ProRes und als auch Apple ProRes RAW intern aufzeichnen, wodurch mehr Spielraum in der Nachbearbeitung bleibt. Die Zenmuse X9-6K unterstützt 6K mit 60 fps und 4K mit 120 fps. Bei der Zenmuse X9-8K sind sogar 8K mit 75 fps möglich, wodurch Filmemacherinnen und Filmemacher mehrere Optionen für professionelle Aufnahmen haben. Für packende, stimmungsvolle Aufnahmen soll laut DJI insbesondere der hohe Dynamikbereich von mehr als 14 Blendenstufen helfen. Das proprietäre DJI Cinema Color System (DCCS) soll selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen natürliche Hauttöne liefern und eine gleichbleibende Farbdarstellung innerhalb eines Projekt ermöglichen.
Die in die Kamera integrierten physischen ND-Filter mit 9 Blendenstufen ermöglichen eine komfortable Anpassung bei drastisch ändernden Lichtverhältnissen, was sich vor allen Dingen bei Außenaufnahmen bemerkbar machen soll. Abgesehen von integrierten ND-Filtern verfügt die DJI X9-Kamera auch noch über austauschbare Objekthalterungen, was den Anschluss mit DJIs hauseigenem DL-Mount, Leica M-Mount und andere Anschlüsse mit kurzem Auflagemaß ermöglicht. Dies bietet den Filmemacherinnen und Filmemachern die Möglichkeit, Objektive mit ultragroßer Blende, anamorphotische Objektive und ältere manuelle Objektive zu verwenden, was entsprechende Vielfalt in das Filmprojekt bringen kann.
4-Achsen-System mit vertikaler Stabilisierung
Der DJI Ronin 4D verfügt über eine innovative, aktive Z-Achse, die selbst vertikale Kamera-Verwackelungen und Kamera-Bewegungen effektiv ausgleichen kann. Diese neue Technologie ermöglicht das Aufnahmen auch bei dynamischen Bewegungen – etwa beim Gehen, Laufen oder Rennen. Laut DJI sei nicht viel Übung notwendig, um butterweiche Videos in komplexen und schwierigen Umgebungen wie Treppen oder unebenen Böden aufnehmen zu können. Schritte der Kameraleute werden so unsichtbar und sorgen für entsprechend hochwertige Ergebnisse. Sogar so genannte Sliding-Shots sind laut DJI mit dem DJI Ronin 4D möglich, weshalb ein Kamerawagen bzw. Kamera-Dolly nicht mehr benötigt wird.
Die Stabilisierungstechnologie des DJI Ronin 4D basiert auf einem neuen Algorithmus, welcher unter anderem die Daten der nach unten gerichteten TOF-Sensoren, der Sichtsensoren vorwärts und abwärts, der integrierten IMU oder des Barometers verarbeitet und abgleicht. Dabei ist der DJI Ronin 4D sogar mit zusätzlicher Z-Achse sowohl leichter als auch kleiner als die meisten Kinokameras, die auf einem 3-Achsen-Stabilisator befestigt sind. Daher bietet der DJI Ronin 4D einen besonderen Vorteil, da das System einerseits besonders leistungsfähig ist und andererseits große und besonders komplexe Kamera-Setups obsolet macht.
Neuer LiDAR-Sensor für präzisen Fokus
Ein neu entwickelter LiDAR-Entfernungsmesser erzeugt kontinuierlich präzise Lasermessungen, um das Filmemachen mit einem schärferen, schnelleren und zuverlässigeren Fokussiererlebnis zu revolutionieren. Es werden gleichzeitig über 43.200 Entfernungspunkte mit einer Reichweite von bis zu 10 Metern erstellt und Motive können schnell und genau lokalisiert werden, selbst in Umgebungen mit schlechten Lichtverhältnissen. Da LiDAR die Entfernung zum Motiv misst, ohne sich auf Oberflächentexturen oder Kanten zu verlassen, erreicht es eine schnellere Fokusgeschwindigkeit, ohne die Bildqualität in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.
