Der Parrot Swing ist alles andere als ein herkömmlicher Quadrocopter, reiht sich jedoch dank seiner Flugstabilität und Steuerung eindeutig unter die typischen Fun- und Spielzeug-Drohnen ein. Laut Parrot kombiniert die Swing-Drohne die Stabilität eines Quadrocopters mit der Leistungsstärke eines Flugzeugs. Ob Parrot sein Versprechen hält und wo die Vor- sowie Nachteile der Parrot-Minidrohne liegen, klären wir im Artikel.
Parrot Swing: Preise und Verfügbarkeit
Flugfertiger Hybrid mit umfangreichem Lieferumfang
Der Parrot Swing ist ein Vertreter der unbemannten Flugobjekte und lässt sich insofern mittels Fernsteuerung durch die Luft manövrieren. Zum Lieferumfang des Parrot Swing gehört das klassische Parrot Flypad – ein Controller, mit dem die Mini-Drohne über eine Distanz von bis zu 60 Metern gesteuert werden kann. Außerdem legt der französische Hobby-Drohnen-Pionier ein microUSB-Kabel zum Laden des Akkus, vier zusätzliche (Ersatz-)Propeller, Akku (550 mAh, 3.7V), eine Smartphone-Halterung sowie eine mehrsprachige sowie bebilderte Kurzanleitung dem Lieferumfang bei. Das alles bekommt man in einer hochwertigen Verpackung für schlappe 139,- Euro (UVP). Schade: Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, so dass man auf ein herkömmliches Smartphone- bzw. USB-Netzteil zurückgreifen muss.
Sehr leichte Bauweise – anfällig gegenüber Crashs
Der Parrot Swing wird flugfertig ausgeliefert – komplizierte Montageschritte sind nicht notwendig. Der kleine und in unserem Test nahezu vollständig aufgeladene Akku wird ganz einfach in den entsprechenden Akkuschacht eingeschoben, bis die Sicherung einrastet und der Akku fest im Gehäuse installiert ist. Gleich nach dem Einlegen des Akkus leuchten die Augen des Parrot Swing in einem sehr hellen Grün. Dabei fungieren die Augen der Mini-Drohne nicht nur als optisches Highlight, sondern auch als auskunftsfreudige Status-LEDs, um beispielsweise auf Flugstörungen, Akkustand sowie Betriebsmodus hinzuweisen. Das Mittelgehäuse des Parrot Swing ist hochwertig verarbeitet und macht einen robusten Eindruck. Im Gegensatz dazu sind die Flügel des Parrot Swing aus recht anfälligem Polystyrol bzw. Schaumkunststoff gefertigt. Die Abstandshalter zwischen den Flügeln wirken auf den ersten Blick ebenso anfällig gegenüber härteren Crashs und schnellem Transport, obwohl sie aus sehr robustem Kohlefaser (Carbon) gefertigt sind. Insgesamt bringt der Parrot Swing durch Verwendung sehr leichter Materialien gerade einmal 75 Gramm auf die Waage, weshalb von dem Spielzeug-Flugzeug keine nennenswerte Gefahr ausgeht und sich der Hybrid aus Flugzeug und Quadrocopter besonders gut für Kinder oder den Indoor-Einsatz eignet.
Parrot FlyPad gehört zum Lieferumfang
Das mitgelieferte FlyPad muss beim Parrot Swing – im Gegensatz zu anderen Parrot-Minidrohnen – nicht optional gekauft werden. Der Controller erinnert ein wenig an ein typisches GamePad à la Xbox und Co. und verfügt über einen integrierten Akku, der mittels microUSB-Anschluss mit frischer Energie versorgt wird. Das GamePad liegt gut in der Hand und ist vergleichsweise hochwertig verarbeitet. Mit einer vollen Ladung hält der Controller-Akku (200 mAh) rund fünfeinhalb bis sechs Stunden durch – eine neue Ladung des Akkus nimmt je nach verwendetem Netzteil rund zwei Stunden Ladezeit in Anspruch. Mit einer FPV-Funktion ist der Parrot Swing leider nicht ausgestattet. Trotzdem kann auf dem Controller ein Smartphone mittels mitgelieferter Halterung montiert werden, um sich unter anderem Telemetrie- und Flugparameter in der kostenlosen „FreeFlight Mini“-App anzeigen zu lassen. Die Halterung ist recht stabil verarbeitet und verfügt zudem über eine gummierte Vorderseite, um ein Zerkratzen der Smartphone-Rückseite zu verhindern. Ansonsten weist der Controller diverse Funktionstasten und Schultertasten auf. Ein deutlicher Vorteil bei der Verwendung des Controllers: Die Reichweite zur Drohne steigt auf rund 60 Meter – bei der alleinigen Steuerung mittels Smartphone beträgt die Reichweite hingegen nur 25 bis 30 Meter.
