Das Fliegen von Drohnen in Großstädten ist alles andere als ungefährlich, wie die beiden US-Bürger Wilkins Mendoza und Remy Castro erst kürzlich feststellen mussten. In der US-Metropole New York haben die jungen Drohnen-Piloten einen Multikopter vom Typ DJI Phantom aufsteigen lassen, ohne sich über die Gefahren bewusst zu sein.
Sie wiegen nur wenige Kilo, können rund 20 Minuten in der Luft verbringen und sind selbst für unerfahrene Piloten einfach zu steuern. Die Rede ist von Einsteiger-Drohnen, die mittels Action-Kameras hochauflösende Luftaufnahmen machen können und sogar für weniger als 1.000,- Euro erhältlich sind. Die unbemannten Flugsysteme findet man sowohl im Equipment von Fotografen oder im Portfolio von gut ausgestatteten Kinderzimmern. Gelangen die Flugroboter in ungeübte Hände, können sie zu gefährlichen Geschossen werden.
Drohne vs. Helikopter
So sah das auch das New York Police Department, das die Drohnen-Piloten Wilkins Mendoza und Remy Castro nach ihrem Flug über der Innenstadt New Yorks kurzerhand festnahm. Doch hinter der Festnahme steckt nicht einfacher Fall von Wildfliegerei und Schikane: Laut NYPD soll die Drohne einem Polizeihelikopter so gefährlich nah gekommen sein, dass der Heli-Pilot seine Flugbahn in etwas mehr als 600 Metern Höhe ändern und dem Fluggerät ausweichen musste. In einer Videobotschaft auf Youtube erklären die beiden Drohnenpiloten die Geschichte aus ihrer Sicht: Nicht die Drohne soll den Helikopter, sondern der Helikopter die Drohne gejagt haben. Den entsprechenden Videobeweis wollen die beiden Drohnen-Piloten parat haben.
Gefährliche Aktion in 600 Metern Höhe
Im Fall Mendoza und Castro handelt es sich um eben das, was die Menschen schon seit Jahrzehnten aus dem Straßenverkehr kennen: gegenseitige Schuldzuweisungen und Unterstellungen. Und obwohl die Geschichte relativ glimpflich ausgegangen ist, werden die beiden Drohnen-Piloten noch lange Zeit für reichlich Diskussionsstoff sorgen. Jedenfalls soll sich die US-Luftfahrtbehörde FAA bereits mit dem Vorfall auseinandersetzen. „Schärfere Sicherheitsbedingungen“ heißt es seitens der FAA. Doch vielleicht würde es bereits reichen, an die geistige Reife der Drohnen-Piloten zu appellieren. Oder den Kauf von Drohnen erst ab einem gewissen Mindestalter oder erst dann zu erlauben, wenn genügend Erfahrung besteht. In Deutschland will man das Problem auf kurz oder lang mit so genannten Aufstiegsgenehmigungen umgehen – das ist in etwa ein Führerschein für Drohnen-Piloten. Jedoch ist das so genannte Wildfliegen auf Feldern und Wiesen abseits von Flughäfen oder bewohnten Gebieten weiterhin erlaubt. Nennenswerte Unfälle oder Zwischenfälle mit Drohnen und bemannten Fluggeräten gab es hierzulande noch nicht.