Mit Spannung und hohen Erwartungen haben wir nicht nur den Arshiner XT001A, sondern auch den Arshiner JJRC H26W ausführlich getestet. Der H26W geht als Nachfolger des Arshiner JJRC H8C sowie JJRC H5C an den Start und will durch FPV-Ansicht via Smartphone-App sowie Headless Mode und Co. überzeugen. Wie sich der große Bruder aus der Arshiner-Familie im Test geschlagen hat und was der Quadrocopter drauf hat, gibt es in unserem Quadrocopter-Test zum Nachlesen.
Arshiner JJRC H26W: Erster Eindruck und Montage
Der erste Eindruck vom Arshiner JJRC H26W überzeugte. Der Quadrocopter wird in einer üblichen Pappschachtel sowie allerhand Zubehör-Material geliefert. Das Gehäuse des Quadrocopters wirkt im Vergleich zu den Big Playern à la DJI Phantom 4 oder Yuneec Q500 weniger hochwertig, macht diesen Umstand allerdings durch ein recht eigenständiges und aufregendes Design wieder wett. Zum Lieferumfang des Arshiner JJRC H26W gehören folgende Komponenten:
- 1x Arshiner JJRC H26W Quadrocopter
- 1x Fernsteuerung
- 1x USB-Ladekabel
- 2x Ersatzrotoren
- 4x Propellerschutz
- 2x Landebeine
- 1x Smartphonehalter
- 1x 7.4V 1.200 mAh LiPo-Akku
- 1x 2.0-Megapixel-Kamera
- 1x Mini-Schraubenzieher sowie zahlreiche Schrauben
- 1x englischsprachige Bedienungsanleitung
Weniger zufriedenstellend ist die Montage sowie Flugbereitschaft des Quadrocopters. Der Arshiner JJRC H26W ist alles andere als ein RTF-Quadrocopter. Für die Montage der Propeller, Prop Guards (Propellerschutz) mit LED-Leuchten sowie Kamera müssen allein 23 bis 25 Schrauben mit dem mitgelieferten Schraubendreher befestigt werden. Selbst das Akkufach wird mittels Schraubendreher und passendem Schräubchen geöffnet und geschlossen. Kritik muss Arshiner auch wegen der mitgelieferten Ersatzpropeller einstecken – gerade einmal einen Propeller je Laufrichtung (insgesamt zwei) liegen dem Lieferumfang bei. Das ist nicht zeitgemäß und auch bei einem Quadrocopter der günstigen Einsteiger-Klasse ein eindeutiger Nachteil. Weniger hochwertig sind die mitgelieferten Landebeine, die einfach in das Gehäuse eingesteckt werden nicht unbedingt fest sitzen.
Montagezeit raubt Nerven und Zeit
Damit die richtigen Propeller an den entsprechenden Motoren je Laufrichtung montiert werden, verfügen Rotorblätter als auch Motoren über kleine Kennzeichnungen. In der Bedienungsanleitung steht allerdings nichts über diese Kennzeichnung, so dass es durchaus passieren kann, dass Anfänger und Einsteiger die falschen Propeller montieren. Vor der Montage der Propeller müssen die mitgelieferten Zahnräder je Ausleger von unten eingeschoben werden. An diesen Zahnrädern ist ein kleiner Stab befestigt, an dessen Ende die Propeller durch ein sehr kleines Loch fest verschraubt werden. Positiv: Arshiner legt zahlreiche Ersatzschrauben bei, sollte nach mehreren Montage- und Demontage-Schritten die ein oder andere Befestigungsschraube verloren gehen. Trotzdem – Ready to Fly geht in jedem Fall anders. Vor dem Start benötigt die mitgelieferte Fernsteuerung vier AA-Batterien, die allerdings nicht im Lieferumfang enthalten sind. Weniger hilfreich bei der Montage des Quadrocopters war die mitgelieferte Bedienungsanleitung in englischer Sprache, die durch kaum leserliche Schriftgrößen, Schreibfehler und Unvollständigkeit auffällt und die Lust auf den Quadrocopter alles andere als förderte. Nichtsdestotrotz wollten wir endlich mit dem Arshiner JJRC H26W in die Luft gehen und setzten unseren Test nach einer Montagezeit von satten 45 Minuten fort. Der Akku des Arshiner JJRC H26W ist in eineinhalb Stunden vollständig aufgeladen.
