Bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung am vergangenen Wochenende sorgte eine Drohne für allerlei Aufregung. Das etwa 40 Zentimeter große Fluggerät mit mehreren Propellern stürzte in der Nähe der Bundeskanzlerin Angela Merkel ab. Kurz darauf hat sich die Piratenpartei zur Aktion bekannt, die sowohl gegen die unbemannten Fluggeräte an sich als auch gegen die Steuerverschwendung in Milliardenhöhe durch das Projekt Euro Hawk protestierten wollten.
Laut Aussagen sollen die Anwesenden von der Mini-Drohne nicht nur verwirrt, sondern auch erheitert gewesen sein. Während Merkel und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich sichtlich vergnügt über den kleinen Gastauftritt auf dem Dresdner Neumarkt gewesen sein sollen, sei Bundesverteidigungsminister und Mitverantwortlicher des Euro-Hawk-Projekts Thomas de Maizière von der Drohne offenbar irritiert gewesen. Auch Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz sowie die CDU-Bundesabgeordneten Andreas Lämmel und Arnold Vaatz waren zum Zeitpunkt auf der Bühne.
Nachdem die Polizei einen 23-jährigen Mann ausmachten, der für den Flug der ferngesteuerten Kameradrohne vom Typ Parrot AR-Drone 2.0 verantwortlich sei, veranlassten sie ihm zur unsanften Notlandung des Fluggerätes. Vorerst gab der 23-jährige an, er habe die Drohne aus kommerziellen Zwecken aufsteigen lassen, um Bilder von der Bundeskanzlerin zu schießen. Später bekannte sich die Piratenpartei zur Flugaktion, die gegen die Überwachung durch Flugdrohnen protestieren und erneut auf das gescheiterte Euro-Hawk-Projekt aufmerksam machen wollten. Das Bundeskriminalamt nahm weiterhin die Personalien des 23-jährigen Mannes auf und untersuchte die Hobby-Drohne, von der wohl keine Gefahr ausging.