Militärdrohnen stehen immer wieder in der Kritik, dienen sie doch nicht nur als Vernichtungsmaschinen für Feinde, sondern gefährden oder gar töten auch immer häufiger zivile Unbeteiligte. Um den Terror zu bekämpfen, setzen die USA schon länger auf die unbemannten Flugobjekte. Nun üben die Vereinten Nationen Druck auf die USA aus. In erster Linie geht es um Angriffe in Pakistan und Jemen durch die bewaffneten Kampfdrohnen der US-Streitkräfte.

Denn laut einem Bericht des UN-Beauftragten für Terrorabwehr, Ben Emmerson, sollen weit mehr Zivilisten bei Kampfeinsätzen getötet worden sein, als bislang vermutet. So wird in dem 24-seitigen UN-Drohnenreport deutlich, dass laut der pakistanischen Regierung mindestens 400 unbeteiligte Zivilisten bei Einsätzen in Pakistan seit 2004 getötet worden sein sollen. Insgesamt soll es seit 2004 rund 330 Angriffe durch unbemannte Flugobjekte gegeben haben, wobei etwa 2.200 Menschen getötet und 600 schwer verletzt worden sein sollen.
Dennoch wird in dem Bericht darauf hingewiesen, dass die Informationen bislang nur „vorläufig“ sein sollen. Zudem gerät die Geheimhaltungspolitik der USA in die Kritik. So werden genauere Informationen und statistische Auswertungen vor der Öffentlichkeit von dieser stets zurückgehalten – wohl mit dem Hintergrund, die nationale Sicherheit nicht zu gefährden. Die NSA (National Security Agency), der Nachrichten- und Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten, äußert sich wie gewohnt nicht zu dem umfassenden Bericht.
Ein Problem bei der statistischen Auswertung von zivilen Opfern ist immer wieder die Unterscheidung von „Zivilisten“ zu „Nicht-Kombattanten“. Laut den pakistanischen Behörden sollen nämlich nur nicht 400 Zivilisten, sondern auch mindestens zusätzliche 200 „Nicht-Kombattanten“ durch Drohnen-Angriffe getötet worden sein. Die Definition eines Kombattanten wird von pakistanischen Behörden und der US-Regierung unterschiedlich definiert, wobei der Begriff eines „Mitkämpfers“ von den USA deutlich weiter definiert wird.
Um die Todesopfer richtig einschätzen zu können, werden die USA nun durch die Uno zur Offenlegung und vollen Transparenz gedrängt. Zudem rät Ben Emmerson zu gesetzlichen Regelungen und fordert auch Israel oder Großbritannien zur Offenlegung der Daten auf.