Auf der derzeitigen Internationalen Ausstellung für digitale Medien in Las Vegas (NAB 2014) zeigt DJI einen neuen Multikopter, der mit weiterentwickelter Technik begeistert und damit die erst im vergangenen Jahr herausgebrachte DJI Phantom 2 Vision fast schon unattraktiv macht. DJI spendiert dem relativ einfallslos DJI Phantom 2 Vision Plus genannten Multikopter einen Drei-Achsen-Gimbal und eine neue Kamera mit einer Bildauflösung von bis zu 14 Megapixeln. Schlecht ist das alles natürlich nicht, nur den Käufern der aktuellen DJI Phantom 2 Vision wird der neue Hobby-Kopter ein Dorn im Auge sein. (Testbericht Dji Phantom 2 Vision Plus)
Doch vielleicht darf man sich an den Neuerungen aus dem Hause DJI nicht allzu stören, schließlich will man der Kundschaft immer etwas Neues bieten. Deshalb ist auch der Werdegang des Unternehmens äußerst bewundernswert, denn immerhin versucht man dem Stand der Technik gerecht zu bleiben und man will neue Kundenkreise erschließen. Dass die DJI Phantom 2 Vision Plus ihren Beitrag zum zunehmenden Drohnen-Boom leisten wird, steht eben deshalb außer Frage.
Es bleibt beim Alten
Rein optisch unterscheidet sich die überarbeitete Vision kaum von ihrer Vorgängerin. Das hellweiße Design bleibt auch beim weiterentwickelten Quadrokopter erhalten. Fast gleiche Fakten gelten auch für technische Daten wie Flugzeit oder Funkverbindung: Knapp 25 Minuten kann die Plus-Variante ihre Umgebung erkunden, während der Pilot mit einer 5.8-Ghz-Verbindung steuert und das Bild mit einer Entfernung von bis zu 700 Metern problemlos übertragen werden kann. Die Video- und Bildübertragung bleibt mit der 2.4-Ghz-Verbindung unverändert und ermöglicht die Kamera-Steuerung per iOS- oder Android-App. Einen optionalen Range Extender gibt es natürlich weiterhin, so dass die FPV-Sichtweise auf bis zu 1.000 Meter erhöht wird. Die Übertragung soll dabei genauso nahtlos erfolgen wie bei der Phantom 2 Vision und die FPV-Sichtweise auf ein mobiles Endgerät direkt aus der Verpackung ermöglichen. Mit bis zu 54 Kilometern pro Stunde kann die Plus-Variante näherhin schneller fliegen als ihre Vorgängerin. GPS ist natürlich ebenso an Bord wie der übliche 5.200 mAh starke Akku, der mit dem beiliegenden Netzteil an jeder haushaltsüblichen Steckdose mit Saft gefüttert werden kann.
https://vimeo.com/90986568
Erstmal abwarten
Mehr oder weniger nennenswerte Neuerungen sind allerdings der integrierte 3-Achsen-Gimbal oder die neue Kamera. Dass DJI mit derartigen Verbesserungen einige Kunden kränkt, scheint aber im Hinblick auf den technischen Fortschritt unangebracht zu sein. Denn immerhin will DJI genau zwei Kritikpunkte der DJI Phantom 2 Vision abschaffen und mit einem direkten Nachfolger noch mehr in die Film- und Videoproduktion einsteigen: Ein integrierter 3-Achsen-Gimbal, den es in Form des Zenmuse H3-3D selbst für die DJI Phantom 2 gibt, kommt in Anbetracht der oftmals kritisierten Videoqualität ebenso recht wie eine leicht verbesserte Kamera. Damit rückt die DJI Phantom 2 Vision Plus weiter in den Profibereich als die Vorgängervariante, womit sich der ein oder andere Käufer über die Investition einer DJI Phantom 2 Vision sicherlich ärgern könnte. Dass die gesamte Industrie der Unterhaltungselektronik auf derartig kurze Upgrade-Zyklen setzt, tröstet über diese Begebenheit nur bedingt hinweg. Und während ein 3-Achsen-Gimbal sicherlich empfehlenswert ist, muss eine neue Kamera nicht unbedingt mit einer Verfeinerung einhergehen. Denn das maßgebende für eine Kamera sind Sensor und Objektiv, nicht die wie so oft geglaubten Megapixel-Zahlen. Ob die Bildqualität aufgrund gleichgebliebener Kamera-Daten wirklich besser wird, bleibt nicht zuletzt auch deshalb abzuwarten. Nach wie vor lassen sich per Smartphone-App auch diverse Kamera-Einstellungen vornehmen, so dass dank ISO, Weißabgleich oder Farbtemperatur der Kreativität kaum Grenzen gesetzt sind und das Adobe-eigene RAW-Format (DNG) freien Raum für digitale Nachbearbeitungen lässt.
Ansonsten verfügt die DJI Phantom 2 Vision Plus über all die lohnenswerten Funktionen, die man bei DJI-Produkten auch
erwartet. Sowohl IOC (Intelligent Orientation Control), RTH (Return to Home Failsafe) oder die hausgemachte Smartphone-App sowie Soft- und Firmware-Updates gibt es auch bei der weiterentwickelten Variante. Preislich pendelt sich der Quadrokopter bei etwa 1.300 US-Dollar ein. Erste Auslieferungen sollen Anfang Juni stattfinden, wobei sich die Verfügbarkeit für den europäischen Markt wie gewohnt um weitere Wochen verlängern kann.