Mit der neuen Flying Sun-Serie präsentiert das US-amerikanische Unternehmen Freefly Systems zwei spezialisierte Drohnenlösungen zur großflächigen Ausleuchtung von Einsatzorten. Die Modelle Flying Sun 1000 und Flying Sun 500 richten sich nicht an Konsumenten, sondern an professionelle Anwender aus Bereichen wie Bau, Energieversorgung, Katastrophenschutz oder Filmproduktion. Beide Systeme kombinieren leistungsstarke LED-Technologie mit bewährter Drohnentechnik und sollen klassische Lichtmasten in zahlreichen Szenarien ersetzen.
Technische Eckdaten der Flying Sun-Serie
• Flying Sun 1000: 300.000 Lumen LED-Leistung, 288 LEDs, Dauerbetrieb per Stromversorgung
• Flying Sun 500: Kompaktere Version, ebenfalls für Dauerbetrieb ausgelegt
• Beide Modelle arbeiten netzgebunden oder batteriebetrieben, mit Schnellstart innerhalb weniger Minuten
• Kühlung erfolgt über Rotoren („Rotor Wash“) – keine externen Lüfter nötig
• Fluggeräusche von lediglich 56 dB bei 100 Fuß Flughöhe
Beleuchtung aus der Luft: Neue Konzepte für alte Probleme

Klassische Lichtmasten sind in Notfallsituationen oder auf mobilen Einsatzstellen oft eine Herausforderung: sperrig, schwer zu transportieren, zeitintensiv im Aufbau. Freefly Systems – bekannt für professionelle Flugplattformen wie die Alta X – setzt mit der Flying Sun-Serie auf ein neuartiges Beleuchtungskonzept. Die Idee: Eine mobile Drohne mit leistungsstarken LEDs ersetzt stationäre Beleuchtungslösungen – flexibel, schnell, punktgenau. Der Einsatz ist sowohl stationär (mit Stromversorgung vom Generator oder E-Fahrzeug) als auch mobil (per Akku) möglich.
Flying Sun 1000 – 300.000 Lumen für Großflächenbeleuchtung

Das Flaggschiffmodell Flying Sun 1000 liefert eine Lichtstärke von bis zu 300.000 Lumen. Die 288 LEDs sind so angeordnet, dass eine gleichmäßige Flächenausleuchtung erreicht wird. Je nach Flughöhe kann das System unterschiedlich große Bereiche mit normgerechter Beleuchtung abdecken:
- Bei 100 Fuß Flughöhe: ca. 14.000 ft² bei 10 foot-candles
- Bei 141 Fuß: ca. 27.000 ft² bei 5 foot-candles
- Bei 316 Fuß: bis zu 137.000 ft² bei 1 foot-candle
Besonders interessant ist die passive Kühlung der LEDs über den Abwärtsluftstrom der Rotoren – ein wartungsarmes Konzept, das für langlebigen Betrieb sorgt. Die Drohne ist nicht für den Dauerflug gedacht, sondern wird für stationäre Beleuchtungseinsätze auf einer festen Flughöhe gehalten.

Flying Sun 500 – mobile Lichtlösung für Notfall- und Rettungseinsätze
Der kleinere Bruder Flying Sun 500 richtet sich an Einsatzkräfte mit Bedarf an schnell einsetzbarem Flutlicht im Straßenverkehr, bei Pannenhilfe oder Evakuierungen. Auch dieses Modell wird netzgebunden betrieben, kann aber aufgrund seiner kompakten Größe leichter transportiert werden – z. B. im Kofferraum eines Einsatzwagens.
Freefly hat beide Drohnen so konzipiert, dass sie von nur einer Person innerhalb weniger Minuten einsatzbereit gemacht werden können. Die Navigation erfolgt über ein klassisches Controller-Interface – eine detaillierte Integration mit bestehenden Flotten-Management-Apps ist für spätere Updates denkbar.
Vergleich mit klassischen Lichtlösungen
Die Vorteile gegenüber stationären Lichtmasten liegen auf der Hand: kein Bodenkontakt, keine Stolperfallen, keine komplizierte Verkabelung. Besonders in unwegsamem Gelände oder in Katastrophenszenarien mit Überschwemmungen kann eine fliegende Lichtquelle deutlich schneller zum Einsatz kommen.
Weitere Vorteile betreffen die Flexibilität und Sicherheit: Während stationäre Masten einen großen Platzbedarf haben, sind die Flying Sun-Systeme innerhalb weniger Minuten einsatzbereit, ohne dass Fahrzeuge manövriert oder Bodenanker gesetzt werden müssen.
Preise, Limitierungen und Produktionsstatus
Die Flying Sun 1000 ist mit einem Preis von 59.995 US-Dollar klar im oberen Profisegment angesiedelt. Die kleinere Flying Sun 500 kostet 49.995 US-Dollar. Beide Systeme sind derzeit ausschließlich direkt beim Hersteller Freefly Systems erhältlich. Laut Angaben des Unternehmens ist die monatliche Produktionsmenge derzeit auf 10 Einheiten pro Modell begrenzt. Erste Auslieferungen starten im Juni 2025.
Eine CE-Zertifizierung für den europäischen Markt wurde bisher nicht kommuniziert. Interessierte Kunden aus Europa sollten daher mit Import- und Genehmigungsfragen rechnen.
Fazit: Flying Sun – Fliegende Lichtmasten für den professionellen Einsatz
Die Freefly Flying Sun-Serie bringt ein neuartiges Konzept in die Welt der Einsatztechnik: Drohnenbasierte Beleuchtung mit hoher Lichtleistung, schneller Einsatzfähigkeit und reduzierter Bodenabhängigkeit. Die Systeme sind keine Spielerei, sondern spezialisierte Werkzeuge für Behörden, Energieunternehmen, Sicherheitsdienste und Filmcrews.
Mit Preisen jenseits der 50.000 USD-Marke richtet sich das Produkt klar an Institutionen mit entsprechendem Budget – etwa Baukonzerne, Filmproduktionsfirmen oder Feuerwehr-Einheiten mit Spezialausstattung. Ob sich die fliegenden Lichtlösungen langfristig durchsetzen, hängt nicht zuletzt von der Alltagstauglichkeit und gesetzlichen Rahmenbedingungen ab.