Mit der Gladius Mini hat der chinesische Hersteller Chasing-Innovation Technology Co. Ltd eine Unterwasser-Drohne mit 4K-Kamera im Sortiment. Laut Hersteller kann die Chasing Innovation Gladius Mini bis zu 100 Meter tief tauchen und weist dabei eine Betriebszeit von bis zu zwei Stunden auf. So soll der ferngesteuerte Tauchroboter der ideale Begleiter für Expeditionen im Süß- und Salzwasser sein. Wir haben uns die gelbe Unterwasser-Drohne im Mini-Format genauer angeschaut und klären die Vor- und Nachteile der Gladius Mini-Drohne fürs Unterwasser.
Chasing Innovation Gladius Mini: Test / Vergleich / Bewertung
Die Gladius Mini des chinesischen Herstellers Chasing Innovation ist eine Unterwasser- bzw. Tauchdrohne und wird in zwei unterschiedlichen Varianten mit unterschiedlichen Kabellängen ausgeliefert. Insofern unterscheiden sich die Versionen der Chasing Innovation Gladius Mini durch die maximale Tauchtiefe bzw. Tauchdistanz. Die Gladius Mini mit einer Kabellänge von 100 Metern kostet 1.599,- Euro (UVP), während für die günstigere Variante mit einer Kabellänge von 50 Metern nur 1.499,- Euro (UVP) zu Buche schlagen. Die aktuellen Markt- und Straßenpreise sind natürlich deutlich niedriger – beim Online-Versandhändler Amazon ist die Chasing Innovation Gladius Mini mit einer Kabellänge von 100 Metern derzeit für nur 1.457,54 Euro erhältlich.
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Die Chasing Innovation Gladius Mini ist ein typischer Vertreter der Remotely Operated Vehicle (dt. ferngesteuertes Fahrzeug) – kurz ROV. ROVs sind kabelgeführte bzw. kabelgebundene Unterwasserfahrzeuge. Durch die Kabelverbindung zum Tauchroboter wird eine Signalverbindung zur mitgelieferten Basisstation hergestellt. Die Basisstation befindet sich natürlich über Wasser und sorgt dafür, dass sowohl Bild- als auch Steuerungssignale zum Controller bzw. Smartphone übermittelt werden können. Zugleich dient das Verbindungskabel nicht nur für die Signalübertragung, sondern auch als Sicherung bzw. Schutz, sollte sich die Unterwasser-Drohne im Wasser festsetzen oder einen Defekt aufweisen. Im Fall der Fälle kann man die Chasing Innovation Gladius Mini dank des Verbindungskabels daher zurückholen und einen Verlust der Unterwasser-Drohne vermeiden. Das ist auch bei Strömungen oder dem Einsatz in fließenden Gewässern äußerst praktisch und vermittelt ein hohes Sicherheitsgefühl.
Chasing Innovation Gladius Mini: Lieferumfang
Zum Lieferumfang der Gladius Mini gehören Netzteil zum Laden des Akkus, microUSB-Kabel, Verbindungskabel mit 50 Metern oder 100 Metern Länge (je nach Version), Basisstation, Controller und Smartphone-Halterung, Transportkoffer, englischsprachiges Manual, Handtuch bzw. Microfasertuch, Tauchgewichte für den Einsatz im Süß- und Salzwasser sowie die eigentliche Unterwasser-Drohne. Daher gehören alle notwendigen Bauteile und Komponenten zum Lieferumfang. Eine microSD-Karte gehört nicht zum Lieferumfang. Jedoch verfügt die Chasing Innovation Gladius Mini über einen integrierten Speicher mit einer Gesamtkapazität von 64 Gigabyte. Zieht man die notwendige Speicherkapazität für das Betriebssystem in der Unterwasser-Drohne ab, verbleiben noch etwa 56 Gigabyte für Fotos und Videos.
Die Gladius Mini weist Abmessungen von 385 x 226 x 138 Millimetern auf und verfügt über einen integrierten Akku mit einer Kapazität von 5.000 mAh. Das Gewicht der Unterwasser-Drohne liegt bei 2,5 Kilogramm. Die Maximalgeschwindigkeit gibt der Hersteller mit etwa vier Knoten (ca. 2 m/s bzw. 7 km/h) an. Die Steig- und Sinkgeschwindigkeit im Wasser bemisst sich auf etwa zwei Knoten (1 m/s bzw. 3,7 km/h).
