Recht unscheinbar hat das chinesische Unternehmen AEE die Modellpalette der hauseigenen Kameradrohnen überarbeitet. Die bisherigen Modelle – etwa der von uns getestete AEE Toruk AP10 – wurden komplett aus dem Programm genommen und durch eine neue Drohnen-Generation ersetzt. Als Nachfolger der Toruk-Quadrocopter geht der AEE Condor Quadrocopter an den Start, der in zwei unterschiedlichen Varianten – dem AEE Condor Elite und dem AEE Condor Advanced – erhältlich sein wird.
AEE-Drohnen und AEE-Kameras: Angebote und Preise
AEE Condor Quadrocopter
Optisch macht der neue AEE Condor Quadrocopter einen außerordentlich gelungenen Eindruck. Im Vergleich zum bekannten AEE Toruk AP10 wirkt das Design nicht mehr altbacken, sondern frisch und modern. Freilich muss sich AEE einen Vergleich mit DJIs Phantom-Quadrocopter gefallen lassen – bereits auf den ersten Blick fallen die optischen Gemeinsamkeiten mit dem DJI Phantom 3 oder DJI Phantom 4 ins Auge. Der AEE Condor Quadrocopter ist durch ein hochglänzendes Gehäuse-Finish in Weiß, 10 Zoll große Propeller sowie einer stabilisierten Gimbal-Einheit gekennzeichnet. So musste die nur kärglich stabilisierte und gleichfalls nur in Tilt-Richtung schwenkbare Kamera des AEE Toruk AP10 einem typischen 3-Achsen-Gimbal weichen, was deutlich hochwertigere Videoaufnahmen zur Folge haben dürfte. Hier orientiert sich AEE nunmehr an anderen Herstellern wie DJI oder Yuneec. Der AEE Condor Quadrocopter ist – egal ob Advanced- oder Elite-Modell – mit GPS, selbstsichernden Propellern, abnehmbarem Propellerschutz sowie einem 6.800 mAh starken LiPo-Akku ausgestattet. So sollen sichere Flugzustände bei einer Flugzeit von bis zu 20 Minuten gewährleistet werden.
AEE Condor Advanced vs. AEE Condor Elite
AEE bietet den Condor-Quadrokopter in zwei unterschiedlichen Modellvarianten an. Während der AEE Condor Advanced ausschließlich mit GPS und gewöhnlicher Sensorik daherkommt, verfügt der AEE Condor Elite über ein Kamera- und Ultraschallsystem zur Positionierung ohne GPS – eine ähnliche Lösung bietet DJI mit dem so genannten Vision Positioning System. Damit soll die Elite-Variante insbesondere bei geringem GPS-Signal sowie bei Indoor-Flügen deutlich stabilerer Flugzustände erreichen können. Weiterer Unterschied: Während der AEE Condor Advanced mit einer Vielzahl an Kameras – etwa AEE S-Modelle, GoPro HERO 3/3+/4 – kompatibel ist, wird der AEE Condor Elite mit einer hauseigenen 4K-Kamera ausgeliefert, die UltraHD-Aufnahmen bei bis zu 30 fps sowie 1080p-Aufnahmen bei bis zu 60 fps bietet. Außerdem kommt die Kamera der Elite-Edition mit 16 Megapixel (4608 x 3456) großen Fotos, zahlreichen Foto-Modi sowie einem 10-fachen Digitalzoom daher. Die Gimbal-Kamera-Einheit des AEE Condor Elite ist abnehmbar, um das System beispielsweise mit dem passenden Griff als Handheld-Gimbal am Boden einzusetzen. Unterschiede gibt es auch bei der Steuerung: Während das günstigere Advanced-Modell mit einer Smartphone-App in einer Entfernung von bis zu 100 Metern gesteuert wird, wird das Elite-Modell mit einem Controller ausgeliefert. Dann liegt die Übertragungsdistanz bei bis zu 500 Metern. Das Live View-Bild der Kamera kann indes auf einem Smartphone – AEE liefert die passende App – angeschaut werden.
AEE Condor Quadrocopter: Verfügbarkeit auf Amazon
Technischen Daten
- Achsabstand: 420 Millimeter
- Flugmodi: GPS, Follow Me, VPS (nur Elite-Modell)
- Maximale Aufstiegsgeschwindigkeit: 6 Meter pro Sekunde
- Maximale Sinkgeschwindigkeit: 4 Meter pro Sekunde
- Maximale Fluggeschwindigkeit: 15 Meter pro Sekunde
- Maximale Flughöhe: 4.000 Meter
- Maximales Abfluggewicht: 1.500 Gramm
- Flugzeit: ca. 20 Minuten
- Kamera (Elite-Modell): 1/2.3″-CMOS-Sensor, 16 Megapixel, F/2.6, 4K-Auflösung bei 30 fps
- Akku: 6.800 mAh, 11.1V, LiPo
- Übertragungsdistanz / Reichweite: Advanced-Modell: 100 Meter, Elite-Modell: 500 Meter
Schlägt AEE den richtigen Weg ein?
AEE neue Condor-Quadrocopter können auf den ersten Blick ohne Zweifel mit typischen Quadrocopter-Modellen aus dem Hause DJI oder Yuneec mithalten. Optisch machen AEE Condor Advanced und AEE Condor Elite einen gelungenen Eindruck. Toll ist die Möglichkeit, beim AEE Condor Advanced auf eigene (Action-)Kameras zurückgreifen zu können. Die Spezifikationen der beiden Quadrocopter sind ähnlich zu aktuellen Modellen anderer Hersteller und kommen mit altbewährter Technik daher. Besonders neue oder innovative Features haben die Quadrocopter allerdings nicht zu bieten – so fehlt es dem AEE beispielsweise an Anti-Kollisionssensoren, wie es bei DJI-Quadrocoptern wie dem DJI Phantom 4 oder dem DJI Mavic Pro der Fall ist. Bietet AEE die Condor-Quadrocopter zu einem attraktiven Preis an, könnten sich die Modelle jedoch in jedem Falle lohnen.