Flugverhalten und Funktionen
Der Arshiner JJRC H26W wird mit einem LiPo-Akku ausgeliefert, der über eine recht große Ladekapazität von 1.200 mAh verfügt und in einem kleinen Akkufach oberhalb des Quadrocopter-Gehäuses untergebracht und mit einem Steckkabel verbunden werden muss. Die Ladezeit des Akkus mit dem mitgelieferten USB-Ladegerät lag in der Regel bei etwa eineinhalb Stunden. In Sachen Flugdauer konnten wir Zeiten von etwa 12 bis maximal 15 Minuten erreichen – lobenswert für einen Quadrocopter dieser Größe. Erwähnenswert ist auch das Flugverhalten des Arshiner JJRC H26W, das Steuerbefehle durch die mitgelieferte Fernbedienung in sehr schnelle Flugbewegungen umsetzt. Weniger löblich ist das Flugverhalten hinsichtlich Manövrierfähigkeit: Aufgrund fehlendem GPS benötigt der Arshiner JJRC H26W stets Steuerbefehle, um auf der Stelle schweben zu können. Durch das leichte Gewicht bei vergleichsweise großer Angriffsfläche wird der Quadrocopter allerdings sehr schnell von Windböen erfasst. Hier haben Anfänger und Einsteiger kein besonders leichtes Spiel. Durch die schnellen und trotzdem exakten Flugbewegungen sowie leistungsstarken Motoren macht der Arshiner JJRC H26W nach einer kleinen Eingewöhnungsphase allerdings mächtig Spaß. Selbiges gilt für die integrierten Flugfunktionen – etwa 360-Grad-Flips oder der automatische Rückenflug / Headless Mode. Umso beeindruckender ist jedoch auch die Lautstärke, die der Arshiner JJRC H26W im Flug an den Tag legt.
Bei der Kamera des Arshiner JJRC H26W handelt es sich auf den ersten Blick um eine stabilisierte Kamera, die zumindest optisch der hochwertigen Kameraeinheit des Yuneec Typhoon Q500 extrem nahe kommt. Doch falsch gedacht: Die Kamera ist weder durch eine Dämpfereinheit noch durch einen klassischen Gimbal stabilisiert. Beim Arshiner JJRC H26W handelt es sich vielmehr um eine verschraubte Kameraeinheit, die per Smartphone-App leicht geschwenkt werden kann. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Kamera über keinen internen Speicher verfügt. Fotos und Videos werden nämlich direkt per WLAN an das Smartphone weitergeleitet und hier im lokalen Speicher abgelegt. Die Qualität der Fotos ist eher mau, entspricht jedoch den üblichen Erwartungen einer 2.0-MP-Kamera.
An der beiliegenden Fernsteuerung kann eine Smartphone-Halterung montiert werden, die allerdings einen recht wackeligen Eindruck erweckt und das Smartphone mehr schlecht als recht sichert. Arshiner bietet für den JJRC H26W eine Smartphone-App namens „WiFi UFO“ an, die sowohl im Google Play Store (für Android-Geräte) als auch Apple App Store (für Android-Geräte) kostenlos erhältlich ist. Innerhalb der Smartphone-App wird das Kamerabild des Quadrocopters angezeigt, das allerdings in nur recht magerer Qualität übermittelt wird. Wer kleine Schwenkbewegungen vornehmen möchte, kann das durch die mitgelieferte Fernsteuerung erledigen. Allerdings geht die Übermittlung des FPV-Bildes mit einer recht hohen Latenz (Verzögerung) einher, was das Pilotieren per App nicht wirklich praktikabel bis hin zu unmöglich macht. Trotzdem: für einen Quadrocopter seiner Preisklasse kann der Arshiner JJRC H26W mit leistungsstarken Motoren und einer FPV-Ansicht punkten – fast ein Alleinstellungsmerkmal.
Arshiner JJRC H26W
- Quadrocopter sowie Fernsteuerung
- mit Akku, Ladegerät und Zubehör
- Ersatzpropeller inklusive
- Headless Mode und 360-Grad-Flips