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Die Unterwasser-Drohne zeichnet sich durch eine hochwertige Verarbeitung und ein leuchtend-gelbes Oberflächen-Finish aus. Kennzeichnend sind insgesamt fünf Strahlruder, wobei die beiden größeren Heck-Propeller für eine horizontale Bewegung sorgen und die drei kleineren Propeller im Gehäuse der Unterwasser-Drohne einen vertikalen Schub sicherstellen. Die Gladius Mini verfügt über eine aerodynamische Formgebung, um möglichst widerstandsarm durch das Wasser gleiten zu können. Die gelbe, hervorstechende Farbe stellt zudem sicher, dass man die Tauchdrohne im Wasser schnell wiedererkennen kann. Das Komplettsystem setzt sich hauptsächlich aus drei Hauptkomponenten zusammen: Unterwasser-Drohne, Basisstation und Fernsteuerung. Die U-Boot-Drohne wird mit Hilfe des Verbindungskabels mit der Basisstation verbunden. Normalerweise, also bei Flug- und Kamera-Drohnen, wird die Verbindung direkt zwischen dem Hauptgerät und der Fernsteuerung hergestellt. Bei der Gladius Mini und den meisten anderen Unterwasser-Drohnen für den Hobby-Bereich ist das nicht der Fall. Hier bildet die Basisstation den essenziellen Mittelpunkt des Systems.
Gladius Mini: Basisstation bildet den Mittelpunkt des Systems
Praktisch: Die Basisstation der Chasing Innovation Gladius Mini ist hinter einer Gummiabdichtung mit einem microSD-Kartenslot und einem HDMI-Anschluss ausgestattet. Wer möchte, kann das Videosignal also auch auf einem Monitor oder einer Videobrille wiedergeben. Hauptfunktion der Basisstation ist, das Videosignal von der Drohne zum Smartphone bzw. Controller zu übermitteln. Die Basisstation ähnelt optisch und auch technisch einem Modem oder WLAN-Router und bringt dabei ein Gewicht von etwa 400 Gramm auf die Waage. Der integrierte Akku mit einer Kapazität von 2.500 mAh sorgt für eine Betriebslaufzeit der Basisstation von etwa sechs Stunden. Das Modem misst 151 x 107 x 45 Millimeter. Die drahtlose Reichweite liegt bei etwa 10 Metern. Wichtig: Die Basisstation ist nicht wasserdicht bzw. wasserfest und sollte daher nicht im Wasser eingetaucht werden.
Setup und Einrichtung im lokalen WiFi-Netzwerk
Die Inbetriebnahme der Gladius Mini setzt voraus, dass alle drei Hauptkomponenten – also Drohne, Basisstation und Fernsteuerung – vollständig aufgeladen sind. Da die Unterwasser-Drohne selbst über keinerlei Ladeanzeigen verfügt, ist der Ladezustand der Gladius Mini nicht sofort ersichtlich. Die Basisstation weist insgesamt vier LED-Statusleuchten auf. Die grüne LED zeigt an, dass die Basisstation eingeschaltet ist. Die beiden darauffolgenden blauen LEDs geben Auskunft über das WiFi-Netzwerk (2,4 GHz und 5 GHz). Die letzte, blaue LED informiert über die Verbindung zur Drohne. Damit alles ordnungsgemäß funktioniert und die Gladius Mini betriebsbereit ist, müssen alle vier LEDs dauerhaft leuchten und dürfen nicht blinken. Für die Inbetriebnahme muss man die Gladius Mini einschalten und das mitgelieferte Kabel mit der Tauchdrohne und der Basisstation verbinden. Anschließend schaltet man die Basisstation mit Hilfe des Netzschalters auf der Unterseite ein und verbindet die Basisstation mit dem Smartphone.