Quadrocopter-Modus und Flugzeug-Modus
Im Quadrocopter-Modus ist der Parrot Swing besonders einfach und intuitiv – vergleichbar mit jeder anderen Kameradrohne – zu steuern. Der Clou: Befindet sich der Parrot Swing im Quadrocopter-Modus, nutzt das Fluggerät den im Gehäuse integrierten Ultraschall- und Drucksensor, um sich vertikal zu stabilisieren. Für die horizontale Stabilisierung wird zugleich ein nach unten gerichteter Kamerasensor genutzt. Durch diese Sensorik – und das typische 3-Achsen-Gyroskop – ist der Parrot Swing im Quadrocopter-Modus äußerst stabil unterwegs. Insbesondere in Innenräumen dürfen sich unerfahrene Piloten über ein sehr sicheres Flugverhalten freuen. Außerdem startet der Parrot Swing stets im Quadrocopter-Modus, so dass senkrechte Startvorgänge auf engstem Raum möglich sind. Der vertikale Kamerasensor kann im Übrigen auch Fotos schießen – allerdings mit einer sehr kärglichen Auflösung von nur 300.000 Pixeln. Die Fotos bieten zwar keine nennenswerte Qualität, doch immerhin steht eine entsprechende Foto-Funktion für schnellere Schnappschüsse zur Verfügung.
Parrot Swing: Preise und Verfügbarkeit
Im Flugzeug-Modus erinnert der Parrot Swing ein wenig an den weltbekannten X-Wing Starfighter aus Star Wars und gibt dabei eine mindestens ebenso coole Figur ab. Laut Parrot erreicht der Parrot Swing im Flugzeug-Modus satte Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 30 km/h. Tatsächlich ist die Quadrocopter-Flugzeug-Drohne sehr flott unterwegs – allerdings nur bei vergleichsweise windstillen Wetterbedingungen. Apropos Wetter: Selbst kleinere Böen haben aufgrund der leichten Bauweise des Drohnen-Hybrids unmittelbar Auswirkungen auf das Flugverhalten, weshalb der Parrot Swing lediglich bei ruhigem Wetter in Betrieb genommen werden sollte. Um sich die Telemetriedaten auf einem Smartphone anzeigen zu lassen, muss lediglich die „FreeFlight-Mini“-App gestartet und das Smartphone durch einen Druck auf dem „Parrot-Knopf“ des FlyPads gekoppelt werden. Innerhalb der App gibt es unter anderem einen TakeOff-Button zum automatischen Starten der Drohne, eine Anzeige für den Akkustand oder eine Anzeige für die bisherige Flugdauer. Die Steuerung im Flugzeug-Modus ist äußerst simpel aufgebaut und sehr einfach – hier fungieren die Trigger- bzw. Schultertasten des GamePads als Steuereingabe. Um eine Wende zu fliegen, muss lediglich eine Schultertaste ein- oder mehrmals gedrückt werden. Die Höhe hält der Parrot Swing dank integriertem Autopilot allein, so dass sich Anfänger und Einsteiger über ein sehr intuitives Flugverhalten freuen dürfen.
Fazit und Bewertung
Der Parrot Swing ist eine lohnenswerte Fun- und Spielzeug-Drohne, die einen sehr hohen Spaßfaktor und eine intuitive sowie sehr einfache Steuerung bietet. Dass sich in dem Hybriden aus Quadrocopter und Flugzeug gleich zwei Spielzeuge verbergen, macht den Parrot Swing zu etwas sehr besonderem – vertikale Startvorgänge und Flüge wie mit einem Modellflugzeug in einem bereiten mächtig viel Spaß. Löblich ist, dass das ansonsten optionale FlyPad beim Parrot Swing zum Lieferumfang gehört, so dass sich der recht hohe Preis von 139,- Euro relativiert. Nachteile findet man lediglich im Detail – etwa bei der sehr wind- und crashanfälligen Bauweise. Insbesondere die Flügel könnten mit einem robusteren Material aufwarten, um längeren Flugspaß zu garantieren. Die Flugzeit von gerade einmal sieben bis acht Minuten könnte ebenfalls verbessert werden, auch wenn sie sich auf dem durchschnittlichen Niveau eines typischen Spielzeug-Quadrocopters bewegt. Wer ein besonderes und gleichzeitig spaßiges Gadget sucht, ist mit dem Parrot Swing bestens beraten – vor allen Dingen kleinere Kinder und Jugendliche werden sich mit Sicherheit lange an der Parrot-Drohne erfreuen können.
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