Der DJI Ronin 4D bietet drei Modi, um unterschiedliche Fokusbedürfnisse zu erfüllen: Manueller Fokus, Autofokus und DJIs einzigartigen Automatischen Manuellen Fokus (AMF). Beim Manuellen Fokus bietet der DJI Ronin 4D LiDAR Waveform, ein Hilfsmittel, das es Kameraleuten ermöglicht, Fokuspunkte zu lokalisieren und den Fokus mit extremer Präzision zu ziehen. Der Autofokus hält das Motiv in dynamischen und unvorhersehbaren Situationen wie Dokumentarfilmen scharf. Der Automatische Manuelle Fokus kombiniert das Beste aus beiden Modi, um das Fokusrad automatisch zu drehen, während er dem Fokuspunkt folgt, sodass man jederzeit manuell eingreifen kann, um ein intuitives Erlebnis zu erzielen.
Extrem niedrige Latenz und besonders große Reichweite
Unter Verwendung der brandneuen DJI O3 Pro-Übertragungstechnologie von DJI gibt der 4D-Videosender einen Video-Feed in 1080p und 60 fps an entfernte Monitore mit einer Übertragungsreichweite von bis zu 6 Kilometern aus. Dabei wird auch eine AES 256-Bit Verschlüsselung verwendet, die den Video-Feed schützt. Die niedrige Latenz ist branchenführend und sorgt für reibungslose Echtzeit-Bildkontrolle, während man sich frei am Set bewegen kann.
Neben 2,4 GHz und 5,8 GHz unterstützt DJI O3 Pro auch das DFS-Frequenzband, was die Stabilität und Störfestigkeit erheblich verbessert, selbst in überfüllten Signalumgebungen und an Orten mit komplexen architektonischen Strukturen. Dieses System ermöglicht auch mehrere Empfänger mit einem Sender und ermöglicht es, Feeds schnell zwischen mehreren Ronin 4Ds umzuschalten.
Der zusätzliche sehr helle Funkmonitor integriert einen drahtlosen Videoempfänger in einen 7-Zoll-Monitor mit 1.500 Nit. Der eingebaute Gyrosensor verwandelt den Monitor zudem in eine Fernsteuerung mit bewegungsbasierter Kamerasteuerung. Er kann auch mit den DJI Ronin 4D-Handgriffen, DJI Master Wheels, DJI Force Pro oder dem neuen DJI Drei-Kanal-Folgefokus verbunden werden, um zeitgemäße koordinierte Aufnahmen zu ermöglichen. Wenn mehrere Funkmonitore zusammen verwendet werden, kann jeder Monitor Filmmaterial mit unabhängigen LUTs separat wiedergeben, ohne andere Monitore zu beeinträchtigen. Der integrierte microSD-Kartensteckplatz des Monitors unterstützt Proxy-Aufnahmen mit bis zu 1080p/60fps.
Akkulaufzeit, Speicher und Tonaufnahme
Um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden, bietet der DJI Ronin 4D drei Speichermethoden an. USB SSD bietet 4K-Projekten eine kostengünstige Lösung. Mit der CFexpress Typ-B Karte bekommt man Kompatibilität und Stabilität. DJIs proprietäre PROSSD 1 TB bietet die beste Leistung und höchste Stabilität für interne Aufnahmen bei maximaler Auflösung und Bildrate. Für Tonaufnahmen verfügt der DJI Ronin 4D über integrierte Mikrofone, die 2-Kanal 24-Bit Audioaufnahmen unterstützen. Die Gimbal-Kamera verfügt außerdem über zwei 3,5 mm Klinkenbuchsen am Gehäuse und zwei XLR-Anschlüsse an der Erweiterungsplatte für zusätzliche Ein- und Ausgangsoptionen. Genau wie der DJI Ronin 2 und die DJI Inspire 2 verwendet der DJI Ronin 4D die TB50-Akkus, die bis zu 2,5 Stunden Aufnahmezeit bieten. Selbst bei extremen Wetterbedingungen kann der TB50 Akku Dank der automatischen Vorwärmfunktion stets zuverlässig eingesetzt werden.