Längst haben die Kopter-Hersteller das neue Hobby ihrer Kunden erkannt und bieten diverse Quadro- oder Hexakopter samt Gimbal- und Kamera-System bereits zu günstigen Preisen an. Zu einem dieser Hersteller gehört DJI Innovations, der mit Modellen wie der DJI Phantom oder DJI Flame Wheel für jeden etwas parat hat, der vor der heimischen Haustür einen kleinen Foto- oder Videoausflug unternehmen will.
Auch mit der DJI S800 Spreading Wings, einem beliebten Mittelklasse-Hexakopter, hat DJI Innovations ein semiprofessionelles Modell im Regal. Doch auf der vergangenen CES in Las Vegas (Consumer Electronics Show) präsentierte DJI erstmals einen Kopter, der selbst in professionellen Filmstudios Anwendung finden könnte.
DJI S1000 Spreading Wings mit Zenmuse Z15-5D
DJI S1000 Spreading Wings soll sich der neue Oktokopter nennen, der – mit einer DSLR-Kamera vom Typ Canon
EOS 5D Mark II oder Mark III ausgestattet – allein in Sachen Fotoqualität eine außerordentlich gute Figur machen dürfte. Das Abfluggewicht beträgt rund 10 Kilogramm, wobei der 1.100 Millimeter breite Kopter selbst – vor allem durch reichlich Carbon – nur 4,3 Kilo wiegen soll. Je nach Gewicht können unterschiedliche Akkus benutzt werden, so dass mit einem 15000mAh-Akku (1,8 Kilogramm) rund 15 Minuten Flugzeit, mit einem 20.000mAh-Akku (2,4 Kilogramm) rund 19 Minuten Flugzeit realisiert werden sollen. Der Transport gestaltet sich aufgrund klappbarer Ausleger und einziehbarem Landegestell einfach und unproblematisch. Da das hauseigene Gimbal-Sortiment mit dem neuen 3-Achsen-Gimbal der Baureihe ZENMUSE Z15-5D erst kürzlich erweitert wurde, ist auch die professionelle Verwendung eben dieser Kamera gewährleistet. Vorstellbar ist also die Verwendung des ZENMUSE Z15-5D zusammen mit der DJI S1000 Spreading Wings, was letztlich außerordentlich schnelle und stabile Flugmanöver mit sauberen und qualitativ hochwertigen Luftaufnahmen kombiniert.
Großer Konkurrenzkampf auf dem Kopter-Markt
Es kommt nicht von ungefähr, dass DJI künftig auch im höherpreisigen Segment mitmischen möchte. Der Konkurrenzkampf ist groß und weltweit werden immer mehr Kopter entwickelt. Auch in Deutschland gibt es ausgeklügelte Systeme, die bei Film und Fernsehen längst zum Standard-Equipment gehören. So bietet beispielsweise Ascending Technologies aus Krailling (Oberbayern) einen Oktokopter mit patentierter V-Form an. Dank dieser V-Form bietet der so genannte ASCTEC Falcon 8 ein uneingeschränktes Sichtfeld, womit hochprofessionelle Aufnahmen garantiert sind. Allerdings kostet das Komplettpaket aus Kopter, Kamera und Bodenstation knapp 18.000 Euro, was bei den meisten Fotografen oder Videomachern das Budget sprengen dürfte.
Preis unbekannt – Release noch im Frühjahr 2014
Wer auf die deutsche Ingenieurskunst aus Krailling verzichten kann, dürfte deshalb mit der DJI S1000 gut beraten sein. Der Kopter wird etwas teurer als das kleinere Schwester-Modell DJI S800 werden und damit für etwa 7.000 bis 8.000 Euro zu haben sein – ohne entsprechende Kamera oder Bodenstation. Im Vergleich zum ASCTEC Falcon 8 fast schon ein lohnenswertes Schnäppchen. Außerdem werden beim Profi-Kopter DJI S1000 Bauteile herhalten, die sich bei DJI schon an anderer Stelle bewährt haben. Ob es nun ein Produkt aus Deutschland oder China sein soll, dürfte letzten Endes nur noch eine Frage des guten Geschmacks sein.