Für die Verbindung zwischen Basisstation und Smartphone muss man sowohl WiFi bzw. WLAN als auch Bluetooth in den Smartphone-Einstellungen aktivieren. Im Anschluss daran wählt man sich in das WiFi-Netzwerk der Basisstation ein – dieses sollte mit „Gladius_5G_69A79A“ benannt sein (Abweichungen möglich – der konkrete Netzwerkname ist auch auf dem Aufkleber der Basisstation zu finden). Das Standard-Passwort lautet „12345678„. Nun muss man nur noch die App namens „CHASING MINI“ wahlweise im Apple App Store für iOS-Geräte oder im Google Play Store für Android-Geräte downloaden, installieren und öffnen. Direkt nach dem Öffnen der App wird die Verbindung zwischen Smartphone und Basisstation mit dem Hinweis „Connected“ quittiert. Die Verbindung zwischen Smartphone und Fernsteuerung wird per Bluetooth hergestellt.
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Chasing Mini-App: Mit Live View und Parameter-Anzeige
Die Chasing Mini-App (früher „IF.DIVE“-App) bietet sowohl einen Live View des Kamerabilds als auch diverse Einstellungsmöglichkeiten und Anzeige von Parametern. Die App ist vergleichsweise übersichtlich und minimalistisch gestaltet. Bei der Bedienung und Steuerung gleicht die App den meisten Drohnen-Apps – etwa der DJI GO bzw. DJI GO 4-App.
Im rechten Bereich gibt es den Aufnahme-Button für die Foto- und Videoaufnahme. Der Wechsel zwischen Foto- und Videoaufnahme wird mit dem Button direkt darüber vorgenommen. Alternativ kann man den Wechsel zwischen der Foto- und Videoaufnahme mit Hilfe der linken Schultertaste der Fernsteuerung vornehmen. Unterhalb des Aufnahme-Buttons in der App gibt es diverse Einstellungsmöglichkeiten – von ISO-Werten, Weißabgleich, Belichtung, Schärfe bis hin zur Farbdarstellung stehen verschiedene Regler zur Verfügung. Insofern gibt es auch einen automatischen Aufnahmemodus und einen manuellen Aufnahmemodus. Wer möchte, kann in den Aufnahmeeinstellungen noch tiefer gehen und spezifische Einstellungsmöglichkeiten für den Videomodus und Fotomodus anwählen.
In den Videoeinstellungen kann man beispielsweise die Auflösung zwischen 1080p und 4K, die Bildwiederholrate oder die Bitrate individuell festlegen. In den spezifischen Fotoeinstellungen kann man das Aufnahme-Format (JPEG oder DNG sowie JPEG + DNG) auswählen, den Burst-Modus bzw. die Serienbild-Aufnahme justieren oder die Verschlusszeit einstellen.
Das Bild- und Videomaterial kann direkt im Menüpunkt „Media“ gesichtet und entweder heruntergeladen oder auf sozialen Netzwerken wie Facebook geteilt werden. Im mittigen, oberen Bildbereich zeigt die App sogar einen Kompass bzw. die Himmelsrichtungen für die entsprechende Orientierung an. Rechts oben gibt es im Live View außerdem Einblendungen zur Speicherkarten-Kapazität, Auflösung, Bildwiederholrate, Bitrate, ISO, Weißabgleich sowie Akkustand oder Signalverbindung.
Das Interface der App bietet nicht nur Einstellungsmöglichkeiten für Video und Foto, sondern auch zahlreiche Steuerungs- und Einstellungsmöglichkeiten. Im mittigen, unteren Bildrand kann man mit einem Schalter zwischen L, M und H die Bewegungsgeschwindigkeit der Unterwasser-Drohne variieren. Mit dem Einstellungspunkt „Unlock“ werden die Propeller bzw. Strahlruder der Unterwasser-Drohne aktiviert bzw. deaktiviert. Dies ist auch mit dem „Unlock/Lock“-Button auf der Fernsteuerung möglich. Im linken Bildrand werden zugleich diverse Telemetriedaten und Parameter zur Umgebung angezeigt. Hier werden beispielsweise Unterwasser-Temperatur, der Sauerstoff-Gehalt des Wassers, die Tauchtiefe, die Lichtintensität bzw. Helligkeit der Beleuchtung oder der aktuelle Neigungswinkel des Gladius Mini übersichtlich dargestellt. Der Neigungswinkel der Gladius Mini wird dabei mit Hilfe des rechten Drehrädchens im Schultertasten-Bereich der Fernsteuerung eingestellt. Möchte man die Helligkeit der integrierten Beleuchtung variieren, muss man am linken Drehrädchen drehen. Betätigt man den mittigen Button auf der linken Seite, kann man außerdem den VR-Modus, Live-Modus, Joystick-Modus sowie den Light-Modus anwählen.
