Der Ninetec Spyforce 1 ist eine Mini-Kameradrohne mit Live-Videoübertragung – der so genannten FPV-Bildansicht. Dabei wartet der Mini-Quadrocopter mit kleinen Abmessungen und einer typischen Multikopter-Steuerung auf. Was der Ninetec Spyforce 1 drauf hat, klärt unser Drohnen-Test.
Ninetec Spyforce 1: Preise, Verfügbarkeit und Daten
Ninetec Spyforce 1: Drohne zum Spionieren?
Der Ninetec Spyforce 1 soll ultimativen Flugspaß bieten und sich dank der integrierten HD-Kamera sowie WiFi-Bildübertragung auch für FPV-Flüge eignen. Dabei wartet der Spyforce 1 von Ninetec mit einem günstigen Preis und einer vergleichsweise hohen technischen Ausstattung auf. Zum Lieferumfang des Mini-Quadrocopters gehören deutschsprachige Bedienungsanleitung, Werkzeug bzw. Schraubendreher, Propeller, USB-Ladegerät sowie WiFi-Modul. Letzteres wird durch einen simplen Schiebemechanismus unterhalb vom Quadrocopter-Gehäuse montiert und demontiert. Die auch im Lieferumfang enthaltene Fernsteuerung verfügt über eine Smartphone-Halterung, zwei Joysticks, Knöpfe zur Steuerung der Kamera bzw. Foto- und Videoaufnahme sowie eine Taste für die Salto- bzw. Flipfunktion. Lediglich vier 1,5 V AA-Batterien für die Fernsteuerung hätte man dem Lieferumfang bei einem solch vergleichsweise hohen Preis beilegen können.
Technische Daten
- 2,4GHz – 4 Kanal
- Abmessung: 15,5 mm x 15,5 mm x 5 mm
- Akku: 3,7V/700 mAh
- Kamera: 300.000 Pixel
- Flugzeit: 5 bis 6 Minuten
- Reichweite: bis 100 Meter
Drohnen mit Kameras sind ein extrem beliebtes Gadget. Ein Nachteil der meisten Kamera-Quadrocopter: der Preis. Denn hochwertige Kameradrohnen – etwa der DJI Mavic Pro oder DJI Phantom 4 – kosten mehrere hundert bis zu tausend Euro. Gerade für Anfänger und Drohnen-Einsteiger bieten sich daher günstigere Alternativen an. Der Ninetec Spyforce ist eine solche Alternative, denn mit einem Preis von derzeit nur 69,99 Euro reiht sich die Mini-Drohne mit Kamera im günstigen Segment ein. Dabei liefert der Hersteller praktisch alles mit, was zu Steuerung der Drohne benötigt wird. Mit 15,5 x 15,5 x 5 Zentimetern ist der Spyforce 1 vergleichweise klein – selbiges gilt im Übrigen auch für den Akku, der eine Kapazität von gerade einmal 700 mAh aufweist. Damit erreicht der Ninetec Spyforce eine Flugzeit von fünf bis zu sechs Minuten. Nicht allzu löblich ist die Ladezeit des Akkus, die schon einmal rund eineinhalb Stunden andauern kann. Dafür kann sich jedoch die Reichweite sehen lassen: Eine Flugdistanz von rund 100 Metern stellt für die Mini-Drohne keine Probleme dar, da der Hersteller statt Bluetooth auf eine WiFi-Verbindung setzt. Allerdings fehlt es dem Ninetec Spyforce 1 – wie den meisten günstigeren Mini-Drohnen – an einer umfangreichen Sensorik, etwa einem GPS-Modul. Das führt dazu, dass die Steuerung des Quadrocopters insbesondere für Anfänger eine kleine Herausforderung darstellt. Das zum Teil sehr nervöse Flugverhalten des Ninetec Spyforce 1 erfordert schnelle und bedachte Steuerbewegungen. Aufgrund des leichten Gewichts und der fehlenden GPS-Positionierung sollte der Ninetec Spyforce 1 ausschließlich bei windstillen Wetterverhältnissen oder ausschließlich in Innenräumen eingesetzt werden. Nutzt man die Kameradrohne draußen, sorgen selbst kleinere Windböen für unerwartete Driftbewegungen.
