Das amerikanische Technikportal The Verge mutmaßt über den kommenden GoPro Karma Quadrocopter. Das Magazin nimmt in ersten Gerüchten an, dass die Karma-Drohne über eine 360-Grad-Kamera verfügen wird und sich durch dieses Alleinstellungsmerkmal im Drohnen-Dschungel durchsetzen könnte.
GoPro Karma wird über eine Bildstabilisierung verfügen
Im Frühjahr wird der marktführende Actioncam-Hersteller GoPro einen eigenen Quadrocopter vorstellen. Den Namen für das unbemannte Flugsystem hat das in San Francisco ansässige Unternehmen bereits bekanntgegeben: Karma ist der offizielle Name der GoPro Drone, wobei technische Details aktuell noch ungewiss sind. Immerhin: Ein erstes offizielles Video aus Kameraperspektive lässt vermuten, dass GoPro auch eine Bildstabilisierung in das System integriert und besonders verwackelungsarme Videos produziert werden können. Ob sich das Unternehmen dabei auf eine eigene Neuentwicklung verlässt und ob für die Bildstabilisierung ein herkömmlicher Gimbal oder eine digitale Bildstabilisierung verwendet wird, ist zurzeit ebenso ungewiss.
Multi-Kamera von GoPro am Quadrocopter?
In Sachen Kamera geht das US-Magazin von The Verge aber noch einen Schritt weiter: Es vermutet eine omnidirektionale Kamera, die Bilder aus allen Richtungen in einem Bereich von 360 Grad horizontal als auch vertikal aufnehmen kann. Die Pläne für eine solche 360-Grad-Kamera sagte GoPro-CEO Nick Woodman bereits im Mai 2015 voraus: Laut Woodman arbeite man an einem sphärischen Camera Mount, das sechs GoPro HERO 4-Kameras umfasst und somit 360-Grad-Aufnahmen bzw. einen 360-Grad-Rundumblick ermöglicht. GoPro spricht bei einer sphärischen Kamera auch von einer Multi-Kamera (Multi Cam), weil nicht nur eine oder zwei, sondern gleich mehrere Linsen für die Bildaufzeichnung genutzt werden. Diese 360-Grad-Bilder werden nach entsprechender Bearbeitung als ein Video zusammengefasst und sollen vor allen Dingen für VR-Zwecke (Virtual Reality) Verwendung finden. VR bezeichnet eine interaktive virtuelle Umgebung, die mittels Software in Echtzeit generiert wird und beispielsweise mittels VR-Videobrille erlebt werden kann. „Erleben“ deshalb, weil sich der Betrachter bei einem VR-Szenario in einer dreidimensionalen Welt befindet. Da GoPro das VR-Software-Unternehmen Kolor im April 2015 übernommen hat, sind die softwareseitigen Grundvoraussetzungen für sphärische Inhalte denkbar gut. Zudem steht mit YouTube 360 – einer Funktion für das Hochladen und Wiedergeben von sphärischen 360-Grad-Videos auf Desktop-Computern oder Android- und iOS-Geräten – auch verbraucherseitig eine entsprechend zukunftsträchtige Lösung bereit.
GoPro braucht ein Alleinstellungsmerkmal
Fest steht: Damit sich GoPro im Drohnen-Dschungel durchsetzen kann, braucht der Karma Quadrocopter ein besonderes Alleinstellungsmerkmal, das ihn von Platzhirschen à la DJI Phantom oder Yuneec Q500 abgrenzt. Ob GoPro dabei vollständig auf eine Eigenentwicklung setzen wird, bleibt freilich noch abzuwarten. Schief gehen darf das Karma-Experiment jedenfalls nicht, denn immerhin steht mit GoPro eine der weltweit etabliertesten Marken auf dem Spiel.