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Tauch- und Bewegungsverhalten und Kameraqualität
Die Steuerung der Gladius Mini ist recht intuitiv und unterscheidet sich kaum von der Steuerung einer herkömmlichen Kamera-Drohne. Mit recht hoher Präzision kann man abtauchen, auftauchen, die Position beibehalten oder die Gladius Mini neigen und drehen. Insgesamt verfügt die Unterwasser-Drohne wie bereits beschrieben über drei vertikale Antriebspropeller und zwei horizontale Antriebspropeller, so dass eine präzise und schnelle Fortbewegung gewährleistet ist. Die Geschwindigkeit von etwa vier Knoten bzw. zwei Metern pro Sekunde ist absolut ausreichend und begeistert auf ganzer Linie. Zugleich wartet die Chasing Innovation Gladius Mini mit einer recht hohen Betriebslaufzeit von satten zwei Stunden auf. Selbiges gilt für die Reichweite, die je nach Version mit 100 Metern bzw. 50 Metern völlig angemessen und ausreichend ist.
Praktisch sind die integrierten, dimmbaren LED-Leuchten, die eine gute Ausleuchtung auch in tieferen Gewässern gewährleisten. Allerdings sollte die Tauchumgebung von vornherein vergleichsweise klar sein. Nur dann kann man die Gladius Mini auch effektiv und sinnvoll nutzen. Je nach Art des Gewässers ist die Sichtweite und damit einhergehend das Bildergebnis sehr unterschiedlich. Prinzipiell bietet die integrierte Kamera gute Voraussetzungen für Fotos und Videos und gleicht weitestgehend des Spezifikationen einer modernen, durchschnittlichen Smartphone- oder Drohnen-Kamera. Die Kamera ist insofern mit einem 1/2.3-Zoll-CMOS-Bildsensor, einem Sichtfeld von 95° und einer Auflösung von 12 Megapixeln ausgestattet.
Fotoseitig können sowohl JPEG-Aufnahmen als auch verlustfreie DNG-Aufnahmen (RAW-Format) ausgewählt werden. Im Videomodus stehen vier unterschiedliche Auflösungen zur Verfügung – drei FullHD-Modi mit 30, 60 und 120 fps sowie ein 4K-Modus mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Die Bitrate liegt bei maximal 60 Mbps und ist damit auf dem Niveau einer DJI Mavic Pro.
Wichtig: Eine gute Sicht und gute Bildergebnisse bieten letztlich eigentlich nur Schwimmbäder, Tropengewässer, kalte Bergseen oder Ozeanwasser in gemäßigten und subtropischen Klimazonen. Damit ist die Gladius Mini das ideale Gadget für Urlauber. In einem hiesigen, natürlichen Süßwasserteich wird man die Chasing Innovation Gladius Mini zwar uneingeschränkt nutzen können, aufgrund der meist geringen Sichtweite eignet sich die Unterwasser-Drohne in diesem Fall jedoch nur beschränkt. Achtung: Je nachdem, ob man die Chasing Innovation in Süß- und Salzwasser einsetzt, muss das entsprechende Süß- oder Salzwasser-Modul auf der Unterseite des Gehäuses installiert werden.
Fazit und Bewertung
Die Chasing Innovation Gladius Mini ist eine tolle und ausgereifte Unterwasser-Drohne. Für knapp 1.500,- Euro erhält man ein hochwertig gestaltetes ROV mit vielen Features und netten Gimmicks. Dabei fallen vor allen Dingen die tolle App-Steuerung und die zahlreichen Funktionen positiv auf. Möchte man eine Unterwasser-Drohne wie die Chasing Innovation Gladius Mini kaufen, sollte man sich jedoch regelmäßig an möglichst klaren Gewässern befinden. Tauchgänge in Teichen und Seen lohnen sich in Anbetracht des hohen Anschaffungspreises nicht wirklich, da die Sichtweite unter Wasser auch für die hochauflösende 4K-Kamera zu gering ist. Wer seine Zeit jedoch regelmäßig am Meer verbringt und die Unterwasser-Welt erkunden oder Boote inspizieren möchte, wird von der Gladius Mini in jedem Fall begeistert sein.
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