Ninetec Spyforce 1: Preise, Verfügbarkeit und Daten
Steuerung via Smartphone-App
Ninetec bietet sowohl für iOS als auch für Android eine kostenlose Smartphone-App namens cx_wifiufo an. Innerhalb dieser App können verschiedene Einstellungen vorgenommen und das Bild der Kamera in Liveansicht angeschaut werden. Um den Quadrocopter mit dem Smartphone zu koppeln genügt es, die Drohne einzuschalten und sich innerhalb der Smartphone-Einstellungen mit dem WiFi-Netzwerk namens SPYFORCE 1 zu verbinden. Steht die WLAN-Verbindung zwischen Smartphone und Quadrocopter, kann die entsprechende Smartphone-Applikation geöffnet werden. Soll die Mini-Drohne mit der Smartphone-App bzw. den virtuellen Steuerungsknüppeln manövriert werden, muss die entsprechende Schnittstelle in der oberen Menüleiste auf „ON“ gestellt werden. Die Steuerung per App können wir nur bedingt empfehlen: Die Oberfläche in der App reagiert zum Teil stark zeitversetzt – besser ist es, den Quadrocopter mit den physischen Steuerknüppeln der Fernsteuerung zu manövrieren.
FPV-Bild auf dem Smartphone-Bildschirm
Das wichtigste Feature der Ninetec Spyforce 1 stellt wohl ohne Zweifel die FPV-Funktion dar. Dazu wird das Smartphone auf die Halterung der Fernsteuerung eingesteckt und der entsprechende Modus in der App ausgewählt. Trotz einer recht spärlichen Kameraqualität kann sich die FPV-Sichtweise mit der Mini-Drohne durchaus sehen lassen. Schnellere Schnappschüsse (egal ob Foto oder Video) aus der Luft gelingen vergleichsweise gut – lediglich bei geringen Lichtverhältnissen muss man mit starkem Bildrauschen und unschönen Störstreifen rechnen. Bei der FPV-Sichtweise fällt uns insbesondere die hohe Latenz (Verzögerung) auf, die den Flug via Smartphone-Bildschirm eher unbrauchbar macht und den Spaß am Spyforce 1 verdirbt.
Allerhand Einstellungsmöglichkeiten
Innerhalb der App stehen darüber hinaus allerhand Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. So kann beispielsweise per Knopfdruck ein Foto aufgezeichnet oder ein Video aufgenommen sowie auf Fotos und Videos zugegriffen werden. Außerdem kann die Schubkraft der Propeller und damit die Steuerungsempfindlichkeit justiert werden. Die Steuerschnittstelle mit den virtuellen Steuerknüppeln kann auf Wunsch auch aktiviert bzw. deaktiviert werden. Apropos Geschwindigkeit: Nicht nur in der App, sondern auch auf der Fernsteuerung kann zwischen einem niedrigen, einem mittleren und einem hohen Geschwindigkeitsmodus variiert werden. Der jeweils gewählte Modus wird durch einen einmaligen, zweimaligen oder dreimaligen Piepton akustisch bestätigt. Wenn während des Fluges die Salto-Taste gedrückt wird und ein dreifacher Ton erklingt, kann man mit dem Spyforce 1 auch tolle Saltos machen. Die Richtung des Saltos wird dabei durch den Steuerungshebel bestimmt – drückt man den Hebel nach Druck auf der der Salto-Taste in die jeweilige Richtung, macht der Ninetec Spyforce einen Salto entweder nach vorn, hinten, links oder rechts. Das funktioniert erstaunlich zuverlässig und bereitet selbst erfahrenen Piloten mächtig viel Spaß.
Fazit und Bewertung
Der Spyforce 1 von Ninetec ist ein herkömmlicher Vertreter der Mini-Drohnen-Sparte. Für Anfänger eignet sich der Quadrocopter recht gut, auch wenn man nicht zu hohe Erwartungen an das kleine Fluggerät stellen sollte. Verarbeitung und Lieferumfang sind gut, während Kameraqualität und FPV-Funktion nur geringen Erwartungen gerecht werden. Wer den Quadrocopter im Angebotspreis von derzeit 69,99 Euro erhält, kann sich über ein tolles Spielzeug für Zwischendurch freuen. Den unverbindlichen Verkaufspreis von 199,99 Euro sollte man für den Ninetec Spyforce 1 jedoch nicht ausgeben – dafür bietet der Quadrocopter eine zu geringe Flugzeit, eine schlecht entwickelte Smartphone-App und eine zu minderwertige Kameraqualität.
Preise und Verfügbarkeit: Ninetec Spyforce 1